Grab auflassen

Tantebate

Super Knochen
Mich hat eben mein Dad angerufen, dass er das Grab meines Opa´s auflösen will.

Mein Opa war immer mein Ein und Alles! Typisch Opa eben! Er starb schon als ich 12 war (also schon 17 Jahre her). Ich häng aber noch immer sooo sehr an ihn. Er fehlt mir ständig. Immer wenn ich in eine Kirchen gehe wird ein Kerzerl für ihn angezündet. Ist ein Brauch geworden, auch wenn ich nur im Urlaub usw. ne Kirche besichtige.
Mein Opa hat mir auch immer versprochen, wenn ich mal heirate wird er bei mir sein. Irgendwie hat sich dieser Satz in mein Hirn eingebrannt. Bis heute bin ich noch nicht verheiratet.
Ich geh auch kaum an sein Grab. Ich finde es bringt mir einfach nix. Ich besuche ihn nur wenn es mir extrem gut oder schlecht geht. Dann bin ich ganz nah bei ihm und erzähle ihm was mir am Herz liegt. Ich war auch bei ihm als ich meinen Partner kennengelernt habe. Ich habe ihn quasi vorgestellt.

Leider ist das Grab schon sehr schlecht beinand und muss viel gemacht werden. Mein Dad meinte eben, dass es so um die 1000€ werden inkl. Kosten für die nächsten 10 Jahre. Deswegen würde er es gerne auflösen, eben auch weil kaum wer von uns hin geht. Bei uns hat keiner wirklich was für diese Kirchentage usw übrig.

Ja obwohl ich da soooo selten hingehe habe ich das Gefühl als ob man mir meinen Opa wegnehmen würde wenn das Grab nicht mehr da ist. Als ob er nie existiert hätte. Allein die Vorstellung, dass man zu ihm und seinen Bruder irgendeinen Fremden reinlegen wird und sein Kreuz dann weg ist............schlimme Vorstellung

Nun soll ich entscheiden was wir tun, eben weil er mein Liebling war und ich auch seiner. Am liebsten würde ich jetzt zu ihm fahren...aber es ist dunkel und da bringt mich NICHTS auf einen Friedhof!

Sorry, aber ich bin gerade irgendwie durch den Wind. Wie ist das denn bei euch?
 
Die Situation ist wirklich blöd :( tut mir leid das ganze.
Wir haben auch vor ein paar Tagen das Grab meines Vaters verlängern lassen obwohl wir eigentlich auch nur hingehen
um es zu pflegen aber sonst eher selten - auflassen würde ich es trotzdem nie ich finde auch das das nicht gerecht ist.
 
Wüsche Dir Kraft und viel Herz um diese Entscheidung zu lösen.

Bei mir verstarb vor 18 Jahren meine Mutter, mein Vater pflegte und erhielt das Grab immer vorbildlich. Wir haben auch eine eigene Vorstellung wo die Seele wohnt, aber ich besuche dennoch hin und wieder den Ort wo meine liebe Mam begraben ist. Und vor einer Woche ereilte mich erneut das schwere Los und nun liegt mein Vater an Ihrer Seite begraben.

Uns Kinder wurde nun auch die Frage gestellt zwei Gräber, eines auflassen? Gemeinsam mit meiner geliebten Schwester haben wir uns entschieden eine Urne zur Mutter beizustellen damit die beiden vereint an einem Ort den Frieden finden. Die Seele wohnt in uns und um uns weiter aber ich bin froh zu wissen das ich einen Platz habe in Ruhe zu trauern.

Die Kostenfrage war mir nicht wichtig, wir teilen das gerecht!
 
Das kann kein anderer entscheiden, das ist eine Frage, die man sich selber beantworten muss. Eines sollte dabei aber klar sein: Gräber sind wirklich nur für die Hinterbliebenen da, nicht für die Verstorbenen. Dort liegt wirklich nur Staub und Asche, sozusagen.

Du könntest ja so eine kleine Ahnenecke bei dir in der Wohnung einrichten, mit einem lieben Foto in einem schönen Rahmen und vielleicht 2 oder 3 Erinnerungsgegenständen. Dort könntest du deinen Opa auch "besuchen", vielleicht kommst du ihm dann sogar noch näher als am Friedhof.:)
 
Habe im ganzen Haus kleine Andenken an ihn. Da hängt ein Bild das er gemacht hat (absolut nicht mein Stil, aber das ist mir egal) und mein Lieblingsstück ist sein Hut! Er hatte einen dieser alten grauen Hüte auf deinen immer Anstecknadeln gesteckt wurden. Kennt ihr vielleicht.
Mein Partner wollte den schon fast entsorgen (er wusste nicht den Hintergrund), da bin ich fast in Panik geraten :D Armer Kerl :D

Mein Verstand sagt, dass mein Dad schon recht hat. das grab wird ja auch nichtmal gepflegt. Mein Dad und er hatten nie eine gute Bildung. Da war ich wirklich die Einzige. Aber mein Herz........es schreit wenn ich nur daran denke.......

Verstand gegen Herz....schlimm sowas
 
Wüsche Dir Kraft und viel Herz um diese Entscheidung zu lösen.

Bei mir verstarb vor 18 Jahren meine Mutter, mein Vater pflegte und erhielt das Grab immer vorbildlich. Wir haben auch eine eigene Vorstellung wo die Seele wohnt, aber ich besuche dennoch hin und wieder den Ort wo meine liebe Mam begraben ist. Und vor einer Woche ereilte mich erneut das schwere Los und nun liegt mein Vater an Ihrer Seite begraben.

Uns Kinder wurde nun auch die Frage gestellt zwei Gräber, eines auflassen? Gemeinsam mit meiner geliebten Schwester haben wir uns entschieden eine Urne zur Mutter beizustellen damit die beiden vereint an einem Ort den Frieden finden. Die Seele wohnt in uns und um uns weiter aber ich bin froh zu wissen das ich einen Platz habe in Ruhe zu trauern.

Die Kostenfrage war mir nicht wichtig, wir teilen das gerecht!


Das tut mir sehr leid! Mein Beileid dir und deiner Familie!
 
Verstand gegen Herz....schlimm sowas

In dem Fall würde ich mich aber eher für das Herz entscheiden! Dir liegt ja offensichtlich etwas daran, dann solltest du dich nicht zwingen aus reinen Vernunftgründen darauf zu verzichten.

Könnt ihr nicht alle zusammen zahlen? Jeder verzichtet auf das eine oder andere, ohnehin vielleicht überflüssige Weihnachtsgeschenk....?
 
Ums Geld ansicht geht es meinen Dad denk ich nicht. Ich mein sooo dick haben sie es auch nicht, aber wenn ich sagen würde: ne ich kann das net, dann würde er es für mich machen.

Es geht eher darum dass es ja SEIN Dad ist und ich habe ihm auch gesagt, dass er es entscheiden soll. Aber das will er nicht.

Vernuft ist nicht das Geld, sondern eher der Sinn dahinter so viel Geld rein zu stecken für etwas, dass eh nicht "genutzt" wird. Weiß nicht wie ich es richtig erklären soll.

Auch meine Vernuft sagt mir, dass mein Dad recht hat.
 
ich würds niemals auflösen wenn ich zweifel hätte! 1000 euro über 10 jahre sind nicht viel? wieso teilt ihr euch nicht alle die kosten dann ist es nicht wirklich eine belastung?

ehrlich gesagt dachte ich eher, dass ein grab erst aufgelöst wird wenn schon lange ´kein persönlicher bezug zu dieser person da ist (eben die ganzen nachkommen).

also ich bin zb so gut wie gar nicht am grab meines vaters. ganz einfach weil es nicht das ist was ich gerne hätte... aber ich würde niemals zulassen, dass das grab aufgelöst wird!
 
hi

ich kann dich sooo sehr verstehen :(

heuer hab ich wohl einer der zwei wichtigsten menschen in meinem leben verloren - sowohl oma als auch opa :( .. ich packs bis heute nicht und ihr grab ist mir zb sehr, sehr wichtig. ich geh mind. einmal die woche hin, machs ihnen schön, zünde kerzen an und rede mit ihnen.
aber ich rede auch zuhause ganz viel mit ihnen - hab bilder von ihnen und engelr und kerzen stehen - so quasi einen "oma-opa-schrein"

und ich red immer ganz ganz viel mit ihnen .. ich vermiss sie so sehr :(

ich würd an deiner stelle das grab nicht auflassen, versucht euch den betrag (so wies asta1 vorgeschlagen hat) zu teilen.. irgendwie ist es doch ein teil von deinem opa.

fühl dich von mir geknuddelt und gedrückt - ich versteh den schmerz :(
 
Hmmm ich weiß es einfach net. Ich war in den 17 Jahren vielleicht 5 Mal dort.
Daher denk ich mir, dass es vielleicht wirklich gescheiter ist es aufzugeben.

Mir kam jetzt die Idee, dass ich das Kreuz (Holzkreuz) und das Messingschild mit Namen ja auch behalten kann. Ich könnte nur das Kreuz wieder herrichten lassen und im Garten einen schönen Platz finden und dort ein Teil von ihm Begaben. Ja....das ist irgendwie ein schönes Gefühl
 
schwierige Sache...frag mal nach, ob es möglich ist eine Urne zu bekommen, Urnenmauern sind pflegeleichter und man hat trotzdem eine Stelle, wo man hinkann, wenn es emotional nötig ist....
 
solange du dir unsicher bist, würd ichs nicht machen. könnt ihr nicht die kosten durch die gesamte familie teilen?

wie gesagt, ich war schon lange nicht mehr dort. trotzdem würd ich es nicht zulassen, dass es wegkommt.
 
Ne also ausgegraber wird er nimmer nenenenenenenenenene brrrrrr

Meine Oma wurde verbrannt. War da 19 oder so. Mit ihr hatte ich nicht sooo eine gute Bindung wie zu Opa. Aber ich bin damals halb ausgezuckt als ich mitbekommen habe, dass sie Urne mit der POST von Wien zu uns geschickt wird! Wollt sie selber holen fahren, aber mich hat keiner gelassen.
 
Eine schöne Lösung!
Vor einigen Jahren verstarb der Vater von meinen Chef, Sie haben die Urne mit einen schönen Stein im eigenen Garten. Hat mir auch sehr gut gefallen, und man kann hin gehen und tolle Sachen pflanzen, einfach eine Erinnerung im eigen Heim und dennoch mit Abstand


*danke :)
 
solange du dir unsicher bist, würd ichs nicht machen. könnt ihr nicht die kosten durch die gesamte familie teilen?

wie gesagt, ich war schon lange nicht mehr dort. trotzdem würd ich es nicht zulassen, dass es wegkommt.

Gesamte Familie würde durch 2 heißen. Mich und meine Eltern. Mit meinen Bruder gibt es keinen Kontakt und mein Onkel und Familie interessiert das noch weniger. Das Thema gab es vor 10 Jahren auch schon. Damals hab ich mich schon durchgesetzt, aber da wars mein Onkel der es auflösen wollte.
 
Ne also ausgegraber wird er nimmer nenenenenenenenenene brrrrrr

Wenn ein Grab aufgelassen wird, wird niemand „dazu gelegt“ sondern werden die Überreste ausgegraben und in ein Gemeinschaftsgrab verbracht … da ruhen auch die Armen, Unbekannten, die, die keine Verwandten mehr hatten usw.

Ein Elterngrab aufzugeben finde ich irgendwie … weiß nicht … traurig eigentlich, wenn es keine zwingenden Gründe dafür gibt. Ist aber natürlich – wie oben schon steht – eine persönliche Einstellung und wie du denkst, dass dein Opa dazu gestanden hätte.

Ich, für mich selber bräuchte einmal kein Grab (weiß nicht ob es in Ö. schon erlaubt ist, seine Asche verstreuen zu lassen), aber das meiner Verwandten aufzulösen könnte ich niemals. Meine Tante in Deutschland hat zu Lebzeiten schon festgelegt, dass ihre Töchter nach ihrem Tod das Familiengrab auflösen und ihre Asche auf See bestatten sollen. Wenn das wer so festlegt, finde ich es ok.
 
Ich stand vor einer ähnlichen Situation.

Ich bin weder religiös, noch mag ich die Gegend, wo meine Familie begraben ist. Ich fühle mich dort absolut nicht wohl. Dennoch, ich konnte und wollte das Grab nicht auflösen. Ich bin vielleicht 2 x im Jahr dort, schaue nach den Rechten und dann gehe ich wieder. Ich hab aus einem großen Grab eine kleine Gedenkstätte gemacht. Mein Mann hat mich dabei handwerklich unterstützt, so hielten sich die Kosten in Grenzen. Habe mir von einem Schmied ein kleines feines Kreuz machen lassen und eine Tafel mit den Familiennamen (ohne genauere Daten). Die Grabstätte habe ich dann mit Efeu begrünt, so das es halt pflegeleicht wird. Außerdem mag ich Efeu soooo gerne. Die Grabgebühren halten sich sehr in Grenzen.

Ich würde irgendwie nie wollen, dass ich in meinem Umkreis eine Art Gedenkstätte von meiner Familie habe. Sie gehört nicht hier her, sie haben hier nie gewohnt, es passt irgendwie nicht.

Ich habe das Grab alleine übernommen, hatte die ewigen Diskussionen mit den restlichen Familienmitglieder restlos satt. Und ich bin mit dieser Lösung sehr zufrieden. So lange es mich gibt, wird diese Grab/diese Gedenkstätte auch geben.

Ich denke bei einem kleinen Funken Unsicherheit diesbezüglich würde ich niemals ein Grab auflösen lassen. Es ist nicht mehr rückgängig zu machen und es ist etwa sehr emotionales, persönliches, und man weiß nie, welche Narben mit der Auflösung des Grabes wieder aufbrechen ...

Außerdem gibt es vielleicht noch andere Menschen die den Verstorbenen kannten, und vielleicht möchten auch diese gerne mal zum Grab gehen. Irgendwie denke ich, sie haben das Recht dazu...
 
Oben