Du sagst am Anfang, daß Du es ihr neu beibringen willst von Grund auf.
Wenn sie jetzt noch lange erlebt, daß Du eigentlich machtlos bist, wenn sie etwas anderes mehr interessiert als Deine lockenden Einwirkungen, wird es immer schwieriger.
"Von Grund auf" bei diesem Alter und Nicht-Folgen-Erfolgserfahrungen gibt es - so meine ich - als nicht brutale Methode nur den kontrollierenden Weg, d.h. konsequente aufbauende Arbeit an der Leine, die hilft, daß Du Dich durchsetzen kannst, indem Du sie - nicht grob - herziehst und dann lobst...Parallel ist es notwendig, überhaupt die Erziehungsarbeit, am besten sogar eine sportliche mit Prüfungsziel (weil man da noch intensiver und exakter arbeitet.) zu intensivieren und aber auch "schmackhaft" zu gestalten, ich meine mit vielen angenehmen attraktiven Erfahrungen zu spicken, sodaß sie an der Beschäftigung mit Dir immer mehr Spaß gewinnt - und zwar möglichst bald. Das "bloße" Spazierengehen würde ich vorerst reduzieren. Du mußt einfach zum Mittelpunkt, fast könnte man sagen zur einzigen Quelle erfreulicher Erlebnisse werden. Dann hast Du noch Chancen, einen verläßlicher gehorchenden Hund aus ihr zu machen und sie dann später ohne Sorge auch wieder frei zu lassen...
Das kann schon eine Weile dauern, etliche Monate bis... je nach Intensität, mit der Du arbeitest - wobei eine hohe Intesität mehr Erfolgschancen birgt...
Leider habe ich den Eintrag, den ich vor einiger Zeit zu dem Thema mit viel Mühe gemacht habe, nicht mehr finden können....Es ist jedenfalls ein ganz stufenweises Arbeiten mit langsamer Verlängerung der Leine (wenn der Hund die Aufträge an lockerer Leine ausgeführt hat) bis - dauert aber höchtwahrscheinlich sehr lange, bis das möglich ist.. - Du die lange Leine fallen lassen kannst und dann später durch eine leichtere kürzere ersetzen kannst...(Leinen, die mitgezogen werden, sollten keine Schlaufen haben, um ein Hängenbleiben an Hindernissen zu verhindern...) Spiel, stimmliches Lob, Streicheln, Leckerli können die positiven Erlenisse sein.
Auch ist es wichtig, daß Du dem Hund beibringst, daß er ganz zu Dir herkommt - auf Tuchfühlung, damit er nicht lernt, in Entfernung stehen zu bleiben und nur durch einen Hechtsprung erreicht werden kann. Er soll sich nicht angewöhnen, das Leckerli schnell zu holen und schon wieder wegzurennen. Er soll sich berühren lassen - am Geschirr oder Halsband (um später das Anleinen zu akzeprieren) und auch bei Dir bleiben, bis Du ihn wieder freigiebst. Ich bin nicht dafür, den Hund mit einem Gehorsamskommando - und sei es auch nur das Bettel-!?!-Kommando "Sitz" zu empfangen. Er soll ganz ohne Druck ganz nahe freudig empfangen werden. Am Anfang eben, indem er sanft hergezogen und dann gelobt wird. Am Ende der "Hier"- erziehung steht dann, daß er bei Hören des Hörzeichens, im Alltag z.B. "Zu mir" ,für die Prüfung heißt es "Hier" , sofort losrennt und ganz herkommt - für die Prüfung lernt er dann entweder ein freudiges Vorsitzen oder in die Grundstellung springen...-
Nun überlege , was Du machen willst....viel Erefolg wünsche ich jedenfalls
F-K