Ein einfacher Satz: "Hallo, ich habe einen Hund!"

dimmi

Super Knochen
Die Menschheit ist zweigeteilt!

Schon kurz nach dem bedauernswerten Ableben der Dinosaurier und dem Erwachen der Säugetiere, teilte sich die menschliche Bevölkerung in zwei Teile:

Die Hundebesitzer und die Nicht-Hundebesitzer!

Ich gehöre zu derjenigen Gruppe, die nicht müde wird, immer wieder fröhlich auszurufen: Hallo, ich habe einen Hund!

Mein treuer, fellüberzogener Begleiter ist nun seit mehreren Monaten in meinem Besitz oder besser in meinem Leben.Dieses hat sich dadurch gründlich gewandelt. Sieht man einmal von den diversen in Sandalen umgearbeiteten Schnürschuhen und dem ruinierten Wohnzimmerteppich ab, ist mein Leben sehr viel leichter und unbeschwerter geworden. So ein Hund - und manchmal auch nur die bloße Erwähnung seiner Anwesenheit -, erleichtert den schnöden Alltag ganz enorm.

Als ich noch zur Gruppe der Hundelosen gehörte, verbrachte ich allmorgendlich unerhört viel Zeit im Badezimmer. Dort versuchte ich verzweifelt, meine Haare in eine frisurähnliche Form zu zwingen und mein Erscheinungsbild insgesamt etwas ansehnlicher zu gestalten. Erst danach wagte ich es, das Haus zu verlassen.

Heute hingegen, durch den Bewegungsdrang meines Hundes animiert, stapfe ich schon am frühen Morgen mit Sturmfrisur, Schlabberpulli und Knobelbechern an den Füßen unbeschwert durch die freie Natur. Begegne ich dabei Personen (bekannt oder unbekannt), die mir, aufgrund meines verwegenen Äußeren, irritiert in mein ungeschminktes Antlitz starren, so rufe ich fröhlich aus: Hallo, ich habe einen Hund! Und schon lächeln meine Gegenüber und rufen verständnisvoll: Ach, da müssen sie aber immer früh raus, was!? Nun nicke ich und lasse meinen Hund zur Bestätigung mit dreckigen Pfoten an mir (oder meinem Gegenüber) hochspringen und schreite meines Weges.

Eine weitere Erleichterung bietet mir der Besitz des Hundes im Umgang mit Terminen. Termine! Welch grauenhafte Erfindung! Immer wieder wird mein Leben durch diese Ereignissen erschwert. Unangenehme Menschen oder Situationen erheben Anspruch auf meine wertvolle Zeit und verursachen hässliche Flecken in meinem Notiz-Kalender. Bahnt sich also so ein lästiger Termin an, so rufe ich auch hier laut und deutlich:

Hallo, ich habe einen Hund!

Mit diesem, doch im Grunde einfachen Satz, stelle ich gleich mehrere Dinge klar:

Ich habe einen Hund.
Ich kann diesen Termin unmöglich wahrnehmen.
Mein Hund hat entweder Verlassensängste und kann unmöglich alleine bleiben und/oder
mein Hund ist so schlecht erzogen, dass seine Anwesenheit bei diesem Termin ausgeschlossen ist.

Der Termin - Erzwinger, dem dieser Satz entgegen prallt, wird nun hilflos lächeln und sein Vorhaben, Ersatztermine anzubieten, sofort aufgeben. Befinde ich mich bereits in einem Termin, der sich unzumutbar in die Länge zieht oder durch andere Ursachen nicht zu ertragen ist, schleudere ich den Satz Hallo, ich habe einen Hund! wie eine Waffe durch den Raum. Sofort ersterben sämtliche Gespräche und allen Anwesenden wird klar, dass das arme Tier vermutlich halb verhungert zu Hause wartet und auf der Stelle von mir aus seiner Einsamkeit errettet werden muss.

Als Hunde-Besitzerin bin ich im Übrigen von sämtlichen Pflichten wie Putzen und Aufräumen gänzlich befreit! Mich besuchende Personen, die -, vielleicht sogar unangemeldet -, mein trautes Heim betreten und fassungslos auf den bereits erwähnten Wohnzimmerteppich (vormals beige, jetzt graugelb) starren, werden sofort mit einem Kaffee und dem Satz: Hallo, ich habe einen Hund! betäubt!

Ähnliche Maßnahmen greifen auch bei Personen, die als Beifahrer in mein Auto steigen und sich über Waldpilze im Fußraum und behaarte Ledersitze wundern.

Natürlich möchte ich auch noch auf die positiven Aspekte des Lebens eingehen, die sich durch die Anwesenheit eines Hundes so viel leichter gestalten. Betrachten wir einmal die menschliche Kommunikation:

Jeder Mensch möchte irgendwann einmal reden. Sei es, weil der Mensch eine Frau ist und über eine angeborene Gesprächsbereitschaft verfügt. Oder sei es, weil es sich um einen Mann handelt, der ein attraktives Gegenüber entdeckt hat und nun seinem Instinkt, zweckorientierte Kommunikation anzuwenden, folgt.

In beiden Fällen sorgt ein munteres Hallo, ich habe einen Hund! für eine unmittelbare Gesprächseinleitung. Der Angesprochene wird sofort mit Rückfragen nach Alter und Rasse des Hundes reagieren und sich auf diese Weise gerne in stundenlange Gespräche verwickeln lassen.

Sollten sich einmal wiedererwartend peinliche Gesprächspausen ergeben, so kann hier der Hund selber, durch Bellen, Knurren, Jaulen oder Anspringen, sofort für Abhilfe schaffen und die Pausen überbrücken.

Hallo, ich habe einen Hund! eignet sich also für nahezu alle Lebenssituationen und ist jederzeit anwendbar. Außerdem unterstreicht es auch, wie unglaublich nützlich der Hund dem Menschen seit seiner Domestizierung (der des Hundes!) doch geworden ist. Ich bin übrigens davon überzeugt, dass auch bereits der Neanderthaler diese Form der Lebenserleichterung kannte und des Öfteren ein Hallo, ich habe einen Säbelzahntiger! aus seiner Höhle rief. Dies konnte leider aber bisher nicht wissenschaftlich belegt werden. Ich möchte meine Ausführung hier nun schließen. Lasse unerwähnt, dass ich, durch Schreiben dieser Zeilen abgelenkt, einem weiteren paar Schuhe verlustig ging und rufe munter in die Welt: Hallo, ich habe einen Hund!

Quelle: NGZ Online
 
Hallo!

Ich hab auch einen Hund! :D

Danke für diese Zeilen! Sie haben mich amüsiert und beruhigt, denn auch unser Leben hat sich völlig geändert durch unsere Süße Mischlingshündin!

Lg
von einer *vorsichhinschmunzelnden* Sunset
 
kann da noch was beisteuern!
wenn besucher irritiert über rollenden haarlurch steigen sag ich immer:" die sind gerade im fellwechsel."
das der spruch das ganze jahr gültig ist, versteht sich von selbst! :p

lg gitti
 
ich sag immer, ich saug eh alle 2 tage. glaubt mir keiner - is aber so :rolleyes:

aber was solls... hallo, ich hab einen hund! :D
 
wie treffend! :D

hatte mich schon gewundert, das wir uns keinen zwängen mehr hingegeben haben; aber WIR HABEN EINEN HUND!! :)
 
das ist der Artikel. Genial!!
ENTSCHULDIGUNG!
von T*I*N*A |*Düsseldorf |* 214*mal gelesen
oder:
Auch Hundebesitzer können aus Fehlern lernen!

Liebe Mitmenschen, die ihr keine Hunde habt UND (ich betone UND) diese auch nicht leiden könnt!
Ihr habt ja so Recht!

Was sind wir Hundebesitzer nur für ein schreckliches Volk?
Und zwar alle. Egal, ob Dackelbesitzer, Kampfhund,- Mischlings, Doggen- oder Mopsbesitzer.
Wir sind alle schlechte Menschen und schlechte Menschen haben keine guten Hunde.
Und ja: unsere Hunde haben Zähne, also sind sie böse!

Es tut mir so leid! Ich möchte mich entschuldigen und euch mitteilen, dass ich aus meinen Fehlern gelernt habe:

1. Ich werde mich nie wieder auf einem öffentlichen Waldweg aufhalten, wenn ihr, liebe Fahrradfahrer, diesen benutzen möchten. Dabei finde ich es völlig in Ordnung, wenn ihr nicht klingeln, nicht bremsen, geschweige denn eine kleine Kurve um mich und meinen Hund herum fahren wollt. Der Wald gehört Euch!

2. Ich werde nie wieder einem schlecht gelaunten Rentner widersprechen, der mich mit übelsten Schimpfworten belegt, weil ich einen Hund habe (der an der Leine neben mir läuft und den Rentner nicht mal angeatmet hat!). Rentner dürfen das. Rentner müssen auch nicht grüßen, schon gar keine Hundebesitzer.

3. Ich finde es völlig in Ordnung, wenn im Sommer Heerscharen von Menschen in die Naherholungswälder einfallen und dort ungehemmt ihre Notdurft verrichten. Menschen dürfen das. Ich erkläre meinem Hund, dass es unfein ist, menschliche Hinterlassenschaften in der Nähe des Wegesrandes aufzuspüren. Menschen finden das ekelig! Nur Hundebesitzer müssen Kot-Tüten bei sich tragen.

4. Liebe Mütter! Natürlich dürft ihr Euren Kindern im Wald die Windeln wechseln. Das ist ja auch völlig legal. Bei all den mütterlichen Pflichten ist es wirklich auch zuviel verlangt, die Windeln in die nächste Mülltonne zu werfen. Werft sie ruhig in die Büsche. Dann frisst mein Hund eben heute mal frisches Baby-Häufchen. Das bringt Abwechslung auf den Speiseplan!

5. Liebe Mitmenschen, die ihr so romantisch in freier Natur grillt. Ist er nicht herrlich, unser Rhein? Man kann sich an seinen Ufern so wunderbar erholen. Natürlich ist man danach viel zu müde, um seinen Müll wieder mitzunehmen. Das ist ja völlig verständlich! Nicht wahr, liebes Ordnungsamt? Da kneift man gerne mal ein Auge zu. Mein Hund, der dankenswerter Weise ja am Rhein ohne Leine laufen darf (Danke, Danke! Danke!) kann sich nie entscheiden, ob er zuerst in eine zertrümmerte Bierfalsche treten oder an Euren Grillresten ersticken soll!

6. Liebe Jogger, natürlich habt ihr Recht. Im Wald muss man nie mit unvorhersehbaren Dingen rechnen. Im Wald dürfen weder Kinder, langsame ältere Menschen, noch Hunde Euren Weg kreuzen und euch nötigen, euer Tempo zu drosseln oder einen kleinen Ausfallschritt zu machen. Der Wald gehört Euch! Wir Hundebesitzer können unseren Hund ja auch einfach auf einem Laufband im Wohnzimmer Bewegung verschaffen!

7. Ich erwarte nie wieder, dass man höflich Danke sagt, wenn ich meinen Hund am Wegesrand ins Platz lege, damit eine Riesengruppe laut klappernder Nordic Walker ungestört ihres Weges ziehen kann. Nordic Walker müssen nicht Danke sagen. Niemand muss Danke zu mir sagen. Ich bin ein Hundebesitzer!

Liebe Mitmenschen, ich habe meinen Hund ausgebildet und ihm Gehorsam beigebracht, damit er im Wald nicht atmet, wenn sich uns ein Nicht-Hunde-Mögenden-Mensch nähert.
Ich habe meinem Hund beigebracht, liegen zu bleiben, wenn eine ängstliche Person sich uns nähert, damit wir anschließend beschimpft werden.
Ich nehme gerne Rücksicht auf meine Mitmenschen, ohne ähnliches zurück zu erwarten!
Und noch eins: Liebe wohlwollende Rentner und Hunde-Mögende Mitmenschen! Ich weiß, dass es Euch gibt. Vereinzelt habe ich Euch auch schon getroffen. Gerne würde ich mich öfter mit euch unterhalten und mein Hund mag es, wenn ihr ihn streichelt. Leider sind wir immer auf der Flucht! Nehmt es uns nicht übel, wenn wir uns andauernd hinter irgendwelchen Büschen verstecken. Verratet uns nicht! Wir sind illegale Waldbesucher!

Danke!
 
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