Der Osterhase auf Abwegen

Tigerlilli

Profi Knochen
Kan und ich haben heute abend den Osterhasen gefunden :o in jeglicher Hinsicht ein bisschen zu früh im Jahr... wir hatschen unsere Abendrunde über die Wiese, da seh ich was Rundes, Kugeliges vor mir. Denk mir, jö, der erste Igel, ein zeitiges Kerlchen und leucht mal vorsichtig mit dem Handy hin und entdecke am "Igel" zwei lange Öhrchen, eine Blume und eine wackelnde Nase. Vorsichtiger Rückzug, Häschen tut nichts. Häschen schätzungsweise 1kg schwer, wildfarben, irgendwie sehr winzig. Angreifen wollt ichs nicht, sitzen lassen irgendwie auch nicht --> Tierrettung der Arche Noah angerufen. Der Herr war sehr nett, hat gemeint dass er mal die Wildtierstation anruft und sich dann wieder meldet. Hat er auch und mich gebeten, dass ich mich mit der Dame direkt in Verbindung setz und hat mir ein SMS mit der Nummer geschickt. Die Dame war auch sehr nett, hat sich das ganze schildern lassen und dann gemeint, dass es besser wäre, den Zwerg abzuholen (Das Häschen hatte sich unmittelbar vor der Hundeauslaufzone niedergelassen... :( ). Einzige Bitte: ich möge den Zwerg irgendwie sichern, sonst käme die Tierrettung nicht (in diesem Fall war die Tierrettung der Grazer Feuerwehr zuständig). Während der Telefoniererei hat das Zwergerl versucht wegzuhoppeln und ist schreiend zusammengebrochen und hat sich gekrümmt :( Wunschgemäß Hasi mit meiner Jacke gesichert und frierend auf die Tierrettung gewartet. Nach zwanzig Minuten kamen dann auch zwei nette junge Männer, die das ziemlich apathische Hasi eingepackt haben und gemeint haben, dass es vermutlich was Giftiges gefressen hat. Ich hoffe jedenfalls, dass es ein gutes Ende nimmt für den Winzling, wie auch immer das ausschauen mag, und hoffe, dass ich richtig gehandelt hab. Falls nicht, lass ich mich gerne eines Besseren belehren... nachdem es hier ja doch einiges an Wild gibt kanns durchaus sein, dass das nicht das letzte Mal war.

PS: und ich bin verdammt stolz auf meinen HUnd, der während des Ganzen echt cool geblieben ist und keine irgendwie gearteten Anstalten gemacht hat, sich da "einzumischen"!
Fotos hab ich auch von dem Zwerg, aber da sieht man - nix - perfekt getarnt! :D
 
Ehrlich gesagt hab ich am Anfang Deines Textes gedacht: bitte nicht schon wieder eine unsinnige Rettungsaktion.

ABER: spätestens bei der Schilderung, dass es hoppeln wollte und zusammengebrochen ist (noch dazu schreiend, was bei einem Hasen extreme Schmerzen/Angst bedeutet!) :

JAAAAA, Du hast richtig gehandelt !!! In allen Punkten und Abläufen!

Du hast nicht gleich hingegriffen!
Du hast jemand angerufen, der sich die Situation schildern hat lassen und kompetent Auskunft gegeben und mit Dir die Entscheidung getroffen hat!
Du hast vorbildlich das Tier gesichert und in Ruhe auf die Abholung gewartet!

Vorbildlich und Urkundenverdächtig!!! Danke und Hut ab!

:2thumbsup::2thumbsup::2thumbsup::2thumbsup:

PS. mit ca 1 kg ist ein Junghase von der Mutter unabhängig. Das ist auch das Gewicht, wo man bei der Aufzucht mit der Auswilderung beginnt. Allerdings kann man das Gewicht kaum schätzen. Deshalb glaub ich fast, dass er weniger Gewicht hat. Aber völlig egal!
 
Danke!!!! Ich war mir wirklich unsicher, eben weil immer wieder geschrieben wird, in verschiedenen Medien, dass in bester Absicht mehr geschadet als geholfen wird :o ich hoff der Kleine packts und ich hoff noch mehr dass ich so bald kein verletztes (?) (Wild) Tier mehr finde.
Leider rasen die Autos dahinten wie die Irren, vor ein paar Wochen hat es eine Katze erwischt... aber das ist schon wieder OT...
Danke Dir jedenfalls für die Info... sollt ich jemals wieder in so eine Situation kommen, dann weiß ich was ich zu tun hab!

LG und schönen Abend!
 
Ich bin beim Gewicht von meinen Zwergmischlingen ausgegangen, da hatte der Kleinere genau ein kg, die Dame von der Auffangstation meinte "also ca. 2 Handvoll", das hat´s auch ca. getroffen. Im Finstern kann man sich aber zugegebenermaßen leicht vertun.
Aber, Frage: ich mein, jetzt ist grad mal der Schnee einigermaßen weg, wann fallen denn bei Wildkaninchen die ersten Würfe? :eek:
 
Ich gehe mal blind davon aus, dass es kein Kaninchen, sondern ein Feldhase war. Die werfen fast immer, auch bei eisigen Temperaturen und mitten im Schnee. Da gibt es keine genauen Zeiten. Normalerweise schon eher gegen Frühjahr, und das haben wir ja jetzt. Voriges Jahr hab ich unser Hasi Hase (siehe HP unter Patentiere) am 9. Februar bekommen. Da lag auch Schnee und drum habens die Leute "gerettet".

Aber leider falsch, weil sie es sofort angegriffen haben und dann erst nachgedacht. Aber nur mehr wohin sie ihn hinbringen/abschieben können.
Abschieben deshalb, weil sie zwar den Fehler gemacht haben, uneinsichtig waren und bis heute nicht einen Cent für die Kosten ihres Fehlers erübrigt haben. :mad:

Drum freut mich das ja so, dass es auch intelligente Menschen wie Dich gibt, die zuerst wo anrufen, bevor sie eine selbst nicht einschätzbare Situation einfach verschlimmern.
Ach gäbe es nur mehr von Deiner Sorte!

Ich fürcht mich schon vor dem ersten warmen Wochenende (meistens Ostern), wo alle auf die Felder stürmen einen langen Spaziergang mit Hund, Kind und Kegel machen und alles aufheben, was nicht davonläuft, weil es sich in die Feldmulde duckt, um nicht gesehen zu werden....... Dabei wärs so einfach: EINFACH WEITERGEHEN!
 
ich hab mal versucht, ein foto anzuhängen, hoffentlich hat das vom handy aus geklappt. wie gesagt, viel sieht man nicht...
ziemlich frostige kinderstube! :eek: aber das darf man wohl nicht mit haustierischen maßstäben messen :o

danke jedenfalls für die ausführliche antwort! :)
 
Hoffentlich geht es dem Zwerg gut, ich hätte auch nicht so einfach vorbei gehen können, angegriffen hätte ich es auf keinen Fall, aber ebenfalls angerufen.
Ich hab das vorigen Sommer wegen einem Jungvogel so gemacht, da hat mir die Tierrettung auch gesagt, einfach sitzen lassen, das ist ganz normal, später am Abend habe ich dann die Katzen verscheucht die sich den Vogel krallen wollten.
Das war dann in unserem Garten und die Katzen vom Nachbarn.
Ich hoffe noch heute, dass er es geschafft hat.
Man kann doch nicht einfach so vorbei gehen, wenigstens Rat muss man sich holen.
LG Ingrid
 
die ungewissheit ist auch nicht angenehm aber damit werd ich mich abfinden müssen :o
irgendwie ist es ja wirklich komisch, tut man was gehts einem nicht aus dem Sinn, so wie dir der Jungvogel, täte man nix müsste man auch dran denken...
 
@ poekelmaus: Unser Rat im Fall Nestling am Boden: wenn er sich am Finger festhalten kann, dann in ein dichtes Gebüsch weit hinauf setzen. Dann hat er zwischen sich und dem boden viele Ästchen, die katzen kommen nicht leicht hin, vorallem sie riechen ihn ja nicht, sondern gehen auf Bewegung. also wenn sie ihn nicht sehen, ist er ziemlich sicher. Da diese Phase 1 - 2 Tage dauert, ist das auch schnell überstanden.
Natürlich werden in der Zeit viele Opfer von Katzen. Aber es wäre leichter, die Katzen einzusperren, als alle Jungvögel einzufangen - was noch dazu enormer Stress und kontraproduktiv wäre.

@ tigerlilli: frag doch mal nach. Bin sicher, Du kannst anrufen und Dich erkundigen.
 
@ poekelmaus: Unser Rat im Fall Nestling am Boden: wenn er sich am Finger festhalten kann, dann in ein dichtes Gebüsch weit hinauf setzen. Dann hat er zwischen sich und dem boden viele Ästchen, die katzen kommen nicht leicht hin, vorallem sie riechen ihn ja nicht, sondern gehen auf Bewegung. also wenn sie ihn nicht sehen, ist er ziemlich sicher. Da diese Phase 1 - 2 Tage dauert, ist das auch schnell überstanden.
Natürlich werden in der Zeit viele Opfer von Katzen. Aber es wäre leichter, die Katzen einzusperren, als alle Jungvögel einzufangen - was noch dazu enormer Stress und kontraproduktiv wäre.

@ tigerlilli: frag doch mal nach. Bin sicher, Du kannst anrufen und Dich erkundigen.

Genau das wurde mir auch gesagt, allerdings konnte ich ihn nicht so hoch hinauf setzen, ohne Leiter.
Und die Katzen gehören unserem Nachbarn, da kann ich auch nicht viel tun.
Das ganze spielte sich im Garten unserer Nachbarn ab, die waren nicht daheim und ich bin quasi "eingebrochen"!
LG Ingrid
 
ich hab dem Kleinen wirklich nachtelefoniert und tatsächlich Auskunft erhalten (gut für mein Seelenheil dass Wildtiere nicht dem Datenschutz unterliegen...). Er wurde zu Dr. Grossmann von Wildtiere in Not gebracht. Leider war er lt. Auskunft doch so schwer verletzt, dass er es nicht geschafft hat. :(
 
@ Frau Grossmann: danke, so schnell kommt man zu einem Doktortitel :o

@ Häschen: ja, stimmt... ich hab ein einziges Mal vorher ein Tier gesehen dass sich so gewunden hat... das war mein eigenes Häschen, da haben sie festgestellt dass er völlig verkrebst war. Und der Winzling hat wohl noch schlimmere Schmerzen gehabt, ich denk es ist eher ungewöhnlich dass ein Wildtier vor Schmerzen schreit?
 
Das ist bei Wildtieren nicht anders als bei anderen Tieren. Aber damit ein Hase, Kaninchen, Reh etc., die ja hauptsächlich "stumm" sind, schreien, da brauchts enorme Schmerzen und/oder Stress.

Also in dem Fall war der Schmerzpegel sicher extrem und alles nach seiner Bergung eine echte Hilfe. Auch wenn es vermutlich eine Erlösung gegeben hat! Das war es in diesem Fall dann im wahrsten Sinne des Wortes!
 
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