Der "brave" Hund

Ladywulf

Profi Knochen
Es ist eine absolute Luxusfrage, das ist mir klar, aber ich wollte einmal wissen was für euch ein "braver" Hund ist.

Um es mal so zu erklären:

Ich hatte 2 Hunde. Udn eine dame hat mich da einmal drauf angesproochen und die fRage kommt mir immer wieder hoch...

Also 2 Hunde. Eine war sehr ruhig, freundlich, souverän und wusste eigentlcih imemr wie sie sich gerade verhalten muss. Wenn sie ber einmal einen befehl erhaltne hat der gerade nicht in ihrem Sinne war, hat sie den nur widerwillig befolgt. Sie hat dabei ein Gesicht gezogen und sich auch mal länger bitten lassen plus Geschnaube wenn sie es machen sollte.Sie hats dann aber gemacht.
Dafür war es so gut wie nie erforderlich einen Befehl zu geben, weil sie selber mit gedacht und mitgearbeitet hat.

Die zweite Hündin das genaue Gegenteil. Sehr wild, aber unsicher, unkonzentriert, aber bei einem Befehl wurde der immer sofort ausgeführt. Das heißt sie war/ist bei Befehlen folgsamer.

Als wir also besagte Dame getroffen haben, hat sie mich gefragt ob denn die Kleine immer "braver" sei.

Was ist für euch "brav"? Wenn Befehle befolgt werden oder wenn der Hund von sich aus gar keine/kaum Befehle notwendig macht?
Ich hab jetzt schon mit einigen Leuten darüber geredet und die Meinungen waren sehr geteilt.
Was ist für euch "brav"?
 
Ich hatte noch nie einen "braven" Hund, oder was leut eben für brav halten - immer nur Terrier und Dackel und eben Tessa - für unsere Nachbarn ist der Inbegriff des braven Hunde, der nie bellt, ständig bei Fuss läuft, nicht rennt, schnüffelt oder gar...... tja Pech gehabt. Aber ich habe auch keine braven Kinder ;)
Ich selbst mag Hunde, die eben Hund sind und alltagstaugliche Benimmregeln verinnerlicht haben - keine Passanten anschnüffeln oder gar anspringen, nichts vom Boden aufnehmen, auf engen Wegen keine Stolperfallen sind, auf "bei mir" neben mir laufen und vor allem abrufbar sind - mehr brauche ich nicht.
 
Schwierige Frage;)

Vorab, ich möchte keinen Hund der von der Brücke springt nur weil ich das von ihm verlange.

In der heutigen Gesellschaft ist es notwendig das ein Hund nicht "stört", er darf also nicht bellen, er darf nichts zerstören, er darf niemanden anspringen, er darf in der Öffentlichkeit nicht auffallen.
Das ist aber gar nicht die Natur eines Hundes, wir "erziehen" sie aber im diesem Sinne, ansonsten kann der Hund nirgends mitkommen.
Passt er in die Gesellschaft gilt er als brav.

Meine Definition ist das nicht unbedingt.
Ein braver Hund ist eigentlich irgendwann von sich aus brav, er braucht keine oder nur wenig Befehle.
Er kann sich an seine Umgebung anpassen, lernt mit der Zeit was erlaubt ist und was nicht, nicht durch Befehle sondern einfach durch das zusammenleben mit seinen Menschen.
Er merkt wann er Ruhe geben muss und wann Zeit zum Gas geben ist.

Mein Hund soll Hund sein dürfen so oft wie möglich, muß aber gewisse Regeln befolgen.
Sie muß kommen wenn ich rufe sie soll andere Menschen und Hunde nicht belästigen.
Sie soll kein Essen vom Tisch stehlen und nichts zerstören was ihr nicht gehört.
Sie darf meine "Befehle" schon hinterfragen, letztlich aber dann doch tun was ich möchte.

Ich habe also derzeit eine fast brave Hündin;)
 
Puuuh schwierig.
Für mich sind meine Hunde ein Allgemeinen " brav" . Wobei ich mit diesem Wort eigentlich gar nichts anfangen kann.
Meine können überall mit, benehmen sich, sind großteils sozial zu anderen Lebewesen, kennen die Alltagsregel und das wichtigste funktioniert bis dato ohne Ausnahme! Der Rückruf und das alleine bleiben egal wo!
Denn meine 4re Laufe zu 90% frei und wir sind gerne Mal im Urlaub 😄 wo es wichtig ist, das sie auch dort ohne Probleme im Hotelzimmer, Apartment, Ferienwohnung*Haus alleine sein können ohne irgendwelche "Partys" zu veranstalten!

Ansonsten können sie "nicht" viel.
Mir ist Grundgehorsam wie Platz, Sitz ect nicht wichtig.
Das was ich von Anfang an und bis zum Ende mache - jeder hat eine Decke. Ich bringe meinen Hunden bei, egal wo diese Decke liegt, dort ist dein Platz.
Gerade in Restaurants, Café, Öffis ect ist es super und sehr angenehm.

Meine belästigen auch keine Jogger, Radfahrer ect ...
Es ist auch für meine nicht interessant.
Andere Hunde werden beobachtet und wenn dieser freinläuft und das Signal gibt " lass uns um die Wette rennen " laufen meine. Ansonsten gehen sie ihre Wege...

Zu Hause wirklich sehr ruhig und ausgeglichen, draußen voller Power.

Meine sind und bleiben Hunde . Und sie agieren und leben natürlich in einem bestehenden Rudel ganz anderes, wie ein Einzelhund oder eine Zweier"Haltung"..

Aber 😄😄😄
Sie sind frech , hinterfragen vieles, stehlen ( zumindestens 1 Hündin alles - wirklich alles was nicht Niet und Nagelfest ist) , Schalten zu Hause oft auf Durchzug, sind Größenwahnsinnig und Versuche ab und an die Weltherrschaft an sich zu reißen 😄😄😄
und genau darum LIEBE ich meine Hunde !!
 
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Oh das ist aber schwierig 🙈
Yuma war der Hund, der in der Früh habt acht steht "Frauli, WAS kann ich für dich tun"
Er hat immer gewusst was von ihm erwartet wird. Immer brav, immer um mich bemüht. Bei Sozialkontakten deeskalierend unterwegs. Im Grunde genommen der Traum eines Schäferhundes. Ich habe ihn heiß geliebt und vermisse ihn heute noch. Mich sprechen auch jetzt 4 Jahre nach seinem Tod noch Menschen auf ihn an. Er hatte eine große Fangemeinde weil er so brav war.

Und dann gibt es Donna 🤗 sie ist meist wild und schnell. Ein echter Spaßhund. Sie will die Welt erkunden und Spaß haben. Perfekt erzogen (wie alle meine Hunde). Die Erziehung wird aber gerne ab und zu vergessen, meist wenn woanders der Spaß winkt. Sie braucht sicher 2x tgl eine Erinnerung daran.
Auch sie ist "Ultra" brav, aber auf eine andere Art. Vorauseilenden Gehorsam gibt es bei ihr nicht. Dazu hat sie zuviel Interesse an der weiten Ferne.
Ihren Gehorsam muss man sich immer wieder neu verdienen. Die Menschen die sie kennenlernen sind begeistert von ihr weil sie so "brav" 😆 ist.
SIe ist nur sehr charmant und weiß genau wie sie Menschen auf ihre Seite ziehen kann...ich nenne es durchtrieben.

Also brav sind/waren sie alle, jeder auf eine andere Art.
Mir persönlich gefällt Donnas Art am besten und ich hoffe meine zukünftigen Hunde sind auch in der Art brav 😅
 
Danke für die Antworten.
Hab mir wieder ein paar Denkansätze raus gezogen.
Spannend, dass es doch viele Meinungen gibt. :)
 
Alle meine Hunde galten in der jeweiligen Nachbarschaft als "die Braven".

Meine Hunde erhalten eine solide Grunderziehung. Von mir, Hundeschule ist unnötig. Tadelloser Rückruf, Leinenführigkeit ohne Gekeife, Warten im Laden, verkehrssicherer Freilauf mit Maulkorb in der Stadt, wildreiner Freilauf im Wald, Duldsamkeit gegenüber Kindern und anderen ungeschickten Mitmenschen. Es sind einfach die Basics, die eigentlich jeder Begleithund haben MUSS.

Andere Leute möchten vor allem nicht attackiert werden. Sie wollen sehen, dass ein Hund friedlich und unter Kontrolle ist. Sie möchten, dass der Kot entsorgt, dass fremder Privatgrund respektiert wird. (Katzenhalter, das gilt 1:1 auch für euch und eure Katzen.)

Eigentlich sind die Leute tolerant. Weder Merlins Schutztrieb noch Lokis distanzlos-sabbernde, verfressene Freundlichkeit noch Ajkas Lärmpegel führten zu Beschwerden. Es geht den Leuten echt nur darum, dass dein Hund im Großen und Ganzen freundlich wirkt und dass du ihn erkennbar unter Kontrolle hast.

Insofern ist es erschreckend, dass Hunde mit Grunderziehung seitens der Nachbarschaft als "abgerichtet und extrem brav" wahrgenommen werden. Es geht den Leuten nicht um Ajkas rassetypische Redseligkeit, sondern nur darum, dass sie nicht tobend auf den Hinterbeinen steht und Zerfleischer-Kiefer fletscht - wie alle unsere ach-so-lieben Listenhunde oder verkrachten Wölfe, die in einer Art Vogelvoliere in einem hiesigen Garten sitzen. Gegenüber wohnen 3 kleine Dauerkeifen, die sind allen Leuten egal. Man stört sich daran, dass Listis und Wolfis ausbrechen könnten und dass die auch kein gutes Leben haben. Die keifenden Bichons sind bisserl nervig, aber.. eigentlich eh brav.

Hinsichtlich Aggressivität gehts mir genauso, obwohl ich selbst Hunde habe. Ich habe null Verständnis für Leute, die hoch aggressive Mistviecher ansäuseln und mit 2 Leinen sowie einer Art Bondage-Harness mehr schlecht als recht bändigen. Oder sie überhaupt gleich zum Pöbeln/Wildern freisetzen. Seit der Pandemie ist dieses Problem richtig arg. Das ist nicht lieb, das ist nicht brav, das ist als monatelanger Dauerzustand völlig inakzeptabel.
 
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Für uns sind brave Menschen, besonders Radfahrer, genau so wichtig wie brave Hunde.

Das Problem ist, dass man einen verhunzten Hund, ohne Prägung bei demder Züchtenden, nicht mehr brav machen darf. Nur mit Keksen geht das nicht, und ein plötzlicher körperlicher Verweis in Form von xxx wäre ganz schlimm tierschutzrelevant.
 
Für mich ist ein "braver" Hund ein Hund der in der jeweiligen Situation nicht unangenehm auffällt - egal ob das aufgrund eines Befehls oder aufgrund des Charakters ist. Ich glaub, das beschreibts für mich am besten :)
 
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