Biodiversität, Artenschutz und der eigene Garten

Naturnahe Gestaltung von öffentlichen Flächen kostet mitunter deutlich weniger als das typische „kurzer Rasen mit ordentlichem Blumenbeet“.
Die Erstanlage (Abmagerung zB) und Pflege in den ersten 1-2 Jahren der Umstellung muss von jemandem begleitet werden, der sich auskennt, aber dann läuft es von selbst mit weniger Aufwand und weniger Kosten.
 
Käfer sind die größte Insektenordnung.
Es gibt weltweit über 1 Million bekannte Insektenarten, davon sind 387.000 Käfer - also rund 39% aller Insektenarten sind Käfer.

Daher ist nicht verwunderlich, dass Käfer am häufigsten in der Roten Liste auftauchen.
 
So gut wie alle Spezialisten sind bedroht - als Insekten, die in zumindest einem ihrer Entwicklungsstadien auf ganz bestimmte (heimische) Pflanzen angewiesen sind.

Nicht so bedroht sind die sogenannten Generalisten, das sind die, die so gut wie überall Nahrung finden können.

Und bei den Insekten hört es ja nicht auf, weniger Insekten bedeutet dann automatisch weniger von den Tieren, die sich überwiegend von Insekten ernähren, und so weiter in der Nahrungskette bis hin zu uns Menschen.

Der Verlust an Biodiversität stellt für die Nahrungsmittelversorgung der Menschheit mindestens eine so große Bedrohung dar wie der Klimawandel, wenn nicht noch eine größere. Da geht es nicht nur um Pflanzen und Tiere, sondern auch um die Böden, die Wasserspeicherungsfähigkeit und vieles mehr. Die Zusammenhänge sind sehr komplex.

Ergänzung: weltweit ging die Bio-Masse an Insekten (also das geschätzte Gesamtgewicht aller Insekten zusammen) in den letzten 27 Jahren um 76 % zurück!

Also wo es gegen Mitte der 90er noch 100 kg waren, sind es heute nur noch 24 kg!

Diese Entwicklung ist wirklich äußerst dramatisch.
 
Naturnahe Gestaltung von öffentlichen Flächen kostet mitunter deutlich weniger als das typische „kurzer Rasen mit ordentlichem Blumenbeet“.
Glaube ehrlich gesagt gar nicht, dass es hier in erster Linie ums Geld und/oder den Aufwand geht. Einerseits ist das Naturverständnis nicht vorhanden (auch bei der LinzAG nicht, wo rund um den See dauergemäht wird und die giftige Rattenfallen aufstellen lässt) und andererseits würde weniger Aufwand bedeuten, dass man weniger Personal benötigt und der ganze Pool von Beschäftigten will aber erhalten und muss dann auch beschäftigt werden (veständlich) .. aber das geht nur, wenn man die ganze Belegschaft alle 3 Wochen systematisch die stadt- und genossenschaftseigenen Grünflächen tot mähen lässt .. und wenn man ehrlich ist: den meisten Bewohnern gefällt es vermutlich genau SO. Ist ja auch nicht alles schlecht, weil da auch Sozialvereine Aufträge bekommen, die viele Menschen mit (leichten) Einschränkungen beschäftigen ... aber das Ganze halt auf Kosten der Natur mMn. Aber es stimmt auch nicht, dass gar nichts gemacht wird wie ich geschrieben habe ... von den wenigen schönen Blühstreifen (zumindest in einer 30-er-Zone) hab ich leider kein Foto – werde ich vielleicht einmal machen und hier einstellen.
 
Ergänzung: weltweit ging die Bio-Masse an Insekten (also das geschätzte Gesamtgewicht aller Insekten zusammen) in den letzten 27 Jahren um 76 % zurück!

Also wo es gegen Mitte der 90er noch 100 kg waren, sind es heute nur noch 24 kg!

Diese Entwicklung ist wirklich äußerst dramatisch.
Ja erschreckend und in der Vogelwelt (Schwalben etc.) macht es sich leider auch schon deutlich bemerkbar
 
Hier Infos zum Renaturierungsgesetz.
Besonders fies und verwerflich finde ich ja, wenn die Leute mit vermeintlich hohen Kosten von einer Zustimmung abgeschreckt werden sollen.
Und dabei wird völlig bewusst und absichtlich unter den Tisch fallen gelassen, dass der finanzielle Nutzen, wenn es umgesetzt wird, aber auch der Schaden, wenn es nicht gemacht wird, mindestens 10 x höher wäre als diese Kosten!

 
Große Erleichterung, es wurde dafür gestimmt! Eine Ablehnung wäre eine echte Katastrophe gewesen!

(Mir war das bis vor kurzem auch nicht ganz so bewusst, weil ich mich immer mehr mit dem Klimawandel beschäftigt hatte und das Artensterben nur nebenbei wahrgenommen habe. Tatsächlich ist es aber eine ebenso große Bedrohung für die Zukunft unserer Kinder)
 
Bin zwar persönlich FÜR dieses Gesetz, aber demokratisch ist diese Vorgangsweise der Ministerin ja wohl nicht, wenn 7 von 9 Bundesländern dagegen waren und eine Blamage für Österreich sondergleichen, aber der Koalitionsfrieden ist der Ministerin jetzt auch schon egal, nachdem im September ohnehin neu gewählt wird.
 
Die Sache ist juristisch hochkompliziert, und es ist durchaus möglich, dass der Verfassungsgerichtshof der Regierung am Ende eine Reparatur mit einer klareren Regelung aufträgt. Von einer Verurteilung ist nicht auszugehen.
Die Klage ist politischer Aktionismus, die ÖVP hat einfach nur Panik, weil der Bauernbund unzufrieden ist.
 
Der Bauernbund hat eigentlich gar keinen Grund, dagegen zu sein, warum verstehen die das nicht?

Wie genau das Ziel erreicht wird, das ist ja ohnehin den einzelnen Staaten überlassen. Die Bauern retten damit auch ihre (und unsere) Lebensgrundlage. Die Böden, die Bestäuber, den Wasserhaushalt,…..

Und bekommen noch mehr Förderungen dafür. Klare win-win Situation.

Juristisch kompliziert, ja, undemokratisch eigentlich nein. Sie ist Umweltministerin und es ist ihre Aufgabe und Verantwortung.
Die Mehrheit der Bürger ist dafür.

Wie oft hat sich die ÖVP schon im Alleingang durchgesetzt?
 
Der Bauernbund hat eigentlich gar keinen Grund, dagegen zu sein, warum verstehen die das nicht?
Wenn ein Bauer was von "Stilllegung" und "Biodiversitätsfläche" von Bewirtschaftungsflächen hört, schaltet leider das bisschen Hirn auch noch aus.
Wenn der 20-jährige Sohn mit frischer Familie einen mio-Kredit laufen hat, der ihm als überlebensnotwendig verkauft wurde, kannst dich eh nur mehr aufhängen.
Wenn allerdings die richtige Summe für eine Ortsumfahrung geboten wird, fällt es schon leichter.
Sorry, bin da etwas zynisch...
 
Sorry, aber jeder Versuch, dem Handeln der größeren Regierungspartei rationale Gründe zuzuschreiben, muss erfolglos sein. Das ist blanke Panik und dadurch verursachte Fehler. Dass ausgerechnet die Bauernlobby sich beonders argumentativ ungeschickt äußert grenzt an Schwachsinn. Zu gewinnen ist da nichts - siehe die 82% Zustimmung!
 
Ich habe nicht wirklich Ahnung, habe aber gestern im Fernsehen gehört, dass die Kleinbauernlobby (nennt man da so?) in jedem Fall dafür ist.
Ob das stimmt kann ich nicht schwören.
 
Wenn ein Bauer was von "Stilllegung" und "Biodiversitätsfläche" von Bewirtschaftungsflächen hört, schaltet leider das bisschen Hirn auch noch aus.
Das ist wirklich unterste Schublade ... nur gut, dass die mit nur „bisschen Hirn“ Ausgestatteten tagtäglich dafür schuften, dass wir überhaupt noch heimische Lebensmittel auf den Tisch bekommen .. aber deren Kinder haben schon mehr Hirn und tun sich die dreckige, stinkige, schlecht bezahlte, gefährliche und nicht wertgeschätzte Arbeit nicht mehr an. Meine Nachbarin hat 45 Jahre (ohne Urlaub oder sonstigem Luxus) mit ihrem Mann im Nebenerwerb eine kleine Landwirtschaft betrieben, nebenbei 4 Kinder großgezogen, die Mutter gepflegt und wird jetzt mit der Mindestpension „belohnt“ ... ja wirklich hirnlos .. hätte sie doch was anderes gemacht. Wenn es so weiter geht, können ohnehin auch die vielen dummen Biobauern wegen der HIER strengen Auflagen und der auflagenfreien Billigkonkurrenz aus dem Ausland bald zusperren .. aber macht ja nichts, immerhin wird dadurch viel Co2 eingespart.
Wenn der 20-jährige Sohn mit frischer Familie einen mio-Kredit laufen hat, der ihm als überlebensnotwendig verkauft wurde, kannst dich eh nur mehr aufhängen.
Wenn ein Bauernkind heute einen meist veralteten Hof übernimmt und nach den heutigen Kriterien wirtschaften will, muss modernisiert werden und ein Laufstall kostet halt mal Minimum 500.000 Euro und wenn dann 2, 3 Generationen unter einem Dach leben, reicht das Einstuben- und 3 Zimmer-Haus von früher halt nicht mehr.

Wenn allerdings die richtige Summe für eine Ortsumfahrung geboten wird, fällt es schon leichter.
Tja, doch nicht so doof „der Bauer“ .. wenn nämlich bei den meisten ohnehin mangels Nachfolger bald zugesperrt oder bevor wegen „öffentlichem Interesse“ gar Grund enteignet wird, ist es gescheiter zu verkaufen .. und wenn gar vom Ortskaiser (= Bürgermeister) auch noch Druck kommt, dann soll "der dumme Bauer" viel verlangen, richtig viel!!!
 
@elisabeth Ich wollte wirklich niemanden auf die Zehen steigen, glaub mir. Wir arbeiten Bio im Vollerwerb. Unter lauter Konventionellen. Ich kann dir sagen dass da ein Umdenken zum Umweltschutz mehr als schwer ist. Und man ist per se oft ein nestbeschmutzer. (der sowieso untergehen wird)
Wir sind nicht ohne Grund kein Mitglied beim Bauernbund und fühlen uns von der övp nicht vertreten.
Es trifft mich persönlich und macht mich auch wütend, tut mir leid!
 
Wenn ein Bauernkind heute einen meist veralteten Hof übernimmt und nach den heutigen Kriterien wirtschaften will, muss modernisiert werden und ein Laufstall kostet halt mal Minimum 500.000 Euro und wenn dann 2, 3 Generationen unter einem Dach leben, reicht das Einstuben- und 3 Zimmer-Haus von früher halt nicht mehr.
Und du glaubst diesem Druck ist ein Bauernkind automatisch gewachsen, um einen Bauernhof und die elterlichen Vorstellungen aufrecht zu erhalten? Den Mehrgenerationenhaushalt sehe ich persönlich auch am aussterben.
 
Wenn es so weiter geht, können ohnehin auch die vielen dummen Biobauern wegen der HIER strengen Auflagen und der auflagenfreien Billigkonkurrenz aus dem Ausland bald zusperren
Genau das ist der Grund für das EU-Renaturierungsgesetz: Dass alle EU Länder die gleichen Vorgaben und Ziele haben sollen. Wie das im einzelnen erreicht wird, kann jedes Land für sich selbst bestimmen - aber im Ganzen sollen die vorgegebenen Ziele erreicht werden.
 
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