Der Hund außer Rand und Band...

Ich kenne den Hund seit 2,5 Jahren und das hatte er immer schon. Er braucht immer ein paar Schritte, dann kann er wieder auftreten. Röntgen wurde gemacht, das passt alles. Eventuell ist das damals falsch genäht worden (die Narbe ist riesig) und die Haut spannt dann ein bisschen, ich weiß es nicht... Es kann auch an den Wucherungen der Ballen liegen. Die wurden auch schon abgecheckt, alles gutartig, aber vl stören die Vergrößerungen beim Laufen.

Naja, also das was ich geschrieben habe, was mit ihm gemacht wird, passiert natürlich nicht täglich. Die ganze Woche über läuft er halt eben mit, die meiste Zeit liegt er in der Küche und abends ist dann natürlich absolute Aufregung im Wirtshaus. Aber konkret tägliche Spaziergänge, Spielstunden etc. - so etwas gibt es nicht. Er ist vorangig Hofhund.
 
Seit ich meinen Freund kenne, kämpfe ich dafür, dass der Hund kastriert wird. Da kann man ja geteilter Ansicht sein, ich bin aber absolut dafür, dass man Tiere in "Gefangenschaft" kastrieren sollte.

:rolleyes: Mein Gott, welche Logik.

Ich wage kaum zu fragen, woher der Nachwuchs an "Tieren in Gefangenschaft" kommen soll....

Und wie es möglich ist, dass andere Leute mit unkastrierten Rüden und Katern leben, ohne dass die Tiere gemeingefährlich werden oder das Haus demolieren.

Solltest du mal ein paar freie Minuten finden, informierst du dich bitte über die Rolle, die Geschlechtshormone im Knochenstoffwechsel, bei der Blutbildung etc spielen.

Nach 2 Jahren hab ich es endlich geschafft - der Hund ist kastriert.

Da gab es einen Herrn namens Freud, Sigmund.
Der hätte seine helle Freude gehabt an dieser Geschichte.

Und schon gehen die Probleme los. Er ist jetzt ca. einen Monat kastriert und schnappt total über. Er beißt Menschen (auch sein Rudel!), ist total nervös und angespannt, bellt ohne Unterbrechung alles an, was sich bewegt (vor allem vorbeifahrende Autos, Radfahrer etc.) und schnappt danach und ist noch dominanter und fordernder als zuvor.

Willkommen im wirklichen Leben.

MEIN unkastrierter Jagdhund-Rüde rauft nicht, streunt nicht, bellt sehr selten, liebt alles was "Mensch" heißt und fordert nur seine Streicheleinheiten.

Hab auch gestern (als Tropfen auf den heißen Stein) mit ihm "Deckentraining" gemacht, weil er es auch nicht kennt auf einem Platz zu bleiben und Ruhe zu geben. Das finde ich persönlich aber echt extrem wichtig.

Dreh den Fernseher ab, am besten schmeiß ihn gleich weg.
Vergiß Rütter und Konsorten.

Meine Hunde schlafen im Bett, am Sofa, in meiner Schlafsack und an vergleichbaren, möglichst menschennahen Stellen. Ich hab nicht mal einen Hundekorb.

Die Herrschaften suchen jede "Decke" bereitwilligst auf, weil sie nicht am harten Boden liegen wollen. Sowas muss man nicht trainieren, das kann man verwöhnen.

Eventuell ist das damals falsch genäht worden (die Narbe ist riesig) und die Haut spannt dann ein bisschen, ich weiß es nicht... Es kann auch an den Wucherungen der Ballen liegen. Die wurden auch schon abgecheckt, alles gutartig, aber vl stören die Vergrößerungen beim Laufen.

:mad::mad::mad: Die artgerechte Tierhaltung unserer Landwirte...

Ich habe im Frühjahr ungefähr 1000 Euro bezahlt, damit meiner 11jährigen eine 4mm durchmessende Hautwucherung zwischen zwei Zehen entfernt wurde.

Dass das Ding gutartig war, war sekundär. Es hätte auf jeden Fall weg müssen, weil es gewachsen wäre und den Hund beim Laufen gestört hätte.

Bösartig werden solche Gebilde möglicherweise, wenn sie oft genug verletzt und irrtiert wurden.

Wie wäre es, wenn man diesen armen Teufel von Hund einfach mal ein GELIEBTES FAMILIENMITGLIED sein lässt?

Eine gründliche Untersuchung in einer Tierklinik ist dringend anzuraten. (Und wird nicht billig werden.)
 
Was gesundheitlich abgecheckt wurde, weiß ich leider nicht. Das einzige, was mir persönlich auffällt, ist, dass er humpelt, wenn er länger gelegen ist, weil er sich als Welpe den rechten Hinterlauf gebrochen hat. Laut Tierarzt tut ihm das aber nicht mehr weh

Meine Alte hatte als Welpe einen Autounfall, die linke Vorderpfote war gebrochen und ist schief zusammen gewachsen - war nie ein Problem in fast 10 Jahren. Diesen Sommer began sie zu humpeln, aber anders als sonst. Waren in der TK zum Röntgen... das Ellenbogengelenk ist auch etwas schief zusammengewachsen und das was entzunden. Haben dann eine Gelenkskur gemacht was ihr geholfen hat.

Lass das auf jeden Fall abklären. Der Hund wird alt und solche "Kleinigkeiten" machen im Alter leider manchmal Probleme.
 
:rolleyes: Mein Gott, welche Logik.

Ich wage kaum zu fragen, woher der Nachwuchs an "Tieren in Gefangenschaft" kommen soll....

Und wie es möglich ist, dass andere Leute mit unkastrierten Rüden und Katern leben, ohne dass die Tiere gemeingefährlich werden oder das Haus demolieren.

Solltest du mal ein paar freie Minuten finden, informierst du dich bitte über die Rolle, die Geschlechtshormone im Knochenstoffwechsel, bei der Blutbildung etc spielen.



Da gab es einen Herrn namens Freud, Sigmund.
Der hätte seine helle Freude gehabt an dieser Geschichte.



Willkommen im wirklichen Leben.

MEIN unkastrierter Jagdhund-Rüde rauft nicht, streunt nicht, bellt sehr selten, liebt alles was "Mensch" heißt und fordert nur seine Streicheleinheiten.



Dreh den Fernseher ab, am besten schmeiß ihn gleich weg.
Vergiß Rütter und Konsorten.

Meine Hunde schlafen im Bett, am Sofa, in meiner Schlafsack und an vergleichbaren, möglichst menschennahen Stellen. Ich hab nicht mal einen Hundekorb.

Die Herrschaften suchen jede "Decke" bereitwilligst auf, weil sie nicht am harten Boden liegen wollen. Sowas muss man nicht trainieren, das kann man verwöhnen.



:mad::mad::mad: Die artgerechte Tierhaltung unserer Landwirte...

Ich habe im Frühjahr ungefähr 1000 Euro bezahlt, damit meiner 11jährigen eine 4mm durchmessende Hautwucherung zwischen zwei Zehen entfernt wurde.

Dass das Ding gutartig war, war sekundär. Es hätte auf jeden Fall weg müssen, weil es gewachsen wäre und den Hund beim Laufen gestört hätte.

Bösartig werden solche Gebilde möglicherweise, wenn sie oft genug verletzt und irrtiert wurden.

Wie wäre es, wenn man diesen armen Teufel von Hund einfach mal ein GELIEBTES FAMILIENMITGLIED sein lässt?

Eine gründliche Untersuchung in einer Tierklinik ist dringend anzuraten. (Und wird nicht billig werden.)

Wow, ich muss schon sagen... Selten so etwas Intolerantes und Herablassendes gelesen. Verstehe natürlich, dass du unfehlbar und deine Meinung die einzig richtige ist.
Zum Kastrationsthema sag ich schon mal gar nichts, da hat jeder seine eigene Meinung. Ich durfte mir meine auf Seminaren und aus Eigenrecherche zusammentragen und bin ganz glücklich damit. Ich bin mit unkastrierten Jagdhundrüden aufgewachsen und weiß wie unglaublich schön das anzusehen ist, wenn sie in der "Paarungszeit" in der Ecke sitzen und winseln und heulen, weil sie ihren Trieb nicht nachkommen können. Dass es auch andere Hunde gibt, denen das pupsegal ist, bezweifle ich nicht. Bei Katern ist es übrigens gar nicht zu diskutieren. Es ist einfach verantwortungslos nicht zu kastrieren. Revierkämpfe und ungewollter Nachwuchs.. Du verstehst? Würd ich auch mal recherchieren.
Ich komm ja eher aus der Katzenecke und kenne seeeehr viele Halter, die unfehlbar sind, keine Frage. "Meine Katze trinkt ihr Leben lang Milch und frisst Futter mit Getreide und Zucker und ist schon 150 Jahre alt!", "Meine Katze lebt schon 10 Jahre alleine in der Wohnung, weil Katzen Einzelgänger sind!" Jaja, ich weiß. Is klar. Bei Hunden dasselbe.
Mein "Deckentraining" hatte den Sinn, dass der Hund einen Platz findet, wo er Ruhe hat. Aber ist natürlich unverantwortlich, dass man einen Hund auf den Boden (!) auf ein kuscheliges Kissen verbannt. Pfui. Wie gemein.
Aber was soll ich nur machen - Martin Rütter hat das doch gesagt! :D
Auf die Bemerkung bezogen auf unsere Landwirte gehe ich gar nicht ein. Aber danke, dass du alle in einen Topf wirfst. Zeugt von einer gehörigen Portion Toleranz und einer enormen Fähigkeit über den Tellerrand zu blicken.

Ich hoffe du bist Österreicher, die sind nämlich alle so. ;)
 
für mich hört sich das einfach nach unerzogen an..sprich der Hund läuft einfach so mit...und das war es auch...er findet nicht zur Ruhe, weil er es nicht gelernt hat und auch nicht muss..im Gasthaus ist immer jemand da, der ihm Aufmerksamkeit schenkt und unter Tags beschäftigt er sich selber...Mausloch graben...mitlaufen...eigentlich hat er eh ein schönes Leben...nur die Ruhe fehlt halt...deshalb ist er so überdreht..

Ich finde dein Deckentraining gar nicht schlecht :)..und vielleicht kannst du mit ihm auch ein bissl UO üben..im kleinen Rahmen, muss nichts Außergewöhnliches sein, aber halt etwas das der Mensch mit ihm gemeinsam macht..incl. Belohnen fürs Brav sein:)

Schau das er für die Gelenke was bekommt..die Ballengeschichte würde ich noch mal abklären lassen, den wenn das Gewächs zu groß ist, stört es mit Sicherheit beim Laufen und drückt auf die Zehen, was zur Fehlhaltung kommt und dadurch zu Schmerzen ..ist wie mit zu langen Krallen...das wird unterschätzt..

Und ansonsten geduldig am Ball bleiben und üben:)
 
Ja, ich denke auch, dass das so ist. Ich sag immer er ist ein kleiner Schisser und niemand sagt ihm, was er tun soll. Wohin mit seiner Euphorie. Und dann wird er halt ungemütlich und neigt zu Übersprungshandlungen.

Was meinst du denn, was ich als Unterordnungsübung machen könnte?
Momentan bin ich beim "Das ist meine Handtasche und duuuu steckst deine Nase da nicht rein!" :D

Und am Platz geben arbeite ich auch grad ein bisschen. Er neigt nämlich dazu an einem zu kleben, wenn er was will und wenns nur Leckerlies sind. Er rempelt und stupst und wenns ihm reicht krabbelt er auf die Schoß. Ich mag das nicht und schick ihn weg. Nur die Schwester meines Freundes will immer kuscheln und lässt ihn rauf. Einmal wars soweit - als sie ihn wieder runtergeben geben wollte, hat er die Lefzen hochgezogen und geknurrt und sie so fest im Blick gehabt, dass ich dachte jetzt hat sie gleich kein Gesicht mehr. Da ist mir der A**** auf Grundeis gegangen. :eek:
 
genau an diesem Verhalten merkt man, das der Hund von Anfang an keinen richtigen Umgang im Miteinander gelernt hat

Unterordungsübungen wie Sitz, platz, steh, hier..Routineübungen sozusagen...wenn die gut klappen und auch bei Ablenkung funktionieren, dann kann man ausdehnen...geh rückwärt, geh nach links etc. etc.

Nur muss ich ehrlich sagen, wenn nicht alle an einem Strang ziehen, wird es problematisch..und da sehe ich mehr als schwarz...nach dem was du so erzählst
 
genau an diesem Verhalten merkt man, das der Hund von Anfang an keinen richtigen Umgang im Miteinander gelernt hat

Unterordungsübungen wie Sitz, platz, steh, hier..Routineübungen sozusagen...wenn die gut klappen und auch bei Ablenkung funktionieren, dann kann man ausdehnen...geh rückwärt, geh nach links etc. etc.

Nur muss ich ehrlich sagen, wenn nicht alle an einem Strang ziehen, wird es problematisch..und da sehe ich mehr als schwarz...nach dem was du so erzählst

Uje, Sitz und Platz funktioniert bei mir nur mit Leckerli, bei meinem Freund macht ers, aber nur wenns gar nicht anders geht und nur in Zeitlupe.
Würde ein ganz Fremder versuchen, ihn zum Sitzen zu bringen, sieht er so zur Seite und blinzelt und geht dann nach vorne.
Leicht ist es nicht mit ihm...

Und ja, du hast sowas von recht - sie ziehen alle nicht an einem Strang. Weil schon mal das Grundverständnis dafür fehlt, dass sie alle zusammengehören und nicht jeder für sich alleine lebt.
Ich habe meinem Freund die Regeln für meine Katzen (kein Tisch, kein Spielen mit der Hand etc.) erklärt und an die muss sich auch er halten, wenn er bei mir ist. Das tut er auch. Komisch, dass er das bei seinem Hund nicht tut.
 
Zoegerlich Sitz und Platz machen kann aber trotzdem koerperliche Beschwerden als Grund haben.
 
wenn er sitz macht, sitz sagen und belohnen, dauert zwar länger, aber dann macht es der Hund ohne "Zwang"...Platz kann man gut trainieren, indem man am Boden sitzt, ein Bein hoch stellt und abwinkelt und den Hund da drunter rein holt, mit Leckerlie in der Hand...lernen sollte zuerst immer ohne Ablenkung erfolgen..nicht wenn der Hund in einem Konflikt ist, weil er eigentlich was anderes möchte, ....


Schmerzen können natürlich ein Grund sein, das er nicht gerne Sitz oder Platz macht..das gehört abgeklärt...
 
Das hab ich mir auch schon gedacht, aber ich hab ihn beobachtet und abgetastet. Er zuckt nicht, er zittert auch nicht beim Setzen, schaut alles normal aus. Und mit Leckerli sitzt er blitzschnell.
Kann aber natürlich sein, dass es ein bisschen langsamer geht, weil die Gelenke nicht so wollen. War bei unseren Weimaranern, die schwerer waren, auch immer so. Muss man tatsächlich anschauen lassen.

Er kann Sitz und Platz, er weiß genau wie das geht. Aber er tuts prinzipiell nicht. Nicht bei anderen Hunden und nicht bei Menschen. Er legt sich nicht mal zu den Füßen. Immer wo oben drauf. Wenn man mal was aufhebt oder sich bückt, legt er schon die Pfote auf den Rücken. Also für mich gehts da nur um Dominanz.
 
gerade Jagdhundrassen zeigen kaum Schmerzen...habe ich die Erfahrung gemacht...da muss man den Hund schon ganz genau kennen, damit man sieht, wanns weh tut..meine Cocker-Dackelmixhündin hat nur kurz gezüngelt...bei orthopädischen Untersuchungen..und so konnte ich sagen, wann es ihr weh tat...

ansonsten konsequent üben...nicht nachlassen, unhöfliches Benehmen immer unterbinden....dafür viel mit dem Hund gemeinsam machen, das baut Bindung und Vertrauen auf...aber die Distanzlosigkeit nicht zulassen..das muss er lernen..aber nicht, indem man ihn wegzieht usw. sondern so lernen, das er von selber ausweicht, weg geht, oder runter geht usw.

Aber wie schon gesagt, ...wird wohl kaum zu machen sein, wenn die anderen da nicht konsequent mitmachen...
 
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