http://www.assistenzhunde-zentrum.de/index.php/assistenzhunde/asthmawarnhund
Enorm, das gibts ja wirklich...
Na, da hat jemand eine Möglichkeit gefunden, wie er Kohle machen kann, ohne dafür nennenswert arbeiten zu müssen. ;-)
Alle meine Säuger und einige Vögel haben auf mein Asthma reagiert, nicht nur die Hunde. Dafür muss man nichts trainieren, sondern nur das Tier sehr eng mitleben lassen.
Den Lungendoktor wird das allerdings nicht begeistern, weil die lieben Mitgeschöpfe nun einmal zwangsläufig als Allergieschleudern wirksam werden. Ihre Anwesenheit "legt immer ein Schauferl nach", sagt mein Herr Oberarzt.
Der Artikel ist destillierter Blödsinn.
Lebensgefährliche Asthmaanfälle kommen nicht von jetzt auf sofort, sondern bauen sich über Tage auf. Auch der "alleinlebende Asthmatiker" hat, wenns gefährlich wird, schon längst seinen Arzt kontaktiert, der dann sieht, dass die Therapie versagt, und von seiner Praxis ins Spital einweist.
Ein allergischer Schock wäre als spontane Notsituation denkbar, aber da brauchst kein Warntier, sondern richtig handelnde Mitmenschen...
Ich werde mich in einer Stunde krank melden, weil ich heute Abend eine Exacerbation haben werde. Ich bin nämlich offenbar verkühlt und in meiner Lunge hat sich ein zartes Druckgefühl aufgebaut. Dieses Warnzeichen bedeutet in Kombi mit der Tatsache, dass mein Arbeitsplatz rotzt und hustet, dass ich mit den ABs und dem Cortison anfangen muss, die mir der Herr Doktor letzten Do vorsorglich verschrieben hat. Sollte das Zeug nicht greifen, bin ich morgen wieder bei ihm. Gefällt ihm die LuFu nicht, weist er mich ins AKH ein. So läuft das in der Wirklichkeit.
Auf das zarte Druckgefühl 12 Stunden vor dem Anfall reagiert kein Tier dieser Erde. Es hat nämlich, anders als der betroffene Mensch, keine jahrzehntelange Erfahrung mit der Krankheit.
Außerdem ist eine Funktionseinschränkung im Frühling über Wochen gegeben, zusammen mit kleineren Anfällen bei Belastung. Die Tiere gewöhnen sich daran. (Würden sonst vor Stress durchdrehen.) Sie verhalten sich zuverlässig und rücksichtsvoll, benötigen z.B. keine gesprochenen Kommandos, sondern kommen bei Wildanblick selbst ins Fuß etc. Aber sie reagieren nicht mehr auf die ständigen Änderungen der Atemfrequenz und Sauerstoffsättigung.
Das einzige, was Tiere tun können, ist einen manchmal in der Nacht wecken, bevor das Asthma weckt. Das tun sie - aber nur, wenn sie im Schlafzimmer sind. Was der Lungendoktor weniger günstig findet...
Diese nächtlichen Bronchialkrämpfe sind nicht lebensbedrohlich, nur lästig und ermüdend. Und sie treffen nur wenige Menschen, die eine besonders schwere, schlecht therapierbare Form haben. Alle anderen sollten durch Medikamente ohne Beschwerden sein.
Für einen ausgewiesenen Asthma-Assistenzhund gibts eigentlich keinen Grund... ;-)
Aber es klingt toll... Ich besorge umgehend ein Geschirr mit Aufschrift.
Edit: Ich grause mich jetzt den Rest des Tages vor der Idee, dass der sabbernde Hund meinen Spray ins Maul nimmt, mir bringt und dass ich dann - weil ich ja laut Artikel in akuter Atemnot bin - das vollgesabberte Ding in meinen Munde nehme und Medikament plus Hundemoleküle inhaliere....
Die Leute kommen auf irre Ideen.... Diese Medikamente sind aus hygienischen Gründen tabu für Tiere und außerhalb ihrer Reichweite.