Blindheit im Alter

[gazelle]

Hallo Zusammen.

Unsere Gina wird langsam, aber sicher blind. Habt ihr da Erfahrungen mit? Kommen Hunde, die vorher immer sehen konnten und nun nach und nach Blind werden, mit der neuen Situation im Alltag (Treppen, Hundebegegnungen etc.) zurecht? Ansonsten sind ihre andere Sinne vollkommen in Ordnung laut Tierarzt.

Für Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar.

Grüße
Claudia

 

[Anke]

Hallo Claudia!!

Meine Susi wurde im Alter auch blind. Ich habe davon aber wirklich wenig gemerkt !!

Bin nochmals umgezogen als sie schon über 15 Jahre alt war und so gut wie nichts mehr gesehen hat. Die Hunde verlassen sich aber auf ihren Spürsinn; Susi hatte keine Probleme mit der neuen Wohnung.

Später (wir wohnen im DG) ist sie die Treppe nicht mehr alleine runter gelaufen, sie hatte sich ein paarmal verschätzt und hatte den "Abflug" gemacht. Zum Glück ist nichts passiert. Zum Schluss hat sie immer oben gestanden und "geweint" wenn ich mal unten und es ihr so langweilig oben in der Wohnung war ! Rauflaufen ging immer, da konnte sie sich nicht mit den Stufen verschätzen.

Spazieren gehen ohne Leine war zum Schluss auch nicht mehr drin. Sie hat die Auto´s nicht mehr gesehen und am Ende auch nicht mehr wahrgenommen (leider hat das Alter auch auf´s Gehör geschlagen). Natürlich ist es auch mal passiert, dass sie in der Wohnung worum dagegen gerannt ist, aber das war absolute Ausnahme - kam wirklich nicht oft vor.

Da sie mit anderen Hunden nicht gespielt hat wurde die Blindheit für spätere Hundebegegnungen kein Problem. Sie hat sich immer weniger für ihre Artgenossen interessiert. Rumtollen mit anderen Hunden hat es für sie sowieso nie gegeben. Hatte die Kleine mit 1 1/2 Jahren bekommen und ich war ihr sowieso die liebste Spielgenossin! Da konnte kein Vierbeiner mithalten !

Susi und auch ich hatten keine Probleme mit dem Erblinden. Draußen mußt Du für Deinen Hund schauen und an der Straße würde ich schon die Anleinpflicht einführen.

Susi und ich hatten trotz der Altersbeschwerden eine tolle Zeit in ihrem Oma-Alter! Sie mußte sogar noch ein paar Operationen bestehen, aber sie wurde im Alter eine ruhige liebe Maus. Hat viel geschmust und sehr viel geschlafen und wurde noch viel anhänglicher als sie schon ihr ganzes Leben lang war.

Wir konnten viele Jahre zusammen verbringen; leider musste ich mich 14 Tage vor ihrem 17. Geburtstag von ihr trennen.

Wünsche Dir noch viele schöne Jahre mit Deiner Gina.

Viele Grüße von Anke & Paulinchen

 

[Luki]

Hallo Zusammen.

Unsere Gina wird langsam, aber sicher blind. Habt ihr da Erfahrungen mit? Kommen Hunde, die vorher immer sehen konnten und nun nach und nach Blind werden, mit der neuen Situation im Alltag (Treppen, Hundebegegnungen etc.) zurecht? Ansonsten sind ihre andere Sinne vollkommen in Ordnung laut Tierarzt.

Für Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar.

Grüße
Claudia

Hab grad nachgeschaut. Dein Hund ist 1998 geboren. Also noch nicht "wirklich" alt. Welche Art von Blindheit hat er? Grauen Star, also Katarakt oder beginnende Natzhautdegeneration (PRA). Im Prinzip für dich zwar egal, aber es wäre wichtig, zu wissen, ob die Zuchtlinie Probleme damit hat.

Bei PRA ist es so, dass es vom ersten Erkennen bis zur vollständigen Erblindung ca. 2 Jahre dauert. Wie ein Hund damit fertig wird, ist von Tier zu Tier verschieden. Ich kenne Hunde, die das großartig überspielt haben und wir erst etwas merkten, als die Sehrkraft lt. Elektroretinagramm nur mehr ca. 30% betrug.
Andererseits gibt es Hunde, die werden sehr rasch unsicher. Problematisch ist diese Unsicherheit im Umgang mit anderen Hunden. Denn die merken das und beginnen zu mobben.
Ideal wäre, wenn möglich, einen zweiten Hund als Partner anzuschaffen, der dem Blinden "sehen" hilft. Dies sollte aber geschehen, bevor erste Depressionen wegen der beginnenden Blindheit da sind.
Ansonsten: wenn du bisher fast nur mit Handzeichen gearbeitet hast, beginn diese immer mit dem dazugehörigen gesprochenen Kommando zu kombinieren. Ev. auch div. Pfeifsignale üben.

Und - Kopf hoch!

lg Gerti

 

[die-mami]

meine trainerin hat eine goldie hündin, die ist binnen 3 wochen erblindet, also hatte sie wenig zeit sich darauf einzustellen.

übe am besten schon jetzt mit ihr, lerne ihr zum beispiel dass sie bei dem komando "pass auf" die vorderbeine hebt um so über hindernisse zu steigen oder wenn ihr an treppen kommt. wenn sie bei fuss gehen soll lege ihr die hand auf und führe sie so. so blöd es auch klingt aber du kannst dir auch ne reitgerte zulegen und sie damit berühren wenn sie zB eine kurve gehen soll. nur berühren, nicht draufhaun! ist schonender für deinen rücken als wenn du sie immer am halsband führst und auch angenehmer für sie wie wenn du sie an der leine "nachziehst" du kannst natürlich auch kommandos wie "links" und "rechts" einführen aber damit kannst du ihr nicht signalisieren wie weit sie jetzt nach links oder rechts gehen soll. mit berührungen geht das einfacher.

die hündin meiner trainerin ist jetzt hundeunverträglich da sie die hunde riecht, hört aber nicht sehen kann und das verwirrt sie. auch hat meine trainerin die spaziergänge in die nacht verlegt wenn weniger autos, fussgänger, hunde etc unterwegs sind.

ich kenne eine blinde katze die ist sogar freigänger, tiere können sich gut darauf einstellen. alleine bleiben ist für viele blinde ein riesen problem, es kann also sein dass ihr das neu lernen müsst.

das mit dem 2. hund ist vielleicht gar keine so schlechte idee, vl könnt ihr die ja verwirklichen?

ich möchte euch noch meinen danke aussprechen dass ihr nicht aufgebt und sie einschläfern lässt wie es leider nur zu oft vorkommt.

viel glück, ihr schafft das schon!
lg anna

 

[settergirl]

Hallo

Jessy hatte PRA und war mit 8 Jahren vollkommen blind Ihr hat es nie etwas ausgemacht, ich hab mit ihr weiterhin Ball gespielt, (man musste ihn nur ganz knapp neben ihr aufprallen lassen), sie ist rumgelaufen wie immer, durfte auch im Wald und auf Feldern weiterhin ohne Leine laufen, ist Treppen selbstständing rauf und runter, hat alles im Haus gefunden und sie hatte auch mit anderen Hunden nie Probleme.

Als sie 12 Jahren alt wurde hat sie eine zweite Spanielhündin bekommen. Sie ist nochmal richtig aufgeblüht und Afra hat ihr sicher die letzten 1,5 Jahre noch sehr geholfen. Leider ist sie mit 14 Jahren, voriges Jahr im September, an einem Lungenödem und Schlaganfall gestorben.

Afra stammt aus einer BxB Verpaarung und bei ihr ist nicht sicher, ob sie nicht auch an PRA erkrankt. Ende April wird Fidelia einziehen, deren Eltern PRA und FN getestet sind, falls Afra doch blind wird, soll ihr Fidelia dann später mal helfen und ihr mehr Sicherheit geben. Beide Hunde lasse ich dieses Jahr noch testen, wobei Fidelia kein C sein kann.

Ich kenn einige blinde Hunde und alle kommen so gut zurecht wie meine Jessy.

LG

 

[Dani und Siqua]

mein hund ist blind, seit ich ihn kenne. er ist allerdings schon als welpe erblindet, da er staupe hatte, die nicht behandelt wurde. mit 6 jahren ist er dann zu mir gekommen. er kommt wunderbar damit zurecht, kann halt andere kommandos wie andere, sehende hunde. ich würde bei deinem hund einfach beginnen, neue kommandos einzubauen, zb wenn er auf eine stufe zugeht, sagst du "stufe" usw. so lernt er jetzt, wo er noch etwas sieht, was die kommandos bedeuten und du hilfst ihm dann später, wenn er vollständig erblindet ist. ein blinder hund hat nicht unbedingt weniger lebensqualität! mein hund hat genauso seinen freilauf usw. ich habe halt gelernt, seine augen zu ersetzen!

alles gute euch beiden!

 

[breeze1]

also, meine 15-jährige hündin scheint auch nicht mehr viel zu sehen, da sie eigentlich generell alles langsamer macht (auf grund des alters) scheint es für sie kein problem zu sein. Ich pass halt manchmal schon mehr auf, z.B. beim spazieren bei wegen mit abgründen (das checkt sie nimma ganz), bei hindernissen am gehsteig etc. Aber man gewöhnt sich selbst daran und ich glaub meiner hündin scheint das ziemlich egal zu sein. Man merkt nur, dass sie manchmal schon etwas vorsichtiger ist, z.b. beim treppensteigen etc
lg carmen

 

[Irish]

Ich habe eine blinde Hündin. Sie hat leider PRA und es ging relativ schnell.
Sie kommt ganz gut zurecht. Mal hat sie gute Tage, dann wieder schlechte.
Tagsüber dürfte sie noch schemenhaft sehn. Schätze hell und dunkel kann sie unterscheiden.
Nachts sieht sie gar nix mehr. Sie hat Probleme mit den Gehsteigkanten.
Sie tastet sich vor. Nur meistens zu früh. Was etwas komisch aussieht wenn sie 5 Meter vor der Kante zu tasten anfängt.

Wenn die Blindheit sehr langsam voranschreitet, wie es bei Alterblindheit ist hat ein Hund wenig Probleme damit. Er kann sich darauf einstellen.
Da Hunde Nasentiere sind, wird deine Gina sicher keine Probleme damit haben.