PS: Ich liebe Tiere und tue alles für Sie, zu den "Besserwissern bezügl. Kastration" ich würde es mir nicht erlauben über jmd zu urteilen wenn ich die Hintergründe nicht kennen würde...
Okay beleuchten wir mal die möglichen Hintergründe:
1. es ist deine Katze und sie hat ungesicherten Freigang und das unkastriert.. ist hier in Österreich
strafbar, Katzen dürfen nicht unkastriert nach draußen. Verantwortungsbewußte Katzenhalten kastrieren ihre Tiere daher mit 5-6 Monaten
RECHTZEITIG bevor die Katze Freigang erhält.
Wenn es sich so abgespielt hat, dann hättest du Katze gleich im Anfangsstadium der Trächtigkeit kastrieren lassen können, aber nein, da hast du die Geburt noch in Kauf genommen, wie du auch gut beschrieben hast:
War vorsorglich als Cassy trächtig war mehrmals zum Röntgen und zur Untersuchung beim Tierarzt
2. die Katze ist dir aus dem Haus/Wohnung entwischt und kam trächtig zurück. Auch hier hast du nicht "tierlieb" gehandelt, denn 1. kastriert man Katzen im Alter von 5-6 Monaten (vor Beginn der Geschlechtsreife!!), somit hätte sie gar nicht trächtig nach Hause kommen können und zweitens ist wie oben bereits geschrieben - du hättest die Geburt verhindern können.
3. es handelt sich um eine Zuchtkatze und du bist Züchter mit eingetragener Cattery. Kann ich mir nicht vorstellen, denn als Züchter kennt man sich mit Katzen, Geburten, Handaufzuchten etc. jedenfalls aus und muss nicht in einem Forum um Hilfe bitten.
4. du bist ein Vermehrer - bedeutet eine geplante Deckung deiner Katze um die Kitten gewinnbringend in willhaben.at zu verschleudern... ist auch nicht "tierlieb" sondern zum kotzen.
5. du bist Pflegestelle für einen Verein - da frage ich mich WO der Verein ist um dich zu unterstützen? Und die Frage stellt sich auch, warum man die Geburt der Kitten nicht verhindert hat? Nachdem man ja schon wochenlang vorher wusste, dass die Katze trächtig ist.
6. du hast die Katze gefunden und sie gehört nicht dir - dann stellt sich trotzdem die Frage warum man die Katze nicht im Anfangsstadium der Trächtigkeit kastriert hat?
Egal wie ich es drehe und wende... einfach Wahnsinn was da wieder mal auf dem Rücken der Tiere passiert.
Die Mutterkatze eine arme Sau: Geburt, Schwierigkeiten, Wehen ohne Ende, Kaiserschnitt, schlechte Wundheilung usw. usw.
Die Kitten sterben wie die Fliegen weil niemand eine adäqate Handaufzucht durchführen kann und dann hat man noch lauter unfähige Tierärzte am Start... mir tun die Tiere unsagbar leid.
Wenn du eh schon wusstest (!) das die Katze trächtig ist, wieso zum Teufel hast du dir für den Notfall (den worste case) nichts überlegt? Wieso gibt es keinen gescheiten Tierarzt der für dich da ist und warum um Himmels Willen hast du dich punkto Handaufzucht nicht informiert?
Weil die Katz das schon machen wird?
Und da schreibt man von TIERLIEBE... seids ma net bös.
Tierliebe und gelebter Tierschutz ist die Kastration!! Damit so ein Drama gar nicht erst entstehen kann..
Da die Kitten und auch die Mutter nix dafür kann so einen Besitzer zu haben, einige Tipps:
Grundausstattung für die Handaufzucht
Aufzuchtsmilch: ist ein Pulver, das mit abgekochtem Wasser oder abgekochtem kohlesäurenfreiem Mineralwasser laut
Dosieranleitung vermengt (zu dick angerührte Milch kann zu Verstopfung führen) und gut geschüttelt wird und danach zur
Abkühlung unter kaltes Wasser gehalten wird.
Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Milch keine Klumpen bildet. Sollte das dennoch passieren, muss der gesamte Inhalt gesiebt werden. Die abgabebereite Milch sollte um die 25°
(lauwarm) haben, am besten testet man die Wärme, indem man einen kleinen Strahl davon auf den Handrücken oder das
Handgelenk gibt und selbst feststellt, ob die Temperatur passend ist.
Die Milch muss den Kätzchen spätestens eine Stunde nach der Zubereitung verabreicht werden.
Aufzuchtsmilch gibt's von verschiedenen Herstellern und ist beziehbar im Zoofachgeschäft oder beim Tierarzt.
Bitte nicht mit Katzenmilch verwechseln!
Wir haben gute Erfahrung mit der Royal Canin Milch gemacht!
Fencheltee: sehr ratsam ist auch die Anschaffung von mildem Fencheltee, weil es immer wieder vorkommt, dass Kitten
unter Verdauungsstörungen wie Durchfall, Blähungen oder Verstopfung leiden. Hier kann man mit mildem Fencheltee
vorbeugen, indem man entweder Teile des Wassers durch Fencheltee ersetzt oder das Pulver überhaupt mit Fencheltee.
Fläschchen mit passendem Saugaufsatz: ist oft dem "Aufzuchtsmilch-Paket" bereits beigefügt. Allerdings sind nicht alle Sauger gleich gut und bei manchen ist es so gut wie unmöglich, eine passende Öffnung in den Gummi hineinzubringen,
zumal die Öffnung ja auch nicht zu groß sein sollte (Gefahr des Verschluckens).
Am besten besorgt man sich gleich mehrere passende Sauger, da der Sauger mit der Zeit porös wird oder auch, wenn die Katzenbabys bereits Zähne ausgebildet haben, durchgebissen werden kann. Auch das sollte man berücksichtigen, da ein größeres Stück Gummi, das vom Sauger abgebissen und anschließend verschluckt wird, auch zu einem lebensbedrohlichen Darmverschluss führen könnte.
Da es nicht immer leicht ist, passende Öffnungen in die Sauger zu bekommen, ist es am besten, Sauger zu besorgen, die
bereits eine Öffnung haben. Sollte ein solcher nicht gerade zur Verfügung stehen, versucht man es am besten so, dass
man erst den Sauger flach drückt und anschließend mit einer Nagelschere eine kleine Öffnung hinein schneidet und dann die
Nagelschere ein paar Mal dreht.
Allerdings muss bei dieser Methode überprüft werden, ob die Öffnung einen gleichmäßigen Milchfluss zulässt und ob das Loch nicht zu groß geraten ist. Nadeln, egal ob heiß oder kalt, sind weniger geeignet, da die Löcher viel zu klein sind und daher ein Saugen viel zu mühsam wäre.
Eine Alternative zum Sauger bieten Einwegspritzen (natürlich ohne Nadel), die man aus der Apotheke beziehen kann.
Spritzen gibt es in allen Größen, wir bevorzugen die kleineren Modelle, weil sie einfach handlicher sind.
Hier kann man auch die Aufzuchtsmilch in einem Fläschchen anrichten und immer nur ein bisschen in die Spritze geben und
verabreichen und das restliche Fläschchen inzwischen warm stellen.
Bevor man eine Spritze in Betrieb nimmt, muss getestet werden, ob sie gleitend zu bedienen ist und nicht "ruckelt", denn gleitet sie nicht gut, kann es passieren, dass man eine zu große menge auf einmal losdrückt und dadurch wiederum die Gefahr des Verschluckens besteht.
Waage: am besten wäre eine digitale Waage mit genauer Grammeinteilung. Gewogen werden sollte anfangs mehrmals täglich, später täglich. Kitten sollten immer zunehmen, niemals abnehmen!
Kuschelnestchen: die kleinen brauchen natürlich auch einen Ort, an dem sie sich wohl fühlen. Wie bei Menschenbabys
sollte das ein möglichst kuscheliger Ort sein, der nicht zu groß gefasst sein sollte. Am besten wäre ein Kuschelnestchen mit
einem Rand, so dass die kitten nicht herausfallen können und so einer möglichen Gefahr ausgesetzt werden.
Besitzt man kein Kuschelnestchen, kann man auch eine Schachtel oder ähnliches mit einer Decke oder Handtüchern auskleiden und so selbst ein Kuschelnestchen kreieren. Sind die kleinen schon größer, soll darauf geachtet werden, dass ein gefahrloser Ausstieg aus dem Kuschelnestchen oder der Schachtel gewährleistet ist.
Als Einlage für das Kuschelnestchen bzw. Schachtel eignen sich Decken, Handtücher oder auch Windeln. Sägespäne,
Holzwolle, Stroh oder dergleichen sind ungeeignet, da Partikel eingeamtet werden könnten, die der Gesundheit der Kitten
nicht gerade förderlich sind.
Wärmeflasche, Rotlicht, Heizmatte, Kirschkern- oder Leinsamenkissen: da kleine Babykatzen keine Eigenwärme besitzen, sollte man unbedingt eine Wärmeflasche und/oder Rotlichtlampe verwenden. Die Wärmeflasche muss entweder mit einem Handtuch umwickelt sein bzw. gibt es im Handel auch Wärmeflaschen, die bereits mit einem abnehmbaren Stoffüberzug ausgestattet sind.
Bei Rotlichtlampen/Wärmelampen muss man unbedingt darauf achten, dass die Kitten auch weg wuseln können wenn es ihnen zu warm wird!!
Benutzt man ein Handtuch zum Umwickeln, sollte man keine Frotteehandtücher verwenden, da kleine Kitten ihre Krallen noch nicht einziehen können und somit leicht an den Handtüchern hängen bleiben können.
Nachdem Wärmeflaschen natürlich nicht eine konstante Temperatur halten können, sind sie logischerweise öfters neu zu
befüllen!
Eine Rotlichtlampe ist sicherlich auch kein Nachteil, allerdings darf sie nicht durchgehend angewandt werden. Meine
Empfehlung liegt bei 10-20 Minuten durchgehender Bestrahlung, danach sollte eine einstündige Pause eingelegt werden
und dann wird der Rhythmus wiederholt.
Setzt man die Rotlichtlampe länger durchgehend ein, kann dies zu Verbrennungen führen. Rotlichtlampen sollten allerdings nur ergänzend eingesetzt werden, die Wärmeflasche soll sie aber
nicht ersetzen.
Heizmatten habe ich persönlich noch nicht ausprobiert, man hört aber immer wieder, dass sie bei Handaufzuchten gerne
verwendet werden. Allerdings hätte ich wegen des Kabels Bedenken.
Eine Alternative zur Heizmatte wären auch Kirschkernkissen oder Leinsamenkissen, die man in der Mikrowelle aufheizen kann, allerdings ist hier sehr streng auf die Temperatur zu achten!
Die Fütterung
Wie oft soll man füttern?
Meine persönliche Meinung dazu ist, dass immer gefüttert werden soll, wenn die Kitten Hunger haben. Natürlich kann es
vorkommen, dass man Kitten hat, die nicht gerade die großen Esser sind, deshalb habe ich eine kleine Liste zur Orientierung erstellt:
1. Lebenswoche: alle 2 Stunden, zwischen 2 und 6 Milliliter pro Mahlzeit (auch nachts)
2. Lebenswoche: alle 2-3 Stunden, zwischen 5 und 10 Milliliter pro Mahlzeit (nachts alle 3-4 Stunden)
3. und 4. Lebenswoche: alle 3-4 Stunden, ca. 8 bis 15 Milliliter pro Mahlzeit (nachts alle 4-5 Stunden)
5. und 6. Lebenswoche: alle 4 Stunden, ca. 15-20 Milliliter pro Mahlzeit (nachts nur mehr, wenn notwendig)
Gewichtsergänzung:
Gewicht / Wie oft / Wie viel
100 - 200 Gramm / Alle 2 Std. / 2,5 bis 5 ml Maximum 60 ml pro Tag
200 - 300 Gramm / Alle 2 bis 3 Std. / 5 bis 13 ml Maximum 120 ml pro Tag
300 - 360 Gramm / Alle 2 bis 3 Std. / 12 bis 15 ml Maximum 120 ml pro Tag
360 - 420 Gramm / Alle 4 Std. / 15 bis 30 ml Maximum 200 ml pro Tag
Dies soll eine lediglich eine kleine Orientierungshilfe sein und kann je nach Gehalt der Aufzuchtsmilch variieren.
Meistens ist im Aufzuchtsmilch-Paket neben der Dosieranleitung auch eine Empfehlung des jeweiligen Herstellers beigefügt, die als Richtwert dienen kann.
Diese Liste kann bei Bedarf natürlich abgeändert werden, man merkt sehr schnell, wenn die Kleinen Hunger haben. Entweder machen sie sich mit Schreien oder Fiepsen aufmerksam oder beim Streicheln und Kuscheln beginnen sie, nach der Zitze zu suchen.
Wenn man merkt, dass die Kitten Hunger haben, soll
man sich nicht strikt an irgendeinen Plan halten, sondern unverzüglich ein Fläschchen richten.
Die Fütterung
Der Start sollte durch Desinfizieren der eigenen Hände eingeleitet werden. Danach legt man sich am besten ein Handtuch (kein Frottee, wie bereits erwähnt) zurecht, um das Aufziehen der Kleidung durch die Krallen der kitten zu vermeiden und holt sich ein Kitten auf den Schoß.
In der Regel klappt alles besser, wenn das Kätzchen in einen entspannten Zustand gebracht wird, indem man es streichelt und ein bisschen kuschelt, bevor es losgeht.
Wichtig ist, dass das Kitten auf keinen Fall auf den Rücken gelegt werden darf, weil die Gefahr des Verschluckens in dieser Position zu groß wäre. Es sollte also eine sitzende oder stehende Position sein, bei ganz kleinen natürlich auch eine liegende Position in Bauchlage. Dann führt man den Sauger am besten seitlich ins Mäulchen und schiebt ihn dann langsam Richtung Mitte.
Bei der Fütterung ist die Lochgröße des Saugers von enormer Bedeutung. Ist das Loch zu klein, verlieren die Kleinen oft
schon nach kurzer Zeit die Lust oder auch die Kraft, weiterzusaugen und das Ergebnis ist nicht befriedigend. Das Loch im Sauger darf aber auch auf keinen Fall zu groß sein.
Oft wird versucht, am Saugaufsatz etwas nachzudrücken, wenn das Kleine trinkt, diese Art der Hilfe kann aber nicht empfohlen werden.
Am besten verwendet man Sauger, die bereits ein vorgefertigtes passendes Loch aufweisen.
Nach der Fütterung
Kitten sind erst mit ein paar Wochen in der Lage, selbst Kot und Urin abzusetzen. Ist eine Katzenmutter vorhanden,
übernimmt diese die Aufgabe, indem sie ihre Jungen im Lenden-, Anal- und Bauchbereich leckt und damit eine Anregung
der Verdauung in Gang gesetzt wird, bis ein Urin- bzw. Kotabsatz erfolgt.
Diese Situation muss bei einer Handaufzucht nachsimuliert werden. Dazu legt man die Kitten nach jeder Fütterung sanft auf den Rücken. Die Massage erfolgt im Lenden-, Anal- und Bauchbereich, sie kann sowohl mit den Händen oder einem weichen Tuch erfolgen, ich persönlich empfehle einen feuchten Waschlappen, der meiner Meinung nach am ehesten der rauen Zunge einer Katzenmutter ähnelt.
Das Kitten muss nach jeder Fütterung Urin absetzen. Das Absetzen von Kot muss ebenfalls regelmäßig erfolgen,(mindestens 1 bis 2 Mal täglich), aber nicht unbedingt nach jeder Mahlzeit.
Ab der dritten Lebenswoche kann zusätzlich eine Katzentoilette aufgestellt werden, in die die Kitten ab und zu hineingesetzt werden.
Nach jeder Fütterung müssen alle Utensilien gründlich sterilisiert werden. Man kann sie abkochen oder mit einem hautverträglichen Desinfektionsmittel behandeln.
- gleich gehts weiter -