Und bedenke bitte, daß die Farbe Blue Merle sehr viele Probleme beim Hund verursachen kann.
Genetische Defekte:
zb:
Bei Merle - Faktor treten Augendefekte bis zur Blindheit stark gehäuft auf
Defekte am Verdauungstrakt und den damit verbundenen Systemen sowie Schäden am Herz- Blut- und Kreislaufsystem häufen sich bei zahlreichen Rassen.
Bei bestimmten Rassen gibt es gehäufte Allergien...
Auszug aus dem Qualzuchtengutachten:
2.1.1.1.7 Merlesyndrom
Definition :
Depigmentierungssyndrom, bei dem neben der Depigmentierung regelmäßig variabel ausgeprägte Sinnesorgandefekte auftreten.
Vorkommen :
In Zuchtlinien verschiedener Rassen wie Bobtail, Collie, Dt. Dogge, Dunkerhunden, Sheltie, Teckel, Welsh Corgies u. a.
Genetik:
Das Merkmal wird von einem autosomal unvollkommen dominanten Gen bestimmt - Subvitalgen (NACHTDSHEIM, 1935; WEGNER, 1972 u. REETZ, 1975).
Symptomatik: Für das Merle-Gen heterozygote Tiere zeigen die von den Züchtern gewünschte disperse Pigmentaufhellung (Tigerung), während bei homozygoten Merle-Tieren (sog. Weißtiger) mehr als 50 % bis 100 % der Körperoberfläche unpigmentiert sind. Die Depigmentierung ist mit multiplen, variabel ausgeprägten Anomalien an Auge (u.a. Mikrophthalmus, Katarkte, Iriskolobome, fehlendes Tapetum lucidum (DAUSCH et al., 1977; HERRMANN u. WEGNER, 1988; KELLNER u. LEON, 1986; SAUNDERS, 1952; SORSBY u. DAVEY, 1954)) und Ohr (Degeneration im Innenohr (FOSS, 1968)) verbunden. Diese pathologisch-anatomischen Veränderungen treten ein- oder beidseitig auf und finden ihr Korrelat in einer mehr oder weniger starken Einschränkung der Hör- (REETZ et al., 1977) und Sehfähigkeit (RIX et al., 1977). Außerdem können Störungen des Gleichgewichtsorgans (WEGNWER u. REETZ, 1977) und der Reproduktion (TREU et al., 1976)
sowie bei Weißtigerneine perinatale Sterblichkeit von bis zu 47 % (MEYER, 1977) festgestellt werden. Bezüglich Grad und Umfang der Anomalien ist ein deutlicher Gen-Dosis-Effekt vorhanden : Weißtiger sind immer stärker betroffen als heterozygote Tiger. Im Gegensatz zu oben zitierten Publikationen konnten in einer jüngst abgeschlossenen Untersuchung (NEUMANN, 1998) nur bei vermutlich homozygoten Merle-Tieren Sinnesorganschäden gefunden werden.
Empfehlung :Homozygote Merle-Weißtiger (MM) weisen regelmäßig Sinnesorganstörungen auf und sind somit Leiden ausgesetzt. Daher muß für Weißtiger sowie für den Paarungstyp Tiger x Tiger (Mm x Mm) ein Zuchtverbot (siehe Seite 14, Nr. I) empfohlen werden. Da auch bei heterozygoten Merle-Tigern (Mm), wenngleich weniger häufig und mit geringerem Schweregrad als bei Weißtigern, Veränderungen der Sinnesorgane beschrieben worden sind (s. zitierte Literatur), die Ursache für Leiden sein Könnten, sollte generell auf die Zucht mit dem Merlegen verzichtet werden.
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Literatur:
DAUSCH, D., W. WEGNER, W. MICHAELIS u. I. REETZ (1977): Ophthalmologische Befunde in einer Merlezucht. Dtsch. tierärztl. Wschr. 84, 468-475.
FOSS, I. (1968) : Stria vascularis and Reissner´s membrane of the hereditary deaf white Norwegian Dunkerhound. J. ultrastr. res. 25, 162-163.
HERRMANN, A. u. W. WEGNER ( 1988) : Augenveränderungen bei älteren Tigerteckeln mit essentieller Iris-Attrophie als zusätzlichem Befund. Prakt. tierarzt. 69, 33-36.
KELLNER, S. u. A. LEON (1986) : Augenanomalie bei Collies in der Schweiz. Kleintierprax. 31, 63-65.
MEYER, W. (1977) : Untersuchungen zur Morphometrie und zur Reproduktion in einer Merle-Zucht. Dis. vet. med., Hannover.
NACHTSHEIM, H. (1935) : Die Tigerscheckung und ihre Vererbung. Hund 36, 206-210.
NEUMANN, W. (1988) : Unveröffentlichte Daten.
REETZ, I., M. STECKER u. W. WEGNER (1977) : Audiometrische Befunde in einer Merle-Zucht. Dtsch. tierärztl. Wschr. 84, 273-277.
RIX, R., D. DAUSCH u. I. REETZ ( 1977) : Elektrophysiologische Befunde bei vergleichenden untersuchungen über Pigmentstörungen. Ber. dtsch. ophthal. Ges. 1977, S. 552.
SAUNDERS, L.Z. (1952) : Congenital optic nerve hypoplasia in Collie dogs. Corn. vet. 42, 67-80.
SORSBY, A. u. J.B. DAVEY (1954) : Ocular associations of dappling (or merling) in the coat colour of dogs. J. genet. 52, 425-440.
TREU, H., I. REETZ, W. WEGNER u. D. KRAUSE (1976) : Andrologische Befunde in einer Merle-Zucht. Zuchthyg. 11, 49-61.
WEGNER, W. (1972) : Synopsis erblicher Depigmentierungsanomalien. Dtsch. tierärztl. Wschr. 79, 64-68.
WEGNER, W. u. I. REETZ (1975) : Aufbau einer Merle-Zucht. Tierärztl. Prax. 3, 455-459.
WEGNER, W. u. I. REETZ (1977) : Störungen der Schwimmfähigkeit bei Tigerteckeln. Dtsch. tierärztl. Wschr. 84, 29-30.
Hoffentlich hast du dir einen anständigen Züchter ausgesucht..