Calming Signals - Lefzen lecken

Celesta

Medium Knochen
Hallihallo!

Ich habe folgende Frage an die Informierten da draußen :D :
2 Hunde (in diesem Fall Welpen, männlich) "wickeln". Einer davon hat eindeutig immer die Oberhand und der andere unterwirft sich, was auch mit einigem Gequietsche des "Schwächeren" einhergeht. Kurz darauf kommt der "Schwächere" zum anderen Welpen und leckt ihm die Lefzen (woraufhin ihn der andere wieder angeht, aber anderes Thema :cool: ). Meiner Meinung nach ist das doch ein eindeutiges Beschwichtigungsritual, oder? Ich habe nämlich dann auch die Meinung gehört, dass der "Schwächere" Kontakt aufnehmen will und sowieso selber schuld ist, wenn ihn der andere daraufhin wieder angeht... Ich meine, dass das nicht stimmt, aber ich lasse mich gern "belehren"
Danke für die Antworten!
LG,
Sonja
 
ist definitiv ein beschwichtigungssignal ;) die andere aussage hört sich merkwürdig an....
auch wenn hunde hochspringen (und evtl. gesicht/mundwinkel ablecken wollen) ist das beschwichtigung....

lg, nina
 
BalouBär schrieb:
ist definitiv ein beschwichtigungssignal ;) die andere aussage hört sich merkwürdig an....
auch wenn hunde hochspringen (und evtl. gesicht/mundwinkel ablecken wollen) ist das beschwichtigung....

lg, nina


kann ich nur unterschreiben ;)
aslan macht das sowohl bei cash als auch bei kara und bei aslan machts ein ganz lieber cocker immer wenn wir ihn sehen (der muss auch hochspringen damit er überhaupt ran kommt)
 
Hm, das ist soo einfach nicht zu erklären. Auch Beschwichtigung und "doch noch schauen, was reingeht" liegen sehr knapp beinander.

Lefzen schlecken in einer an sich entspannten Situation heißt oft "ist eh noch alles klar bei uns..?" oder einfach zärtliche Zuneigung.

Wenns vorher gekracht hat und der scheinbar unterlegene wuselt um den scheinbaren "Sieger" herum, versucht penetrant dessen Lefzen zu erwischen und gibt auch sonst keine Ruh, ist die Sache noch nicht geklärt, der Lefzenschlecker versucht nun nur auf eine andere Weise, dem anderen Hund doch noch seinen Willen aufzudrängen (spielen, usw...).

Schaut oft aus wie "was bist denn so bös mit mir, ich bin eh sooo lieb", heißt aber manchmal "na wart, dich krieg ich noch dazu, das zu tun, was ich will.."

1000x bei uns passiert, und zum Schluß hat der kleine Lefzenschlecker gewonnen, jetzt spielt meine zickige Oberdiva hingebungsvoll mit ihm...

Zwischen zwei meiner Hündinnen hingegen ist Lefzenschlecken fast immer Beschwichtigung. Die dritte aber kriegt ganz einfach Bussis von allen, wenn sie, wie meistens, passiv im Körbchen liegt (ist eine alte Dame..)

Wie gesagt, nicht leicht zu erklären...

LG
Ulli
 
BalouBär schrieb:
auch wenn hunde hochspringen (und evtl. gesicht/mundwinkel ablecken wollen) ist das beschwichtigung....

D.h. auch wenn das ein Hund beim Menschen macht? Das wußte ich nicht. Besagter Welpe (nicht der Schüchti!) ist derzeit mein Übernachtungspflegehund und versucht oft, mir das Gesicht abzulecken.

Was die Situation zwischen den 2 Welpen betrifft: Ist es "normal", dass der eine Welpe trotz CS des anderen wieder auf ihn losgeht und ihn unterwirft? und: Sollte man die Beiden wirklich solange wickeln lassen bis sie von alleine aufhören? Ich frag mich nämlich auch da, ob das richtig ist (mir wurde nämlich gesagt: "Des paasst scho" ... Der "Stärkere" ist glaub ich hauptsächlich deswegen so, weil er derzeit unter tags mit einem kleinen Stänkerer von Rüden zusammen ist und der war da auch anwesend... fühlt sich der Kleine durch die Anwesenheit des "Großen" bestärkt?
LG,
Sonja
 
Shonka schrieb:
Hm, das ist soo einfach nicht zu erklären. Auch Beschwichtigung und "doch noch schauen, was reingeht" liegen sehr knapp beinander.

Es wirkte aber nicht so, als wollte der "Unterlegene" spielen oder ihn zu irgendwas anderem auffordern. Er war prinzipiell ziemlich schüchtern...
Lg,
Sonja
 
Shonka schrieb:
Wenns vorher gekracht hat und der scheinbar unterlegene wuselt um den scheinbaren "Sieger" herum, versucht penetrant dessen Lefzen zu erwischen und gibt auch sonst keine Ruh, ist die Sache noch nicht geklärt, der Lefzenschlecker versucht nun nur auf eine andere Weise, dem anderen Hund doch noch seinen Willen aufzudrängen (spielen, usw...).

Schaut oft aus wie "was bist denn so bös mit mir, ich bin eh sooo lieb", heißt aber manchmal "na wart, dich krieg ich noch dazu, das zu tun, was ich will.."

Kann ich bestätigen - die Junghündin meiner Freundin hat Georgi immer total extrem mit Lefzen schlecken genervt. Er hätte sie eigentlich ignoriert - aber da sie immer total aufdringlich war ist er auf sie los - darauf hin hat sie umso mehr und penetranter geschleckt.
 
Das Lecken der Lefzen anderer Hunde ist nie und nimmer nicht Beschwichtigung.
Es ist ein Element der aktiven Unterwerfung.

Ursprünglich machen das Wolfswelpen (ob Hundewelpen das auch machen weiß ich nicht) bei ihrer Mutter um das Hervorwürgen von Futter in Gang zu bringen.

Heißt also eher.. ich will was von dir, aber aus einer unterwürfigen Position heraus.

Wenn es beschwichtigend *wirken* würde, dann würden so wuselnde Lefzenlecker nich ständig eins auf die Mütze bekommen.

Ich sage: Nein, ist KEIN Beschwichtigungssignal.

Gruß
Günni
 
Was mich halt so "stört" ist, dass der "Schüchti" 3 Monate und der andere 4 1/2 Monate sind... hat mich einfach überrascht, wie rabiat der eine Welpe war...
Lg,
sonja
 
günni schrieb:
Das Lecken der Lefzen anderer Hunde ist nie und nimmer nicht Beschwichtigung.

Soll es Unterwerfung sein, ist mir auch recht, aber warum werden solche Signale von einem anderen Welpen "ignoriert" bzw. dazu benutzt, wieder auf den anderen loszugehen?
Sonja
 
günni schrieb:
Das Lecken der Lefzen anderer Hunde ist nie und nimmer nicht Beschwichtigung.
Es ist ein Element der aktiven Unterwerfung.

Ursprünglich machen das Wolfswelpen (ob Hundewelpen das auch machen weiß ich nicht) bei ihrer Mutter um das Hervorwürgen von Futter in Gang zu bringen.

Heißt also eher.. ich will was von dir, aber aus einer unterwürfigen Position heraus.

Wenn es beschwichtigend *wirken* würde, dann würden so wuselnde Lefzenlecker nich ständig eins auf die Mütze bekommen.

Ich sage: Nein, ist KEIN Beschwichtigungssignal.

Gruß
Günni

Super beschrieben, Danke :)

lg
Martina
 
Okay, Beschwichtigung, aktive Unterwerfung...Tatsache ist, es ist nicht alles so, wies für unser langsames menschliches Auge ausschaut. Da spielen sich noch 100 andere Dinge gleichzeitig ab. Ich urteile nach 20 Jahren "Rudelleben" einfach nach Gefühl.

Und wegen dem "wickeln lassen" solltest Du auch nach Gefühl urteilen. Wenn Du meinst es ist zu viel, dann geh dazwischen. Schließlich musst Du mit den Rabauken leben. Vielleicht erlebst Du auch eine Überraschung und der "Angreifer" ist durchaus froh, wenn ihm die Entscheidung abgenommen wird. Kann ich aber auf die Distanz schwer beurteilen.

LG
Ulli
 
Shonka schrieb:
Schließlich musst Du mit den Rabauken leben.

GsD nicht! Der Rabauke schläft noch ein Woche bei mir, dann ist er auf seinem Fixplatz! Bin ich froh, dass mein Hund den Wickeln aus dem Weg geht! :D
Danke,
Sonja
 
günni schrieb:
Das Lecken der Lefzen anderer Hunde ist nie und nimmer nicht Beschwichtigung.
Es ist ein Element der aktiven Unterwerfung.

Ursprünglich machen das Wolfswelpen (ob Hundewelpen das auch machen weiß ich nicht) bei ihrer Mutter um das Hervorwürgen von Futter in Gang zu bringen.

Heißt also eher.. ich will was von dir, aber aus einer unterwürfigen Position heraus.

Wenn es beschwichtigend *wirken* würde, dann würden so wuselnde Lefzenlecker nich ständig eins auf die Mütze bekommen.

Ich sage: Nein, ist KEIN Beschwichtigungssignal.

Gruß
Günni
Supi Erklärung.
Sehe ich auch so.

Als meiner jung war, hat er das bei einem Rüden, der ihn ignorierte auch immer solange gemacht und bis dieser ihn dann "zurechtwies".

Einen Hund, den wir manchmal treffen, fährt total auf Duke ab und begrüßt ihn total überschwenglich und leckt ihm auch die Leftzen, solange bis Duke total genervt ist, und ihn ebenso kurz zurecht weist.

Das einzige Rätsel für mich, warum gerade der Hund für ihn solche eine Begeisterung darstellt.
Vielleicht weil er ihn zur Gänze ignoriert und dadurch bzw. oder irgendeine Art von Autorität darstellt, die er jedoch doch rumkriegen möchte.

Ob Du die Welpen spielen lassen sollst oder nicht, hm, aus der Ferne schwer zu sagen. An und für sich ja.

Nur weil der Schüchti "unterbuttert" wird, ist der andere ja nicht böse.
Man sollte aufpassen, dass man die Hunde und ihr Verhalten nicht (zu sehr) vermenschlicht.
Solange der eine dem anderen nicht wirklich weh tut, würde ich sie lassen bzw. wenn´s zu viel wird, kurz mal stoppen bzw. die Energien auf andere Dinge lenken.
 
Genau das habe ich gemacht: ich habe die halt mal wickeln lassen bis mein Gefühl mir gesagt hat, jetzt ist es genug und dann hab ich sie getrennt.. haben dann sowieso noch mal gewickelt... mich hat halt gestört, dass die eigentliche Sitterin des Kleinen keine Anstalten in die Richtung gemacht hat und das Lefzenlecken als Kontaktaufnahme bezeichnet hat.. aber anscheinend hat sie ja damit in gewisser weise doch recht... leider hör ich auf ihrem mund oft Alpha-Rüde etc... tja...
Sonja
 
hm ich hätte auch eine frage:
marty (border mix, ca 1,5 bis 2 jahre) macht das auch oft (und da tu ich mir ja eh schwer das zu verstehen)
in vielen situatione ist es so, dass er hundefreundinnen gegenüber andren rüden "verteidigt" - meistens wenn die hündin von anderen rüden bestiegen wird oder er es versucht - dann geht marty wie ein wilder dazwischen und drängt den anderen auch ab - dann herrscht mal angespannte situation mit kopf auflegen, weg absperre, abdrängen, ...
ruf ich ihn dann bzw entspannt sich die siutation weil der zb der andere geht und ich marty ablenken kann bzw er wieder abgelenkter ist dann läuft er oft wieder zum anderen hund und leckt unter seinem maul stehend die lefzen - dann ist auch sein ekörperhaltun gnciht mehr so angespannt wie bei der situation vorher.
ich bin mir nicht sicher wie ich das verstehen soll bzw was er damit erreichen will, und muss ich mir sorgen machen dass er zu einem richitgen macho wird, der es nicht duldet dass seine freundin mit einem anderen spielt?
 
günni schrieb:
...Ursprünglich machen das Wolfswelpen (ob Hundewelpen das auch machen weiß ich nicht) bei ihrer Mutter um das Hervorwürgen von Futter in Gang zu bringen...........

Um - etwas OT - Deine "Wissenslücke" ;) zu stopfen:

Definitiv ja. Und instinktsichere Hündinnen geben auch was her - allerdings muss es nicht mal immer die Mutterhündin sein. Bei Cato z. B. war´s oft die große Vollschwester (aus dem letzten Wurf), die ihre Mahlzeit auf diese Weise mit den Welpen teilte :) .

lg
Nicole

P.S.: Dass Lefzenschleckerei auf Dauer lästig ist, kann ich bestätigen - Isetta wuchs ja mit 2 Rüden auf, einer davon war ihr Vater - der hat sich das fast endlos gefallen lassen und hat nur versucht, mit geöffnetem Fang dem kl. schw. Monster auszuweichen - , vom "Alten" hat´s schon mal eins auf die Mütze gegeben ;)
 
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