Clicker

Evitas Bande

Super Knochen
Ich hab da eine Frage an diejenigen, die mit Clicker arbeiten.
Mein Jay-Jay ist nun 7 Monate alt und muss beschäftigt werden, er ist zu hibbelig, kann nicht still sitzen und steigert sich sofort rein, wenn man mit ihm spielt, er keucht und überdreht, Auslauf bringt da nichts, rennen kann er wie ein Teufel und hat auch genug Gelegenheit dazu. Ich würde gern Ruhe reinbringen in dem Zusammenleben mit ihm, schaffe ich das mit dem Clicker?
Gibt es da auch neue Erkenntnisse, wie man damit am besten beginnt? Ich hab mir die Bücher durchgelesen, da gibt es zwei Varianten, Clickerbeginn mit einem Karton, wo der Hund kreativ alles macht und beclickert wird, oder Clicker mit Unterordnung, wo richtiges Verhalten bestätigt wird.
Welche Variante ist besser?
Welche Erfahrungsberichte habt ihr, außer das clickern toll ist? Gibts da auch kritische Meinungen?
Freu mich auf eure Antworten :)
 
Hey,

prinzipiell kann man schon mit dem Clicker "Ruhe" formen bzw. den Hund einfach geistig sehr gut auslasten, weil selber denken ohne jegliche akkustischen und visuellen Hilfen vom HF natürlich sehr anstrengend ist. Allerdings solltest du grade bei einem ohnehin schnell und leicht überdrehten Hund sehr aufpassen, dass er sich dann nicht noch mehr hochpusht.

Ich würd da vielleicht eher so ansetzen, dass ich erst mal schaue, in welchen Situationen der Hund überdreht und ggf. mit Stressreduktion arbeiten - ist der Hund (aus welchem Grund auch immer - die Gründe können ja sehr vielseitig sein) gestresst, nutzt auch der Clicker nichts.

Generell beginnt man beim Clickern so, dass man den Hund erst einmal auf den Clicker konditioniert. Bevor er nicht gelernt hat, dass das Geräusch toll ist, sollte man es noch nicht einsetzen, da der Hund ja noch nicht weiß, was es zu bedeuten hat.

Die von dir beschriebenen Ansätze sind recht unterschiedlich - im ersten Fall gehts ums freeshapen (freies formen) - hier soll der Hund völlig selbstständig arbeiten und wird mit dem Click-Geräusch lediglich angeleitet, wenn er etwas gut macht (selbstverständlich müssen die Anforderungen so gering sein, dass der Hund sie erfüllen kann). Ist ähnlich wie das Kinderspiel, wo man etwas versteckt und das Kind dann nur mit "kalt, kälter, warm, wärmer,... zu dem Versteck lotst. Meiner Meinung nach sollte der Hund aber den Clicker und die Philosophie dahinter (kreativ werden, selbst denken und ausprobieren - lernen über Versuch - Erfolg & Irrtum) bereits kennen, da es ihn sonst eher frustrieren wird. Ein Kind kann, wenn es unsicher ist nachfragen, der Hund kann das nicht. Im schlimmsten Fall ist er so frustriert, dass er den Clicker negativ verbindet und lernt "clickern ist schei.., weil das macht Kopfweh".

Beim UO-Beispiel wird der Clicker hingegen lediglich als Bestätigung (statt "Brav" oder "Fein"...) eingesetzt - dabei kann der Hund halt nicht lernen, dass er ausprobieren darf und soll.

Ich finde Target-Übungen zum Beginnen nach dem Konditionieren sehr gut - der Hund lernt z.B. mit der Nase an einen Target (Targetstick, Fliegenklatsche, Kochlöffel...) zu touchen. Die meisten Hunde kennen das ohnehin noch nicht, viele Hunde sind von Natur aus neugierig und schnüffeln automatisch, wenn man ihnen den Target hinhält und langsam beginnen sie zu verstehen, dass der Click immer dann kommt, wenn die Nase an das Ding stupst.
 
Ich hab da eine Frage an diejenigen, die mit Clicker arbeiten.
Mein Jay-Jay ist nun 7 Monate alt und muss beschäftigt werden, er ist zu hibbelig, kann nicht still sitzen und steigert sich sofort rein, wenn man mit ihm spielt, er keucht und überdreht, Auslauf bringt da nichts, rennen kann er wie ein Teufel und hat auch genug Gelegenheit dazu. Ich würde gern Ruhe reinbringen in dem Zusammenleben mit ihm, schaffe ich das mit dem Clicker?
Gibt es da auch neue Erkenntnisse, wie man damit am besten beginnt? Ich hab mir die Bücher durchgelesen, da gibt es zwei Varianten, Clickerbeginn mit einem Karton, wo der Hund kreativ alles macht und beclickert wird, oder Clicker mit Unterordnung, wo richtiges Verhalten bestätigt wird.
Welche Variante ist besser?
Welche Erfahrungsberichte habt ihr, außer das clickern toll ist? Gibts da auch kritische Meinungen?
Freu mich auf eure Antworten :)

natürlich kannst du mit der clicker-arbeit auch ruhe reinbringen - hund muss sich ja konzentrieren.

beginnen solltest du allerdings damit, dass du den hund mal auf den clicker konditionierst. :) der hund sollte folgendes wissen:
click heisst:
- das was du tust ist gewünscht / am richtigen weg
- die übung ist beendet
- du bekommst jetzt eine belohnung (futter, ein kurzes spiel, sozialkontakt..)

deine zwei varianten sind folgende und nicht besser oder schlechter, nur anders und man kann auch beide mit dem hund machen:

a) mit dem karton = free shapen. kurz zusammengefasst sollte hier jede art von hilfe wegfallen und du zeigst dem hund rein über den click den richtigen weg. dh aber auch, dass du dir vorher ausdenkst, was er mit dem karton machen soll (zb linke pfote hineinstellen) und du ihm schritt für schritt dorthin "clickerst" ..zuerst ein ansehen des kartons bestätigten, dann egal welche pfoten aktion usw usf. free shapen braucht etwas an übung von hund und halter! und du musst natürlich keinen karton dafür verwenden, da sind der fantasie keine grenzen gesetzt.

b) click für erwünschtes verhalten - wobei ich das nicht auf uo-elemente beschränken würde. eignet sich für tricks, zum perfektionieren, zum schmackhaft machen gewisser dinge (geräusche, jogger, radfahren) etc pp. ich verwende den clicker in allen lebenslagen. hier verwendest du schon "krücken"..bsp: ich arbeite grad am platz aus der bewegung. mein hund kann sowohl das sicht- als auch das hörzeichen für platz - dafür gibts keinen click mehr. jetzt üben wir das aus der bewegung und mittlerweile click ich nur noch für ein wirklich schnelles sofortiges platz auf kommando aus der bewegung.

kritisch seh ich beim clicker nichts - es sei denn, mann fängt nicht an irgendwann variabel zu werden und den click (also die krücke für "das hast du gut gemacht") ausschleifen zu lassen.

irgendwo gabs mal den trend zu "leerclicks"..dh ein click ohne eine belohnung, sondern es wird nochmal geclickt weil "den hund der click alleine motiviert" davon halte ich rein gar nichts - für mich stellt der click ein versprechen auf etwas positives dar. das geräusch alleine ist ja für den hund nur konditioniert und verspricht was gutes ...kann ich also nicht nachvollziehen.

lg
fiona
 
Danke für die ersten Tips, konditioniert habe ich ihn noch nicht, weil ich erst in der Theorie sattelfest sein will. Jay-Jay ist dann auf 100, wenn er den Verdacht hat, ich will mich mit ihm beschäftigen, dann läßt er mich nicht mehr aus den Augen, springt, hechelt, auch wenn ich nur ruhig dastehe. Ich hab ihn Futter suchen lassen, oder Schüsseln aufgestellt, er muss das Leckerlie finden, ich hab ihm gelernt, " geh in die Box", da springt er mittlerweile im vollen Galopp rein, voller Vorfreude auf seine Belohnung, aus dem ruhigen "give me 5" im sitzen ist ein tänzeln geworden auf zwei Pfoten und er gibt dir alle 10. Er bietet sich an und will mehr und mehr, bekommt rote Augenumrandungen wie ein Irrer, er scheint ein Arbeitstier zu sein und ich hoffe, ich werd ihm gerecht. Im Moment denk ich mir, weniger ist mehr und da er erst 7 Monate alt ist, will ich ihm Ruhe und Ausdauer und Konzentration lernen, hab fast Angst, dass er süchtig wird nach dem Clicker, wenn er den mal kennenlernt.
 
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