hallo ihr,
nein tut mir leid - baby ist noch nicht da.
am wochenende waren die schwiegerleute zu besuch (weil 2 familiengeburtstage zu feiern waren) und da hatte ich keine zeit für internet.
putzen, kochen, kuchen backen und sowas waren angesagt - außerdem muss ich mich auf die nächsten 2 familiengeburtstage vorbereiten) - ja und irgendwann ist ja dann noch die sache mit weihnachten.
seit anfang der woche habe ich eine fixe hausgeburts-hebamme und treffe seither diverse endvorbereitungen - daher wieder kaum zeit.
es geht aber tüchtig voran - meine cervix hat sich zur gänze aufgelöst - was meinen finger vom kopf meines kindes trennt ist nur noch der muttermund - und der ist schon soweit geöffnet, dass er es mir erlaubt mit 2 fingern mein kind zu berühren. - fühlt sich eigenartig an, weil ja noch die fruchtblase und das wasser dazwischen ist.
der kopf liegt nun soweit im becken, dass die wahrscheinlichkeit, dass sich das kind nochmal in bel dreht sehr gering ist. auch die wehentätigkeiten nehmen zu. sie setzen zwar phasenweise aus (ich hab also nicht den ganzen tag wehen) - aber wenn sie kommen, dann steigern sie sich recht rapide.
trotzdem nehme ich es immer noch nicht als schmerz wahr - eher als unangenehmes gefühl. diverse bewegungen kann ich halt mittendrin nicht mehr machen, dann gibt es mir einen stich, bzw. einen stechenden schmerz und manchmal habe ich das gefühl "das kind im gehen zu verlieren" - das fühlt sich dann so an, als würde mein kind mit der hand richtung "ausgang" greifen und gleich die hand herausstrecken. - aber auch das empfinde ich nicht als schmerz - es schreckt mich eher weil es sich anfühlt als würde jemand fremdes meine intimsten stellen betouchen.
akela dürfte es übrigens spüren, die weicht mir keinen schritt von der seite. jetzt geht sie sogar in der nacht mit mir auf´s klo.
die hebamme hat mich übrigens als ideal für die hausgeburt eingestuft. die wohnung gecheckt (sie war sehr begeistert - und wir sind ja auch gut vorbereitet). auch nicholas der einer hausgeburt etwas skeptisch gegenüber stand, aber trotzdem meine entscheidung unterstützt - ist jetzt voll begeistert.
ich nehme an, dass es zum einen daran liegt, dass es jetzt noch eine weitere person gibt, die "24-stunden-bereitschaft" hat und sich im falle eines falles um mich annimmt. - er hat also unterstützung.
zum anderen hat ihm die hebamme ganz objektiv erklärt wie es funktioniert, was auf uns zukommen wird, ... - noch bevor sich entgültig entschieden hat ob wir eine hausgeburt machen (weil die letzte entscheidung ist ja auch erst dann fixiert, wenn die hebamme ihr o.k. gibt)
sie hat dinge erzählt, die hab ich ihm gar nicht erläutert, und sie hat erfahrungen berichtet die auch mich überrascht haben (von denen ich also noch nix gelesen habe).
sie geht mit so einer selbstverständlichkeit da ran - ist dermaßen aufgeschlossen und nicholas wird integriert, wie er von noch keinem arzt bisher in die sache einbezogen wurde. - auch das dürfte ein grund sein, warum er sich jetzt mit der entscheidung so wohl fühlt.
ich habe das gefühl, jetzt bekommt er endlich die chance zu interagieren und sich zu beteiligen. die hebamme gibt ihm total das gefühl, dass er mehr ist als nur der erzeuger und dass er auch aktiv etwas beitragen kann - und nicholas, der geht richtig auf in seiner neuen rolle.
meine mutter hingegen ist momentan total böse auf mich, weil ich mich für eine hausgeburt entschieden habe.
ich denke mal, wenn ich so bilanz ziehe - es hat beides vor und nachteile. keines davon ist perfekt und keines davon ist das non-plus-ultra. ich finde es gut, dass es verschiedene möglichkeiten gibt, denn frauen (menschen, gebärende, eigentlich alle) sind ja verschieden. - ein rezept für so eine situation gibt es nicht.
ich sehe für mich den vorteil, dass es stundenlang dauern darf - ich werde (genauso wie nicholas) keinen stress haben. wir werden in unserer gewohnten umgebung sein, er kann am computer was arbeiten oder so, bis es wirklich interessant wird und dann dazu kommen.
ich kann mich ins bett legen und schlafen, fernsehen oder mit dem hund spazieren gehen, baden und mein eigenes klo benutzen, ...
wir können beide tun und lassen wie wir wollen - wir sind ja hier zuhause. ich werde getränke haben, kann obst essen, ...
(aus der sicht der hebamme hat übrigens eine hausgeburt nicht nur den vorteil, dass man durch die gewohnte umgebung leichter entspannt und losläßt - sondern auch, dass diese eingewöhnungsphase wegfällt. wer ist schon so oft in einem spital, dass man da wie selbstverständlich reinspaziert und so tut als wäre man zuhause. auch was die keime angeht - ich habe in meiner wohnung meine keime, bin täglich damit konfrontiert - im spital muss alles steril sein und zwar ständig, weil einfach die fluktuation so groß ist - da kommen täglich mehrere verschiedene leute zusammen - einige sind krank, ... - ich bin kein gesundheitsfanatiker, aber an sowas hab ich z.b. gar nicht gedacht. und die wahrscheinlichkeit, dass jemand in das zimmer kommt, wo ich gerade gebäre um sich material zu holen oder so - ist nahezu null

)
es ist übrigens auch tatsache, dass wenn es komplikationen gibt, auch wenn man im spital ist, auch nicht gleich ein arzt in der sekunde da ist. der wartet ja nicht im nebenraum, dass eine hebamme klingelt.
und wenn es bei mir komplikationen geben sollte, dann fahren wir halt ins kfj wo ich ja immer noch angemeldet bleibe. - in so einem fall muss man dort wie da auf die einschätzung der hebamme vertrauen.
wir haben aber alle ein gutes gefühl - es wird schon alles gut gehen und ich freue mich von tag zu tag mehr auf die geburt.
ich bin momentan recht eingespannt und werde mich glaube ich erst wieder nach der geburt melden.
macht euch keine sorgen - fotos folgen dann auch.
danke für die lieben wünsche.
bis dann
lg dan