Das Abenteuer "Zweithund" hat begonnen!

JanieB

Profi Knochen
Seit genau einer Woche bereichert ein 4 Monate alter Zwergpinscherrüde unsere Familie. (Fotos gibts hier: http://www.wuff-online.com/forum/showthread.php?t=65072)

(Bitte an die Admins/Mods: War mir nicht sicher ob dieses Thema eher in die Plauderecke oder ins Hundeforum gehört. Falls es deplatziert erscheint, bitte einfach verschieben.)

Ich fang aber mal von Anfang an:
Eigentlich sollte ein Zweithund erst in ein paar Jahren aktuell werden, durch einen kurzen, aber intensiven :D Flirt mit zwei Labbi-Spitz Mischlingen, die hier im Forum ein neues Zuhause suchten (TSV Klosterneuburg) war das Thema unerwartet schnell sehr präsent. Mehrere Wochen hab ich die beiden im Auge gehabt und gerade als ich meinen Mann zu einem konstruktiven Gespräch überreden konnte (vorher hat er sofort abgewunken) waren beide vermittelt. (Auch ein Mopsmischlingsmäderl fand schon ein neues Zuhause, bevor wir uns einigen konnten...)
Zweimal habe ich mich/uns als Pflegestelle angeboten, aber auch das ist nichts geworden.

Trotzdem war die Sehnsucht nach einem Zweithund plötzlich sehr stark da. Es durfte nur ein sehr kleiner Hund sein, weil unser Kleinwagen mit 3 Personen, Gepäck am Rücksitz und Hund im Kofferraum schon recht gut gefüllt ist. (Pflegehund hätte auch größer sein können, so oft sind wir nicht alle gemeinsam mit dem Auto unterwegs, aber auf Dauer sollte schon die ganze Familie reinpassen ;) )

Finally...

Vor 4 Wochen bin ich über ein Inserat gestolpert, dass ein Zwergpinscherrüde abgegeben wird. Nach Kontaktaufnahme war eigentlich schon alles fixiert, aber dann hat sich die Vorbesitzerin doch entschieden ihn zu behalten. Hab mir schon gedacht, ich bin irgendwie verflucht.

Vor etwas über einer Woche kam der Anruf, dass der Kleine doch abgegeben wird und die Frage, ob wir ihn noch haben wollen.
Vereinbart wurde, dass wir ihn am Sonntag, nach der großen Familienhochzeit, zu der ich ihn nicht gleich mitnehmen wollte, abhole. Wie hier nachzulesen ist, war aber am Sonntag Iki verschwunden und ohne Iki wollte ich nicht an einen Zweithund denken, ich wollte erstmal nur meinen Iki wieder haben!

Montag vormittag war er wieder da und nachdem sich die alle Beteiligten wieder etwas beruhigt haben, wurde am Abend der kleine Onno abgeholt!

Onno + Iki

Iki war die ersten beiden Tage seeeehr genervt! Der Kleine war völlig aufgedreht, kam überhaupt nicht zur Ruhe und hat Iki zwar respektiert und auch Abstand gehalten, aber ist ihm trotzdem die ganze Zeit vor der Nase herumgehüpft. Zwischenzeitlich gabs auch mal Blicke in meine Richtung, die ich mit "Tu das Ding wieder weg!" übersetze *g*.

Zum Schlafen gehen habe ich Klein-Onno neben meinem Bett angeleint, weil er endlich mal zur Ruhe kommen sollte. Als Reaktion darauf begann er seinen Polster wie verrückt zu berammeln... (Laut Vorbesitzerin macht er das gern und oft) Ich hab ihm erst mal den Spaß gelassen, weil ich glaube, mal gelesen zu haben, dass dieses Verhalten stressabbauend wirken kann. Iki hat es sich in der Zwischenzeit schon auf seinem Stammplatz gemütlich gemacht, nach ein paar Minuten ist er ganz ruhig aufgestanden, zum rammelnden Onno hingegangen, ist ihm mal kräftig übers Maul gefahren (hab's nicht genau gesehen, ist zu schnell gegangen) - Onno jault kurz, Iki geht zurück auf seinen Platz, Onno dreht sich noch kurz im Kreis, legt sich mit einem Seufzer hin und schläft! Meinen bewundernden Blick hat Iki gar nicht mehr mitbekommen, hat schon geschlafen.
(Onno hat seither nichts mehr berammelt!)

Da er lt. Vorbesitzerin Nachts immer reinmacht, hab ich mir den Wecker auf 3:00 gestellt, was gar nicht notwendig gewesen wäre, da Iki mich um 2:30 aufgeweckt hat, weil er leichten Durchfall hatte (kein Wunder nach der Aufregung) Onno hat auch gleich brav Lackerl gemacht und wir sind wieder rein. Onno wurde wieder angeleint und hat recht schnell wieder weitergeschlafen. Um ca. 5:00 hat mich Onno aufgeweckt, wir sind wieder raus und er hat wieder ganz brav draußen gemacht.

Mittlerweile läuft alles sehr gut! Iki muss Onno kaum mehr anknurren, ich glaube man kann sagen, sie haben sich aneinander gewöhnt. Gibt zwar noch kein großartiges Kuscheln (außer sehr vereinzelte Ohrli-Bussis), auch noch kein wirklich gemeinsames Spiel (kleine, erste Ansätze gabs heute schon) aber das ist okay! Das Wichtigste ist jetzt mal gegenseitige Akzeptanz!

Die Stubenreinheit klappt übrigens auch sehr gut! Er hält jetzt schon von Mitternacht bis halb 7 morgens aus! Nach kurzem Lacki schläft er noch weiter bis 9:00 dann gehts mit beiden Hunden raus.

Onno + Katzen

Onno hat schon bei seiner Vorbesitzerin mit 2 Katzen zusammengelebt, trotzdem hat er unsere beiden gejagt. Jessy und Sancho sind sehr hundeerfahren, Jessy hat auch schon Iki als Welpe erlebt, aber vor dem kleinen Zwerg laufen sie immer wieder davon, was der zum Anlass nimmt, um ihnen voller Freude nachzujagen. Mittlerweile sind beide schon mutiger geworden und vor allem bei dem noch sehr verspielten Sancho bin ich mir mittlerweile nicht mehr sicher, ob er nicht doch Spaß an der Sache hat :p
Sein Schwanzansatz ist genauso in der Höhe, wie wenn er mit Jessy herumsaust, er faucht kaum mehr dabei und provoziert Onno immer öfter zum Nachlaufen, was recht lustig aussieht, da Sancho ein Stückerl größer ist als Onno.
Jessy reagiert ein bisschen "ernster", faucht viel mehr, bewegt sich aber mittlerweile auch schon wieder viel freier in der Wohnung und kontert jetzt schon vermehrt. Heute ist Onno ihr ins Schlafzimmer nachgelaufen - kurzes Fauchen und heraus saust ein grinsender Onno, der vor der ihn verfolgen Jessy wegläuft...

Ich denke also, das Schlimmste in Bezug auf das Thema "Onno und unsere Katzen" haben wir überstanden. Sie hätten genügend Rückzugsorte, die Onno nicht erreicht, aber diese werden kaum noch aufgesucht.

Spaziergänge

Die gemeinsamen Spaziergänge sind einfach traumhaft! Onno und Iki sind so brav, das ist fast schon langweilig :p .
Noch hat Onno natürlichen einen gewaltigen Folgetrieb und durch die vielen guten Leckerlis ist er sehr aufmerksam und schaut immer, wo wir (Frauli und Leckerlis) uns gerade befinden. Iki war vorher schon sehr brav, daran hat sich zum Glück bis jetzt auch nichts geändert. Er ist eher noch ein bisschen aufmerksamer, damit nicht der Kleine die ganzen Leckereien bekommt.

An seinen neuen Namen hat er sich in kürzester Zeit gewöhnt, er hört auch extrem gut darauf. Ich konnte ihn schon von Katzen (draußen), Joggern, Radfahren (angeblich ist er denen immer nachgejagt) und auch schon vom Spiel mit einem Airedale Terrier Welpenmädchen abrufen!
An der selbstgebastelten 3m Leine geht er auch schon recht brav (wir brauchen sie kaum und wenn dann laufen wir drei recht konzentriert), ich bin also durch und durch zufrieden!
Allerdings befürchte ich, dass sich das schon bald ändern wird (jaja die Pubertät :rolleyes: )

Ausblick Rangordnung

Momentan läuft also alles recht perfekt, aber ich glaub, da wird noch einiges auf uns zu kommen! Ich hoffe sehr, dass es mit ihm und Iki keine Probleme geben wird. Iki ist sehr ruhig, souverän und wirkt bei den allermeisten bisherigen Hundebegegnungen deeskalierend, ohne dabei ängstlich zu sein. Wenn ein prolliger Rüde zum Stänkern ankommt, geht er dem lieber zehn mal beschwichtigend aus dem Weg, als es auf eine Rauferei ankommen zu lassen. Einen frechen Junghund weist er hingegen auch schon mal in die Schranken, wenn er/sie zu aufmüpfig wird.

Onno schätze ich da ein bisschen anders ein... Er ist sehr lebhaft und frech und ich denke er würde im Zweifelsfall eher nach vorne agieren als Iki und sich weniger gefallen lassen.

Beim Fressen wird er bis jetzt immer noch angeleint, weil er sonst sofort zu Iki's Napf hinläuft und ihn vertreiben will :eek: .
Weil er ja auch schön langsam in den Zahnwechsel kommen wird, hab ich versucht beiden einen Kauknochen zu geben. Onno fand seinen eigenen gar nicht interessant, sondern ist immer wieder Richtung Iki und wollte ihn ankeifen, was ich verhindert habe (bin neben Onno am Boden gesessen). Nach mehreren Minuten und in Vertrauen an Iki's Souveränität wollte ich Iki die Sache regeln lassen. Aber der überlässt ihm den Kauknochen bereitwillig und schnappt sich halt den, den Onno nicht wollte :rolleyes:

Auch beim Füttern habe ich Onno mal nicht angehängt um zu sehen was passiert. Das Ergebnis war, dass Onno aus Iki's Napf gefressen hat und Iki weggeknurrt hat... Wieder ist Iki zu Onno's Napf getrottet und hat sein Fressen (eh das Gleiche :rolleyes:) gefressen *ihmnichtsowichtigist*.

Dazu muss ich noch sagen, dass Iki weder der Kauknochen, noch sein Futter so wichtig sind. Bei anderen Dingen "schimpft" er schon mit dem Kleinen und kann sich auch ohne irgendwelche Probleme durchsetzen.
Bin schon sehr gespannt, wie die beiden (intakten) Rüden das regeln werden.

Ich werde es weiterhin so belassen, dass Onno während den Mahlzeiten an seinem Platz angeleint ist, bis beide fertig sind. Ich will nicht, dass Iki das Gefühl hat, er muss sein Essen verteidigen. Oder soll man den Kleinen vielleicht öfters "auflaufen" lassen, solange er noch klein ist?
Bei gleichzeitiger Leckerlivergabe gibts übrigens überhaupt keine Probleme - noch kein einziges Naserunzeln oder knurren.

Puh, das ist jetzt lang geworden, wollte aber auch nichts auslassen!

Liebe Grüße!

Janie + Rüdenrudel, Katzis und Degus
 
Klingt ja schon sehr gut das Zusammenleben deíner Vierbeiner! :)

Was hat die Vorbesitzerin eigentlich gesagt, warum sie den Kleinen weggegeben hat?

Hoffentlich hast bald eine Digicam und kannst uns mit Fotos deiner Nasen überschütten! :):D

Liebe Grüße

Tina
 
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