danke für deine antwort!
also um auf seine problematik einzugehen: ich bin vor zwei jahren über meine frühere tierärztin in der steiermark auf ihn gestoßen. wie auf so vielen bauernhöfen gab es eine schwemme von jungtieren und nicht alle würden am leben bleiben, wenn sie nicht rechtzeitig ein zuhause finden. so wurde die minimaus damals auch noch viel zu früh von der mutter weggerissen. geschätztes alter als ich ihn bekommen habe: 6 wochen.
emma, meine damalige katze, hat sich nach erster skepsis rührend um den zwerg gekümmert und ich glaube er hat diese frühe trennung einigermaßen gut überstanden. auf jeden fall war er vom ersten moment an neugierig, lustig drauf, hat gespielt wie der weltmeister und ich habe ihn eigentlich nie auch nur schüchtern, geschweige denn ängstlich erlebt. nur die transportbox hat er nie leiden können, was sich durch laute protestschreie geäußert hat.
je älter er wurde, desto schlimmer wurde es dann mit der box. vermutlich hat er zu seiner abneigung dann auch noch die tierarztbesuche damit verbunden. bei der tierärztin draussen aus der box ist er übrigens sehr brav und keineswegs panisch. auch sonst hat er scheinbar keine angst vorm einsperren, weil er liebt nichts mehr als sich im kasten zu verstecken bis man die türe schließt oder sich in kartons verstecken und dann "ausbrechen" zu spielen. auf jeden fall ist es im transporter inzwischen schon so schlimm, dass er anfangs panisch gegen die wände donnert. nach ein paar minuten beruhigt er sich zwar, aber die ersten minuten sind ganz furchtbar. ich habe dann versucht, ob er in einer hellen bzw. etwas größeren box weniger angst hat - kein unterschied. auch habe ich versucht, die transporter allgemein in der wohnung stehen zu lassen, seine flauschdecken reingetan und leckerlis. hatte gehofft, er verbindet sie dann mit positivem bzw. legt seine ängste ein wenig ab, wenn er sie nicht nur sieht, wenn er rein muss. hat leider auch nichts gebracht.
dann hat es angefangen, dass er im alltag schneller aus der ruhe gekommen ist. bei ungewohnten geräuschen, fremden menschen, wenn sie bei der tür reinkommen, irgendwas nicht alltägliches. anfangs ist er wie bernd, mein zweiter kater, nur mal davongehuscht, um sich dann alles aus sicherer entfernung anzusehen. inzwischen saust er hinter den herd und kommt da mehr oder weniger lang nicht mehr raus. das kann von ein paar minuten bis zu stunden sein (sieht er die box, bleibt er mal nen tag lang verschollen). lauft alles wie immer, ist er der schmusigste und angenehmste kater überhaupt. wirkt dann auch nicht scheu oder ängstlich. auch bei fremden, sofern sie sich alle mal gesetzt haben und zur ruhe gekommen sind, ist er nicht unbedingt sehr reserviert. schmust mit denen gleich wie mit uns.
wie gesagt, als kleiner war er gar nicht so. das hat sich dann erst im ersten jahr entwickelt und mir kommt aber vor, dass es sich schleichend verschlimmert. da er seit baby an bei mir ist, kann ich eigentlich zu 100 % ausschließen, dass er schlimme erfahrungen gemacht hat. auch beim tierarzt ist ihm nie was schlimmeres passiert als impfungen - wenn man von der kastration absieht. eine krasse verhaltensveränderung nach der kastration ist mir nicht aufgefallen. damit hat es sicher nichts zu tun. ich lege auch viel wert darauf, dass meine katzen nicht zwangsbeglückt werden. weder werden sie zum schmusen oder sonst was gezwungen, noch gestört, wenn sie ruhe haben wollen. geschweige denn, dass ich zulassen würde, dass sie wer mißhandelt. er zeigt auch eigentlich nicht menschen direkt gegenüber angst, sondern eher irgendwie hektischen situationen. meinen hund und bernd, seinen partner in crime, liebt er über alles.
rückzugsmöglichkeiten hat er eigentlich schon. unter tags dürfen sie in alle räume - da liegt er dann auch schon mal gerne unterm bett in einer kiste oder in ähnlichen höhlen. immer zugang hat er zu seinem lieblingsplatz im kleiderkasten. das ist denk ich ein ziemlich wichtiger hinweis gewesen. da die anderen räume alle umgeräumt werden (müssen), werde ich darauf achten, dass in den ersten wochen im kasten nichts verändert wird, damit er sich dort zurückziehen kann und alles wie immer vorfindet.
also "problem" in dem sinne ist es für mich ja nicht, wenn er sich verzieht, aber er tut mir halt leid. außerdem befürchte ich eben, dass es sich noch weiter verschlimmern könnte.