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Super Knochen
Braunbär "Roznik" von Wilderern getötet
Braunbär "Roznik" ist tot: Man hat seinen Kadaver im slowenischen Logartal gefunden -ohne Kopf und mit abgezogenem Fell. Möglicherweise wurde das mit einem Peilsender versehene Tier in Kärnten getötet.
"Rozniks" Revier lag in Slowenien und Kärnten.
"Roznik" galt seit zwei Wochen als vermisst
Braunbär "Roznik" wanderte auf seiner Route zwischen Slowenien und Kärnten hin und her. Zuletzt wurde das Tier im Raum Bad Eisenkappel geortet und auch gesichtet, seit 30. Mai galt es aber als vermisst. Jetzt wurden seine Überreste neben einer Straße im slowenischen Logartal (Logarska Dolina), knapp hinter dem Grenzübergang Paulitschsattel (Bezirk Völkermarkt) gefunden.
"Er hat ein Einschussloch von einer Kugel. Ein Fachmann hat ihm das Fell abgezogen und alles, was man sonst noch braucht, um die Reste zu verwerten", so Bärenanwalt Bernhard Gutleb am Samstag im Radio-Kärnten-Morgenjournal.
Bundeskriminalamt wertet Daten aus.
Wo der Bär gewildert wurde, ist unklar
Das Bundeskriminalamt ist jetzt dabei, die Daten des Peilsenders auszuwerten. Wo der Bär gewildert wurde, ist noch unklar: Auch wenn das Tier auf der slowenischen Seite seines Reviers gefunden wurde, könne nicht ausgeschlossen werden, dass er in Kärnten erlegt worden sei, so Gutleb.
"So, wie es jetzt aussieht, liegt ziemlich genau die Hälfte des Verdachtsgebietes auf Kärntner, die andere auf slowenischer Seite. Es sind etliche Dinge an dieser Geschichte unlogisch geworden. Außerdem sind die Grenzkontrollen weg - gerade der Paulitschsattel ist vollkommen unbeaufsichtigt", so Gutleb.
Obduktion in Laibach.
Täter soll Kugel entfernt haben
Der Kadaver - der in einem Bachbett gefunden wurde - ist auf die Veterinär-Universität nach Laibach zur Obduktion gebracht worden. Die tödliche Kugel dürfte aber vom Täter entfernt worden sein, berichtete die "Kronen Zeitung" in ihrer Samstagsausgabe.
Naturschutzreferent: "Unbegreiflich"
Naturschutzreferent Uwe Scheuch (BZÖ) zeigte sich in einer ersten Reaktion schockiert: "Es ist für mich einfach unbegreiflich, wie man so etwas tun kann. Leider gibt es überall schwarze Schafe, generell zu verurteilen, wäre hier falsch. Wir werden denjenigen finden, der diese Tat begangen hat", ist Scheuch überzeugt.
Die Überreste des Bären wurden ohne Trophäe aufgefunden - das könnte zur Ausforschung des Täters führen.
Am Tag durch Laibach spaziert
"Roznik" hatte seinen Namen nach einem Laibacher Bezirk bekommen. Dort war der dreiste, 90 Kilogramm schwere Braunbär vor wenigen Wochen in einem Park herumspaziert - zum Schrecken einiger Laibacher. Damals wurde er betäubt und mit einem GPS-Satellitensender versehen. Ab diesem Zeitpunkt gab es auch Aufzeichnungen darüber, wo sich das Tier aufhielt.
Bärenanwalt: "Spannend, weil tagaktiv"
Von den neun in Kärnten lebenden Braunbären galt der 90 Kilo schwere "Roznik" wegen seiner Tagaktivität als besonders "spannend". Zuletzt wurde er, artuntypisch - meist tagsüber und bei Sonnenschein - in Unterkärnten gesichtet. In Lepen bei Eisenkappel tauchte er in einem Garten auf, ein Schinken soll "Roznik" damals zum Opfer gefallen sein - das ist allerdings der einzige Schaden, den der Bär angerichtet haben soll. Das Tier galt weder als scheu noch als aggressiv. Vor zwei Wochen verstummte dann sein Peilsender.
Bärenanwalt Gutleb gab sich in einem Interview vor einigen Wochen davon überzeugt, dass Bär "Roznik" noch für "Wirbel" sorgen würde - eine Prognose, die mit seiner Erschießung nun traurige Gewissheit wurde.
Artikel: http://kaernten.orf.at/stories/368271/
Einfach nur traurig...