Auslandtierschutz ja oder nein?!

grisu

Profi Knochen
Hallo!

Zurzeit bin ich ein bisschen im Zwiespalt, da eine Bekannte Hilfe braucht für Hunde einer Tötungsstation im Ausland! Okay ich gebe halt Decken usw. mit runter! Früher habe ich immer gesagt, wir müssen den Tieren im eigenen Land helfen, und wir können nicht Hunde aus dem Ausland noch hierher bringen, unsere Tierheime sind überfüllt! Ich weiß auch nicht, was meint ihr, wo fängt Tierschutz an und wo hört dieser auf??????

Lg
Silvia
 
Im Tierschutz sollte es mE keine Grenzen und kein Ende geben. :o
Wo Hilfe benötigt wird, sollte man wenn es möflich ist unterstützen.
Der/die türkische/slowakische/etc. Hund/Katze/etc. kann nichts dafür, dass er/sie dort hineingeboren wurde...

In dem Wirkungskreis, in dem man handeln kann, sollte man auch handeln (dürfen)... :)
Daraus sollte sich im Normalfall eine gute Mischung aus Inlands- und Auslandstierschutz ergeben...

Bei Nachbar in Not sagt auch keiner: "Naja, aber zuerst sollten wir den Obdachlosen Österreichern helfen..." :confused:
Wahnsinn genug, dass ausländische Obdachlose in Österreich jetzt auch nicht mehr unterstützt werden sollen...
Wo soll das hinführen? :(
 
kurz und bündig: auslandstierschutz: JJJAAAAAA

hab selber bereits den zweiten hund aus dem tierschutz, die erste war aus einem österreichischen tierheim, meine jetzige ist aus nitra. tierschutz darf keine grenzen haben. und außerdem ist es leider in den südosteurop. und südeurop ländern so, dass kaum jemand helfen würde, wenn es nicht deutschland und österreich, sowie die schweiz machen würden. leider sind tiere in diesen ländern weniger wert als müll:(

meine meinung daher, tierschutz - immer und überall und ohne grenzen. um das wohl des tieres muss es gehen!

lg jules
 
Der Seestern

Als der alte Mann bei Sonnenuntergang den Strand entlang ging, sah er vor sich einen jungen Mann, der Seesterne aufhob und ins Meer warf. Nachdem er ihn schließlich eingeholt hatte, fragte er ihn, warum er das denn tue. Die Antwort war, dass die gestrandeten Seesterne sterben würden, wenn sie bis Sonnenaufgang hier liegen bleiben. "Aber der Strand ist viele, viele Kilometer lang und tausende Seesterne liegen hier", erwiderte der Alte. "Was macht es also für einen Unterschied, wenn Du dich abmühst?" Der junge Mann blickte auf den Seestern in seiner Hand und warf ihn in die rettenden Wellen. Dann meinte er: "Für diesen hier macht es einen Unterschied!"
 
Der Seestern

Als der alte Mann bei Sonnenuntergang den Strand entlang ging, sah er vor sich einen jungen Mann, der Seesterne aufhob und ins Meer warf. Nachdem er ihn schließlich eingeholt hatte, fragte er ihn, warum er das denn tue. Die Antwort war, dass die gestrandeten Seesterne sterben würden, wenn sie bis Sonnenaufgang hier liegen bleiben. "Aber der Strand ist viele, viele Kilometer lang und tausende Seesterne liegen hier", erwiderte der Alte. "Was macht es also für einen Unterschied, wenn Du dich abmühst?" Der junge Mann blickte auf den Seestern in seiner Hand und warf ihn in die rettenden Wellen. Dann meinte er: "Für diesen hier macht es einen Unterschied!"

Schoen geschrieben, ich schliesse mich Pixel an, Tierschutz darf und sollte keine Grenzen kennen, er muss jedoch verantwortungsvoll betrieben werden und gerade darin liegt leider die Schwierigkeit. Dennoch sollte man gerade deswegen dahingehend arbeiten, dass gerade mit solchen Tieren kein erneutes Schindluder betrieben wird. Das sind berechtigte Forderungen.....auch wieder ein Thema fuer sich. Aber fuer mich sollte es keine Grenzen geben, ist auch gar nicht mehr moeglich im Zeitalter der EU und Co.
 
hab ich mal als mail erhalten und finde es passt auch hier hin - ist zwar lang, lohnt aber es zu lesen;)

Von Claudia Hannig, NiemandsHunde e.V.

Zur Stellungnahme des Tierschutzverein Odenwald würde ich gerne etwas ergänzen mit der Bitte, ob Sie diesen Kommentar über den Verteiler veröffentlichen können?

Ich denke, solange wir Tomaten und Gurken aus Holland essen, solange wir Käse und Wein aus Italien kaufen und solange wir Ananas und Bananen über die Meere schippern lassen, solange brauchen wir uns nicht zu rechtfertigen, wenn wir Tiere aus dem Ausland in Deutschland vermitteln. Solange es Lebendtransporte für Vieh gibt, die nur der Subventionen wegen unter unsäglichen Bedingungen Qualen für die Tiere verursachen, solange wir im deutschen Zirkus Dromedare, Affen und Tiger bestaunen, solange brauchen wir uns nicht zu rechtfertigen.

Dennoch spricht nichts dagegen die Gründe für den 'Import' von Hunden aus dem Ausland deutlich zu machen, damit auch die letzten Kritiker vielleicht mal ans Nachdenken kommen. Und diese Gründe möchte ich gerne in folgenden Punkten darstellen;

Seit Einführung der bundesweiten Hundeverordnung und der Einstufung von Hunden in 'gefährliche Rassen' sitzen die deutschen Tierheime voll mit unvermittelbaren Hunden. Zahllose Staffordshir, Bullterrier und Co. sitzen hinter den Gittern deutscher Tierheime ohne Chance auf Vermittlung. Die Konsequenz für die Hunde selbst ist furchtbar, zumal sie absolut unschuldig an diesem Zustand sind. Aber auch die Tierschutzvereine tragen die Konsequenzen....

Ein nicht vermittelbarer Hund bedeutet Kosten, die jeden Tag für die Versorgung entstehen. Ein nicht vermittelbarer Hund braucht Platz, Pflege und Aufmerksamkeit. Ein nicht vermittelbarer Hund bringt keine Vermittlungsgebühren ein.

So müssen die Tierheime und Tierschutzvereine die Rechnung begleichen für ein Gesetz, dass schon wenige Jahre nach Einführung in vielen Bundesländern wieder angezweifelt wird und dessen Sinn vom ersten Tag an stark umstritten war.

Die Kosten sind ohne Ausgleich nicht zu bewältigen. Und einen Ausgleich können nur vermittelbare Hunde schaffen. Doch die sind in Deutschland seit vielen Jahren schon Mangelware. Wir, die wir im Auslandtierschutz tätig sind, hören tagtäglich den Satz: 'wir sind in den Tierheimen in unserer Umgebung leider nicht fündig geworden'.

Meistens sind es Familien, auf der Suche nach dem 'kleinen oder mittelgroßen Mischling', der in Deutschland rar geworden ist. Stattdessen sitzen die Tierheime oftmals voll mit Schäferhunden, großen Rassen, Anlagehunden, sehr alten Abgabetieren und Problemhunden.

Es gibt also zahlreiche Interessenten für Hunde, die aber in den Tierheimen nicht fündig werden...

Dann gibt es unglaubliche Bedingungen im Ausland. Massenlager, Tötungsstationen, Tötungen auf offener Straße, Quälereien und vieles mehr. Es gibt eine unendliche Anzahl an Hunden, die tagtägliches Leid erfahren in Ländern, in denen sie keinen Stellenwert und keine Lobby haben.

Es gibt unglaublich viele Hunde im Ausland, die dem viel gesuchten 'mittelgroßen Mischling' entsprechen und die in Deutschland sehr schnell ein Zuhause finden würden. Die Nachfrage ist da. Das beweisen auch die guten Vermittlungszahlen der Auslandtierschutzvereine.

Nicht zuletzt deshalb ist es so, dass auch manche deutschen Tierheime immer wieder Hunde aus dem Ausland aufnehmen. Es ist oftmals die einzige Möglichkeit über die Vermittlung der Tiere zusätzliches Geld in die Kassen zu bekommen, um die Unvermittelbaren weiterhin zu versorgen.

Letztlich reduziert sich das ganze auf zwei Punkte, die jeden Markt bestimmen;

Angebot und Nachfrage!

Wäre die Nachfrage nicht vorhanden, dann käme kaum jemand auf die Idee regelmäßig Hunde aus Ungarn, Russland, Spanien, der Türkei oder anderen Ländern nach Deutschland zu holen. Meiner Meinung nach wäre es sogar absolut schändlich, die Hunde unter diesen Voraussetzungen nicht zu holen!

Mittlerweile dürften dank Internet und anderer Medien jedem, der sich für das Thema interessiert, die zahllosen Bilder und Berichte aus vielen Ländern über die Quälerei und den schrecklichen Umgang mit unseren vierbeinigen Freunden bekannt sein.

Nun soll mir auch nur einer einen vernünftigen Grund nennen, warum wir einer gequälten Kreatur nicht helfen sollten - wenn wir es doch können.

Warum sollen wir sein Leben nicht retten, wenn in Deutschland Familien darauf warten, ihm ein gutes Zuhause zu geben??

Anstatt sich immer wieder an den unseriösen Aktionen vermeintlicher Tierschützer, die Tiere ohne ausreichende Impfungen und Papiere nach Deutschland holen, aufzuheizen, sollte man besser mal über die zahllosen Vereine und Tierschützer berichten, die mit einem seriösen Einsatz das Leben unzähliger Hunde retten. Seriöse Vereine sehen ihren Schwerpunkt nicht in der Vermittlung von Hunden aus dem Ausland nach Deutschland, sondern in der Prävention vor Ort. Sie investieren ihre Gelder in Kastrationskampagnen und andere Maßnahmen, die das Leid der Tiere langfristig und nachhaltig lindern sollen. Sie führen Überschüsse aus der Vermittlung in das Land zurück, aus dem sie die Hunde holen, um es hier in sinnvolle Maßnahmen zu investieren.

Aber für tausende von Hunden, die bereits in einem der oft überfüllten Tierlager unter schrecklichsten Bedingungen leben müssen, für tausende Streuner, die bereits geboren sind und die keinen Lebensraum mehr finden, kommt die Prävention zu spät. Und soll es nun ein Verbrechen sein, sich auch um diese Hunde zu kümmern, die in ihrer Heimat keinerlei Chancen auf ein artgerechtes Leben haben? Soll es ein Verbrechen sein diese Hunde seriös in deutsche Familien zu vermitteln, wenn die Nachfrage offenbar vorhanden ist? Ich denke nicht.

Wichtig bei all diesen Bemühungen ist nur, dass die entsprechenden Vereine, die im Ausland tätig sind und auch Hunde nach Deutschland vermitteln, dies unter soliden Voraussetzungen tun. Das sie nicht die Probleme vom Ausland nach Deutschland verschieben, indem sie Hunde importieren, die auch hier keine Vermittlungschancen haben und letztlich in einem deutschen Tierheim landen, nach dem Motto eHauptsache gerettet . Das soll und darf natürlich nicht sein.

Die Vereine müssen ein gutes Netz an Pflegestellen haben um auch die Hunde aufzufangen, die aus einer Vermittlung wieder zurückkommen, aus welchen Gründen auch immer.

Und ich denke die Kritiker sollten sich vielmehr hierauf konzentrieren als auf die Frage ob es grundsätzlich Sinn macht, die Hunde nach Deutschland zu holen. Denn diese Frage stellt sich keinem Tierfreund, der auch nur ein einziges Mal gesehen hat, welchen Stellenwert unsere Freunde in manchen Ländern haben und wie verzweifelt sie sind, sich ihrem schrecklichen Schicksal fügen zu müssen. Wer über diese Qual und dieses Leid untätig hinwegsehen kann, nur weil die Hunde das Pech hatten im falschen Land geboren zu sein, der hat sein Herz am falschen Fleck.

Herzliche Grüße

Claudia Hannig

NiemandsHunde e.V.
http://www.niemandshunde.de/
 
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