Für meine Second-Hand-Hündin, die beim Ex jahrelang streunen und wildern durfte, hats nur ein paar ordentliche Donnerwetter und durchgesetztes "Sitz!" gebraucht, damit sie ihr Jägerhobby aufgegeben hat.
Ihr Herr Sohn, seines Zeichens Labrador x Setter x black/tan Brackenrasse, hat ausgeprägte jagdliche Veranlagung, der musste eine entsprechende Erziehung haben und auch mit echtem Wild arbeiten.
Auf keinen Fall würde ich ihn eigenständig hetzen lassen, auch nicht auf einer Rennbahn.
Er muss Jagd unbedingt und lebenslang mit Anweisungen durch mich verbinden.
Er muss es als seine Pflicht sehen, Wild zu verweisen. Ich will eine ordentlich erhobene Pfote sehen und eine Nase, die deutlichst auf den gesichteten Kleiber zeigt. Anschließend kommt der Hund bei Fuß oder darf ein Stück voran suchen, je nachdem.
Den "Ernstfall" habe ich wegen unmöglicher Spazierengeh-Zeiten täglich.
Vorgestern fanden wir einen Jackpot: Perlhühner. Hatten sich in einem Stall mit Auslauf versteckt, sowas aber auch. (Der Tierpfleger hat sich eins weg gegrinst...)
Gestern waren die jungen Hoppels auf der Wiese, deren lange Ohren ich ja ohne anzeigende Hundenase nie gesehen hätte.
Denen weichen wir sehr weiträumig aus, die rennen nämlich durchaus in Leute oder Hunde rein. Letztes Jahr hat einer den angeleinten Hund gerammt und sich dann zwischen meinen Beinen durchgedrängt.
Heute wurde ich gerade noch rechtzeitig darauf hingewiesen, dass da zwei essbare Huftiere von der Straße kommen. Gerade noch hat es der Hund ins Fuß geschafft, ehe die über den Weg gesprungen sind.
Ich habe noch nie eine Schleppleine benutzt, ich möchte nicht beim "Superschlachtruf" gesehen werden
, in meinen Taschen befinden sich keine Kekse, Spielzeug hab ich meistens auch keins mit und ganz gewiss werde ich die ekligen Dreckfresser nicht auf die Idee bringen, dass Katzenfutter eine Belohnung ist.
Die Grundregeln lauten:
Der Hund bleibt immer am Weg/Gehsteig. Will er ihn verlassen, fliegt ihm der Schlüsselbund vor die Pfoten. Ob das modernste Hundepädagogik ist, ist mir ebenso egal wie Kinderpädagogik bei pubertierenden Flegeln. ;-)
Auch wenn ich Pflanzen sammle, warten die Hunde abgelegt am Weg. Sie dürfen NIE ins Gehölz.
Grundsätzlich geht der Hund "Fuß". Nicht hundesportlich, sondern Hund geht entspannt neben mir. Ich gehöre zu den Menschen, die auch in der Stadt sehr oft keine Leine verwenden.
Der Hund darf sich eventuell auf "Lauf" vorübergehend etwas weiter entfernen, jedoch gelten auch dann Verbote: Keine Autos markieren, nicht zu anderen Hunden laufen, fremde Tiere anzeigen und dann Fuß kommen etc. etc.
Dieses wird zunächst am stillen Sonntag Morgen in einer sehr ruhigen Gasse geübt und steigert sich allmählich bis zur Hauptstraße.
Bei Tiergehegen lässt sich der gesamte Grundgehorsam wunderbar durchsetzen, während Hühner und Hasen vor Hundchens Nase tanzen. Irgendein Haltsignal kann man dort bis zum Erbrechen üben, ebenso das Fuß und das Warten.