Epilepsieauslöser im Kleinhirn entdeckt
Bochum – Vererbbare Krankheiten wie Epilepsie oder verschiedene Bewegungs-
Koordinationsstörungen können durch Veränderungen in Nervenzellen des Kleinhirns hervorgerufen
werden, die sich erst nach der Geburt einstellen. Das berichten Bochumer Neurowissenschaftler im
Journal of Neuroscience (2011: 31; 4311– 4326).
Verschiedene Formen von Epilepsien, Ataxien und Migräne werden durch Mutationen im sogenannten
P/Q-Typ-Kalziumkanal ausgelöst, der den Einstrom von Kalziumionen in die Nervenzellen des Gehirns
steuert.
Melanie Mark aus dem Team von Stefan Herlitze vom Lehrstuhl für Allgemeine Zoologie und
Neurobiologie entwickelte ein Tiermodell, in dem dieser Kalziumkanal zu einem beliebigen Zeitpunkt in
einer bestimmten Hirnregion abgeschaltet werden konnte.
zum Thema
* Abstract der Studie
* Lehrstuhl für Allgemeine Zoologie und Neurobiologie Bochum
Die Forscher konzentrierten sich auf die Purkinje-Zellen im Kleinhirn, die die Bewegungen des Körpers
koordinieren. „Der Kalziumkanal kommt eigentlich im gesamten Gehirn vor. Es ist das erste Mal, dass
wir zeigen konnten, dass die Krankheiten nur durch eine gestörte Signalverarbeitung im Kleinhirn
ausgelöst werden können“, sagte Mark.
Mit Hilfe des neuen Mausmodells, der sogenannten Purky-Maus, wird Herlitzes Team nun die
molekularen Grundlagen der Krankheiten erforschen, die auf Veränderungen im P/Q-Typ-Kalziumkanal
zurückgehen, um neue therapeutische Ansätze zu entwickeln.
In Kooperation mit Dagmar Timman-Braun von der Uniklinik in Essen und Thomas Klockgether von der
Uniklinik in Bonn möchten die Bochumer Neurowissenschaftler ihre Studien am Mausmodell mit
Ergebnissen aus Patientenuntersuchungen vergleichen.
„Wir hoffen insbesondere Kindern helfen zu können, die an Absence-Epilepsien leiden, also
Epilepsien, die mit einer Bewusstseinsstörung einhergehen“, so Herlitze. © hil/aerzteblatt.de
Bochum – Vererbbare Krankheiten wie Epilepsie oder verschiedene Bewegungs-
Koordinationsstörungen können durch Veränderungen in Nervenzellen des Kleinhirns hervorgerufen
werden, die sich erst nach der Geburt einstellen. Das berichten Bochumer Neurowissenschaftler im
Journal of Neuroscience (2011: 31; 4311– 4326).
Verschiedene Formen von Epilepsien, Ataxien und Migräne werden durch Mutationen im sogenannten
P/Q-Typ-Kalziumkanal ausgelöst, der den Einstrom von Kalziumionen in die Nervenzellen des Gehirns
steuert.
Melanie Mark aus dem Team von Stefan Herlitze vom Lehrstuhl für Allgemeine Zoologie und
Neurobiologie entwickelte ein Tiermodell, in dem dieser Kalziumkanal zu einem beliebigen Zeitpunkt in
einer bestimmten Hirnregion abgeschaltet werden konnte.
zum Thema
* Abstract der Studie
* Lehrstuhl für Allgemeine Zoologie und Neurobiologie Bochum
Die Forscher konzentrierten sich auf die Purkinje-Zellen im Kleinhirn, die die Bewegungen des Körpers
koordinieren. „Der Kalziumkanal kommt eigentlich im gesamten Gehirn vor. Es ist das erste Mal, dass
wir zeigen konnten, dass die Krankheiten nur durch eine gestörte Signalverarbeitung im Kleinhirn
ausgelöst werden können“, sagte Mark.
Mit Hilfe des neuen Mausmodells, der sogenannten Purky-Maus, wird Herlitzes Team nun die
molekularen Grundlagen der Krankheiten erforschen, die auf Veränderungen im P/Q-Typ-Kalziumkanal
zurückgehen, um neue therapeutische Ansätze zu entwickeln.
In Kooperation mit Dagmar Timman-Braun von der Uniklinik in Essen und Thomas Klockgether von der
Uniklinik in Bonn möchten die Bochumer Neurowissenschaftler ihre Studien am Mausmodell mit
Ergebnissen aus Patientenuntersuchungen vergleichen.
„Wir hoffen insbesondere Kindern helfen zu können, die an Absence-Epilepsien leiden, also
Epilepsien, die mit einer Bewusstseinsstörung einhergehen“, so Herlitze. © hil/aerzteblatt.de