Auf Hand eines Freundes aufpassen - nur Probleme

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lacana

Guest
Auf Hund eines Freundes aufpassen - nur Probleme

Hallo! Der Hund eines Freundes von mir ist fast 2 Jahre alt, war für ungefähr 3 Monate in einer Hundeschule aber meiner Meinung war es zu wenig bzw. es wurde sonst nicht auf den Hund eingegangen.
Er ist ein Labrador und ich denke, er bräuchte eigentlich sehr viel Auslauf, aber meistens wird beim Gassigehen nur ca. 10 Minuten an der Leine draußen gegangen (dreimal täglich) und sehr selten gehen sie in den Park oder planen einen größeren 'Ausflug'. Deswegen ist er auch sehr übergewichtig und hyperaktiv, aber mein Kumpel hört nicht drauf bzw. verneint es immer.
Dann ist er auch so furchtbar ungehorsam. Er zerrt die ganze Zeit an der Leine und wenn er andere Hunde sieht, ist es sehr schwer ihn zu an der Leine zu halten (vorallem da er groß, stark und dick ist). Auch wenn er an einer kurzen Leine ist, zerrt er und es scheint ihm fast egal zu sein, dass er sich fast selbst erwürgt.
Das größte Problem scheint bei den Hündinnen zu sein. Er ist nicht kastriert (Freund will ihn nicht kastrieren, ich denke, weil es zu teuer ist) und besteigt recht aggressiv andere Hündinnen.

Der Grund, weshalb ich hier schreibe, ist, dass ich manchmal auch auf den Hund aufpasse, wenn mein Kumpel gerade keine Zeit hat oder er für längere Zeit am Tag weg ist. Früher war der Hund noch ein Welpe, da war es noch nicht so schlimm, aber diesmal ist es echt sehr mühsam. Ich versuche mit dem Hund in einen Park zu gehen, aber weil er fast jede Hündin besteigt, weiß ich auch nicht, wohin ich sonst gehen kann, wo der Hund auch seinen Auslauf hat. Er ist nicht wirklich 'sozial', er stürmt oft auf andere Hunde zu (die dann Angst haben und aggressiv werden oder es als Angriff sehen), ich weiß aber, dass er eigentlich nur spielen will (Hündinne will er aber neuerdings besteigen, nicht spielen). Es ist eine blöde Situation, auch für mich.. denn ich habe kein Recht, meinen Freund zu kritisieren.. wie würdet ihr als Hundebesitzer reagieren, wenn jemand euer Verhältnis/ euren Umgang mit eurem Hund kritisiert? Aber ich finde, da sollte etwas gemacht werden... unbedingt. Was ratet ihr mir? Und irgendwelche Tips für mich, wie ich mit dem Hund umgehen soll?
 
Zuletzt bearbeitet:
denn ich habe kein Recht, meinen Freund zu kritisieren..

ah sorry, was heisst kein recht ??
wenn du auf den hund schauen sollst, hast du das recht zu erwarten, dass der hund dir zumutbar ist. :rolleyes:
und der arme hund hat das recht, zu erwarten, das sein herrchen sich um ihn kümmert, seine bedürfnisse kennt und ihm ein artgerechtes leben bietet. :mad:

wieso sagst du ihm nicht klipp und klar, dass du unter diesen umständen nicht auf den hund schaust ??
und dass es so nicht geht !?
 
Nun ja, in einem anderen Forum habe ich das Problem auch schon einmal geschildert und wollte irgendwie das Clicker-Training einführen bzw. vorschlagen, aber mir wurde gesagt, dass ich mich zu sehr einmische und es nicht mein Hund ist.
Ich habe mir gerade überlegt, ich könnte ihm ein Handbuch über das Clicker-Training + Clicker vielleicht besorgen als Geschenk und dann unbedingt auf eine Hundeschule insistieren. Bis jetzt war er wie gesagt 3 Monate in einer Hundeschule, aber es waren dort sehr viele andere Hunde und zu Hause wurden dann die Übungen kaum wiederholt.
Einerseits bin ich da sehr wütend und traurig, wenn ich den Hund sehe, aber der Freund ist auch mein Freund und ich kann ja nicht sagen 'Du Arsch, du gehst mit deinem Hund total falsch um!!!'
Es ist ersichtlich und total klar, dass der Hund unbedingt Erziehung und Auslauf braucht.. ach herrje. Aber dann habe ich Angst, dass es dem Kumpel vielleicht zu 'viel' wird und er den Hund vielleicht abgibt (bis jetzt war davon aber nie die Rede!)

Ich werde auf jeden Fall mit dem Freund reden, aber könnt ihr mir vielleicht Tips geben, ich als Hundesitter? Sollte ich in den Park, ja oder nein? Ist das nicht 'asozial' und 'gemein' gegenüber den anderen Hundebesitzern, wenn 'mein' Hund ihre Hunde attakiert? Wie seht ihr das? Bitte um Tips..:(
 
Aber dann habe ich Angst, dass es dem Kumpel vielleicht zu 'viel' wird und er den Hund vielleicht abgibt (bis jetzt war davon aber nie die Rede!)

Nichts für ungut, aber das wäre in diesem Fall in meinen Augen für den Hund vielleicht nicht mal das Schlechteste - wenn dein Freund auch weiterhin auf stur stellt :o Was hat dieser arme Kerl vom Leben?

Dass er dann, wenn er endlich mal draußen ist, an der Leine zerrt, finde ich nicht wirklich sonderlich erstaunlich. Der muss ja aufgestaute Energien bis zum geht-nicht-mehr haben. Vom Frust ganz abgesehen, also versteh ich´s auch, wenn er sich nicht sonderlich sozial anderen Hunden gegenüber verhält und sich vielleicht durchs Besteigen auch "abreagiert" (Stress-bedingtes Aufreiten wär für mich bei dieser Vorgeschichte wahrscheinlicher als Hypersexualität - ist aber natürlich nur ein Schuss ins Blaue).

Was dein Recht zur Einmischung betrifft - ich finde, man muss grundsätzlich den Mund aufmachen, wenn etwas derart schiefläuft. Ich halte nichts von Wegschauen und dieser ewigen betrifft-mich-ja-nicht-Mentalität. Erst recht, wenn dir zugemutet wird, auf diesen Hund dann aufpassen zu müssen - somit betrifft es dich ja dann auch sehr wohl. Der Ton macht die Musik - und Kritik gerade unter Freunden muss doch möglich sein, wenn man demjenigen nicht gerade mit dem Allerwertesten ins Gesicht fährt.

Wobei für mich die Hundeschule zweitrangig wäre - zuallererst würde ich darauf drängen, dass der arme Hund Auslauf bekommt, sich austoben kann. Davon, ihn kopfmäßig auszulasten, mit ihm zu arbeiten, rede ich ja gar nicht erst.

Und was den Park betrifft - natürlich kannst du nicht zulassen, dass der Hund andere Vierbeiner belästigt, aufreitet etc. Gibt es denn fürs Erste keine Alternative zu diesem Park, wo er nicht mit sovielen Hunden konfrontiert wird? Auch Sozialverhalten muss gelernt sein - und ich könnt mir vorstellen, dass ihn das alles auf einmal einfach überfordert. Endlich raus, endlich andere Hunde etc
 
Ich passe recht selten auf den Hund auf, 1-2x im Monat und in nächster Zeit werde ich wieder auf ihn aufpassen. Bisher hat es immer in einem Park ganz gut funktioniert, auch mit anderen Hunden bis das letzte Mal, wo ich mit ihm draußen war, er andere Hündinnen bestiegen hat und sie fast 'vergewaltigt' hätte. Nun bin ich mit der Situation überfordert.. der Hund ist übrigens ein Familienhund, also er gehört auch den Eltern! Verweigern 'kann' das Hundesitten nicht, weil es ja mein Freund ist, und ich denke mir, ich tue dem Hund mit dem Spielen auch was gutes, eine kleine 'Freude', aber jetzt ist es für mich ehrlich nur frustrierend.. jedes Mal zerrt er, er gehorcht nicht, wir können nicht mehr in einen Park gehen, habe Angst, dass er andere besteigt. Natürlich schiebe ich dem Hund gar keine Schuld zu!! - aber ich find diese Ignoranz und die Blindheit ('er ist gar nicht dick') und Faulheit einfach erschreckend und traurig. Ich werd es wohl nochmal versuchen, mit meinem Freund und den Eltern zu reden und mir wohl eine neue Taktik ausdenken.. aber mehr als Reden steht mir ja gar nicht zu.
 
@lacana - nach Deinen Schilderungen gibt es wohl nur zwei Möglichkeiten.

Entweder Du sittest den Hund nicht mehr oder Du akzeptierst, dass Du Deinen Freund bzw. dessen Hundehaltung wohl nicht ändern kannst.

Wobei ich es weder als einmischen als sonstwas empfinde, wenn Du ihm von Freund zu Freund Deine Meinung zu dieser eher fragwürdigen Hundehaltung sagst.

Problem wird halt einfach sein, dass Dein Freund offensichtlich dagegen immun ist.

1-2 x im Monat ist halt schon wenig um selbst viel auszurichten. Trotzdem glaub ich, dass der Hund sehrwohl lernen kann, bei Dir einigen Grundregeln zu beachten.
Ich hatte lange Zeit immer wieder mal am Wochenende einen Pflegehund. Der kannte von zuhause auch keine Grenzen, hat teilweise dort die ganze Familie tyrannisiert, war null erzogen usw.
Trotzdem hat er relativ schnell kapiert, dass es, sobald er bei mir war sehr wohl Grenzen und Regeln gibt.
Ändert an der Misere des Hundes zwar nicht wirklich viel, aber es erleichtert Euren Umgang zumindest, wenn er bei Dir ist.
 
nur ein kleiner Hinweis: Vielleicht solltest du die Freundschaft zu diesem Kumpel überdenken wenn du nicht ehrlich mit ihm reden kannst, bzw er nicht gewillt ist, dir zuzuhören.
 
nur ein kleiner Hinweis: Vielleicht solltest du die Freundschaft zu diesem Kumpel überdenken wenn du nicht ehrlich mit ihm reden kannst, bzw er nicht gewillt ist, dir zuzuhören.

naja ich seh das schon auch etwas differenzierter. eine meiner besten freundinnen hat ganz bestimmt sogar eine unterschiedliche auffassung von hundeerziehung als ich - wobei weder ihre noch meine besser oder schlechter ist - ist einfach anders. und genauso wie mich manche dinge bei ihrem hund stören würden, wäre es mein hund, ist es umgekehrt. stören ist vielleicht falsch - ich würde vielleicht manches anders machen..sie aber bei meinem hund detto.

natürlich soll man etwas sagen, wenn der hund schlecht gehalten wird oder zu dick ist. das ganz klar. aber wenn der hund rein für mich als sitter "unerzogen" ist, bin ich eher der meinung, dass halt der sitter für sich überlegen muss, ob er unter den umständen den hund noch nimmt. wenn ich diesen unerzogenen hund jetzt 1-2x im monat hätte, wärs mir ehrlichgesagt egal. allerdings haben auch bei mir sitterhunde recht schnell draussen, was bei mir erlaubt ist und was nicht. einen hundepark mit einem hund, der dauernd aufreitet und aber nicht mir gehört, würd ich meiden.

wenn du wirklich was ändern willst, an der haltung des hundes, musst du sehr sensibel vorgehen und schrittweise verbesserungen vorschlagen - am besten so, dass eltern + freund denken, es wäre ihre eigene idee gewesen. hundeerziehung und -haltung ist nun mal ein sensibles thema und die meisten fühlen sich persönlich angegriffen, geht man da zu forsch ran - denn im endeffekt wird es als angriff gegen einen selber/eigenes fehlverhalten gewertet und das hört niemand gern.

lg und viel glück,
fiona
 
naja ich seh das schon auch etwas differenzierter. eine meiner besten freundinnen hat ganz bestimmt sogar eine unterschiedliche auffassung von hundeerziehung als ich - wobei weder ihre noch meine besser oder schlechter ist - ist einfach anders. und genauso wie mich manche dinge bei ihrem hund stören würden, wäre es mein hund, ist es umgekehrt. stören ist vielleicht falsch - ich würde vielleicht manches anders machen..sie aber bei meinem hund detto.
ich finde trotzdem das man sich in einer freundschaft alles sagen können sollte, und einem zugehört wird. es heißt ja nicht das der freund seine einstellung zum hund komplett ändern muss, aber ein denkanstoss sollte zumindes da sein. und wenn man mit einem freund nicht über alles reden kann, mit dem denn dann??
 
ich finde trotzdem das man sich in einer freundschaft alles sagen können sollte, und einem zugehört wird. es heißt ja nicht das der freund seine einstellung zum hund komplett ändern muss, aber ein denkanstoss sollte zumindes da sein. und wenn man mit einem freund nicht über alles reden kann, mit dem denn dann??

prinzipiell geb ich dir ja recht. aber ehrlichgesagt muss ICH mit MEINEM hund im alltag zurecht kommen und wie weit sich da ein sitter, der meinen hund 1-2x hat, einmischen darf, ist fraglich. was für einen anderen ein problem darstellt, heisst ja nicht, dass es für einen selber so ist.
 
prinzipiell geb ich dir ja recht. aber ehrlichgesagt muss ICH mit MEINEM hund im alltag zurecht kommen und wie weit sich da ein sitter, der meinen hund 1-2x hat, einmischen darf, ist fraglich. was für einen anderen ein problem darstellt, heisst ja nicht, dass es für einen selber so ist.
ich kann mir nicht vorstellem das es dem besitzer so egal ist, das der hund beim spazieren gehen nur in der leine hängt.
ich finde halt, das man sich bei freunden trauen sollte, ihnen mal die meinung zu sagen. (nicht böse oder so)
 
Vielen Dank für eure Antworten! Ich sehe den Hund (zu Hause) öfters und deswegen habe ich schon eine Bindung zu ihm.

wenn du wirklich was ändern willst, an der haltung des hundes, musst du sehr sensibel vorgehen und schrittweise verbesserungen vorschlagen - am besten so, dass eltern + freund denken, es wäre ihre eigene idee gewesen. hundeerziehung und -haltung ist nun mal ein sensibles thema und die meisten fühlen sich persönlich angegriffen, geht man da zu forsch ran - denn im endeffekt wird es als angriff gegen einen selber/eigenes fehlverhalten gewertet und das hört niemand gern.

Danke, genau so ist nämlich die Situation/das Problem. Vorallem die Eltern sind da recht immun und denken, sie sind im Recht. Ich muss da echt die Worte sorgfältig auswählen.. ich überleg mir auch, wie ich das am besten hinbekomme.

@sinapauls
Du hast wohl Recht.. vielleicht liegt es aber auch an mir. ich habe es bisher nur durch Bemerkungen versucht, die dann eher erfolglos waren. Aber wenn ich mit härteren Worten und Aufforderungen komme, dann fühle ich mich wie jemand, der sich einmischt, der etwas besser weiß und als Hundebesitzer würde ich an deren Stelle ein wenig irritiert drauf reagieren, es sei denn, es stimmt, was gesagt wird. Nur möchten sie das eher nicht zugeben.. ich werd wohl einen Zwischenweg wählen, ich hoffe, es klappt!!!
 
@sinapauls
Du hast wohl Recht.. vielleicht liegt es aber auch an mir. ich habe es bisher nur durch Bemerkungen versucht, die dann eher erfolglos waren. Aber wenn ich mit härteren Worten und Aufforderungen komme, dann fühle ich mich wie jemand, der sich einmischt, der etwas besser weiß und als Hundebesitzer würde ich an deren Stelle ein wenig irritiert drauf reagieren, es sei denn, es stimmt, was gesagt wird. Nur möchten sie das eher nicht zugeben.. ich werd wohl einen Zwischenweg wählen, ich hoffe, es klappt!!!

ich würde gar nicht mit härteren worten kommen, sondern ich würde das gespräch suchen. versuch herauszufinden was dein kumpel von dem hund erwartet, was er gern hätt, wieso er diese rasse ausgewählt hat,etc etc. eventuell kauf ihm ein gutes buch über beschäftigung etc. nur würde ich nicht um den heißen brei herum reden, sondern direkt und ehrlich (aber nicht böse)
 
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