Dänische Giraffen

felipe

Super Knochen
http://www.zeit.de/gesellschaft/2014-02/zoo-ethik

Der Artikel wirft - finde ich - ein paar interessante Fragestellungen auf (vergleichbares wurde ohnehin schon in anderen Themen forenintern aufgegriffen, "Hundeesser", und so...).

Obwohl ich die Argumente der Verantwortlichen rational durchaus nachvollziehen kann, und noch dazu kommt, dass dem Tier ein (langes) Leben in Gefangenschaft so erspart blieb, stellt sich bei mir emotional alles quer.

Warum? Vielleicht wegen der Begründung (unbrauchbare Gene)?

Wie seht ihr das?
 
Nachvollziehbar, auch wenn ich nicht verstehen kann, warum sich die Geschwister verpaaren konnten.. Das hätte der Zoo schon verhindern müssen, indem die Geschwister getrennt werden..

Das auf die Vielfalt der Gene geachtet wird und dieser Zoo einer Interessengemeinschaft für gesunde Gene und Vielfalt einsteht, finde ich gut und nachvollziehbar.. Sieht man ja in der Rassehundezucht, welche Auswirkungen ein zu enger Genpool auf die Gesundheit hat..

Auf der anderen Seite, werden in jedem Streichelzoo jedes Jahr Welpen herangezogen, die nach Saisonende auch beim Schlachter landen. Das ist nichts anderes und da regt sich auch keiner drüber auf, damit die Kinder jedes Jahr aufs neue Tierkinder streicheln können.. ;)
 
ich bin halt dagegen dass Zoos auf Teufel komm raus züchten. Wohin dann mit den Tieren? Das Ganze ist ja nur, weil junge Tiere so süß sind und Besucher anlocken.
Ich kann noch verstehen dass man gefährdete Rassen züchtet damit sie nicht aussterben, aber auch das nur in Maßen und wenn die Haltung ok ist und die Tiere genug Platz haben.
 
Ich schliesse mich den o.a. Beiträgen an - in jedem Zoo wird "Auslese" betrieben, ABER davon weiss die Öffentlichkeit wenig bzw. gar nichts.

Was mich zusätzlich gestört hat - die Zerlegung der Giraffe vor den Augen der Kinder - muss das sein????:eek: ich meine nicht.

Gruss Amanda
 
die Zerlegung war ja angekündigt und es hätte keiner mit den Kindern hingehen müssen.....

ansonsten ist es immer wieder interessant wie der Mensch "tickt" es werden tag-täglich tausende gesunde Tiere getötet, damit wir sie essen können, aber wenn eine Giraffe getötet wird, fallen die Herrschaften fast in Ohmacht...

Da sieht man wieder das die Leute nicht über den Tellerrand schauen (wollen)...
jeder Streichelzoo tötet Tiere.....den interessant fürs Puplikum sind nur die jungen Tierchen...
Jeder Zoo verfüttert aus seinen Tierbeständen die Tiere, die zuviel sind den Raubtieren...
 
die Zerlegung war ja angekündigt und es hätte keiner mit den Kindern hingehen müssen.....

ansonsten ist es immer wieder interessant wie der Mensch "tickt" es werden tag-täglich tausende gesunde Tiere getötet, damit wir sie essen können, aber wenn eine Giraffe getötet wird, fallen die Herrschaften fast in Ohmacht...

Da sieht man wieder das die Leute nicht über den Tellerrand schauen (wollen)...
jeder Streichelzoo tötet Tiere.....den interessant fürs Puplikum sind nur die jungen Tierchen...
Jeder Zoo verfüttert aus seinen Tierbeständen die Tiere, die zuviel sind den Raubtieren...

Ah so, das wusste ich nicht das die Zerlegung angekündigt war - da geb ich Dir vollkommen recht - hätt ja keiner hingehn müssen.



Amanda
 
die Zerlegung war ja angekündigt und es hätte keiner mit den Kindern hingehen müssen.....

ansonsten ist es immer wieder interessant wie der Mensch "tickt" es werden tag-täglich tausende gesunde Tiere getötet, damit wir sie essen können, aber wenn eine Giraffe getötet wird, fallen die Herrschaften fast in Ohmacht...

Da sieht man wieder das die Leute nicht über den Tellerrand schauen (wollen)...
jeder Streichelzoo tötet Tiere.....den interessant fürs Puplikum sind nur die jungen Tierchen...
Jeder Zoo verfüttert aus seinen Tierbeständen die Tiere, die zuviel sind den Raubtieren...

Andrea Du hast schon recht, wir essen seit Jahrtausenden Tiere, aber der Mensch ist halt so und ich bin auch so. Es hat vielen Menschen weh getan als dieses Giraffenkind getötet wurde etc. Ich weiß nicht warum wir es bei Kühen, Schweinen etc. akzeptieren und da nicht. Irgendwas grummelt da vielleicht in der Seele.
 
Andrea Du hast schon recht, wir essen seit Jahrtausenden Tiere, aber der Mensch ist halt so und ich bin auch so. Es hat vielen Menschen weh getan als dieses Giraffenkind getötet wurde etc. Ich weiß nicht warum wir es bei Kühen, Schweinen etc. akzeptieren und da nicht. Irgendwas grummelt da vielleicht in der Seele.

das hängt mit unserer Prägung zusammen :), wir sind von Klein auf darauf geprägt das es in Ordnung ist, gewisse Tiere zu töten und andere nicht....so einfach läuft es...
 
Was die Ethik betrifft, gibt es keinen Unterschied zwischen einem Stierkalb und dieser jungen Giraffe.
Nur letzterer hat man irgendwie eine Persönlichkeit zugestanden, ihr einen Namen gegben. Die Millionen Rinder sterben völlig anonym und unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Und wenn jetzt wieder das Argument mit den Hunden kommt: nein, das ist für mich tatsächlich etwas anderes. Hunde lieben uns, sie wollen mit uns zusammen leben, sie haben sich quasi selbst erschaffen für uns, gäbe es keine Menschen, gäbe es auch keinen Haushund, und wahrscheinlich nicht deswegen, weil wir sie gezüchtet haben. So eine enge Beziehung haben wir mit keiner anderen Art. Da kommt Essen für mich halt wirklich eher nicht in Frage.
 
Zum einen stimmt der Vergleich mit den Schweinen die wir auch schlachten um sie zu essen, aber irgendwie hat das mit der Giraffe etwas kurioses. Was ich nicht verstehe ist, warum nicht eine andere Alternative gefunden werden konnte. Warum haben sie ihn nicht einfach kastriert?
Dann hätte er sich nicht mehr vermehren können und hätte weiter leben können.

Zu der öffentlichen zur Schaustellung: wer sich das ansehen möchte kann es ja machen und auch seine Kinder mitnehmen - das muss allen klar gewesen sein.
 
Und wenn jetzt wieder das Argument mit den Hunden kommt: nein, das ist für mich tatsächlich etwas anderes. Hunde lieben uns, sie wollen mit uns zusammen leben, sie haben sich quasi selbst erschaffen für uns, gäbe es keine Menschen, gäbe es auch keinen Haushund, und wahrscheinlich nicht deswegen, weil wir sie gezüchtet haben. So eine enge Beziehung haben wir mit keiner anderen Art. Da kommt Essen für mich halt wirklich eher nicht in Frage.

Gäbe es keine Menschen, gäbe es auch keine Kaninchen, Pferde, Kühe, Esel und was es sonst noch alles gibt, die es so nicht ohne uns Menschen geben würde.. und eine enge Bindung und Beziehung kann man auch mit anderen Tieren haben.. Frag mal Pferde- oder Eselbesitzer, wie eng deren Bindung ist..

Und was die Nahrungskette betrifft, da stehen auch Hunde und Katzen in manchen Ländern auf der Speisekarte..

Und wie ich anfangs schrieb, werden jedes Jahr Tierkinder für Streichelzoos "produziert" damit die Kinder was zum streicheln haben und nach Saisonende, landen diese süßen Tierkinder dann auch beim Schlachter..

Ich denke schon, dass man das vergleichen kann.. wo ist da der Unterschied, ob ein süßes Ziegen-, Pony-, Eselsbaby, oder ein Giraffenbaby getötet wird?
 
Du hast mein post nicht verstanden. Schlecht erklärt. ...hmm.

Also, Kaninchen, Kühe etc. sind domestizierte Nutztiere. Sie haben kein großes Interesse an einer innigen Beziehung zum Menschen.
Hunde wurden aber wahrscheinlich nicht vom Menschen domestiziert, ich glaube viel eher, ein Vorfahre der heutigen Wölfe und Hunde hat sich freiwillig den Menschen angeschlossen. Warum auch immer. Jedenfalls sind sie wahrscheinlich das einzige Tier, das die Gesellschaft des Menschen der Gesellschaft der eigenen Artgenossen unter Umständen sogar vorzieht. Daher nehmen sie für mich eine absolute Sonderstellung ein.
 
Meine Gedanken gehen eher in Richtung grundsätzlicher Sinnhaftigkeit von Zoos.

Jede Dokumentation, die Tiere in ihrem Lebensraum zeigt, ist doch lehrreicher, als ein Tier - ein leidendes Tier - in persona (in natura wäre hier wohl nicht der richtige Ausdruck) zu sehen. Auch wenn es dann bisweilen Anschauungsunterricht in Sachen Anatomie gibt...

Und bzgl. "Artenschutz" bzw. -erhalt: Wem hilft es, wenn es Schneeleoparden, Eisbären oder was auch immer nur noch in Zoos gibt - den betroffenen Arten wohl eher nicht. Wäre es dann nicht ehrlicher und auch korrekter zu sagen, diese Arten sind ausgestorben oder gar haben wir ausgerottet?

Und dann noch: rechtfertigt das Leid der Einen (Nutztiere), das Leid der Anderen (Zootiere) (dann hätte in letzter Konsequenz kein Mitteleuropäer das Recht sich jemals unglücklich zu fühlen)?
 
Du hast mein post nicht verstanden. Schlecht erklärt. ...hmm.

Also, Kaninchen, Kühe etc. sind domestizierte Nutztiere. Sie haben kein großes Interesse an einer innigen Beziehung zum Menschen.
Hunde wurden aber wahrscheinlich nicht vom Menschen domestiziert, ich glaube viel eher, ein Vorfahre der heutigen Wölfe und Hunde hat sich freiwillig den Menschen angeschlossen. Warum auch immer. Jedenfalls sind sie wahrscheinlich das einzige Tier, das die Gesellschaft des Menschen der Gesellschaft der eigenen Artgenossen unter Umständen sogar vorzieht. Daher nehmen sie für mich eine absolute Sonderstellung ein.

Doch, ich habe dein Post verstanden.. :)

Aber der Hund (Wolf) hat sich ursprünglich auch nicht freiwillig dem Mensch angeschlossen.. Es ist der Mensch, der sich die Tiere zum nutzen gemacht hat, egal ob Hund, Katze, Kaninchen oder sonst ein Säugetier.

Und weil es um das Giraffenbaby ging, schrieb ich, dass es für mich keinen Unterschied macht, was da regelmässig grundlos getötet wird, ob Giraffenbaby oder alle die anderen Tierkinder aus den Streichelzoos und Erlebnisbauernhöfe die auch jährlich nach Saisonende getötet werden..
 
Eben da bin ich anderer Meinung . Der Urwolf aus dem der Hund entstanden ist hat sich meiner Meinung nach freiwillig dem Menschen angeschlossen.

Und zum Rest: da sehe ich auch keinen Unterschied und gehe eben noch weiter: auch alle Rinder, Schweine etc. - deren Tod ist auch nicht weniger tragisch.
 
Was mich an der Diskussion der "Verwertung" der Giraffe etwas stört ...

Es ist Gang und Gebe, dass Zoos ihre Grasfresser, die zu alt sind, zu viel sind oder sonstiges, an ihre Raubtiere verfüttern.

... über den heutigen Sinn eines Zoos, läßt sich genauso gut streiten, wie über die Ernährung oder das impfen unserer Haustiere :D
 
Was mich an der Diskussion der "Verwertung" der Giraffe etwas stört ...

Es ist Gang und Gebe, dass Zoos ihre Grasfresser, die zu alt sind, zu viel sind oder sonstiges, an ihre Raubtiere verfüttern.

... über den heutigen Sinn eines Zoos, läßt sich genauso gut streiten, wie über die Ernährung oder das impfen unserer Haustiere :D

Stimmt.. :)

und auch, dass jährlich fast alle Tierkinder aus Streichelzoos, Kinderparks oder den Erlebnisbauernhöfen und was es noch alles in dieser Richtung gibt, nach Saisonende auch getötet werden.. im neuem Jahr gibt's dann wieder neue Tierbabys.. genau so sinnlos und grausam, nur da regt sich keiner drüber auf..
 
Ich versteh das Problem nicht... die Löwen werden dauernd gefüttert, wohl eher nicht mit Trockenfutter und Gemüse... wo also ist das Problem?

Das diesmal so ein Hype darum gemacht wird?
Die ganzen Ziegen, Gnu's, Zebras etc. die jedesmal verfüttert werden, sind ja auch ok...
 
Meine Gedanken gehen eher in Richtung grundsätzlicher Sinnhaftigkeit von Zoos.

Jede Dokumentation, die Tiere in ihrem Lebensraum zeigt, ist doch lehrreicher, als ein Tier - ein leidendes Tier - in persona (in natura wäre hier wohl nicht der richtige Ausdruck) zu sehen. Auch wenn es dann bisweilen Anschauungsunterricht in Sachen Anatomie gibt...

Und bzgl. "Artenschutz" bzw. -erhalt: Wem hilft es, wenn es Schneeleoparden, Eisbären oder was auch immer nur noch in Zoos gibt - den betroffenen Arten wohl eher nicht. Wäre es dann nicht ehrlicher und auch korrekter zu sagen, diese Arten sind ausgestorben oder gar haben wir ausgerottet?

Und dann noch: rechtfertigt das Leid der Einen (Nutztiere), das Leid der Anderen (Zootiere) (dann hätte in letzter Konsequenz kein Mitteleuropäer das Recht sich jemals unglücklich zu fühlen)?

Stimmt, da bin ich ganz bei dir.. :)

Ich habe letztens einen langen Bericht über ausgediente Tanzbären und anderen Bären gesehen, die nur zur Belustigung von Menschen gehalten wurden.
Diese Tiere hat man dann in einem großen Waldgehege untergebracht, in dem sie ohne Menschen leben können.. Das war echt schön und eine gute Sache, obwohl hier der Mensch natürlich auch eingreift, weil er füttern muss.. Aber diese Bären könnten auch in der freien Natur ohne Hilfe gar nicht mehr überleben bzw würden vielleicht den Anschluß an den Menschen suchen.. so haben sie wenigstens noch ein paar schöne Jahre in "Freiheit" :)
 
Jetzt mal eine ganz provokante Frage - aus diesem utilitaristischem Standpunkt heraus: Wenn es in Ordnung ist mit dem Niedlichkeitsfaktor eines Tierjungen Geschäfte zu machen, und es zu töten, wenn nicht mehr von Bedarf. Was ist dann der Unterschied zum Welpenhandel?

Wenn man die Geschichte der Zoos miteinbezieht, so war das Halten exotischer Tiere ganz klar eine Machtdemonstration der Herrscherhäuser, und das öffentliche Abschlachten bzw. Verteilen solcher Tiere könnte man durchaus auch als Fortsetzung dieser Tradition sehen.
 
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