Biodiversität, Artenschutz und der eigene Garten

Cato

Super Knochen
Nachdem ich mich ja schon lange mit dem Klimawandel und seinen Folgen beschäftige, bin ich erst relativ spät so wirklich bewusst auf das zweite große Problem unserer Erde gestoßen, mit genau so dramatischen (oder womöglich noch schlimmeren?) Folgen für die Menschheit und ihr Wohlergehen.

Natürlich gibt es auch Überschneidungen, der Klimawandel beschleunigt und verstärkt wahrscheinlich das Artensterben.

Aber das Artensterben ist auch für sich selbst betrachtet ein sehr dramatisches Problem.

Im Unterschied zum Klimawandel, dessen Ursachen bekannt sind, und dessen Auswirkungen man sich schon ein bisschen vorstellen kann, ist der Verlust der Biodiversität noch viel komplizierter. Es hat ganz viele Ursachen, und auch die Maßnahmen dagegen sind viel komplizierter. Nicht so einfach zu verstehen 🤷🏼‍♀️

Ein allererster Schritt dagegen und in die richtige Richtung wäre das geplante Renaturierungsgesetz der EU. Leider blockieren das noch einige Länder, auch Österreich! Das ist sehr dumm, kurzsichtig und ganz sicher käme es auch sehr teuer, es nicht jetzt schon (endlich) zu beginnen!

Allerdings gibt es einiges, was wir selber dazu tun können.

Der erste Schritt ist die Gestaltung unserer Gärten, vom großen Grundstück bis zum einfachen Balkonkistchen. Diese können sozusagen Überlebensinseln sein für seltene Insekten.
Da musste ich in der letzten Zeit einiges lernen, was mir gar nicht gefallen hat und womit ich mich nur wiederstrebend anfreunden konnte, teils kämpfe ich noch immer. Sehr viele Pflanzen, die man schon lange kennt und liebt als Zierpflanzen im Garten, sind nämlich nutzlos oder sogar schädlich - einerseits indem sie anderen, besser geeigneten Pflanzen den Platz wegnehmen, andererseits indem sie sich womöglich noch von selbst in der Natur ausbreiten und dort Schaden anrichten.

Auch wenn es bei so einer Pflanze vielleicht summt und brummt - viele von ihnen werden nur oder fast nur von sogenannten „Generalisten“ angeflogen, das sind Insekten, die eigentlich überall Nahrung finden können.

Aber das hilft wenig. Die Generalisten (dazu zählt auch die Honigbiene) sind eher nicht gefährdet oder zumindest leicht zu unterstützen.

Wichtiger wären die Spezialisten. Die kann man nur unterstützen, indem man dafür sorgt, dass die speziellen heimischen Pflanzen, die sie brauchen, auch da sind.

Auf naturadb.de zum Beispiel kann man nachschauen, was geeignete Pflanzen wären.
Und hier gibt es Bilder, wie so ein Garten aussehen könnte, es muss nicht unbedingt ein unansehnliches Gestrüpp aus Brennesseln und Löwenzahn sein😉
 
Da sind Grafiken, die die sogenannten „planetaren Grenzen“ darstellen.
In 6 von 9 Systemen sind diese schon überschritten!

 
Auf naturadb.de zum Beispiel kann man nachschauen, was geeignete Pflanzen wären.
Und hier gibt es Bilder, wie so ein Garten aussehen könnte, es muss nicht unbedingt ein unansehnliches Gestrüpp aus Brennesseln und Löwenzahn sein😉
Auf den Bildern sieht es ja wunderschön aus. Bei mir hinten auf mein Grundstück wird gar nichts gemacht und ich habe alles Mögliche an Tieren dort. Sogar Maikäfer, die ich Jahre nicht mehr gesehen habe, sind hier. Und jeden morgen ein Vogelgezwitscher, herrlich.
 
Ein allererster Schritt dagegen und in die richtige Richtung wäre das geplante Renaturierungsgesetz der EU.
Was steht denn in diesem Gesetz der EU?

Der erste Schritt ist die Gestaltung unserer Gärten, vom großen Grundstück bis zum einfachen Balkonkistchen. Diese können sozusagen Überlebensinseln sein für seltene Insekten.
Was sind "seltene Insekten"?

Und warum brauchen wir sie denn?

Also auf Schnaken und andere Stechinsekten kann ich gut verzichten
 
Was steht denn in diesem Gesetz der EU?


Was sind "seltene Insekten"?

Und warum brauchen wir sie denn?

Also auf Schnaken und andere Stechinsekten kann ich gut verzichten
Seltene Insekten findest Du auf der roten Liste der Insekten. Dazu gehören natürlich nicht Gelsen und Schnaken....

Wir brauchen sie zur Bestäubung von Obst, Gemüse, Raps, Sonnenblumen etc. sowie Wildpflanzen und sie sind Nahrungsquelle nicht nur für andere Insekten, sondern auch für Amphibien, Vögel, Fledermäuse, Igeln etc. etc., also eben Insektenfresser. Eigentlich ein Wissen, das man schon in der Schule lernt.....
 
Ich glaube nicht, dass sich diesbezüglich in naher Zukunft etwas gravierend ändert, weil man braucht sich nur umschauen, was so im öffentlichen Raum läuft (Mähwahn, Blühstreifen an den am stärksten befahrenen Straßen = alles nur Show, alte Bäume weg, Bodenversiegelung bis zum geht-nicht-mehr, Grüngürtel hier in Linz z.B. wird einfach umgewidmet in Bauland usw.), was in den diversen Gartencentern verkauft wird, wie sich die „Schrebergartenmentalität“ in den Köpfen der Menschen eingebrannt hat und zu schlechter letzt, wie die Landschaft vermüllt ist. Bis sich da in den Köpfen der Menschen etwas ändert, ist es vermutlich zu spät. Aber ja sicher, jeder Kräutertopf am Fensterbrett und jede nicht gemähte Wiese ist ein kleiner Beitrag .. man müsste "nur" endlich anfangen 😟
 
Es wird angefangen, und es spricht sich auch in den Kommunen schon herum. In Ö gibt es ja schon länger die Natur im Garten, die beraten auch Gemeinden.
Wie genau ziehen denn da die Gemeinden mit?
Nenn doch mal Beispiele...

Bekommen sie Zuschüsse, wenn die da etwas unternehmen?

Und was steht denn jetzt in dem europ. Gesetz, welches von Ö boykottiert wird?
 
Teichfrösche🐸🐸🐸
(Den kleinen Wasserfrosch haben wir hier auch, die sind viel kleiner. Aber diese am Bild, das sind Teichfrösche)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Natur im Garten gibt's bei uns auch. Da hängen dann die Plaketen am Gartenzaun :)
Ich muss mal schauen ob wir uns dafür auch qualifizieren würden. 🤔

Jaja Catos Garten :)
Ist auf den Fotos schon schön, aber live ein Traum.
 
Wirklich toll.
Frösche habe ich keinen im Garten da kein Teich. Aber ihn/sie ? seit 4 Jahren. Eigentlich sind es 3 die wir hier regelmäßig
im Garten sehen. Wir leben am Waldesrand an der Slizza - ein toller Lebensraum für Feuersalamander :)
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Jaa, das wäre toll, wenn solche Projekte Schule machen würden, aber gut gemeint ist halt oft nicht gut gemacht (bei uns) und da müssen eben richtige Naturgärtner ran und nicht die Stadtgärtner und schon gar nicht die Reinigungsfirmen (= Baumverstümmler) für die Grünraumpflege, da die noch so denken „schön ist nur schön gemäht und steril“. In „meiner“ Straße fahren täglich so um die 50.000 Fahrzeuge vorbei und genau da haben sie vor ca. 2 Jahren gefühlt 1 Million Märzenbecher gesetzt und im Park nebenan ist genau ... NICHTS .. oder doch: unter anderem ein Monster von Kirschlorbeer.

Bin auch total happy über „meine“ Echsen (alle mit Zecken 😠). Teiche sind sowieso Lebensräume pur und auch extrem wichtig sind Steine und Totholz, weil – gerade heute gehört: Totholz ist alles andere als tot

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Toll, die Echsen und die Salamander😍

Elisabeth, den link habe ich als Beispiel eingestellt weil die unter anderem in Tirol schon auch im öffentlichen Raum etwas gemacht haben.
Natürlich sind das alles nur die berühmten Tropfen auf den heißen Stein, aber ich erlebe schon, dass sich immer mehr Menschen dafür interessieren. Vor 20 Jahren kannte keiner den Begriff „No Mow May“, jetzt ist es schon zumindest so ein „ah ja, hab ich schon mal gehört“, und einige setzen es auch um. Zu wenige, ja, aber so ein Umdenken dauert halt immer länger als man es sich wünschen würde.

Die Kommunen machen sicher auch mehr, wenn sie öfters von Bürgern darauf hingewiesen werden.
Wenn du magst, versuche ich mich zu erkundigen, an wen man sich da in Linz wenden könnte. Hab noch Kontakte zu frisch pensionierten Beamten der Linz AG😉
 
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