ich habe gestern bzw. eigentlich heute nacht (es war so ca. um 1uhr früh) auf arte zufällig einen dokufilm gesehen, der sehr gut zu diesem thema passt.
es ging dabei um das leben eines mastschweins (wurde in holland gedreht).
der film begann mit der geburt knor's (so der name, den die fimemacherin dem schwein gab - 'knor' bedeutet 'grunzen') und endete .. nein, ausnahmsweise nicht mit seinem tod, denn er wurde zum schluss gerettet und in einen streichelzoo gebracht.
nichts desto trotz hat man auch gesehen, wie diese tiere normalerweise enden.
ein paar details:
mit 3 tagen sengt der schweinezüchter den ferkeln die schwänze ab - natürlich ohne betäubung o.ä.
wenige tage darauf werden die männlichen babyschweine - ebenfalls ohne betäubung - kastriert.
dazu werden sie kopfüber in eine art 'zange' eingespannt, ihr schreien ist dabei erbärmlich, dann nimmt der bauer ein skalpell, ein kleiner schnitt, ein griff, fertig.
danach schüttet er etwas desinfektionsmittel drüber, das ferkel bekommt seine ohrplakette und wird dann wieder zu den anderen geschmissen.
bereits nach wenigen wochen werden die jungen schweine von der mutter getrennt, die nur ein paar tage später bereits wieder durch künstl. besamung trächtig wird.
wiederum ein paar wochen später werden sie von einem schweinemäster abgeholt.
von da an sitzen sie - nicht mehr mit ihren geschwistern, sondern mit irgendwelchen anderen schweinen - in 12qm großen stallabteilen, 10 tiere pro abteil.
nachdem die tiere sich nicht kennen, gibt es keine rangordnung - es beginnen tlw. blutige auseinandersetzungen, um diese zu klären.
jetzt beginnt das mästen: fressen, schlafen, fressen, schlafen.
und alles ausschließlich unter kunstlicht.
diese schweine hatten noch nie erde unter ihren füßen, kennen frischluft nur von dem lkw-transport, als sie ihre süßen rosa rüsselchen durch die lüftungsschlitze gedrückt haben.
mit 5 1/2 monaten schließlich wiegen sie dann ca. 110 kg und werden zum schlachter gebracht.
ein mann schmeißt die lebenden, schreienden, verängstigten tiere auf ein fließband, sie werden, jedes einzeln, nach der reihe, auf dem fließband zu einer verengung transportiert, an der von links und rechts eine elektrode an ihre schläfen geführt wird, dann gibt es ein leises summen, und im nächsten augenblick versteift sich der gesamte schweinekörper, der blick wird leer.
das zitternde schwein fällt eine rampe hinunter, wo ein weiterer arbeiter mit einem messer bereitsteht.
er sticht den tieren in die kehle, sie zucken, während ein riesiger schwall blut sich aus ihnen ergießt.
..und schon sind sie wieder am fließband unterwegs.
an den beinen aufgehängt werden die klauen entfernt, dann werden sie aufgeschlitzt.
innereien hängen hinunter.
eine säge fährt automatisch herunter, um die tiere in der hälfte zu durchtrennen.
köpfe werden abgetrennt, der rest weiter zerteilt.
...
zuerst war ich nur traurig, berührt zu sehen, wie die kleinen ferkel aufgezogen werden, völlig abgeschirmt von umwelt und natur.
ich war schockiert, wie sie kastriert wurden und man ihnen die schwänze abtrennte.
als man dann sah, sie sie mit dem lkw zum mastbetrieb geführt wurden, hab ich geweint.
man konnte in einer einstellung ein einzelnes schwein sehen, das mit wachen augen die vorbeiziehende landschaft beobachtet hat, die nase in den wind gereckt, neugierig und freundlich.
bei den szenen im schlachthof wurde mir dann schlecht, ich hab geweint und zugleich versucht, meinen brechreiz zu unterdrücken - und ich bin normalerweise nicht so emfindlich, was solche dinge angeht.
wenn man sich überlegt, was diese tiere mitmachen, wie sie ihr leben fristen, nur um dann bei uns als schnitzel am teller zu liegen... ich weiß ehrlich nicht, ob ich so bald wieder fleisch essen werde.
nachdenkliche grüße,
dev