Auswirkungen der Wr. Rasseliste auf Hunde und ihre Halter

Conny30

Super Knochen
Anlaß für meinen Beitrag hier, ist die aktuelle Diskussion im Tierschutzforum über Lowkick. Die Fotos dieses Hundes anzusehen, tut einfach furchtbar weh und macht fassungslos und ich wünsche ihm von ganzem Herzen, daß er sich erholt und dann einen wunderbaren Paltz für sein weiteres Leben findet.
Was mich allerdings doch wundert ist, daß mehrere User offenbar das Tierhaltegesetz, bzw. die "Rasseliste", als Teil der Ursache für das Unfaßbare ansehen, was diesem armen Geschöpf angetan wurde.
Um meine eigene Position klar zu machen: Ich habe selbst einen Amstaff-Mischling und sehe Vieles an diesem Gesetz als problematisch und dringend verbesserungswürdig an (dazu schreibe ich gleich noch etwas).
Aber: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß ein HH, dem sein Tier auch nur einigernmaßen etwas bedeutet und der im "Kopf richtig tickt" sein Tier dermaßen hungern und verwahrlosen läßt - geschweige denn es in Schnee und Kälte aussetzt - nur deswegen, weil er einen Hundeführschein machen müßte oder sein Hund ein "Listenhund" ist. Ein Halter, der sein Tier so leiden läßt, muß völlig gefühlskalt sein, kann das Wort "Verantwortung" gar nicht kennen oder ist schlicht und einfach total krank im Kopf. So ein Charakter wird nicht durch ein Tierhaltegesetz ausgelöst, diesem Menschen hätte man auch zu Zeiten als es die Rassenliste noch nicht gab kein Tier anvertrauen können. Andersherum - Ich glaube nicht, daß es Lowkick bei seinem Halter besser ergangen wäre, wenn er ein Beagle, Setter oder sonst ein Hund wäre, dessen Rasse nicht auf der Liste steht.
Die Probleme des Tierhaltegesetzes inkl. Rasseliste sehe, ich - neben einer Reihe anderer Kritikpunkte vor allem in Folgendem:
-Es ist nun einmal traurige Tatsache, daß es neben sehr vielen verantwortungsbewußten und kompetenten Haltern von "Listenhunden" auch etliche "Spinner" gibt, die deshalb so einen Hund halten, weil sie sich mit einen Hund an ihrer Seite, der einen "gefährlichen Ruf" hat, besonders gut und stark vorkommen. Frei nach dem Motto "Ich bin so so toll, ich werde sogar mit einem Hund "fertig", vor dem sich die anderen fürchten". Wird der "tolle Typ" dann mit dem Hund leider doch nicht "fertig", weil er von Hundehaltung nichts versteht und sein Ego es nicht verkraften würde, sich einzugestehen, daß er für die Erziehung seines Hundes vielleicht doch eine Hundeschule oder einen Trainer benötigen würde, dann landet der Hund im günstigeren Fall im Tierschutzhaus - im ungünstigeren wird versucht ihm durch Prügel "doch noch Herr zu werden". Solchen Haltern wird durch die Rasseliste jetzt auch noch "amtlich bestätigt", daß sie einen "gefährlichen" Hund haben - da werden Staff&Co. ja gleich noch interessanter für solche Typen - na wenn das kein "Erfolg" der Gesetzgebung ist, was dann.
-Manch "unbedarfter" Mitmensch, fühlt sich durch die Rasseliste offensichtlich in der Annahme bestätigt, daß Hunde deren Rasse nicht auf der Liste steht prinzipiell völlig harmlos wären, und man daher im Umgang mit diesen jeden gesunden Menschenverstand und jede Vorsicht außer Acht lassen könnte.
Dazu ein Kleines Beispiel, was ich vor Kurzem erlebt habe: Ein Ehepaar kommt mir mit einem kleinen Mädchen - ich schätze Anfang Volksschulalter - entgegen. Plötzlich, ohne jede "Vorwarnung" streckt das Kind die Arme weit aus und läuft auf meinen Hund zu (ich vermute, die Kleine wollte meinen Hund umarmen). Die Mutter stößt daraufhin einen entsetzten Schrei aus und ruft dem Kind zu "Doch nicht zu dem, das ist ein Böser" (woraus ich schließe, daß das bei einem anderen Hund für die Frau o.k. gewesen wäre). Das Kind dreht um, beginnt augenblicklich laut zu weinen und läuft zu seiner Mutter zurück - das alles innerhalb weniger Sekunden. Mein Hund hat mich völlig verdutzt angesehen und ich hätte der Frau noch gerne erklärt, daß sie ihrem Kind so ein Verhalten bei gar keinem Hund erlauben sollte. Nur das war nicht mehr möglich, denn die Frau war völlig aufgelöst - ihr Kind auch, also hab ich mich lieber entfernt.
Solche Situationen werden natürlich durch die Rasseliste - und ganz wesentlich sicher auch durch die einseitige Berichterstattung der Medien gefördert, aber jemand der sein Tier hungern läßt und aussetzt, würde das meiner Meinung nach bestimmt auch ohne Rasseliste und Medienhetze tun.

Liebe Grüße, Conny
 
hätte in solch einer situation der hund zugebissen, wäre wieder hund schuld und nicht die mutter bzw. das kind. nicht hh sollten sich eher noch damit auseinander setzten, wie man hunden bzw. tieren begegnet und nicht immer auf die hh los gehen. wäre das kind zu meinem pinscher so zugelaufen, hätte mein pinscher zugebissen... achja ich hab ja ganz vergessen, ein pinscher ist ja kein "listenhund" also ist es nicht so schlimm ... aber schuld wäre ich trotzdem gewesen... in dem fall ist es vl gar nicht so schlecht, wenn man einen "bösen" hund hat, da erntet man zwar böse blicke und dumme kommentare, aber der hund wird nicht ständig von kindern und menschen belästigt ...
 
Ich kenne das Problem. Wobei mein junger Hund es selber herbei führt. Er ist zu menschenfreundlich, besonders zu Kindern. Wenn er ein Gesicht in Bussi-Reichweite hat und ich bin nur einen halben Augenblick abgelenkt, dann... *schlabber*

Es gibt GSD viele Mütter, die nur lachen und sagen "Ah, das ist ein ganz Lieber, zu dem kannst du ruhig hingehen." Dann kriegt der Junior, was er will, wird gestreichelt und darf Hände abschlecken.

Und dann gibts andere, die nur einen kräftigen schwarzen Hund mit rotbraunen Abeichen sehen, den Hund als Rottweiler einstufen und die Kinder kreischend, fuchtelnd und schimpfend wegreißen.
Ich habe das gar nicht gern, weil sie dem Hund Angst machen. Loki ist sehr unaggressiv und vergisst solche Erlebnisse gleich wieder. Er probiert es unverdrossen beim Nächsten - du streichelst jetzt, nicht wahr? Aber wenn es ein anderer Hund wäre, der vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht hat oder der von Natur aus starken Schutztrieb hat?

Was ich auch nicht mag, sind missbilligende Bemerkungen in der Art von: "Geh weg von dem Hund, der hat keinen Beißkorb!" Er hatte eine Leine, das sollte genügen...
Kann die Mutter einen heftig schwanzwedelnden Junghund nicht von einem angespannten, drohenden Tier unterscheiden? Will sie ihrem Kind eine Phobie anerziehen?
 
@Lykaon
Da lernt man mühsam seinem Kind, kaum das es laufen kann, KEINE fremden Hunde streicheln!!!! Dann kommst du und willst es, damit dein Hund keine Angst hat? Wie wärs, wenn du seine Aufmerksamkeit auf dich lenkst, damit er nicht sehen muss, dass Kinder weglaufen oder Mütter mißbilligend schauen? Damit er es positiv sieht, egal, was Kinder machen? Kinder kreischen und hüpfen eben, sie klatschen und sind unberechenbar, das sollte dein Hund lernen.
Junghunde, die in den ersten beiden Jahren kinderfreundlich sind, müssen das nicht bleiben und Distanz schadet nicht, von beiden Seiten, das ist entspannender und konfliktfreier.
 
@Lykaon
Da lernt man mühsam seinem Kind, kaum das es laufen kann, KEINE fremden Hunde streicheln!!!! Dann kommst du und willst es, damit dein Hund keine Angst hat? .


ich glaube nicht, dass sie es jetzt unbedingt will, denn sie schreibt ja, wenn sie kurz nicht hinschaut ... ich glaube nicht, dass sie jetzt absichtlich zu jedem kind hingeht und sagt, bitte streichle meinen hund.
 
@Evitas Bande:

Kannst du lesen? Ich habe nirgends geschrieben, dass er Angst hat vor Kindern hat. Ich schrieb, er würde Kinder sehr gerne haben.

Ich schrieb, dass hysterische, überängstliche Weiber leider sowohl ihr eigenes Kind als auch den Hund mit ihrem Gefuchtel irritieren. Die Kinder, die vorher gelacht haben, beginnen durch das Getue ihrer blöden Mütter zu weinen. So wird Angst und Fehlverhalten anerzogen!
Anstatt in Ruhe zu zeigen, dass dieses junge Tier freundlich ist und wie man es richtig streichelt. (Lob an die anderen Mütter, die es richtig machen.)

Traurig, wenn du nicht einmal als Hundehalterin in der Lage bist, einen Kontakt Junghund-Kind entspannt zu sehen. Kein Wunder, wenn du dann eine Wesensänderung beim älteren Hund befürchten musst.
Kein Wunder bei solchen Eltern, dass es immer mehr völlig der Natur entfremdete Kinder gibt.

Genau solche Mütter sind es, die ich irritierend finde. Wenn die dann noch selber Hunde halten, bin ich doppelt entsetzt.
Aber in diesem Forum überrascht mich eh schon nichts mehr.
 
Kann die Mutter einen heftig schwanzwedelnden Junghund nicht von einem angespannten, drohenden Tier unterscheiden? Will sie ihrem Kind eine Phobie anerziehen?

nein, kann sie nicht immer.

da verlangst du nämlich, dass menschen, die keine ahnung von hunden haben, hunde genauso wahrnehmen wie du - was aber nicht der fall sein kann. da fehlt der emotionale bezug oder das interesse.

viele menschen "bemerken" hunde nur, wenn sie etwas tun, dass stört oder für den jeweiligen menschen bedrohlich wirkt. ganz klarer fall von selektiver wahrnehmung. wer keine hunde mag oder kennt, wird sie auch nur in bestimmten fällen "sehen".

(im übrigen können genug hundebesitzer selber nicht unterscheiden, was ihr hund da grad macht - insofern ist es deutlich zuviel gefordert, zu erwarten, dass nichthundebesitzer besser bescheid wissen sollten.)
 
@Evitas Bande:

Kannst du lesen? Ich habe nirgends geschrieben, dass er Angst hat vor Kindern hat. Ich schrieb, er würde Kinder sehr gerne haben.

Ich schrieb, dass hysterische, überängstliche Weiber leider sowohl ihr eigenes Kind als auch den Hund mit ihrem Gefuchtel irritieren. Die Kinder, die vorher gelacht haben, beginnen durch das Getue ihrer blöden Mütter zu weinen. So wird Angst und Fehlverhalten anerzogen!
Anstatt in Ruhe zu zeigen, dass dieses junge Tier freundlich ist und wie man es richtig streichelt. (Lob an die anderen Mütter, die es richtig machen.)

Traurig, wenn du nicht einmal als Hundehalterin in der Lage bist, einen Kontakt Junghund-Kind entspannt zu sehen. Kein Wunder, wenn du dann eine Wesensänderung beim älteren Hund befürchten musst.
Kein Wunder bei solchen Eltern, dass es immer mehr völlig der Natur entfremdete Kinder gibt.

Genau solche Mütter sind es, die ich irritierend finde. Wenn die dann noch selber Hunde halten, bin ich doppelt entsetzt.
Aber in diesem Forum überrascht mich eh schon nichts mehr.

Ich wollte dir sagen, dass du dafür sorgen sollst, dass dein Hund nicht irritiert ist, egal was Menschen machen. Und das es besser wäre, ihn abzulenken, bevor er sich schwanzwedelnd präsendiert, denn dann ist es zu spät. Er soll lernen, kreischende Kinder, hysterische Mütter usw zu ignorieren und sie nicht weiter zu beachten. Denn wenn sich der Hund mal interessiert hinstellt und wedelt, hinsieht wie auch immer, dann erst kommen Reaktionen diverser Menschen, das könntest du mit vorher ablenken verhindern, ist das so schwer zu verstehen?
 
(im übrigen können genug hundebesitzer selber nicht unterscheiden, was ihr hund da grad macht - insofern ist es deutlich zuviel gefordert, zu erwarten, dass nichthundebesitzer besser bescheid wissen sollten.)

DANKE!!!
hätte ich für jedes mal, wo ich von einem anderen hh gehört habe " ah geh, die wedelt ja...die will spielen", einen euro bekommen, wäre ich jetzt reich! :rolleyes:
 
Nachtrag:

Zuerst zeigt man seinem Hund, dass es verschiedene Menschen, Kinder, Rollstühle, Kinderwägen usw gibt, dann, wenn er sich an die vielfältigsten Anblicke gewöhnt hat, zeigt man dem Hund, dass man ganz ruhig und locker an allem und jedem vorbeigehen kann, und zwar so, dass er lernt, es ist schön und lohnt sich. Und die dritte Stufe ist, dass er lernt, dass man auch unbeeidruckt sein kann, wenn einem die Leute ansprechen oder Kinder herlaufen, das ist die schwierigste Sache, aber es geht.

Dann fällt man als HH im Stadtbild nicht auf, egal, ob der Hund groß, klein, lohfarben ist, als Rottweiler oder "Kampfhund" gesehen wird. Das sollte das Ziel sein, egal wie die Reaktionen der Umwelt sind, agieren muss der HH.

(außer man ist mit drei weißen Hunden unterwegs, da ist auffallen vorprogrammiert :) ich arbeite gerade an der Souveränität meiner Junghunde)
 
DANKE!!!
hätte ich für jedes mal, wo ich von einem anderen hh gehört habe " ah geh, die wedelt ja...die will spielen", einen euro bekommen, wäre ich jetzt reich! :rolleyes:

um wieder den bogen ein bisserl zu den "listenhunden" zu spannen. das erinnert mich immer an die schreihundbesitzer, die mit den "kampfschmusern" die bereits so unter anspannung stehen, dass sie bei hundebegegnungen "freudig" jaulen oder "schreien" - was nicht zwangsläufig in aggressivem verhalten enden muss, aber doch bitte eher ein zeichen dafür ist, dass der hund bald seine anspannung irgendwohin entladen muss.

nicht, dass das jetzt absolut nur bei pit und co. vorkommt, führen genug hunde bei hundebegegnungen ein mords theater auf, das natürlich "freude" sein kann, aber eben auch sehr schnell umschlagen kann. gerade bei "impulsiven" hunden.
 
ich würd mal sagen das ganze ist ein eher terrier-typisches verhaten...wir schrauben uns hoch und höher und noch höher...und wenns dann poscht kams "aus heiterem himmel" :rolleyes:

terror-baby-leni ist auch ähnlich (und ist ja kein listenhund!): sie sieht misti und keifft vor freude los...in einem solchen fall wird der kontakt aber sofort unterbrochen...erst wenn ruhe eingekerrt ist darf sie zu xena!
warum??? weil leni in ihrem hochschrauben und ihrem jugendlichen übermut manchmal doch vergisst dass xena nicht mehr die jüngste ist und dementsprechend bitte mit respekt und nicht mit "ich beiß dir jetzt mal etwas zu fest ins haxerl...weil ich mich grad so freu" behandelt werden möchte...

so, bissi OT aber nicht dass es irgendwer wieder mal falsch auffasst ala "ja die listenhunde, die (und nur die) drehen immer so hoch" :p
 
so, bissi OT aber nicht dass es irgendwer wieder mal falsch auffasst ala "ja die listenhunde, die (und nur die) drehen immer so hoch"

ähm... bis jetzt is eh fast jeder beitrag hier offtopic, drum nutz ich einmal mehr die chance, was anzubringen, dass ich für total unterschätzt halte.

eben das "hochdrehen", dass per se nichts mit aggression zu tun hat, aber in aggressivem verhalten enden kann.

da bild ich mir schon ein, dass das ein ganz wesentlicher punkt ist, im umgang mit "listenhunden". der wischiwaschi-begriff "triebig" oder wie ich`s halt lieber nenn: das impulsive.

impulsiv sein kann jeder hund jeder rasse, ich halt es aber für im durchschnitt gesehen wesentlich wahrscheinlicher, dass ein staff "impulsiv" ist, als ein golden retriever.

ich halt terrier insgesamt für "impulsiver", als etwa irgendwelche "klassischen gesellschaftshunde". diese unterschiede zu ignorieren oder nicht zu wissen, wie damit umgehen, führt halt dann zu problemen.

ich hab ja selber zwei hündinnen, unterschiedlicher rassen, die "impulsiv" sind. bei der kampfwalze sehe ich`s eher als typisch, als bei der windhündin. (und auch, wenn das leider oft so verstanden wird, als würde ich die windhündin vorzeigen, um das verhalten des kampfhundes zu rechtfertigen - die eine ist insgesamt "unbeherrschter" und "hibbeliger", wie das hochdrehen aussieht und was danach passiert, ist situationsabhängig, während die windhündin ein eindimensional stereotypes programm fährt, dreht sie hoch, wird daraus automatisch eine aggressive handlung, während das stafftier sich noch "umentscheiden" kann und ansprechbar bleibt.

weshalb ich auch immer die meinung vertreten werd, die windhündin ist der aggressivere hund. was aber das "hochdrehen" und reinsteigern der staffhündin trotzdem nicht egal macht, es gibt halt bei beiden unterschiedliche auslöser, unterschiedliche endergebnisse und unterschiedliche arten, dieses verhalten zu unterbinden.)

ich bin absolut der überzeugung, dass diese "impulsivität" mit ein hauptgrund ist, wenn es mit "solchen" hunden zu schwierigkeiten kommt - das wird aber kaum thematisiert. generell wird nicht wirklich darüber gerdet, wie sich die ominöse größe "triebigkeit" äußert oder äußern kann.

stattdessen wird einerseits von aggressiven hunden gesprochen und andererseits mit "kampfschmuser" abgewiegelt und beschönigt. und letzten endes laufen hunderttausend "listenhunde" rum, die ansich völlig normal sind, aber nicht verstanden werden und dann kracht`s womöglich "aus heiterem himmel".

so, das war jetzt auch völlig offtopic. aber ich kann`s einfach nicht lassen, meine theorien unters volk zu bringen. :D
 
ich halt terrier insgesamt für "impulsiver", als etwa irgendwelche "klassischen gesellschaftshunde". diese unterschiede zu ignorieren oder nicht zu wissen, wie damit umgehen, führt halt dann zu problemen.

genau darauf wollt ich hinaus...
ich denke auch dass es eben einige terrier betrifft...nicht nur die bulligen, nein auch die langhaxerten dürren "comic-hunde"

und als besitzer eines solchen hundes sollte mir das klar sein (was aber leider vielen eben nicht klar ist!)

darauf wollt ich eigentlich eh hinaus...aber typisch: die mitzi kanns viel besser erklären :D
 
Bitte was sind "klassische Gesellschaftshunde" und Comic-Hunde?:confused:

fci gruppe 9 - geselllschafts- und begleithunde z.b.

oder hunde, die nicht auf "gebrauchseigenschaften" hin selektiert werden, also auf "triebigkeit" (in welche richtung auch immer), sondern eher "moderates" verhalten mitbringen - sprich auf: wach- schutz- oder sonstwas trieb und territorialverhalten wird weniger wert gelegt.
 
@TanteMitzi
Danke für diesen sehr informativen Beitrag. Ganz so off-topic finde ich den auch gar nicht. Mein Hund (Labrador-Amstaff-Mix) ist unser 3.Hund - aber der erste, dessen Erziehung mich wirklich richtig fordert, und das liegt genau an dem von Dir beschriebenen "aufdrehen" und sicher auch daran, daß er im Vergleich zu den ersten beiden Hunden, die wir hatten, doch etwas "sturer" - also weniger unterordnungsbereit ist. Eine gesteigerte Aggressivität - die man der Rasse ja nachsagt, ist bei ihm sicher nicht vorhanden, er hat ein wirklich freundliches Wesen - aber eben meistens völlig "überdreht".
Und genau, das paßt finde ich sehr gut zu dem ursprünglichen Thema. Grundsätzlich ist es natürlich bei jedem Hund wichtig, ihn liebevoll aber konsequent zu erziehen. Nur gibt es eben Hundrassen bei denen auch dann nicht allzuviel "passiert" wenn die Erziehung nicht ganz so genau genommen wird (ich kenne z.B. im Bekanntekreis einen Kleinpudel, der nie wirklich erzogen wurde - mittlerweile 15 Jahre alt ist und trotzdem nie ein ernsthaftes Problem gemacht hat). Bei allen "Listenhunderassen" funktioniert das so aber sicher nicht, da ist Erziehung einfach ein absolutes "Muss"
Und dabei sind wir finde ich beim ursprünglichen Thema. Der Hundeführschein "zwingt" gewissermaßen auch die Hundehalter, die nicht selbst einsehen, dass sie sich gewisse Kenntnisse über die Führung und Erziehung ihres Hundes aneignen müssen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen - und wenn sie das dann tun, kann dadurch möglicherweise auch einmal ein Beissunfall verhindert werden. Das ist aber auch schon der einzige Vorteil, den ich in der aktuellen Gesetzgebung sehe.
Abgesehen davon bringt eben meiner Meinung nach, die Rasseliste und Hundeführscheinpflicht keinen Sicherheitszuwachs (vielleicht sogar eher ein Sicherheitsrisiko, weil manche Menschen - wie anfangs beschrieben - dadurch eben meinen, andere Hunde würden sowieso nie beissen), sondern nur Vorurteile und Probleme für die betroffenen Hunde und ihre Halter.
Liebe Grüße, Conny
 
Bitte was sind "klassische Gesellschaftshunde" und Comic-Hunde?:confused:

ich meinte damit DAS da: :D
sieht aus wie aus einem comic oder zeichentrickfilm entsprungen (und benimmt sich manchmal auch so :p)


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ist und bleibt allerdings ein terrier inkl. einigen "terrier-typischen" eigenschaften....
 
Nur gibt es eben Hundrassen bei denen auch dann nicht allzuviel "passiert" wenn die Erziehung nicht ganz so genau genommen wird (ich kenne z.B. im Bekanntekreis einen Kleinpudel, der nie wirklich erzogen wurde - mittlerweile 15 Jahre alt ist und trotzdem nie ein ernsthaftes Problem gemacht hat). Bei allen "Listenhunderassen" funktioniert das so aber sicher nicht, da ist Erziehung einfach ein absolutes "Muss"
Und dabei sind wir finde ich beim ursprünglichen Thema. Der Hundeführschein "zwingt" gewissermaßen auch die Hundehalter, die nicht selbst einsehen, dass sie sich gewisse Kenntnisse über die Führung und Erziehung ihres Hundes aneignen müssen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen - und wenn sie das dann tun, kann dadurch möglicherweise auch einmal ein Beissunfall verhindert werden.

das klingt nach gutem argument - und greift trotzdem zu kurz.

die auflistung von hunderassen ist ziemlich willkürlich getroffen. die "hochdrehthematik" betrifft pit und staff, der ebenfalls gelistete fila brasileiro funktioniert wieder ganz anders, beim rottweiler sind wieder ganz andere dinge typisch, als beim mastin espanol.

eine vielzahl von hunderassen (die ich trotzdem auf keiner liste haben will) hat, bei unsachgemäßer haltung und führung, durchaus ähnliches "potential".

den hfs absolvieren, wenn dann eher die besitzer, die ohnehin zumindest halbwegs auf ihren hund schauen. in anderen ländern, mit noch restriktiverer hundegesetzgebung kam`s eher dazu, dass mehr hunde illegal gehalten werden, im grunde haben etwa die deutschen "rassegesetze" eher dazu geführt, dass diese hunde noch moderner wurden.

gleichzeitig haben sich ausweichrassen etabliert. staff und pit hat eh schon jeder, das wird langsam doch langweilig. wenn der kleine parkprolet die hausfrau von nebenan mit seinem hund nicht mehr erschrecken kann, weil sie selber einen pit hat und die niedlich findet, dann braucht der egoarme irgendwann einen neuen hund.

möglichkeiten gibt`s da ausreichend. dank der "hundeglobalisierung" sind mittlerweile rassen bekannt, die vor 10 jahren noch keiner kannte - und die wenn, dann eher in spezialistenhand waren, heut siehst 10 jährige mit einem kangal um den gemeindebau spazieren gehen. (wobei das ständige erwähnen der potentiellen ausweichrassen, und da fielen mir ad hoc deutlich mehr ein, als auf irgendwelchen listen stehen, eher zu einer art self fullfilling prophecy führt. aber was in internetbörsen mittlerweile an hunden gehandelt wird, ist auch so eine art barometer, welche hunde es in den nächsten jahren vermehrt geben wird.)

und da kommt einfach wieder ins spiel - kein hund ist per se gefährlich, aber auch keine rasse massentauglich. je mehr hunde, gerade einer "gebrauchshunderasse" im umlauf sind, umso mehr landen bei leuten, die keine ahnung haben oder überfordert sind oder den hund aus zweifelhaften beweggründen halten und umso mehr hunde aus schlechter aufzucht wird es geben, und umso höher, zumindest den gesetzen der wahrscheinlichkeit nach, die chance, dass gerade diese rasse xy durch vorfälle in den fokus kommt.

ginge es politisch wirklich darum, hundebesitzer zu mehr sachkenntnis oder rücksicht zu erziehen, müssten andere konzepte her, nämlich solche, die mehr erfassen, als die 12 rassen, wovon die meisten als kollateralschaden mit auf die liste kamen.

ginge es wirklich darum, ein "hundeproblem" zu lösen, müsste eu-weit u.a. das problem der massenhundevermehrung angegangen werden.

ginge es wirklich um kampfhunde, müsste die liste anders aussehen, da wird völlig bunt zusammengemixt.

ginge es darum, was ja in vorhfs-zeiten ein argument war, der kampfhundeszene den kampf anzusagen, müsste noch heute die frau sima mit ihrer tierschutzombudsentourage und der wega im gepäck bei einem netten (ehemaligen?) niederösterreichischen staatsbediensteten anläuten.

gerade letzterer punkt bringt mich unheimlich auf die palme. das interessiert eine frau sima nämlich kein bisschen. und scheinbar auch keinen einzigen hundeverband. da ist wohl eher jeder froh, dass es "einen selbst nicht getroffen hat", warum also schlafende hunde wecken?

ich sag keinesfalls, dass mit den "listenhunden" oder deren besitzern immer alles eitel wonne ist. aber der hfs ist und bleibt reine augenauswischerei, genauso wie es der englische dangerous dog act war und ist oder sonstige "listenhundegesetze".

der hfs ist meines erachtens ein perfider appell an das sicherheitsbedürfnis vieler menschen. da wird, für ein paar wählerstimmen (und im fall der frau sima aus persönlicher abneigung), mit den ängsten von menschen gespielt.

die wirklichen probleme werden damit aber nicht aus der welt geschafft, sondern bloß ein weilchen kaschiert.
 
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