Erfahrungen mit PRA

Kobragirly

Neuer Knochen
Hallo, ich bin neu hier und möchte mich mal kurz vorstellen.
Ich habe zwei Mischlingshunde aus dem Tierheim. Beide waren damals noch Welpen. Eine Hündin knapp Knie hoch mit dem Namen Kira, einen Rüden (Hovawart Mix) namens Balou. Beide sind jetzt 4 Jahre alt.
Seit knapp 2 Wochen weiß ich dass Balou an einer PRA leidet. Er ist laut TA und Klinik blind. Soweit ich weiß gibt es da nichts das helfen könnte. Meine Frage daher, hat jemand Erfahrung damit wie man mit so einem Tier umgeht Ich wanke zwischen "bemuttern" und ihm teilweise auch Erfahrungen selbst machen lassen, damit er seine Nase mehr einsetzt. Mir kommt es vor als würde er jetzt ängstlicher als vorher. Er ist sehr auf mich fixiert und will ständig gestreichelt und umsorgt werden. Bin ich zu übervorsichtig mit ihm??? Ich hatte immer Hunde, aber noch nie einen blinden.
Wäre nett wenn mir jemand einen Tipp geben könnte
 
Hallo !

Ich hab vor drei Jahren eine jetzt ca. 20jährige blinde Pudelhündin übernommen.

Außer einigen kleineren Anfangsschwierigkeiten (sie konnte die Kommunikationsversuche meiner beiden anderen Waus nicht sehen) gab es keine Probleme. Sie findet mich im Garten, kommt alleine wieder ins Haus, findet ihre Futter- und Wasserschüssel und die diversen Schlafplätze, beim Gassi-Gehen ist sie allerdings an einer Flexileine. Meiner Meinung nach hat sie da eine gewisse Sicherheit (und ich auch). Nur Möbel umstellen mag sie gar nicht !!!

Anhänglicher ist Puppi jetzt auch geworden, da voriges Jahr meine zwei anderen Hunde über die RBB gegangen sind. Verständlich, ich bin ja ihre Überlebensgarantie. Ein bis zwei Stunden alleine bleiben geht, wenn es länger dauert, steht sie im Wohnzimmer und jammert von Zeit zu Zeit.

Ich wünsch Dir und Deinen Hunden noch viele schöne Jahre, einen blinden Hund kann man ganz gut handeln.
GLG Renate
 
Hallo Renate,

danke für deine Antwort. Ich finde es ganz toll dass du dich so einer mega Aufgabe gestellt hast:)

Ich habe auch bemerkt, dass Balou im Haus und Garten einigermaßen zurecht kommt. Ich habe allerdings jedem gesagt, dass sie ihn anreden müssen wenn sie durch den Garten gehen (wir haben ein Grundstück mit zwei Häusern und insgesamt 7 Personen), denn er läuft ganz gerne gegen alles und jeden.
Meine Hunde laufen von jeh her an der Flexi Leine damit sie beim Spaziergang auch etwas Freiheit haben, Balou trottet allerdings meist hinter mir her. Kira dürfte ihm da keine all zu große Hilfe sein. Ich denke das ist ein Zeichen von Unsicherheit ???? Anhänglich ist er wie nie zuvor, ständig kommt er legt seinen Kopf auf meine Knie und will gekrault werden, wenn ich nicht gleich reagiere versucht er mich mit seinen Pfoten auf sich aufmerksam zu machen was natürlich nicht funktioniert weil er meine Füße nicht sieht. Ich weiß nicht was er dann von mir will, was er mir sagen will. Oft geht es den ganzen Tag so. Macht das deine Puppi auch?? ist das sozusagen jetzt normal?? Soll ich ihn dann auch mal weg schicken oder nicht?? Ich habe kein Problem damit wenn er neben mir liegt, oder mich ab und an anstupst oder seine Streicheleinheiten will, aber alle paar Minuten ich weiß nicht. Manchmal fühle ich mich etwas hilflos aber nichts desto trotz ich würde meinen Buben um keinen Preis der Welt hergeben.

Lg. Melitta
 
Ich habe keinen blinden Hund, aber ich denke es ist ganz menschlich wenn Du ihn bemutterst. Ob das allerdings so hilfreich ist, kann ich nicht beurteilen.

Es gibt einiges an Literatur über das Zusammenleben mit blinden Hunden, es ist sicher hilfreich da mal was zu lesen von Betroffenen.
Außerdem gibt es den Verein "Behinderter Hund, na und" musst Du googeln, da findet man auch viele hilfreiche Tips.

Ich habe nur Erfahrung mit körperlich behinderten Hunden und da habe ich mich dann bemüht den Hund nicht zu sehr zu bemitleiden, das hilft ihm nichts, sondern ihn zu fordern und zu fördern.
In der Regel kommen Hunde mit Behinderungen sehr gut zurecht, viel besser als Menschen, klar muss man mehr auf sie achten, aber man muss ihnen auch was zutrauen und sie anleiten.
Du wirst das schon schaffen, man muss da erst hinein wachsen, aber das wird schon werden.
Alles Gute für euch!
LG Ingrid
 
Hallo Melitta!
so "mega" war die Aufgabe nicht, eher unausweichlich. Das Ex-Frauerl von Puppi wurde überfallen (mit knapp 90) und die Kleine hat eine Nacht im Tierschutzhaus verbringen müssen. Als ich davon erfahren hab, hab ich sie sofort herausgeholt. Das Ex-Frauerl lebt jetzt vergnügt im Alterheim und wird nächste Woche 94:) und die kleine Maus hat mich übernommen.

Puppi wird tagsüber eher nicht betüdelt, nur vorm Fernseher am Abend darf sie neben mir auf dem großen Fauteuil liegen. Vor drei Jahren konnte sie - trotz Blndheit - noch alleine raufspringen, jetzt heb ich sie halt.

Wir gehen 3x tgl Gassi, über Hunde meiner Freunde freut sie sich sehr, bei anderen muß ich aufpassen. Die kleine Zicke mag keine blonden Hunde (haben die einen anderen Fellgeruch?), einen süßen kleinen schwarzen Mischling mag sie auch nicht (den wollen die meisten anderen Hunde auch nicht) und einen Springerspaniel liebt sie, macht ihm Avancen und hüpft wie ein junges Mädi um ihn herum :o.

Man merkt bei ihr natürlich das Alter, sie schläft schon sehr viel. Und natürlich ist ein Pudel weitaus handlicher als ein Hovawart-Mix. Trotzdem - nicht zu viel bedauern, Hunde kommen meist mit ihrer Behinderung gut zurecht. Der Tip mit dem Verein Behinderter Hund- na und ist super!

In unserem Garten kennt Puppi sich gut aus, wenn wir länger in einem anderen Garten auf Besuch sind, geh ich mit ihr den Garten an der Flexi ab und zeig ihr dann, wo ich sitze. Meist genügt das, wenn sie zu unruhig ist, bleibt sie an der Leine. Außerdem hab ich mir angewöhnt, immer eine Decke für sie mitzuhaben (und ihr Trinkgeschirr, ein anderes verweigert sie - gut erzogenes Fraui :mad:)

So, einen Roman geschrieben - es ist aber wirklich nicht so schlimm mit dieser
Behinderung, es gibt ärgeres !

GLG Renate
 
Hallo Renate hallo Ingrid,
ich möchte mich bei euch beiden sehr herzlich für eure Antworten bedanken. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie ihr mir geholfen habe. Vor allem fühle ich mich nichte mehr so alleine gelassen mit der neuen Situation. Ich war wohl über die Diagnose mehr geschockt als alle anderen. Ich habe mir auch den Artikel über blinde Hunde bei "Behinderter Hund - na und" durchgelesen. Es war sehr informativ und ich habe für mich einiges herausgelesen wie zb. dass ich ihn an immer das selbe Komando bei Stufen gewöhne oder "bei mir" wenn er aus irgend einem Grund neben mir bleiben soll usw. Das wird bei den Spaziergängen bestimmt sehr hilfreich sein. Ich bemuttere ihn auch nicht mehr den ganzen Tag, sondern behalte unsere täglichen abendlichen Rituale wie, füttern, Zähneputze Stangen und kuscheln bei. Zwischendurch spaziergänge und spielen bleiben auch wie sie immer waren. Ich merke auch wie er langsam anfängt seine Nase ein zu setzen, das werde ich fördern so gut es geht.
Ich bin so glücklich und total zuversichtlich dass wir das ganz gut schaffen werden. Sind ja schließlich nicht meine ersten Hunde die ich im Leben hatte.

Vielen, vielen Dank euch beiden ihr habt mir sehr geholfen
Wäre nett wenn wir uns auch weiterhin über unsere Hunde austauschen könnten, ihr beide seid total nett:smash::smash::smash:
Liebe Grüße Melitta Balou & Kira
 
Das freut mich wirklich, wenn ich Dir ein wenig geholfen habe, wir können uns gerne weiter austauschen, es freut mich immer nette Hundeleute zum Tratschen zu haben.
Ich kann Dich sehr, sehr gut verstehen, am Anfang ist man erschlagen von so einer Diagnose und der Situation, wenn man dann aber erfährt, dass man doch selber dran arbeiten kann, dann ist es nicht mehr sooo schlimm.

Wir haben einen Epileptiker Hund daheim, das war echt arg am Anfang.
Wir haben dann, durch das Forum, eine tolle TÄ gefunden, die uns sehr geholfen hat und haben dadurch die Krankheit im Griff.

Unser, leider verstorbener Zweithund, war durch einen Unfall, so ca. 7 Monate extrem behindert, ich war verzweifelt.
Habe aber dadurch aber auch viel gelernt, nicht aufzugeben, immer weiter zu suchen, immer weiter daran zu arbeiten und den Hund nicht zu sehr zu bemuttern, waren meine Lektionen daraus.

Vielleicht kannst Du bei Spaziergängen Leckerliesuchspiele mit Deinem Hund machen, am Anfang halt direkt vor die Schnauze legen und dann den Radius ausdehnen. Das trainiert die Nase und auch sehr gut das Gehirn.
Da müssen sie denken, das strengt an und er lernt dadurch sicher seine Nase mehr einzusetzen.
Kannst ja am Anfang daheim anfangen, da ist es sicher einfacher für euch beide.
Ich bin immer wieder erstaunt, dass ganz viele Hunde nicht suchen können, weil sie es nie gelernt haben.
Ich mache das mit meinem Epileptiker Hund immer und das ist sehr gut für sein Gehirn, da die Epilepsie aus dem Gehirn kommt.

Wirst sehen, das wird sich alles einspielen, ihr beide braucht Zeit, aber dann wird das sicher "normal" werden.
Es werden Rückschläge kommen, aufrappeln, weiter machen und nie die Geduld und Zuversicht verlieren.
Das habe ich auch gelernt und das hat auch geholfen.
LG Ingrid
 
Hallo Melitta !

Es freut mich sehr, dass Du und deine Hunde schön langsam wieder in den Normalmodus zurückfinden, wie gesagt, es gibt schlimmeres als Blindheit !

Betreffend Nasenarbeit: meine Kleine darf sich ihr Frühstück in Form von
Trockenfutter, gemischt mit diversen Leckerlies, vom Wohnzimmerteppich selbst suchen ! Darauf besteht sie sogar, wenn ich ihr Leckerlies unter die Nase halte, verweigert sie :rolleyes: Ich hab nur Probleme beim Staubsaugen, die Bröckerl sind schwer zu finden und meine Nase ....

Plaudern tu ich gerne, und wenn Du noch Fragen hast - nur zu !

GLG Renate
 
Hallo Ingrid,
du schreibst immer so rührend, das geht mir sehr nahe.
Ich stelle es mir schwierig vor einen Epileptiker zu haben vor allem wenn man noch nicht weiß was ihm eigentlich fehlt. Wie bist du denn drauf gekommen das er Epileptiker ist?? Es ist immer wieder toll zu erfahren, dass es noch Menschen gibt, die auch für behinderte Hunde da sind. Schließlich haben sie auch eine Chance verdient und sie danken es oft viel mehr als gesunde Hunde.
Ich hatte mal eine Dobermann Hündin, als sie noch ein Welpe war gab es eine Rangelei unter den Geschwistern wobei sie so schwer an einem Auge verletzt wurde, dass sie so gut wie blind war - aber eben nur auf einem Auge. Der Züchter wollte sie dann mit 3 Monaten einschläfern lassen da er sie ja nicht verkaufen konnte. Ich habe sie bei mir aufgenommen obwohl ich schon 4 große Hunde hatte. Nach einigen Monaten musste wir ihr das verletzte Auge entfernen lassen, da sie ständig an einem Roll Lied litt und das Auge ständig entzunden war. Eine meiner Hündinnen hat sich so lieb ihrer angenommen und sich gut um sie gekümmert das wir nie ein Problem damit hatten.
Bei Balou ist es etwas anders, er hat zwar meine zweite Hündin Kira und die Nachbar Hündin Senta, aber ich habe nicht den Eindruck, dass sie überhaupt gemerkt haben das er Blind ist. Es ist auch etwas schwieriger ihn Leckerlis suchen zu lassen, da die beiden Hündinnen ja schneller sind aber Frauchen ist zum Glück sehr einfallsreich *grins* es hat schon beim ersten Versuch im Haus geklappt. Er hat gesucht und gefunden - guter Hund! Wir werden das noch einige Zeit im Haus üben und dann auf den Garten erweitern. Gute Idee von dir!
Ich bin so froh, du hast mir so viel Mut gemacht! Danke, ich war wirklich total von den Socken weil er mir so leid getan hat. Wie du aber so schön sagst, davon hat er nichts. Außerdem lebt ein Hund im hier und heute - weder im gestern noch im morgen.
So jetzt hab ich wieder einen ganzen Roman geschrieben!

Lg. Melitta
 
Hallo Renate,
Gott sei Dank normalisiert sich der Alltag langsam wieder.
Bei dir wäre ich auch gerne ein Hund, ich bräuchte mir mein Frühstück nicht selbst machen und hätte noch Spaß am suchen *grins* staubsaugen müsste ich auch nicht selbst, nur bröckerl wurde ich dir mehr machen, damit du auch deinen Spaß am suchen hättest :D Wer weiß vielleicht würde sich deine Nase dann auch mehr sensibilisieren.
Aber mal Scherz beiseite der erste Versuch hat schon ganz gut geklappt und Balou hat alles brav gefunden. Kira hab ich derweil anderwärtig beschäftigt. Bin froh dass ich hier so nette und hilfsbereite Menschen gefunden habe. Jetzt bin ich wieder zuversichtlich dass wir es schaffen werden.
Lg. Melitta
 
Hallo Melitta!
Danke für Deine lieben Worte, das freut mich wirklich sehr:D!

Außerdem freut es mich, dass Balou schon Erfolge beim Suchen hat, das dauert und er muss es ja auch erst lernen, aber jeder Hund lernt das.

Bei Henry trat die Epilepsie an einem Abend ganz plötzlich auf, er war damals ca. 8 Jahre alt, er ist einfach krampfend umgefallen.
Die Anfälle sind dann in sehr kurzen Abständen immer heftiger geworden und dann begann der Diagnosewahnsinn.
Epilepsie ist eine Ausschlussdiagnostik, in den meisten Fällen kann man nicht sagen woher genau sie kommt.
Bei uns kommt sie, wahrscheinlich, vom Gehirn. Eindeutig ist nichts zu sehen, aber ein paar Auffälligkeiten gibt es schon.
Und dann braucht man das Glück einen TA zu finden der sich damit auskennt und der Hund muss auf die Medikamente ansprechen.
Das trat bei uns ein, Gott sei Dank, also können wir damit leben.
Wir wissen, dass wir einen kranken Hund haben, wir nehmen darauf Rücksicht, wir überanstrengen ihn nicht, aber wir packen ihn auch nicht in Watte.
Er kann ein ganz normales Hundeleben führen, mittlerweile ist er 11 Jahre alt und daher auch nicht mehr so belastbar.
Wir hätten ihn um nichts in der Welt "hergegeben", einem Hund ein Zuhause geben, bedeutet eben auch in harten Zeiten zu ihm zu stehen und alles was möglich ist, für ihn zu tun.
Wir hätten ihn aber nicht leiden lassen, das haben wir gemeinsam mit der TÄ abgeklärt.

Hunde leben im Hier und Jetzt, wie Du ja schon gesagt hast, die denken nicht über ihre Behinderungen nach, sie leben einfach und das ist immer wieder schön zu sehen. Nur wir Menschen haben unsere Probleme damit.
Das siehst Du ja bei Deiner Hündin, die hat das wahrscheinlich wirklich nicht bemerkt, dass Balou blind ist.

Finde ich übrigens toll, dass Du der Dobi Hündin eine Chance gegeben hast, sie hatte sicher ein schönes Leben bei Dir.
Ich werdet es ganz sicher schaffen, man wächst mit seinen Aufgaben;)!
Ich hätte mir nie gedacht, dass ich fast alle Hundekrankheiten mit meinen beiden Hunden durchleben werde, ich habe es leider müssen, das war zeitweise sehr schwer, aber da muss man durch.
Ganz wichtig ist auch nicht auf das zu hören was andere Menschen dann so von sich geben. Ich habe alles gehört und das war nicht schön, aber ich habe mich nicht beirren lassen und mein Leopold ist 13 geworden, mit all seinen Krankheiten. Und Henry ist jetzt auch schon 11 Jahre und wir hoffen, dass er noch ganz lange bei uns ist.
Alles Liebe für euch!
LG Ingrid
 
Hallo Melitta !

Bitte nicht vergessen: meine Kleine kriegt täglich einen Tropfen Bepanthen in jedes Auge, damit diese nicht austrocknen. Anfangs bekam sie eine Augensalbe (Oleovit, glaub ich), aber da hat sie sich sehr gewehrt, jetzt nimmt sie es eher gelassen.

Was ich überhaupt nicht verstehe: diese kleine Zimtzicke mag keine blonden Hunde ! Egal, ob es Malteser, Retriever od. sogar Landseer sind !!! Hat das blonde Fell einen anderen Geruch? Jedenfalls, wenn wir auf unseren Runden einen blonden Hund treffen, egal ob Rüde od. Hündin, sie geht nach vor.
Ich hätte nie im Leben mit sowas gerechnet, bis sie mal ein paar Haare vom Landseer im Schnäuzelchen hatte :eek::mad: Hätte sie den Größenunterschied gesehen, hätt sie es sich sicher überlegt :rolleyes:

GLG Renate
 
Hallo Renate,
danke für den Hinweis, da muss ich direkt meine TA fragen. Weder mein TA noch der Augenspezialist haben etwas dergleichen gesagt. Ich werde aber sicherheitshalber Balous Augen auf Entzündungen bzw. austrocknung anschauen lassen.
Was deine kleine Zicke betrifft, so könnte ich mir vorstellen dass sie mal schlechte erfahrungen mit "blonden" Hunden oder einem blonden Hund gemacht hat. So etwas prägt sich bei unseren Wauzis leider für immer ein - es sei denn man bringt ihnen bei dass nicht alle blonden Hunde "böse" sind. Das nur zum besseren Verständnis, ich würde mit puppi beim Spaziergang solchen Hunden aus dem weg gehen und gar nicht sonderlich darauf eingehen.

Balou und ich machen gute Fortschritte, ich lerne mit ihm umzugehen wenn wir unterwegs sind, wann ich ihn warnen muss und wann er alleine klar kommt. Ich packe ihn auch nicht mehr in Watte ein sondern lasse ihn Hund sein. Er tollt mit Kira und Senta im Garten herum wie eh und je und auch sonst benimmt er sich nicht anders als sonst. Mir ist nur aufgefallen, dass er beim Spaziergang mehr markiert als sonst. Ich nehme an das könnte damit zusammen hängen dass er erkennt das er hier schon war und sich den Weg besser enprägt. Ist eine Vermutung von mir.

lg. Melitta
 
Hallo Ingrid,


Hallo Ingrid,

entschuldige dass ich erst jetzt zum antworten kommen. Heute ist so ein richtiges Schmuddel wetter da kann ich draußen nicht so viel tun. Da wir neben unseren zwei Wauzis auch noch Hühner, Enten und Hasen haben ist manchmal etwas mehr zu tun.
Ich finde es toll wie ihr mit dieser Krankheit zurecht kommt, war bestimmt anfangs nicht leicht. Aber wie du selbst sagst, wer A sagt muss auch B sagen. Leider tun das viele nicht. Kranke Tiere werden entweder eingeschläfert, bei uns am Land auch oft erschossen, oder sie landen im Tierheim wo sie meist für immer bleiben müssen. Wenn ich so etwas höre bricht es mir das Herz. Ich habe mir deshalb immer meine Hunde im Welpen alter aus einem Tierheim geholt. Es waren stehst Mischlinge, da die meisten Hundehalter lieber Hunde mit Stammbaum von hier bis rund um den Erdballen haben wollen. Meiner Meinung nach haben Mischlinge im Verhältnis die wenigsten Chancen auf einen guten Platz. Ich weiß wovon ich rede, denn ich habe mit meinen Hunden immer Hundeschulen besucht, und war selbst nach einer entsprechenden Ausbildung 10 Jahre lang Hundetrainerin. Egal in welcher Hundeschule ich mit meinen Wauzis war es waren meist 90% Rassehunde und nur 10% Mischlinge wobei letztere bei Prüfungen und dergleichen nichts zählen. Meist werden sie nur geduldet.
Wie du selbst sagst, man kann auch mit einem behinderten Hund gut zurecht kommen, wenn man sich erst mal damit auseinander gesetzt hat. Ich war bei Balou nur so geschockt, weil ich angst hatte dass er einen Tumor hat und ich ihn möglicherweise einschläfern lassen muss. Zum Glück hat sich das nicht bestätigt und mit allem anderen werden wir leben. ich würde ihn auch um nichts auf der Welt hergeben wollen. Er hat so viel Vertrauen und gibs soviel Liebe, wie könnte ich das ignorieren und enttäuschen. Ich verstehe Menschen nicht die so etwas übers Herz bringen.
So jetzt hab ich dich wieder voll gequasselt, bis zum nächsten Mal

Liebe Grüße und alle Gute weiterhin für euch

Melitta :smash::smash:
 
Hallo Melitta!

Du hast ja einen richtigen Zoo daheim, schön ist das, das würde mir auch gefallen, aber in der Großstadt leider so nicht möglich.

Ja, kranke und behinderte Hunde haben es leider sehr schwer, das stimmt schon, viele Menschen überfordert das einfach und dann kommen auch Kosten auf sie zu und dann wird der Hund einfach weg gegeben, das ist das einfachste, aber so soll es natürlich nicht sein.
Ich muss ehrlich bekennen, wir haben bzw. hatten 2 Hunde vom Züchter, Golden Retriever, ganz bewusst von einem guten Züchter geholt.
Ob ich mir noch einmal einen Hund vom Züchter hole? Ich weiß es nicht, im Moment sage ich Nein, ich will einem armen Tierschutzhund eine Chance geben, aber ich denke mal, das muss man dann entscheiden.
Wenn man zu einem seriösen Züchter geht, dann ist das ja in Ordnung, verurteilen tue ich die ganzen Vermehrer die nur schnell Geld verdienen möchten.
Ich habe eigentlich nicht die Erfahrung gemacht, dass Mischlinge bei Prüfungen keine Chance haben, in unserer Hundeschule waren das ganz selbstverständlich gleichberechtigte Mitglieder. Vielleicht ist das in der Stadt auch anders?
Ich liebe halt so bestimmte Rassen und wäre mit z.B. einem Husky nicht glücklich, das sollte man auch immer bedenken und ehrlich zu sich selbst sein und sich dann für einen Hund entscheiden, egal ob Mischling oder Rassehund.
Ich hätte auch keine Angst einem behinderten Hund eine Chance zu geben, man muss sich halt schlau machen und vorher wissen ob man sich das zutraut.
Wenn es dem eigenen Hund passiert, den man schon in der Familie hat, dann ist das anders, da muss man sich unbedingt dem stellen und schafft das auch.
Ist nicht leicht, ich weiß das und man ist oft verzweifelt, aber alle geht, wenn man nur will.
LG Ingrid
 
Hallo Ingrid,
ja wir haben in der Tat einen Zoo zuhause, gestern haben wir wieder 30 Hühner Küken dazu bekommen. Zusammen mit denen die wir schon hatten sind es in Etwa jetzt an die 70 Hühner, 7 Enten und an die 50 Hasen. Ich züchte selbst. Da ist im Herbst so einiges zu tun bevor der erste Schnee kommt. Heu und Stoh einlagern, Futter auf Vorrat etc. etc
Ich bin auch in Wien aufgewachsen, aber zum Glück am Stadtrand und wir hatten immer Hühner, Hasen, Katzen und einen Hund der uralt wurde. Später bin ich dann in den 3. Bezirk gezogen und da war es dann auch vorbei mit dem Kleinvieh. Aber einen Hund hatte ich immer.
Ich habe im Prinzip nichts gegen Rassehunde, aber ich mag es nicht wenn Leute damit prahlen wie weit der Stammbaum ihres Hundes zurück reicht. Da frage ich mich tatsächlich geht es den Menschen um den Hund oder ist es eine Prestige Sache wer den längsten Stammbaum hat. Solche Menschen würden sicherlich einem armen Tier im Heim keine Chance geben, geschweige ein behindertes Tier nehmen. Wird so ein Tier dann vielleicht krank, wird es entweder weggegeben oder eingeschläfert. Meine Dobermannhündin Kobra war da kein einzelfall. Deswegen kämpfe ich dafür dass mehr Mischlinge eine Chance bekommen. Das beste Beispiel ist ein Bekannte von mir. Sie und ihr Mann leben in gehobenen verhältnissen. Er ist selbstständig und sie hat auch einen guten Posten. Beide wollten einen Hund, aber es musste ein Reinrassiger sein der zu ihren "Lebensumständen" passt. Sie geben sich auch nicht mit Menschen ab die unter ihrer "Würde" sind. So etwas erlebe ich immer wieder.
Ich selbst mag große Hunde auch lieber als kleine. Meine Kira ist knapp Knie hoch und somit die kleinste die ich bisher hatte. Mein letztes Rudel bestand aus einem Dobermann Schäferrüden Mix, einer Husky Hündin, zwei ihr Kinder und eben meiner Dobermann Hündin. Eigentlich hatte ich anfangs nur den Rüden und die Hündin bis dann ein Hoppala passierte noch bevor ich sie kastrieren konnte. Sie bekamen 5 Junge die ich bis auf eine alle an gute Plätze vergab. 3 Jahre später erfuhr ich, dass das Frauchen eines meiner Rüden gestorben war und Pasch so hieß er ins Tierheim gekommen war. Natürlich holte ich ihn sofort zu mir, die Betreuer freuten sich dass er wieder "nach Hause" kam. Da waren es schon vier dann kam noch Kobra und das Rudel war komplett. Bis auf Kobra wurden alle zwischen 11 und 13 Jahre alt. Wir hatten eine schöne Zeit die ich keinesfalls missen möchte. Ich habe von meinem Rudel viel gelernt.
Ich freue mich schon jetzt wieder von dir zu lesen. Sei aber bitte nicht böse wenn ich nicht immer sofort zum antworten komme. Vielleicht erzählst du mir dann auch von dir oder wir tauschen uns anderswie aus.
Lg. Melitta
 
Hi, ich habe den thread jetzt erst gesehen, sonst hätte ich schon früher ein bisschen was geschrieben :)

Meine Greyhounddame, die leider diesen Juni im Alter von 13 verstorben ist, hatte auch PRA. Sie war zudem noch taub, das allerdings schon von Geburt an. Die Diagnose PRA haben wir bekommen als sie ca. 8 Jahre alt war. Ich war im Moment völlig verzweifelt, weil tauber und blinder Hund? Wie soll das gehen. Aber es ging, nach einer Weile sogar recht gut, und ich habe mir bemüht das übermuttern bzw. betüddeln auf ein Minimum zu halten, sie war sowieso kein Fan davon. Cinder hatte ihren eigenen Kopf :)
Bei ihr wars auch so, dass ihr Körperkontakt sehr wichtig war. Nachdem sie ja taub war, hatte sie gelernt auf Handzeichen zu reagieren und ich habe kurzerhand die Handzeichen in 'Körperkontaktzeichen' umgewandelt. Sprich, wenn wir Stufen raufgegangen sind, hab ich ihr kurz die Schulter berührt oder zB mit der flachen Hand kurz auf die Brust gedrückt hat ihr angezeigt, dass sie in ihren Korb gehen sollte. Das einzige was halt nicht ging war rufen, das Zeichen für 'komm' konnte sie ja nicht mehr sehen. Ich bin halt dann einfach immer dahin gegangen wo sie grad war und hab kräftig auf den Boden gestampft :)
Spazierengehen war sowieso immer nur an der Leine, die Dame war ein passionierte Jägerin in ihrer Jugend, und daher konnte ich sie nicht wirklich frei laufen lassen. Die Leine war ihr enorm wichtig und sie musste immer gespannt sein, hing die Leine durch ist sie stehen geblieben und war verunsichert, ich bin dann auf eine Flexileine umgestiegen. Sie ist beim Spazierengehen aber immer hinter mir gegangen, mit dem Kopf in der Kniekehle und meist mit leichtem Körperkontakt. Freilauf gabs bei mir daheim, wir haben ein über 3000qm großes Grundstück, also viel Platz zum rennen und toben. Was mich immer fasziniert hat war, dass sie nie irgendwo gegen gerannt ist, selbst im vollen Renntempo. Sie wusste genau wo im Garten die Bäume, Büsche, der Teich, die Gartenbank etc waren.... war schon toll, Greyhound in full speed mit fest zugekniffenen Augen LOL In der Wohnung haben wir die Möbel halt nie umgestellt, Stühle immer reingeschoben etc. damit sie nirgendwo gegen läuft.

Bepanthen Augentropfen bzw. die Euphrasia von Weleda haben wir ihr auch gegeben, nur um ein Austrocknen zu verhindern. Ich weiß nicht ob es wirklich nötig wäre, aber geschadet hats nicht.

Ich bin sicher Balou und auch du, ihr werdet mit der Herausforderung gut zurechtkommen. Alles Gute!
 
Hallo, ich freue mich dass du mir doch noch geschrieben hast. Es ist sehr interessant zu lesen wie du mit der Blind- und Taubheit deiner Hündin umgegangen bist. Beides ist schon etwas viel. Im Moment sind wir gerade dabei vermehrt Suchspiele zu machen, damit er mehr mit der Nase arbeitet. Wir stellen auch keine Möbel um und trotzdem läuft er ab und an mal gegen die Couch oder den Wohnzimmer Tisch. Dann tut mir immer das Herz weh wenn ich sehe dass er sich gestoßen hat. Andererseits wie du sagst im Garten kennt er jeden Grashalm. Er flitzt oft angestachelt durch unsere Kira raus durch die Hundeklappe und quer durch den Garten ohne gegen einen Baum oder Strauch zu laufen. Allerdings ist er ja noch nicht so lange blind. Er ist jetzt gerade mal 4 Jahre alt, und vor einem halben Jahr ca. sind wir auf den Gedanken gekommen dass mit ihm etwas nicht stimmen könnte. Da sich seine Augen aber beim Licht zusammen zogen und auch sonst nichts auffälliges war haben wir uns erst nicht wirklich Sorgen gemacht. Als wir dann im Urlaub waren und ich merkte er sieht keine Mauer, keine Stufen, keine Wasser bzw. Futterschüsseln da wurde ich ziemlich unruhig. kaum Zuhause angekommen sind wir der Sache dann nach gegangen. Aber erst ein Augenspezialist konnte und die Diagnose sagen.
Balou ist im Gegensatz zu Kira sehr anhänglich und jetzt noch mehr. Die meiste Zeit sucht er den Körper Kontakt oder liegt direkt neben mir. Beim Spazieren gehen geht er gerne an der Flexi hinter mir. Wir gehen meist zwischen die Felder hindurch oder am Waldrand entlang. Wenn ich ihn ermuntere zu laufen, dann sucht er mit der Nase die Spur von Kira und trappelt brav hinter ihr her bis ich ihn vor etwas warne wie zb. einem parkenden Auto, einem Hindernis am Weg und dergleichen. Was noch nicht klappt sind Stufen unterwegs. Wenn ich ihm sage "aufpassen Stufe" habt er bei der ersten Stufe die Pfote aber bei der nächsten schon nicht mehr und beim runter gehen kapiert er es auch nicht so wirklich. Da gibt es schon mal ein Hoppla. Weiß noch nicht so wirklich wie wir das hinbekommen
So jetzt hab ich dich gleich voll gequasselt aber es hat gut getan.
Liebe Grüße Melitta mit Kira und Balou :smash::smash::smash:
 
Oben