TanteMitzi
Super Knochen
Und weil ich grad in der Laune bin, etwas ausführlicher zu werden:
Was heißt denn nun eigentlich, ein Hund sei gefährlich. Das Hunde zubeißen können und das in einzelnen Fällen auch tun, steht außer Frage, dass Hund mit großem Mund im äußersten Fall auch schwerere Verletzungen zufügen kann , als ein kleiner Hund ebenfalls - Wobei es auch keinen Beleg dafür gibt, das größere Hunde automatisch "aggressiver" zubeißen, denn es gibt sehr wohl unterschiedliche Graduierungen eines Hundebisses, ein großer Hund der zubeißt, kann dies in weniger aggressiver Absicht getan haben, als ein kleiner, der aber eine Bisskategorie weiter geht und verletzen will, somit aggressiver ist, während der große Hund eher verwarnen wollte. Der große Hund hat womöglich eine schwerere Verletzung hervorgerufen, obwohl der kleine Hund dieses Verhalten womöglich nicht nur situativ bedingt zeigt , sondern wirklich menschenaggressiv ist. (Bissl holprig ausgedrückt).
Dass Hunde in manchen Situationen beissen können, wird sich niemals verhindern lassen.
Die Behauptung, es gäbe Rassen, die per se gefährlich sind - also nicht durch Haltungsfehler ausgelöst, oder in Triggermomenten, die allerdings die wenigsten Hunde ausreichend triggern um zu beißen - würde bedeuten, Agression Menschen gegenüber sei dieser Rasse eigen, also - da es sich um ein Rasse handelt, ein Begriff, der erst dann verwendet wird, wenn Tierbestand sich in Phänotyp und Verhalten ähnelt und dies auch vererbt - dass Menschenaggression vererbt wird, wie auch Jagdtrieb, Fellfarben, Hüteverhalten o.ä., zwar kommt es immer wieder zu statistischen Ausreißern, aber die Eigenschaften einer Rasse sind bis zu einem gewissen Grad vorhersagbar.
Es war immer Ziel und Zweck der Züchterei, Tiere zu "produzieren", wo beriets im Vorhinein gewisse Rückschlüsse zulässig sind, etwa auf ihr Hüteverhalten. Ein Schäfer wird sich keinen x-beliebigen Hund nehmen (natürlich könnte es auch passieren, dass sich irgendwo ein Beagle findet, oder ein Windhund, der in Ansätzen Talent zum Schafe hüten zeigt), sondern einen Hütehund, weil da die Wahrscheinlichkeit am größten ist, dass der Hund für diese Art des Einsatzes geeignet ist, auch wenn einzelne Hütehunde zum hüten überhaupt kein Talent haben, die meisten haben es.
Auch ein Jäger wird sich eine Jagdhund nehmen, der für die Art der Jagd, die der Jäger bevorzugt, geeignet ist. Auch der Jäger kann einen Vorstehhund ohne besondere Vorstehhundqualitäten bekommen, oder einen Schweißhund, dem die Nasenarbeit nicht sonderlich liegt, wahrscheinlicher ist es aber, dass der Hund Talent für seinen zukünftigen Einsatz mitbringt.
Wenn Menschenaggression ein Rassemerkmal wäre und dafür müsste sie erblich sein, dann würde ein Großteil aller Hunde einer Rasse diese Aggression zeigen und zwar so, dass dies schon bald erkennbar wäre, also nicht, dass der Hund 10 Jahre einfach so dahin lebt, völlig unauffällig und sich dann plötzlich seines Erbes besinnt und ausstickt. Spätestens im Erwachsenalter, irgendwann zwischen zwei und drei Jahren würde diese Aggression bemerkbar werden.
Das heißt, spätestens ab diesem Zeitpunkt wären Hunde einer bestimmten Rasse vom Menschen kaum oder nicht mehr führbar. Das würde wohl auf 80 oder mehr Prozent aller Hunde dieser Rasse zutreffen.
Wenn nun etwa der Rottweiler (als Beispiel, weil Andeutungen in diese Richtung kamen) eine Rasse wäre, die die erbliche Neigung zu Menschenaggression in sich trägt, dann würden nicht 3 von (keine Ahnung wieviele es in Österreich gibt, ich nehm hier einen fiktiven Wert) 10000 Hunden auffällig, sondern 8000 oder mehr. Dann bedürfte es keiner Bissstatistik mehr, das wär so eindeutig, das niemand mehr an der Gefährlichkeit zweifeln würde.
Wäre Menschenaggression ein Rassemerkmal, dann würde sich vermutlich auch der Hybrideffekt einstellen, der in der Tierzucht dazu genutzt wird, bestimmte Eigenschaften zu verstärken. Das heißt grob gesagt, wenn ich zwei unterschiedliche Rassen verpaare, die beide menschenaggressiv sind, könnte in der ersten F1 Generation Hybride - also 1:1 Mischlinge - erhalten, die noch menschenaggressiver sind.
Dann wären nicht die "Listenhunde" die gefährlichsten, sondern die Mischlinge daraus. Auch das würde sich sehr schnell bemerkbar machen, da bedürfte es keiner Statistiken mehr.
Wozu sollte aber ein jahrtausendelanger Domestikationsprozess rückgängig gemacht werden? Der Hund ist ja nur deshalb Hund und Begleiter des Menschen, weil er eben nicht automatisch menschenaggressiv ist. Wie könnte eine Verhaltensweise - hier die Menschenaggression - innerhalb weniger Generationen, also seit z.b. der Rottweiler einheitlich gezüchtet wird (denn davor waren immer wieder Einkreuzungen und ein unheitliches Erscheinungsbild möglich), bereits erblich sein, ohne dass sich dies in größerem Ausmaß bemerkbar macht?
Wenn drei Hunde einer Rasse in relativ kurzem zeitichen Abstand zwei Menschen töten, dann ist das bedauerlich, aber nicht signifikant, wenn dies nicht andauernd geschieht. 3 Hunde einer Rasse, die in den Jahren zuvor niemanden getötet hat, ist nicht andauernd. Auch ein Lottomillionär kann nochmals im Lotto gewinnen, daraus leitet niemand ab, dass dies ständig passiert.
Im Moment wird jedoch gerne suggeriert, Rottweiler würden permanenrt Menschen schwerst verletzen oder gar töten. Das ist allerdings einfach nicht wahr.
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Noch eine andere Überlegung...
Ich ziehe einen Wurf von Mischlingen groß, 4 Stück insgesamt. Mutter Rottweiler, Vater Labrador.
2 der Welpen ähneln äußerlich sehr stark dem Rottweiler, gleichen im Temperament aber dem Labradorvater, bei 2 Welpen ist es umgekehrt, sie ähneln eher dem Vater, haben aber mehr Verhaltensweisen der Mutter.
Die Welpen werden vergeben.
Die neuen Besitzer der Welpen, die eher aussehen wie ein Rottweiler, antworten auf die Frage, was das für ein Hund sei: "Rottweiler-Labrador-Mischling" oder wahrscheinlicher "Rottweilermischling", die Besitzer der Welpen, die eher aussehen wie der Labrador, antworten auf dieselbe Frage: "Labrador-Rottweiler-Mischling" oder eher "Labradormischling"
Für`s Gedankenexperiment, ungeachtet der unwahrscheinlichen Wahrscheinlichkeit: jeweils einer aus den beiden Gruppen mit dem selben genetischen Voraussetzungen beißt als erwachsenes Tier einen Menschen.
War es nun der Rottweileranteil, oder war es der Labradoranteil, weswegen der Hund gebissen hat, oder Labrador und Rottweiler zusammen? Und warum haben nur zwei gebissen, die andern beiden aber nicht? Oder ist das nicht völlig unmöglich anhand der Rassen zu beurteilen? Ja, und welcher Rasse wird der Mischling in der Bissstatistik zugeschrieben?
Was heißt denn nun eigentlich, ein Hund sei gefährlich. Das Hunde zubeißen können und das in einzelnen Fällen auch tun, steht außer Frage, dass Hund mit großem Mund im äußersten Fall auch schwerere Verletzungen zufügen kann , als ein kleiner Hund ebenfalls - Wobei es auch keinen Beleg dafür gibt, das größere Hunde automatisch "aggressiver" zubeißen, denn es gibt sehr wohl unterschiedliche Graduierungen eines Hundebisses, ein großer Hund der zubeißt, kann dies in weniger aggressiver Absicht getan haben, als ein kleiner, der aber eine Bisskategorie weiter geht und verletzen will, somit aggressiver ist, während der große Hund eher verwarnen wollte. Der große Hund hat womöglich eine schwerere Verletzung hervorgerufen, obwohl der kleine Hund dieses Verhalten womöglich nicht nur situativ bedingt zeigt , sondern wirklich menschenaggressiv ist. (Bissl holprig ausgedrückt).
Dass Hunde in manchen Situationen beissen können, wird sich niemals verhindern lassen.
Die Behauptung, es gäbe Rassen, die per se gefährlich sind - also nicht durch Haltungsfehler ausgelöst, oder in Triggermomenten, die allerdings die wenigsten Hunde ausreichend triggern um zu beißen - würde bedeuten, Agression Menschen gegenüber sei dieser Rasse eigen, also - da es sich um ein Rasse handelt, ein Begriff, der erst dann verwendet wird, wenn Tierbestand sich in Phänotyp und Verhalten ähnelt und dies auch vererbt - dass Menschenaggression vererbt wird, wie auch Jagdtrieb, Fellfarben, Hüteverhalten o.ä., zwar kommt es immer wieder zu statistischen Ausreißern, aber die Eigenschaften einer Rasse sind bis zu einem gewissen Grad vorhersagbar.
Es war immer Ziel und Zweck der Züchterei, Tiere zu "produzieren", wo beriets im Vorhinein gewisse Rückschlüsse zulässig sind, etwa auf ihr Hüteverhalten. Ein Schäfer wird sich keinen x-beliebigen Hund nehmen (natürlich könnte es auch passieren, dass sich irgendwo ein Beagle findet, oder ein Windhund, der in Ansätzen Talent zum Schafe hüten zeigt), sondern einen Hütehund, weil da die Wahrscheinlichkeit am größten ist, dass der Hund für diese Art des Einsatzes geeignet ist, auch wenn einzelne Hütehunde zum hüten überhaupt kein Talent haben, die meisten haben es.
Auch ein Jäger wird sich eine Jagdhund nehmen, der für die Art der Jagd, die der Jäger bevorzugt, geeignet ist. Auch der Jäger kann einen Vorstehhund ohne besondere Vorstehhundqualitäten bekommen, oder einen Schweißhund, dem die Nasenarbeit nicht sonderlich liegt, wahrscheinlicher ist es aber, dass der Hund Talent für seinen zukünftigen Einsatz mitbringt.
Wenn Menschenaggression ein Rassemerkmal wäre und dafür müsste sie erblich sein, dann würde ein Großteil aller Hunde einer Rasse diese Aggression zeigen und zwar so, dass dies schon bald erkennbar wäre, also nicht, dass der Hund 10 Jahre einfach so dahin lebt, völlig unauffällig und sich dann plötzlich seines Erbes besinnt und ausstickt. Spätestens im Erwachsenalter, irgendwann zwischen zwei und drei Jahren würde diese Aggression bemerkbar werden.
Das heißt, spätestens ab diesem Zeitpunkt wären Hunde einer bestimmten Rasse vom Menschen kaum oder nicht mehr führbar. Das würde wohl auf 80 oder mehr Prozent aller Hunde dieser Rasse zutreffen.
Wenn nun etwa der Rottweiler (als Beispiel, weil Andeutungen in diese Richtung kamen) eine Rasse wäre, die die erbliche Neigung zu Menschenaggression in sich trägt, dann würden nicht 3 von (keine Ahnung wieviele es in Österreich gibt, ich nehm hier einen fiktiven Wert) 10000 Hunden auffällig, sondern 8000 oder mehr. Dann bedürfte es keiner Bissstatistik mehr, das wär so eindeutig, das niemand mehr an der Gefährlichkeit zweifeln würde.
Wäre Menschenaggression ein Rassemerkmal, dann würde sich vermutlich auch der Hybrideffekt einstellen, der in der Tierzucht dazu genutzt wird, bestimmte Eigenschaften zu verstärken. Das heißt grob gesagt, wenn ich zwei unterschiedliche Rassen verpaare, die beide menschenaggressiv sind, könnte in der ersten F1 Generation Hybride - also 1:1 Mischlinge - erhalten, die noch menschenaggressiver sind.
Dann wären nicht die "Listenhunde" die gefährlichsten, sondern die Mischlinge daraus. Auch das würde sich sehr schnell bemerkbar machen, da bedürfte es keiner Statistiken mehr.
Wozu sollte aber ein jahrtausendelanger Domestikationsprozess rückgängig gemacht werden? Der Hund ist ja nur deshalb Hund und Begleiter des Menschen, weil er eben nicht automatisch menschenaggressiv ist. Wie könnte eine Verhaltensweise - hier die Menschenaggression - innerhalb weniger Generationen, also seit z.b. der Rottweiler einheitlich gezüchtet wird (denn davor waren immer wieder Einkreuzungen und ein unheitliches Erscheinungsbild möglich), bereits erblich sein, ohne dass sich dies in größerem Ausmaß bemerkbar macht?
Wenn drei Hunde einer Rasse in relativ kurzem zeitichen Abstand zwei Menschen töten, dann ist das bedauerlich, aber nicht signifikant, wenn dies nicht andauernd geschieht. 3 Hunde einer Rasse, die in den Jahren zuvor niemanden getötet hat, ist nicht andauernd. Auch ein Lottomillionär kann nochmals im Lotto gewinnen, daraus leitet niemand ab, dass dies ständig passiert.
Im Moment wird jedoch gerne suggeriert, Rottweiler würden permanenrt Menschen schwerst verletzen oder gar töten. Das ist allerdings einfach nicht wahr.
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Noch eine andere Überlegung...
Ich ziehe einen Wurf von Mischlingen groß, 4 Stück insgesamt. Mutter Rottweiler, Vater Labrador.
2 der Welpen ähneln äußerlich sehr stark dem Rottweiler, gleichen im Temperament aber dem Labradorvater, bei 2 Welpen ist es umgekehrt, sie ähneln eher dem Vater, haben aber mehr Verhaltensweisen der Mutter.
Die Welpen werden vergeben.
Die neuen Besitzer der Welpen, die eher aussehen wie ein Rottweiler, antworten auf die Frage, was das für ein Hund sei: "Rottweiler-Labrador-Mischling" oder wahrscheinlicher "Rottweilermischling", die Besitzer der Welpen, die eher aussehen wie der Labrador, antworten auf dieselbe Frage: "Labrador-Rottweiler-Mischling" oder eher "Labradormischling"
Für`s Gedankenexperiment, ungeachtet der unwahrscheinlichen Wahrscheinlichkeit: jeweils einer aus den beiden Gruppen mit dem selben genetischen Voraussetzungen beißt als erwachsenes Tier einen Menschen.
War es nun der Rottweileranteil, oder war es der Labradoranteil, weswegen der Hund gebissen hat, oder Labrador und Rottweiler zusammen? Und warum haben nur zwei gebissen, die andern beiden aber nicht? Oder ist das nicht völlig unmöglich anhand der Rassen zu beurteilen? Ja, und welcher Rasse wird der Mischling in der Bissstatistik zugeschrieben?
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