Das Kampfhundeproblem aus anderer Sicht

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ottokar

Guest
Liebe Hundefreunde und besonders: lieber "Familienhund"
Auf die Gefahr hin, dass ich mir jetzt von allen ringsrum heftige Schläge einhandle: Ich kann, und nach den Vorfällen der letzten Zeit besonders, die negative und zum Teil hysterische Reaktion der Menschen auf bestimmte Hunderassen nur allzu gut verstehen. Ich versuche mal, an einem Beispiel meinen Standpunkt zu erklären.
Als unsere Kinder noch im Kindergartenalter waren und wir noch keine Hunde hielten, lebten wir in Stuttgart. Bei Einkäufen im Stadtzentrum ist man da natürlich auch immer wieder Hundehaltern mit Bullterriern, Pitbulls, Staffs, und anderen sogenannten Kampfhunden begegnet. Meine Reaktion war schon damals, lange vor irgendeiner Kampfhundedebatte: Großräumig ausweichen, Straßenseite wechseln, im Bus sich ans andere Ende verdrücken etc.
Ich habe so reagiert, weil die Halter von solchen Hunden sehr oft in ein bestimmtes Raster passten. Meist traf man widerliche Glatzköpfe oder Zuhältertypen mit geschwollenen Oberarmmuskeln am anderen Ende der Leine an.
Es ist schon eine Weile her, aber ich erinnere mich nicht, dass so ein unangenehmer Zeitgenosse mal einen Mischling an der Leine hatte.
Als Mutter von Kleinkindern ist man überfordert, wenn man bei jeder Begegnung mit einem Hund solcher Rasse dann soziologische Studien betreiben soll um herauszubekommen, ob in einem von 10 Fällen das Herrchen vielleicht nicht zur oben beschriebenen Spezies gehört. Also, logische Folge: Man weicht ängstlich aus und ist wütend, wenn das Tier dann aucn noch frei rumläuft oder so an der Leine zerrt, dass man nie weiß, wann es sich losreißen wird.
So, das war vor mehr als 10 Jahren und ich denke, viele andere Menschen hatten ähnliche Gefühle solchen "Gespannen" gegenüber wie ich.
Wer sich einen solchen Hund anschaffte wusste damals schon, welche Reaktionen er bei seinen Mitmenschen mit dem Tier überwiegend auslöst. Klar, damals gehörte man zu den "Verfolgern" mit einem solchen Hund und es war nicht abzusehen, dass man einige Jahre später dann plötzlich zu den "Verfolgten" gehört.
Von einigen von euch wurde ja auch schon bestätigt, dass sich bei Hundeausstellungen in diesem Bereich ziemliches Gesokse herumtreibt. (Ich war erst einmal bei einer Hundeausstellung, weil ich mit meinem Mischlingswelpen an einer Vorführung unseres örtlichen Hundevereins teilnahm. Und da habe ich keine Bullterrier etc gesehen. Ich denke, es war auch mein letzter Besuch bei einer solchen Veranstaltung. Ich finde den Rassen-Affenzirkus an einigen Ständen einfach schlimm. Was man da manchen Hunden antut, ist das noch Tierliebe??? Tschuldigung, bin abgeschweift)

Zum Abschluss meine Frage: Was um alles in der Welt hat euch Besitzer von sogenannten Kampfhunden eigentlich bewogen euch ein solches Tier zuzulegen? Es gibt doch wirklich eine Riesenauswahl von wunderschönen Hunderassen (wenns denn unbedingt ein Rassehund sein muss??) da muss oder musste man doch nicht unbedingt einen Hund mit zweifelhaftem Image auswählen!

Ich trage diese Gedanken schon lange mit mir rum, jetzt ist es raus.
Ich bin gespannt auf eure Antworten
ottokar
 
Nachschlag:
Hallo Familienhund,
habe gerade in deinem neuesten Beitrag gelesen, dass dein Hund ja eine Mischung von vielen ist. Sorry. Ich dachte du hättest einen Mischling von reinrassigen "Kampfhundeeltern". Dass du dann mit deinem Tier besonders arm dran bist, kann ich gut verstehen. Wie du aussiehst, weiß ich ja nicht aber dein Hund passt sicher, ohne es zu sein, in das Kamphundegespann-Rraster, das ich in meinem Beitrag beschrieben habe.
Das ist eine besch...Situation für dich und deinen Odin (sehr nordisch, der Name
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.
"Boxer" war übrigens ein Reizwort für mich. Ich bin mit einem solchen aufgewachsen. Es war das liebste Tier, das man sich vorstellen kann (auch Fremden und anderen Hunden gegenüber). Und das bei einer miserablen Erziehung bzw. gar keiner.
Also, fühle dich nicht von mir angeschossen. Tut mir leid, dass ich dich in diesem Beitrag besonders angesprochen habe.

ottokar
 
Hallöchen,

also ich kann dich in gewisser Weise verstehen ABER: Vorurteile, Vorurteile, Vorurteile - ohne sich eines Besseren belehren lassen. Ist der Türke auch gleich Drogendealer, ein Deutscher gleich Nazi? Sicherlich nicht.

Diesen Satz mit den wundershcönen Hunden hättest du dir sparen können! Für mich sind es die wunderschönsten Hunde der Welt. Das liegt wihl im Auge des Betrachters. Genauso blöd ist der Spruch: Warum hast du denn keinen normalen Hund? Was ist bitteschön normal oder schön??? Alles realtiv.

ich wollte schon immer einen freundlichen, kinderlieben, ausgeglichenen Hund im Kompanktformat mit dem ich jeden Sport (Agility, Weightpulling, Obiedience usw.) machen kann, der mich überall hin begleiten kann und eine stoische Ruhe hat. Keinen Käffer, Beißer oder Nervösling. Keinen Hund mit rassespezifischen Problemen.

Und ich stehe zu meinem Hund. Seit mehr als 7 Jahren. Wenn du dir nur einmal die Mühe machen würdest diese Hunde kennenzulernen wüsstest du warum wir diese rassen halten. kein anderer Hund könnte die Selle eines Staffs für mich einnehemen (das ist relativ, denn jeder liebt seinen Hund).

Sicher, es halten immer Idioten diese rassen, das wird sich sicherlich auch nicht ändern. Aber soll cih deswegen auf meinen traumhund verzichten. Ich habe ein dickes Fell, mag es aber gar nicht leiden wenn ich mit diesen Typen in eine Ecke gedrängt werde. Das passiert aber. Ich denke es zeichnet grade einen Hundefreund aus wenn er sich einen Hund hält mit dem er Schwierigkeiten hat, das er garde deswegen zu seinem Hund steht.

Mach dir bitte mal ein Bild über diese wundervollen Hunde. Auch wenn du sie nicht schön findest, ich finde auch so viele Menschen häßlich, interessiert aber keinen.

Gruß
 
Hallo Ottokar!

es ist in der Tat so, dass man als Mutter von Kleinkindern völlig überfordert ist, wenn freilaufende Hunde das Interesse an Dein Kind, Einkaufskorb oder sonst etwas entdeckt.
Mir ist es als Hundehalterin auch immer mulmig, wenn ich die "Glatzen" in den Innenstätten sehe, egal ob sie mit oder ohne Hund anzutreffen sind. Die Weicheier und Mitläufer unter den Harten herauszufiltern, die Mühe mach ich mir nicht. Ich weiss aber, das es viele "Glatzen" gibt, sie sind völlig sozialverträgliche Mitmenschen, ob mit oder ohne Hund. Sie haben sogar Jobs, Familien und besitzen z.T. Hochschulausbildung. Es sind Menschen, wie Du und ich.

Deine Frage: "Was um alles in der Welt hat euch Besitzer von sogenannten
Kampfhunden eigentlich bewogen euch ein solches Tier zuzulegen?", die vom Ansatz her einfach unsachlich ist, kannst Du aber das oben genannte Beispiel Mensch auf den Hund übertragen. Alle Terrierhunde sind sozialverträgliche Tiere. Sie sind beliebte Familienhunde. Was eine bewusste Auslese bei den Zuchttieren oder eine bestimmte Behandlung durch "abnorme Charaktere" der Menschen bewirkt, das ist unbestritten. Sei bitte so faier und erkenne das an. Es gibt unter den Millionen Hunden welche, die sehr gefährlich sind. Sie zu isolieren, das reicht völlig aus. Aber leicht ist das nicht.

Ich bin seit ca. 20 Jahren Hundebesitzerin,(Schlittenhunde, Schäferhund) mein Hund ist ein Stück Natur und Kultur, aber kein Kampfhund im Sinne des Gesetzes. Ob er jemals eine gefährliche Situation heraufbeschwört, das kann ich Dir Heute nicht beantworten. Ich respektiere seinen genetischen Kot, ich vergesse nie, der Stammvater ALLER Hunde ist der Wolf.
 
Hallo Ilselore, hallo Spike
genau das habe ich befürchtet. Ich habe mit keinem Wort auch nur angedeutet, dass Staffs nicht schön seien, ich würde nie auf die Idee kommen, so etwas zu behaupten! Ich habe auch mit keinem Wort erwähnt, dass sog. Kampfhunde einen schlechten Charakter oder schlechte Gene haben oder was auch immer! Ich bin ausschließlich von anderen Ende der Leine ausgegangen. Da sind die Problemfälle.
Für das Erscheinungsbild des Hundehalters gilt das Gleiche wie für das Erscheinungsbild des ganzen Gespanns:
Ich bekomme bestimmte Schlüsselreize, Beispiel waren Glatzen mit geschwollenen Oberarmuskeln (selbstverständlich gehört Mimik und Gestik des Hundes und des Halters auch dazu!!), auf die ich spontan reagieren muss, wenn ich ihnen begegne und Angst um mich , meine Kinder oder seit ein paar Jahren um meine Hunde habe. Man kann sich dann den Luxus nicht leisten, zuerst nachzuforschen, ob der erste Eindruck eventuell täuscht. Dann ist es evtl. zu spät. Ich wurde früher oft für eine Türkin gehalten, was ich mir da anhören musste, von arbeisscheuem aber
"auf"-rechtem deutschen Gesindel, nicht selten auch mit imposantem allerding meist deutschem (!!) Hund, ähnelt dem, was mancher Hundebesitzer heute erlebt, meist war es schlimmer. Gottseidank bin ich nicht auf den Mund gefallen und konnte so einiges anbringen. Ich habe auch jezt keine Probleme, heftig zu kontern, wenn ich wegen meiner frei laufenden Hunde angepflaumt werde (andere Geschichte).
Und es tut mir leid, aber wenn man sich bewusst ein bestimmtes Image zulegt, sei es in Form eines Hundes, der Frisur, des Tatoos, der Muskelbepackung oder was auch immer, dann sollte man nicht jammern und zetern (was ich von dir, Spike auch noch nie so gehört habe, das geht also nicht an dich) wenn man dann eben bei seínen Mitmenschen entsprechend ankommt.
So und jezt zum genau Mitlesen: Mitnichten denke ich, dass jede Glatze ein Rechter ist,
mitnichten denke ich, dass jeder Pelzmantelträger mit dickem Brilli am Finger ein Zuhälter ist.
Trotzdem sind das halt Schlüsselreize für die Mitmenschen, genauso wie bestimmte Hunderassen. Und da kommt ihr nicht drum herum! Wer sich damit schmückt muss mit den Reaktionen leben.
Besonders leid tun mir Menschen, die dann in so einen Strudel hineingeraten, nur weil sie in ein solches Raster hineinzupassen scheinen, wie z.B. "Familienhund". Aber da kann ich nur raten: aufklären und Öffentlichkeit herstellen und trotzdem nebenbei vielleicht für das Wohlergehen des >Hundes und die eigene Seele ein anderes Plätzchen suchen in einer Gegend, wo es nicht so schlimm ist.
o.
 
jetzt platzt mir aber der kragen!wieso sind männer mit dicken oberarmen,tatoos oder dicken halsketten ein kriterium um die strassenseite zu wechseln?glaubt ihr denn nicht auch,dass auch solche männer lieb und gut zu ihren hunden sind?ist denn solch ein blöder spruch nicht auch diskriminierung?wer sagt denn dass vorbestrafte nicht gut zu ihren tieren sind?dieses blöde gerede ist genau so scheisse wie die diskriminierung von der herrschenden politik!sucht doch nicht immer irgend einen schuldigen für euere voreingenommenheit-lange haare,keine haare,keine tatoos oder den ganzen körper voll,rechts oder links,alles kacke!wenn euch euere eltern diesen müll von äusserlichkeiten eingebleut haben und ihr diese kacke alle glaubt,dann seit ihr echt selber schuld!wenn ihr auf solche äusserlichkeiten geht,dann seit ihr nicht besser als die affen,die immer behaupten,das alles was nach"kampfhund"riecht auch furchtbar gefährlich ist!warum müsst ihr denn alle so voreingenommen sein?
 
Hi winter ey,
war wohl n blindwütiger kackrundumschlag ??
kannst mich ruhig duzen, brauchst nicht "ihr" schreiben, so alt bin ich noch nicht. auch nicht aus dem letzten jahrhundert, falls du das damit ausdrücken willst. aber druck die beiträge mal aus und lies richtig bevor du so niveaulose und undifferenzierte statements von dir gibst!! du bist einer von denen, die nicht differenzieren, nicht genau hinschauen und pauschal verurteilen. lass dirs mal durch den kopf gehen. von ehemaligen sträflingen war nicht die rede!!
o
 
hmmm... jetzt sind wir wieder beim üblichen streitthema. alle "kampfhunde" sind böse, und noch böser sind die hundehalter, vorallem wenn sie tätowiert sind und dann auch noch vielleicht längeres haar haben...
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es kann der älteste opa ein sozialisierten bulli besitzen oder auch einer aus dem milieu einen schäfer, der weitaus gefährlicher ist als der sozialisierte bulli vom opa.
zu meiner person: längeres haar, tätowiert
mein hund: staffordshire bullterrier
also bin ich jetzt höchstwarscheinlich einer von denen die ihren hund nur dazu brauchen um sich selbst zu bestätigen, oder denen es gefällt wenn andere leute angst haben und die strassenseite wechseln ?
warum ich einen staffordshire bullterrier, also einen kampfhund habe ? gute frage, es begann damit als ich die rasse das erste mal sah. danach habe ich mich viel mit dieser rasse beschäftig. das meisste zwar nur auf papier, aber ich habe mich regelrecht durchgefressen. ich war regelrecht fasziniert und als der tag kam.......rettete ich einem kleinen mageren 10 wochen alten welpen vor dem tierheim. wer weiß in welche hände er gelangt wäre, und DU müsstest ihm heute vielleicht wirklich ausweichen
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zu spike:
"Sicher, es halten immer Idioten diese rassen"
würd mich selbst nicht als solchen einstufen
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Hallo Ottokar,
das war eine der dümmsten Fragen, die ich jemals gelesen habe!!!
Was hat Dich dazu bewogen Deine Hunderasse auszusuchen? Weil Dir Dein "Willy Wuff" vielleicht als Rasse mit seinen rasstypischen Eigenschaften gefiel?
Zu meiner Person:
Ich bin übrigens gerade Großmutter geworden, habe einen Mann der Beamter ist, bin selber kaufmännische Angestellte, meine Kinder sind ebenfalls im öffentlichen Dienst,
wir sind Hausbesitzer (nicht Besetzer) und stell Dir vor "Molosser- also Kampfhundefans"!!!!
Wenn Du Dir auf den Molosserseiten einmal das Halterprofil dieser Hunderassen anschaust,wirst Du Deine Meinung vielleicht revidieren müssen.
Wie vereinbart sich das mit Deiner Logik?
Wir haben weder Tätowierungen noch dicke Muskeln (evtl. schon etwas Bäuchlein) keine Ambitionen wie einige unserer Prominenten mit Alkohol- und Drogenkonsum und haben uns sage und schreibe 1 Jahr über diese Rasse informiert. 1/2 Jahr haben wir Züchter besucht (es gab seinerzeit etwas 20) und viele Monate haben wir auf diesen Hund gewartet. Den zweiten Hund dieser Rasse haben wir von einem Molosserhalter, der dieses Tier aus schlechter Haltung freikaufte.
Wir halten zwischenzeitlich seit mehr als 25 Jahren Hunde und mein Mann und ich sind der festen Überzeugung, daß wir die Rasse gefunden haben, mit der wir alt werden möchten. Wenn Du das auch von Deiner Hunderasse und Deinem Hund sagen kannst, gratuliere ich Dir. Schieb also Deine Vorurteile beiseite. Es gibt nicht nur die von Dir beschriebenen "Kampfhundehalter" sondern in der Mehrzahl die Leute, die sich als Liebhaber genau dieser Rassen mit all ihren positiven Eigenschaften (übrigens Kinderfreundlichkeit,gutes Sozialverhalten, hohe Reizschwelle usw.)halten.

Gundula, die übrigens auch noch 2 Mischlinge
(Pudel-Dackel und Chow-Chow-Terrier) hat.
 
Hi Ottokar!

Deine letzte Meldung von wegen "ein anderes Plätzchen suchen in einer Gegend, wo es nicht so schlimm ist" kann ich keinesfalls gutheissen. Soll ich mich verstecken weil ich Staffs liebe? Mich verkriechen nur weil "wählergeile" Politiker (und ihre Wähler) pauschalisieren, die von Dir angekrittelte Schubladisierung aufgrund von Schlüsselreizen praktizieren? "Jeder Staff ist eine Gefahr für die Umwelt!" So macht man es sich leicht. Freilich wird eine Mutter (wahrscheinlich von ihren "selbstverständlich OHNE Vorurteile behafteten" Eltern demensprechend gut auf Hunde geprägt) mit 2 Kleinkindern ein etwas mulmiges Gefühl haben wenn ihr bestimmte "Schlüsselreize" auf der Strasse entgegenkommen und auch keinen Wert auf Hinterfragung der Richtigkeit derselben leben. Aber wo kämen wir da hin wenn wir alles verbieten würden nur weil es ein anderer mit negativen Erinnerungen verbindet? Keine Autos weil ich mal nen Autounfall hatte? Keine Lifte weil jemand Platzangst hat? ...

Und zu Deiner Frage warum ich mir einen Staff nehmen würde (hab derzeit leider noch keinen): ich liebe Staff&Co über alles, ebenso weil sie so sind wie sie sind!!! Weil sie mich aufgrund ihres Charakters einfach ansprechen. Das was ich (FÜR MICH) bei anderen Rassen vergeblich gesucht habe, verkörpert ein AmStaff in seinem Wesen, das ist mit anderen Rassen nicht vergleichbar. Und ich würde mich nie mit einer anderen Rasse "zufriedengeben", oder mich aufgrund der Haltung eines AmStaff vertreiben lassen!!! Oder würdest Du als (vermeintliche) Türkin das Land verlassen, nur weil Du dort nicht gern gesehen bist?
 
also erstmal: Ich habe mir meine Hunde nicht nach Rasse ausgesucht, sondern den ersten nach meinen Bedürfnissen aus dem Tierheim geholt und den zweiten von einer Freundin bekommen, deren Hündin nach einem "Fehltritt einen Riesenwurf produzierte. Soviel zu meiner Rassenvorliebe. Und jetzt zu Eurer Schelte: die Reaktionen der Politiker finde ich auch nicht gut. Ich möchte nur, dass man als Hundehalter auch mal ein bisschen Verständnis für die aufbringt, die sich vor manchen Hunden besonders fürchten und dann eventuell heftig reagieren. Und wenn ihr das mit den Schlüsselreizen und den Schemata, in die fast jeder seine Umwelt mehr oder weniger presst nicht wahrhaben wollt, dann werdet ihr eben ständig eines Besseren belehrt werden. So ist's nun mal. So haben schon viele Kriege und Verfolgungen funktioniert!
Ich sagte ja, dass ich nicht zu denen gehöre, die andere Menschen kategorisieren, ich bin lediglich vorsichtig und weiche aus, wenn mir auf verschiedenen Ebenen Gefahr signalisiert wird. (Langhaarige wurden dabei von mir nicht erwähnt. Aber bitte, manche Menschen reagierten vor 30 Jahren auch auf Langhaarige allergisch.)
Auf verschiedenen Ebenen,damit meine ich, wenn Hunderasse und Erscheinungsbild des Halters, Verhalten des Hundes und Gehabe des Halters ein bestimmtes Bild ergeben. Ob das, was ich sehe dahintersteckt: wie bitte soll ich das auf der Straße kontrollieren??? Soll ich jeden fragen? oder wie stellt ihr euch das denn vor?? Ihr alle werdet doch nicht behaupten wollen, dass ihr keine Vorstellungen habt von Leuten, um die man besser einen großen Bogen macht?! Ich denke, dann hättet ihr zu wenig Selbstschutz.
Und: ihr könnt jetzt toben wie ihr wollt. Aber Bullis, Pitbulls etc werden v o r z u g s w e i s e von einem Klientel gehalten, mit dem ich privat absolut aber auch gar nichts zu tun haben möchte. Beruflich reichts. Meine Frage, warum man sich einen Hund mit schlechtem Image zulegt (hat nichts mit seinem tatsächlichen Charakter zu tun!! Bitte bitte nehmt das mal wahr!!) nehme ich nicht zurück. sie sollte auch nicht sachlich sein, sondern e m o t i o n a l ! Klar? Ich bin nämlich ziemlich sauer über das selbstgerechte Getue von manchen hier.
Hallo KleinE,
Mein Rat, sich ein friedliches Plätzchen zu suchen war nur die Hälfte meines Rates. Vielleicht kannst du dich erinnern, dass ich auch noch schrieb, man soll aufklären und an die Öffentlichkeit gehen. Ich möchte noch ergänzen: intensiv werben für Hundefreundlichkeit. Ich denke, wenn man einem verängstigten oder auch aggressiven Mitmenschen zeigt, dass man den Hund gut im Griff hat und ihm freundlich erklärt, dass er nichts zu befürchten hat, erreicht man manchmal ein bisschen was. Nicht immer, das gebe ich zu.
Zu deiner Frage, ob ich auswandern würde als vermeintliche Türkin: ja, wenn ich einen bessern Platz für mich finden würde.
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Hallo Ottokar,
auch wir haben unseren letzten Hund aus dem Tierheim (war auch keine Vorliebe für Rasse),
aber wir hatten 15 harte Jahre (weil sehr dominant) verbracht. Diesem Zufall wollten wir diesmal entgegenwirken denn auch Mischlinge haben in der Mehrzahl Rasseeltern
und mit einer gezielten Wahl einer Rasse konnten wir eben doch Eigenschaften, die uns unliebsam sind (z.B. Jagdtrieb) wenigstens eingrenzen.
Aber ich denke ich habe noch etwas wesentliches vergessen zu schreiben. Auf den zahlreichen Demos haben wir sehr viele Menschen kennengelernt. Es war Leute wie wir im sanften Mittelalter,Rentner,junge Leute auch mit Tätowierungen und Muskeln, es waren Punker sowie alle mögliche Coleur. Es war uns egal bis auf eine Tatsache, diese Leute waren und sind gut zu ihren Tieren. Sie gingen für sie auf die Straße und an den Tieren konntest Du ablesen was ihnen Ihr Herrchen oder Frauchen bedeutet. Das ist es was zählt. Schau Dich auf manchem Hundeplatz um und sehe die hinter ihrem Halter herschleichenden Hunde. Da ist Drill und Gehorsam gefragt, aber keine Liebe.
Wenn nun ein Punk oder tätowierter Muskelmann einen Staff,Bulli oder was auch immer an der Leine hält, ist das Tier vielleicht tausendmal sozialverträglicher als der Hund von Otto Normalverbraucher.
Schau Dir die Hunde der Nichtseßhaften an,
die hundertmal mehr Liebe bekommen als mancher Familienhund (auch wenn Herrchen keine Arbeit, kein Zuhause hat und alkoholabhängig ist. Auf das wie kommt es an.
Es gibt immer zwei Seiten und die wollen auch beide beleuchtet werden.
Gundula
 
Hey, ihr "Streithansln" - ein bißerl weg vom Gas! Wo bleibt denn da ein wenig Nettiquette?! Auf solche Streitigkeiten unter Hundebesitzern wartet die "Öffentlichkeit" doch nur!
Übrigens: Pauschalierungen sind immer und überall ganz schlecht - soll doch jeder mit dem Hund zusammenleben, der ihm gefällt und für den er die volle Verantwortung zu übernehmen hat; wenn da einer meint, er möchte einen großen, wehrhaften: wenn er mit dem Hund zurechtkommt und keine Gefahr für Mensch und andere Tiere besteht - warum nicht? (Und das gilt für alle Besitzer, ob mit oder ohne Tätowierung, ob mit Glatze oder wallenden Locken) Und wenn der andere glaubt, er mag eher einen Kleinen- oder Kleinsthund, warum wird dann auf ihn von manchen Leuten herabgeschaut? (siehe posting KleinE: ".... ich würde mich nie mit einer anderen Rasse zufriedengeben..." - sind andere Rassen oder Mixe denn in deinen Augen soooo schlecht, keine guten Hunde oder was?!)
Ich persönlich mag alle Rassen und Nicht-Rassen, kenne aber meine persönlichen Grenzen, bin zufrieden mit meinem Knuddel-Cocker-Mädel und würde es nicht um alles Geld der Welt mit einem anderen Hund tauschen!
Helga
 
<<Ich möchte nur, dass man als Hundehalter auch mal ein bisschen Verständnis für die aufbringt, die sich vor manchen Hunden besonders fürchten und dann eventuell heftig reagieren. Und wenn ihr das mit den Schlüsselreizen und den Schemata, in die fast jeder seine Umwelt mehr oder weniger presst nicht wahrhaben wollt, dann werdet ihr eben ständig eines Besseren belehrt werden.>>>

Hallo Ottokar,

was willst Du eigentlich von uns. Deinen gequirlten Mist kannst Du Dir sparen.
Komm mir nicht mit Schlüsselreizen und solchen Sachen, die Du aus schlauen Büchern hast und hier zum Besten gibst - ich hoffe Du verstehst was davon -. Wenn Du mir antworten willst, dann tu das direkt, und pack mich mit Spike nicht in einen Topf. Die Antworten sind völlig verschieden mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Ich will damit sagen, auf beide Postings hättest Du gesondert antworten können, wäre wirklich besser gewesen.

>>Gottseidank bin ich nicht auf den Mund gefallen und konnte so einiges anbringen. Ich habe auch jezt keine Probleme, heftig zu kontern,>>

Zwischen heftigen kontern und rumkrakelen zu unterscheiden, das musst Du, so glaube ich, erst noch lernen.

Ich kann mit Dir keine weitere Diskussion mehr führen, ich sehe einfach nicht die gerningste Chance einer Verständigung.

Sollte dieses geschreibsel noch weitergeführt werden, ich werde es lesen, egal was Du von Dir kommt, (speziell in meine Richtung) ich werde es zur Kenntnis nehmen und sonst -kein Kommentar mehr von mir!

grimmige Grüsse
Ilselore
 
Danke Helga, genau so isses!

Aber auch wenn sich hier alle so gegen pauschalierte Vorurteile wehren, muss ich leider, leider Ottokar in gewisser Weise recht geben. Will dies mal an einem anderen Beispiel klarmachen und nicht an den KH, vielleicht denkt Ihr dann nochmal über das nach, was Ottokar geschrieben hat, ohne gleich an die Decke zu gehen.

Also: wie sieht es denn mit einer anderen "Reizrasse" aus, dem Pudel???? Immer und immer wieder erlebe ich in Gesprächen oder auch in Meldungen in diversen Hunde-Foren, dass es unendlich viele Vorurteile gegenüber Pudeln und ihren Besitzern gibt. Sicher gibt es sie, diese Pudelhalter, die ihren Hund zum Schoßhündchen degradieren - und die, vorsichtig ausgedrückt, merkwürdigen Schurarten tun ihr übriges, um die Rasse in ein oftmals lächerliches Licht zu rücken. Von den vielen, vielen tollen Pudeln, oftmals besser erzogen und meistens auch besser sozialisiert als mancher DSH, spricht dagegen niemand.

Pudel/Mensch-Gespanne sind genauso vielen Vorurteilen ausgesetzt wie KH/Mensch-Gespanne. Und da sage keiner, dem wäre nicht so!

Ich gebe Ottokar recht: wir alle reagieren auf Schlüsselreize und es gehört schon einiges dazu, sich davon freizumachen. Der eine denkt bei "Deutscher Schäferhund" an strammstehende Möchtegern-Germanen, der andere bei "Pudel" an hochtoupierte Kussmäulchen und der dritte bei "Pitbull" an goldkettchenbehangene Zuhälter. Man neigt eben dazu, von einigen auf viele/alle zu schließen, weil es in der Regel diese "Einigen" sind, die sich auffällig verhalten und/oder für Schlagzeilen sorgen. Wer von Euch will ernsthaft behaupten, dass er frei von solchen Einflüssen ist?

So wie ich Ottokar verstanden habe, ist es das, was er/sie(?) ausdrücken wollte. Und dass eben jeder Hundehalter, der sich für eine Rasse mit einem bestimmten Image (egal, ob positiv oder negativ) entscheidet, wissen sollte, auf was er sich einläßt. Und auch da kann ich Ottokar nur zustimmen.

Allerdings würde auch ich mich deswegen niemals von der Rasse meiner Wahl abbringen lassen und unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten für ein normales Leben mit meinem Hund kämpfen. Vor allem aber ist oberstes Gebot, den Vorurteilen durch eigenes gutes Beispiel zu begegnen, um ihnen so langsam aber sicher die Grundlage zu entziehen. So lange es aber immer wieder Menschen gibt, welche diesen Vorurteilen Nahrung verleihen, indem sie z.B. ihre Pitbulls scharf machen, solange werden die übrigen Halter dieser Rasse mit den Vorurteilen leider leben müssen.
 
Hallo Ottokar,

keiner hat Dir so richtig Deine Frage beantwortet. Dies ist auch recht schwer für jemanden, der Hunde im allgemeinen mag. Doch will ich Dir jetzt mal erklären, warum für mich der nächste Hund wieder ein Mastino Napolitano sein wird, der ja in einigen Bundesländern auch zu den sogenannten Kampfhunden gehört. Ich bin zu meinem Mastino wahrscheinlich genau so gekommen wie die meisten Leser dieses Forum. Gesehen, geliebt (er mich auch) und aus dem Tierheim rausgeholt. Dieser Hund galt im Tierheim als Problemhund, war bereits 5-6 Jahre und zu den Tierpflegern nicht gerade freundlich. Nun muß ich sagen, dass ich eine Frau und Kinder im Alter von 3 - 19 Jahre habe und demzufolge in den Augen vieler "normaler" Menschen ein Risiko eingegangen bin. Dieser Hund hat sofort und ohne zu murren meine gesamte Familie anerkannt und sich untergeordnet. Dummerweise passe ich noch in das Bild des typischen Kampfhundehalter 190 cm groß 115 kg schwer und sehr kurze Haare. Doch warum nun wieder einen Mastino? Ich kenne keinen Hund, der ruhiger, ausgeglichener und mit einer so hohen Hemmschwelle ausgestattet ist wie mein Mastino. Ist diese Hemmschwelle jedoch einmal überschritten, kann er schon richtig loslegen. Ich weiß dies aber und werde diesen Hund dementsprechend führen. Ehe hier Fragen auftauchen, ich habe noch einen Rotti-SH Mix und eine RS-Hündin. Auch ganz vernünftige Hunde, und trotzdem kommt für mich nur ein Mastino oder eine BX in Frage. Warum habe ich oben erklärt.
Jeder vernünftige Hundehalter liebt sein Tier auf seine Weise. Die unvernünftigen Hundehalter sind die, die uns in Mißkredit bringen. Nicht DER Terrierhalter ist ein schlechter Mensch, der Terrierhalter FRED ist es.
 
Original erstellt von Inge + BC:
Danke Helga, genau so isses!

wir alle reagieren auf Schlüsselreize und es gehört schon einiges dazu, sich davon freizumachen. Man neigt eben dazu, von einigen auf viele/alle zu schließen, weil es in der Regel diese "Einigen" sind, die sich auffällig verhalten und/oder für Schlagzeilen sorgen. Wer von Euch will ernsthaft behaupten, dass er frei von solchen Einflüssen ist?

Hallo Inge,

genau diese Einflüsse sind es. Sie kommen zu Stande, weil wir oberflächlich in unserer Betrachtungsweise sind.
Ich habe es ja selber geschrieben, in der Meute sind mir die "Glatzen" suspekt. Ich habe in meinem Bekanntenkreis viele Menschen, die dieses Outfit gewählt haben, es sind Freundschaften entstanden, die ich nicht mehr missen möchte......

Gruss
Ilselore



[Dieser Beitrag wurde von Ilselore am 17. Januar 2001 editiert.]
 
Original erstellt von winter:
jetzt platzt mir aber der kragen!wieso warum müsst ihr denn alle so voreingenommen sein?

hallöle Winter, reg Dich ab, sonst wirst Du heiss und Du schmilzt uns noch dahin........

Ich bin auch perplex gewesen, als ich das geschreibsel von Ottokar gelesen habe.
Das ist doch reine Provokation. Er/Sie hat selber Hunde, lässt sie frei laufen und eröffnet ihr Gesülze genau mit dieser Problematik; ob nun an der Leine oder nicht, das Prinzip war: Hund in Sicht, Kinder krallen und weg....

Also in diesem Sinne, heisse Luft ist Gift für kalte Winter, das gibt 'ne Menge Rauch die "Wetterfrösche" sagen dazu Nebel. (-_-)

Ilse
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Waldi:
zu spike:
"Sicher, es halten immer Idioten diese rassen"
würd mich selbst nicht als solchen einstufen
wink.gif

[/quote]

NEIN!!! Das hast du falsch verstanden! ich meinte es wird immer Idioten geben die solche Rassen halten. Genau wie es immer wieder Omis geben wird die ihre aufgestylten Hunde durch die Gegend schlörren!
smile.gif


Ich bin übrigens auch tätowiert, habe ein Piercing und einen Amstaff.

Wie wäre es mal mit einer Fotogalerie: Ich bin ein verantwortungsvoller Hundehalter?
Wäre das was?

Lieben Gruß
 
Hallo Ottokar,

ich stimme Dir voll und ganz zu und kann mich den Ausführungen von Inge+BC nur anschließen, daß die von Dir genanten Schlüsselreize selbstverständlich rasseübergreifend gelten. Ich halte und züchte seit 20 Jahren Chihuahuas und muß mir auf der Straße auch eine Menge unglaubliches Zeugs anhören.

Ich habe Dich so verstanden, daß Du mit Deinem Beitrag für Verständnis gegenüber der (teilweise hysterischen) Angst der Nicht-KH-Halter wirbst. Und auch in diesem Pukt sind wir uns einig: der einzig möglich Weg aus dieser Einbahnstraße ist m.E. positive Öffentlichkeitsarbeit und Information, Information und nochmal Information.

Trotz meiner Einstellung habe ich großes Verständnis für die heftigen Reaktionen einiger Leute hier im Forum. Wenn ich tagtäglich Angst um meinen Hund haben muß, mich ständig der Gefahr übler Denunziationen bzgl. der von mir gehaltenen Rasse ausgesetzt sehe und mir dann noch meine Ohnmacht den geltenden Gesetzen gegenüber vergegenwärtige.... dann kann es leicht passieren, daß auch ich jede Distanz verliere, mich mit Deinem Beitrag sachlich auseinanderzusetzen.

Liebe KH-Halter, stellt Euch nicht mir den Hunde-Hassern auf eine Stufe. Versucht bitte, trotz der gegenwärtigen Situation für Eure Hunde, sachlich und tolerant zu bleiben. Es gibt sie nun mal, die "andere Seite", und das Problem kann nicht gelöst werden, wenn man sich gegenseitig niedermacht. Seid klug. Fangt Ihr als erste an, Verständnis aufzubringen und auf "die anderen" zuzugehen. Nur so kann man in ein aufklärendes Gespräch einsteigen und vielleicht sogar einen Erfolg erzielen.

Gruß,
Daniela
 
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