beiderseitige fehlerhafte hundebegegnung

das seh ich ja jetzt erst...

also so wie chess ihre Boxerhündin beschreibt so spielt mein Rüde auch, ich finde das für ihn ganz normal und würd da drann jetzt nicht groß herumanalysieren. Klar man muss es managen und man kann solche Art des spielens eben nur sehr wenigen anderen zumuten. In Wien hab ich mich mit den anderen HH einfach abgesprochen und hab gesagt meiner spielt sehr wild.

Wobei meiner erst wirklich einspannt wenn der andere auch mitspielen will. Also bei Kontakt-der andere mag nicht oder zeigt gar klar abweisendes Verhalten, geht meiner wieder. Bei Spielaufforderung geht bei ihm die Post ab, problematisch wurde es dann wenn der andere zuerst Spielaufforderung gezeigt hat, sich dann aber mit dem wilden Spiel überfordert gefühlt hat. Da konnte meiner dann schon lästig werden-alá ich lauf mal keifend rundherum. Hab ich sofort abgestellt, denn hätte man ihn da nicht unterbrochen hätte er angefangen den anderen etwas "deutlicher" dran zu erinnern dass er doch eigentlich spielen wollte...

Zwischen meinen beiden-die Hündin hat gelernt mit ihm zu spielen und das schaut sehr wild aus...

Ich denk halt es ist die Art des Spiels das der Hund bevorzugt. Und da hab ich eben im zweifelsfall "moderiert" (sprich wenn ich gesehen hab dem anderen wirds zuviel hab ich abgerufen). MEn ist es für bestimmte Rassen ganz normales Spielverhalten, ich denke-meine Laienmeinung wohlgemerkt-dass man da nicht vom Tag der Geburt bis heute den Hund durchanalysieren muss...;):D

Wenns geht Treffen mit gleichgesinnten organisieren (dabei gut auf den eigenen Stand achten, man landet schneller im Unfallkrankenhaus als man denkt) und dann toben lassen. In Sachen Hund-Hund Kontakt kann man nur an der Impulskontrolle arbeiten (damit kann man ein abwarten bzw abrufen reinbekommen), konsequent dran arbeiten dass es nur Hund Kontakt nach Erlaubnis gibt und als Besitzer solcher Raketen immer mit dem anderen HH absprechen.
 
Tja, ich hätt's zwar nie für möglich gehalten aber heute war ich in der Situation unendlich dankbar dafür zu sein, daß ich eine Hundebegegnung total "vergeigt" hab und mein Hund gepöbelt hat wie ein Irrer.
Ich bin auf dem Heimweg bei der Schnellbahnstation gestanden und hab auf den Zug gewartet, als plötzlich ein älterer Mann vom Bahnsteig auf die Gleise runtergeklettert ist, den Gleisen entlang zu einer in unmittelbarer Nähe befindlichen Brücke gegangen ist und dort zwischen Brückgegeländer und Gleisen hin- und "hergependelt" ist. Ich hab plötzlich befürchtet, daß sich der Mann das Leben nehmen will. Ich hab einen anderen Wartenden angesprochen, daß wir etwas unternehmen müssen - aber dem war's egal. Also hab ich schnell geschaut ob's irgend einen "Notstop" am Bahnsteig gibt, damit kein Zug mehr einfahren kann - nein gibt es dort nicht. Also wollte ich den Polizeinotruf verständigen, aber mein Handy war irgendwo im "Chaos meines Rucksacks" untergegangen. Während ich immer panischer in meinem Rucksack gesucht hab, hatte ich zwar die Leine meines Hundes fest in der Hand, hab aber ansonsten ehrlich gesagt auf gar nichts mehr geschaut und daher übersehen, daß ein anderer HH mit seinem Hund gekommen und in unserer Nähe gestanden ist. Klar - "Hr. Simba" hat seine Klappe nicht halten können und so sind gleich einmal beide Hunde in der Leine gehangen und haben Krach gemacht. War in DIESER Situation das Beste was passieren konnte, denn die Krach schlagenden Hunde haben das Interesse des - offenbar völlig verwirrten, aber nicht suizidalen - Mannes geweckt, der daraufhin zurückgekommen und wieder auf den Bahnsteig geklettert ist. War auch höchste Zeit, der Zug kam knapp nachher.
In DIESEM Fall bin ich auf meinen Hund kein bißchen sauer wegen der Pöbelei, sondern könnt ihn jetzt noch vor Dankbarkeit küssen.
Mächtig angefressen bin ich dagegen auf Leute, die am Bahnsteig stehen und denen es "völlig Blunzn" ist ob ein alter Mann auf den Gleisen herumirrt, die sich blind und taub stellen und nicht einmal dann helfen, wenn man sie anspricht und auf die Situation hinweist.

Noch immer erleichterte Grüße, Conny
 
Gut gemacht, Simba! Und super Zivilcourage, Conny. Schön, zu wissen, dass wenigstens du dem Mann zu helfen versucht hättest!
 
Eigentlich ein spannendes Thema. Der einzige Boxer (eine Hündin), den ich persönlich näher kannte, weil wir dieselbe Spazierroute hatten, hat sich anders verhalten: Sobald er unsren Hund (damals noch Fero, der Cesky Fousek) aus der Ferne gesehen hat - und auch, sobald er irgendeinen anderen Hund aus der Ferne gesehen hat! - hat er sich hingelegt. Mitten am Weg. Hat dem Hund aufmerksam, aber auch ein bisschen aufgeregt entgegengeschaut. Die Boxer-Besitzerin hat ihn einfach mal liegen lassen und ist langsam weiterspaziert. Mein Hund ohne Leine, ihr Hund ohne Leine. Unser Hund hat den liegenden als Beschwichtigungssignal interpretiert, einen Bogen geschlagen und ist so langsam und recht relaxt von der Seite näher gekommen. War er nur noch ca. ein, zwei Meter entfernt, ist der Boxer aufgesprungen, ein paarmal rund um Fero rumgetänzelt, der fröhlich zurückgewedelt und sich im Kreis gedreht hat, dann war das Begrüßungsritual vorbei, der Boxer ist happy seiner Besitzerin hinterhergelaufen und auch Fero weitergegangen. Jedes mal ist das so abgelaufen ;)

Interessant, wenn das bei Boxern generell so ist. Hast du schon mal ausprobiert, ob Pia im Spiel mit einem anderen Boxer harmoniert?

also ich denke generell vielleicht nicht, aber halt bei sehr vielen dieser rasse mehr oder weniger ausgeprägt.

Ansonsten würd ich - weit weg von jeglichen Fremden Hunden - wahrscheinlich versuchen, ein Entspann-dich-Wort einzuüben und unabhängig davon außerdem ein Aufmerksamkeits-Signal antrainieren und dieses Wort sehr positiv konnotieren (mit supertoller Belohnung o.ä.) - all das weit weg von fremden Hunden, in Situationen, wo Pia immer Erfolg hat. Erst, wenn das sitzt und du 100 Euro drauf wetten würdest, dass sie's in jeder Situation macht, erstmals mit Hundekontakt - und dann in den 2 Sekunden (oder während des Schnupperns) mit dem Aufmerksamkeis-Signal den Fokus auf dich lenken. Kurz zurückziehen, relaxen lassn, damit der andre Hund außerhalb von Pias kritischer Zone ist. Dann zur Belohnung wieder schnuppern lassen ...

ja das wäre das klassische vorgehen, exakt so handhabe ich es umgelegt auf den freilauf, vorm ableinen immer eine kontrollierte phase und dann als belohnung frei, später wieder abrufen, selbe prozedur kurz und wieder frei.

sie hatte ja jahrelang völlige narrenfreiheit im freilauf und hat so ziemlich alles gemacht was gott den hunden verboten hat:) die vorbesitzer haben mir da eine halbwegs ehrliche, aber sehr beschönigte version erzählt.

Ob das funktioniert? Vielleicht ist es ja einen Versuch wert. Das kannst du sicher besser einschätzen. Aber du hast recht, vom Wegtragen lernt sie wahrscheinlich recht wenig.

versuchen werd ich es auf jeden fall, was das ganze erschwert ist halt, da wo ich wohne gibt es keine gassitreffs in dem sinn, die meisten großen hunde stehen in den gärten, die kleinen bekommen nur eine stadtrunde, selten daß wir außerhalb im wald jemanden treffen.

zum üben ist diese frequenz einfach zu wenig. ich werd bei der tä-in einen zettel aufhängen mit einem gesuch, boxer hab ich noch nie einen gesehen und rotti und co. gibts zwar, sind mir aber ausserhalb ihres gartens noch nie untergekommen.

Eine andre Strategie wäre, mit verschiedenen Hunden deiner Bekannten zu arbeiten. Hunde tun sich schwer, zu verallgemeinern. Aber wenn du über lange Zeit hinweg mit verschiedenen Pia bekannten Einzelhunden (kleinen, großen, jungen, alten, ...) in regelmäßigen kontrollierten Pia-Treffen in verschiedenen Situationen Pia soweit bringst, dass sie mit ihnen so sanft umgehen kann wie mit deinem Dackel, schafft sie's vielleicht irgendwann, dieses ruhigere Verhalten generell zu verallgemeinern.

Auf jeden Fall klingt Pia, als hätte sie mit dir jemanden gefunden, der sich jede Menge Gedanken über ihr Hundeglück macht. Allein darum ist sie jedenfalls ein glücklicher Hund, egal, wie ihre Hundebegegnungen aussehen. Und 10 Wochen bei dir, das ist ja noch gar keine Zeit. Nach 10 Wochen muss hund noch nicht perfekt sein :)

nein, ich wage zu sagen die kleine wird nie sehr zuverlässig sein, sie ist so dermassen impulsiv die kann sich garnicht immer im griff haben:D
ich bin sowieso gewohnt sehr vorausschauend zu gehen und ich kann zum freilauf über die grenze, da ist es einfach viel relaxter weil kaum besiedelt und riesige wiesen zum rennen sind.


@die2

das spielverhalten finde ich eh normal, kenn ich ja von meiner alten hündin.
"nicht normal" für viele anderen hunde ist die art wie sie es einfordert und die ignoranz gegenüber auch stärkeren drohungen und absagen.

das ausleben geht natürlich nur mit gleichgesinnten, aber mein ziel wäre es das sie absagen ohne großen terror akzeptiert.
 
@Die 2: Ja, meiner ist auch ein wilder Spieler. Aber wenn man dies mit dem HH bespricht, ists kein Problem..aber warum müssen diese Rowdies immer zwischen den Menschenbeinen " randalieren" ;)?? *gggg*
 
das ausleben geht natürlich nur mit gleichgesinnten, aber mein ziel wäre es das sie absagen ohne großen terror akzeptiert.

Genau das ist auch mein Ziel mit dem Pflegling.
Deshalb fuhr ich mit ihm diese Woche zu meiner Lieblingshundetrainerin, die mit ihrem 10köpfigen Rudel lebt. Jeder einzelne Hund dort hat je nach individueller Persönlichkeit eine bestimmte Funktion im Zusammenhang mit dem Trainieren von "problematischem Sozialverhalten ".
Es war sehr aufschlussreich und auch lehrreich- für Nicky ebenso, wie für mich und es wurde nochmals deutlich, wo er fehlende Lernerfahrungen hat und wo seine Lernerfahrungen einseitig waren, so dass sich bestimmte Verhaltensweisen in seinem bisher 10 monatigen Leben verfestigt und generalisiert haben.
Ein Hund, der Warnungen nicht registriert oder sie ignoriert, hat auch das gelernt durch die Erfahrungen, in sozialen Kontakten erfolgreich einfordern zu können und nun bedarf es Erfahrungen, die dem Hund zeigen: Es gibt Hunde, die warnen - drohen - und dann ihre eigenen Bedürfnisse ihm gegenüber erfolgreich durchsetzen, indem sie deutliche Grenzen setzen, sodass Nicky erfährt, dass es für ihn auch unangenehme Folgen haben kann, wenn er sie missachtet.
Der Knackpunkt ist der, dass man dazu wirklich kompetente Hunde und Menschen braucht, die das Verhalten der Hunde untereinander richtig interpretieren UND die ihre Hunde kennen und im Griff haben, sodass gezielt die nötigen Erfahrungen gemacht werden können.
Höfliches Verhalten führt zu positiven Sozialkontakten - zu rüpeliges Verhalten führt zu Spielabbruch und auch angemessener Massregelung.
Der Hund soll dabei weder eingeschüchtert werden so dass er angstaggressiv wird, noch soll er weitere "Siegeserfahrungen" machen, die die alten Verhaltensmuster verstärken.

Das bedeutet: Im Alltag gezielt Hundebegegnungen nur kontrolliert zu lassen, damit die Lernerfahrungen in die richtige Richtung gehen können.
Nix von wegen "immer alles selber machen lassen".
 
Ich hab zwar keinen wirklichen rat, denn ich kann dir nur sagen du hast leidensgenossen :D.
Mein sitterhund ist ein boxer mittlerweile 9 jahre alt, die man ihm nicht ansieht und auch nicht wirklich bemerkt. In jungen jahren, naja eigentlich bis vor einem jahr hat er sich bei jeder hundebegegnung reingesteigert. Bei rüden hätts gekracht, mit hündinnen ist er verträglich aber höflich ist was anderes :).
Mittlerweile ist er ein bisschen ruhiger und explodiert nicht mehr so, aber das grobmotorische körperbetonte ist geblieben. Nicht falsch verstehen, er ist super erzogen und absolut zuverlässig, aber temperament hat er wirklich für 3.
Naja die familie hat auch einen zweiten boxer, der mit allen verträglich ist aber verrückt und voller energie ist auch er.
Boxer sind traumhunde zum arbeiten, zum sporteln und alles was mit energie zu tun hat, aber höfliche gesittete hundebegegnungen wird man wohl nie haben :D. Es endet immer irgendwie peinlich und sei es nur ein sabberschlatz auf der hose :).
Das sind zumindest meine erfahrungen mit boxern. Ach ja ich wohne in einem touristenort, wo auch viele mit hund urlaub machen. Da trifft man schon hin und wieder boxerhalter und die erfahrungen die ich hier geschrieben habe, decken sich fast zu 100% ;):D.
 
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