Argumente gegen den Hundeführschein für Kampfhunde

Markus Pollak

Super Knochen
Für die Menschen, die unsere Argumente noch nicht kennen/verstanden haben, stelle ich meine Stellungnahme zur gestrigen Kurier-Kolumne von Doris Knecht hier hinein:



Sehr geehrte Frau Knecht!

Verantwortungsbewusste Hundehalter haben leider keinen Einfluss auf Handlungen und Aussagen von genau den Hundehaltern, gegen die WIR ALLE gerne vorgehen würden.

Als einer der Initiatoren der gerade laufenden Flyer-Aktion "PACK MA´S" (für alle nicht-WienerInnen: "packen wir es an"), möchte ich darauf hinweisen, dass wir NICHT gegen stärkere Kontrollen und Strafen sind...im Gegenteil!

SIE wollen bei der Volksbefragung mit "JA" stimmen und das ist Ihr gutes Recht, aber welche Wirkung wird dieses "Ja" haben?

Wien hat etwa 90.000 Hunde - der Hundeführschein wird für einen verschwindend kleinen Teil der in Wien gehaltenen Hunde (nicht viel mehr als 5.000) und ihre Besitzer/Halter eingeführt und selbst wenn wirklich ALLE Betroffenen sich der (sehr einfachen) Prüfung unterziehen, wird sich ihr Umgang mit den Hunden und mit ihren Mitmenschen nicht ändern...ob jemand einen Hundeführschein in der Tasche hat oder nicht, wird seinen Mitmenschen reichlich egal sein, wenn die bestehenden Gesetze nicht kontrolliert werden und dann eben "geprüfte" Hunde ihre Hauferl setzen oder von irgendwelchen Deppen als abschreckendes Mittel eingesetzt werden.

Kein Autofahrer wird durch den Führerschein daran gehindert, seinen Fuss fester auf das Gaspedal zu setzen, warum sollte das mit dem Hundeführschein anders sein?

Nur um es nochmal klar zu sagen - ein JA hat keine Auswirkung auf unseren Strassen.
Ein JA wird aber bewirken, dass unser Gesetzgeber mit dem Argument "wir haben reagiert, jetzt müssen wir abwarten" einfach NICHTS mehr macht
...in Deutschland dauert dieses abwarten mittlerweile schon 10 Jahre und jetzt bröckeln die Rassenlisten, weil sie nichts gebracht haben (Niederlande und Italien haben 2009 alle Rassenlisten wieder gestrichen).

Ein "NEIN" zum Hundeführschein ist die einzige Antwort der wahlberechtigten Bevölkerung um unseren Gesetzgeber zu einer besseren Maßnahme zu zwingen, damit endlich mit ECHTEN Experten Gespräche geführt und weitere Schritte festgelegt werden können.

Wir verantwortungsvollen Hundehalter stellen uns NICHT gegen die Pflicht einer "fundierten Ausbildung" für Hundehalter (wie sie uns am Stimmzettel vorgegaukelt wird), sondern treten FÜR stärkere Kontrollen von Hundehaltern und eine effektivere Bekämpfung von Vermehrern/Hinterhofzüchter ein.

Ein "NEIN" ist die einzige Chance auf konstruktive Gespräche und wirkungsvolle Maßnahmen!


Mit freundlichen Grüßen

Markus Pollak

ehemaliger Rettungshundeführer der Österreichischen Rettungshundebrigade LG Wien, mit einer Staffordshire Bullterrier-Hündin und einer American Pit Bull Terrier-Hündin als Rettungshunde
 

Gandalf

Super Knochen
Bin gespannt, was da zurück kommt!
hatte mit der guten dame schon mal eine "nette" diskussion, weil sie der meinung war, sie kenne sich mit hunden aus, weil eine freundin von ihr immer mit hunden zu besuch kommt! :cool:

die argumentationen sind aber sehr gut und sollten auch jedem eine hilfestellung sein, wenn er, zB beim Flyer verteilen, in eine diskussion verwickelt wird! ;)
 

PitbullXena

Super Knochen
Bin gespannt, was da zurück kommt!
hatte mit der guten dame schon mal eine "nette" diskussion, weil sie der meinung war, sie kenne sich mit hunden aus, weil eine freundin von ihr immer mit hunden zu besuch kommt! :cool:

erinnert mich an so manchen "experten" :p

@markus: sehr gut geschrieben, bin auc gespannt was bzw. ob etwas zurückkommt :)
 

RatPack

Junior Knochen
Möchte hier auch noch mal was anmerken, da es meiner Meinung nach zu weinig raus kommt:
Ich habe gerade den Stimmzettel vor mir und mit "NEIN" gestimmt. Nicht aber weil ich gegen den hundeführerschein bin! Sonderen weil ich gegen den hundeführerschein NUR FÜR BESTIMMTE MENSCHEN/HUNDE bin. Es steht nämlich ausdrücklich auf dem Stimmzettel:"Sind Sie dafür, dass es in Wien für sogenannte "Kampfhunde" einen verpflichtenden Hundeführerschein geben soll?"
Zum einen müssten dann die Herrschaften auch definieren was sogenannte Kampfhunde sein sollen und nicht (so wie es scheint) planlos Rassen auf schreiben und zum anderen würde die einzig gerechte Beurteilung voraussetzen, dass ein Hund schon einmal/mehrmals auffällig war (nur dann kann man von einer Gefährdung ausgehen, ob sie nun durch den HH oder den Hund selber verursacht wird müsste aber dennoch noch gesondert erruiert und "behandelt" werden) und dies würde bedeuten, dass man erst NACH Vorfällen handeln kann!
Ich wäre allerdings nicht abgeneigt einen Hundeführerschein zu unterstützen, der sinnvoll und für alle HH/Hunde verpflichtend ist! OHNE Ausnahmen, wie z.B. "der Hund is eh so klein" (ich persönlich möchte nicht mal von einem Chihuahua gebissen werden, noch möchte ich, dass mein Riesenbaby von einem unsozialisierten Kleinhund attackiert oder gar gebissen wird), oder "die Omi (gemeint ist in dem Fall die HHin) is zu alt", denn ich habe schon oft "Omis" mit mittelgroßen und/oder großen Hunden gesehen, die sie im Fall des Falles NICHT halten oder unter Kontrolle bringen können. Und auch oft erleben müssen, dass ein Klein(st)hund an der Flexi, geführt von einer Omi Verhaltensprobleme hat und pöbbelt.

In diesem Sinne: Gerechtigkeit (Hundeführerschein) für alle (oder keinen).

Gruß
RatPack
 

Whisky

Gesperrt
Super Knochen
Also wenn ich bedenke, dass die Doris (ja ich kenne sie von früher) in einer WG gelebt hat, wo der Hund permanent strawanzen war .... vom 6. in den 12. Bezirk ist er täglich gelaufen und hat etliche Nachkommen hinterlassen ....

Ich bin sehr enttäuscht von ihr, das habe ich ihr allerdings schon vor Jahren gemailt, als sie mal einen Kommentar zu einen Kampfhundevorfall geschrieben hat
 
G

Gelöschtes Mitglied 16446

Guest
Für die Menschen, die unsere Argumente noch nicht kennen/verstanden haben, stelle ich meine Stellungnahme zur gestrigen Kurier-Kolumne von Doris Knecht hier hinein:



Sehr geehrte Frau Knecht!

Verantwortungsbewusste Hundehalter haben leider keinen Einfluss auf Handlungen und Aussagen von genau den Hundehaltern, gegen die WIR ALLE gerne vorgehen würden.

Als einer der Initiatoren der gerade laufenden Flyer-Aktion "PACK MA´S" (für alle nicht-WienerInnen: "packen wir es an"), möchte ich darauf hinweisen, dass wir NICHT gegen stärkere Kontrollen und Strafen sind...im Gegenteil!

SIE wollen bei der Volksbefragung mit "JA" stimmen und das ist Ihr gutes Recht, aber welche Wirkung wird dieses "Ja" haben?

Wien hat etwa 90.000 Hunde - der Hundeführschein wird für einen verschwindend kleinen Teil der in Wien gehaltenen Hunde (nicht viel mehr als 5.000) und ihre Besitzer/Halter eingeführt und selbst wenn wirklich ALLE Betroffenen sich der (sehr einfachen) Prüfung unterziehen, wird sich ihr Umgang mit den Hunden und mit ihren Mitmenschen nicht ändern...ob jemand einen Hundeführschein in der Tasche hat oder nicht, wird seinen Mitmenschen reichlich egal sein, wenn die bestehenden Gesetze nicht kontrolliert werden und dann eben "geprüfte" Hunde ihre Hauferl setzen oder von irgendwelchen Deppen als abschreckendes Mittel eingesetzt werden.

Kein Autofahrer wird durch den Führerschein daran gehindert, seinen Fuss fester auf das Gaspedal zu setzen, warum sollte das mit dem Hundeführschein anders sein?

Nur um es nochmal klar zu sagen - ein JA hat keine Auswirkung auf unseren Strassen.
Ein JA wird aber bewirken, dass unser Gesetzgeber mit dem Argument "wir haben reagiert, jetzt müssen wir abwarten" einfach NICHTS mehr macht...in Deutschland dauert dieses abwarten mittlerweile schon 10 Jahre und jetzt bröckeln die Rassenlisten, weil sie nichts gebracht haben (Niederlande und Italien haben 2009 alle Rassenlisten wieder gestrichen).

Ein "NEIN" zum Hundeführschein ist die einzige Antwort der wahlberechtigten Bevölkerung um unseren Gesetzgeber zu einer besseren Maßnahme zu zwingen, damit endlich mit ECHTEN Experten Gespräche geführt und weitere Schritte festgelegt werden können.

Wir verantwortungsvollen Hundehalter stellen uns NICHT gegen die Pflicht einer "fundierten Ausbildung" für Hundehalter (wie sie uns am Stimmzettel vorgegaukelt wird), sondern treten FÜR stärkere Kontrollen von Hundehaltern und eine effektivere Bekämpfung von Vermehrern/Hinterhofzüchter ein.

Ein "NEIN" ist die einzige Chance auf konstruktive Gespräche und wirkungsvolle Maßnahmen!


Mit freundlichen Grüßen

Markus Pollak

ehemaliger Rettungshundeführer der Österreichischen Rettungshundebrigade LG Wien, mit einer Staffordshire Bullterrier-Hündin und einer American Pit Bull Terrier-Hündin als Rettungshunde


Hallo Markus.

In der Gratis Zeitung Heute stand heute auch ein Artikel über dich.
Ich finde es super daß ihr euch für uns so einsetzt.

Ich wäre auch für stärkere Kontrollen von den jetzigen Gesetzen denn was bringt eine "Rasseliste" oder der "Hundeführerschein" wenn jetzt schon nicht stärker kontrolliert wird.

Wenn diese Gesetze mit den Rasselisten und Hundeführerschein tatsächlich kommen sollten, wird sich doch an den laschen Kontrollen ja auch nix ändern.

Jeder verantwortungsbewusste Hundebesitzer wird wissen wie er seinen Hund zu führen hat.

Es sollte allerdings verstärkt gegen HH vorgegangen werden, die ihre Hunde als KAMPFBESTIEN ausbilden und gegen unkontrollierte VERMEHRER die rein nur auf Profit aus sind.

Auf jeden Fall nochmals vielen Dank für euren Einsatz für uns Hundehalter.
Bitte macht weiter so.
 

Markus Pollak

Super Knochen
In der Gratis Zeitung Heute stand heute auch ein Artikel über dich.

Servus!

Ich hoffe doch stark, dass sie den Bericht nicht auf mich, sondern die Flyer-Aktion bezogen haben...ist er wenigstens gut geschrieben?



Bitte macht weiter so.

Tja, das Forum lebt - und damit ist auch das reale Leben gemeint!
Jeden Tag laufen Menschen, die hier "nur" Namen sind, mit Flyern durch Wien und zeigen, dass wir Hundehalter keine wehrlose Randgruppe sind - das ist ein wunderbarer Einsatz und es bewegt wirklich etwas!

Dem "danke für euren Einsatz" und "bitte macht weiter so" schliesse ich mich an!

:2thumbsup:
 
G

Gelöschtes Mitglied 16446

Guest
Servus!

Ich hoffe doch stark, dass sie den Bericht nicht auf mich, sondern die Flyer-Aktion bezogen haben...ist er wenigstens gut geschrieben?
:2thumbsup:


Die Überschrift lautete "Der Hundeführerschein für alle ist eine reine Farce"
Ja und daß du vom Hundeführerschein und der Rasselisten nichts hältst und daß Tierfreunde auf die Barrikaden gehen.

Und daß du den Hundeführerschein mit einem deiner Hunder gemacht hats der Taub war und kein Richter das bemerkt hätte.

Und daß eben jene die ihre Hunde nicht registrieren sowieso auch keinen Test machen lassen würden.
Aber angeblich ist die Nachfrage nach dem Hundeführerschein gestiegen.

Also bitte weiter so auch, öffentlich.
Wär natürlich super wenns auch noch ins Fernsehen gehen würde, damit auch jeder davon erfahrt daß wir uns Hundehalter das nicht gefallen lassen wollen nur weil es auch schwarze Schafe unter den Hundehaltern gibt.
 

perro06

Super Knochen
Einen Idee hätte ich:

Einen HFS für den HF, meinetwegen gestaffelt, für Kleinhunde bis hin zu den Hunden, die im Augenblick zur Zielscheibe geworden sind. Dann darf so ein Hundehalter entweder nur Pudel, Yorki & Co führen und andere dafür auch Landseer, Doggen oder Kangals. Ein Hundeführerschein, der an jeden einzelnen Hund gekoppelt ist, ist in keiner Weise durchdacht. Im Krankheitsfall kann es passieren, dass man dann niemanden hat, der ohne sich straffällig zu machen mit dem Hund raus kann.
Wenn ich einen LKW fahren möchte reicht zwar auch nicht der B-Schein, aber ich darf, wenn ich den C-Schein habe, gleich, ob der LKW von Steyr (weiß gar nicht, ob es die Marke noch gibt) oder einen anderen fahren.

Es gibt in meiner Nähe einige ganz nette HF von Malteser und anderen kleinen Rassen, denen würde ich nie im Leben meinen Dogo anvertraun.
Es darf ja auch niemand der Moped fahren kann mit einer 1000er Honda fahren.
 

Hikaru

Super Knochen
Einen Idee hätte ich:

Einen HFS für den HF, meinetwegen gestaffelt, für Kleinhunde bis hin zu den Hunden, die im Augenblick zur Zielscheibe geworden sind. Dann darf so ein Hundehalter entweder nur Pudel, Yorki & Co führen und andere dafür auch Landseer, Doggen oder Kangals. Ein Hundeführerschein, der an jeden einzelnen Hund gekoppelt ist, ist in keiner Weise durchdacht. Im Krankheitsfall kann es passieren, dass man dann niemanden hat, der ohne sich straffällig zu machen mit dem Hund raus kann.
Wenn ich einen LKW fahren möchte reicht zwar auch nicht der B-Schein, aber ich darf, wenn ich den C-Schein habe, gleich, ob der LKW von Steyr (weiß gar nicht, ob es die Marke noch gibt) oder einen anderen fahren.

Es gibt in meiner Nähe einige ganz nette HF von Malteser und anderen kleinen Rassen, denen würde ich nie im Leben meinen Dogo anvertraun.
Es darf ja auch niemand der Moped fahren kann mit einer 1000er Honda fahren.

Nur kann man auch nicht die Schwierigkeit eines Hundes immer an der Größe Festmachen! Ich kenne einige Dackel, Terrier und co. die weit aus schwieriger zu führen sind wie so mancher großer Hund!

Lg
 

perro06

Super Knochen
Nur kann man auch nicht die Schwierigkeit eines Hundes immer an der Größe Festmachen! Ich kenne einige Dackel, Terrier und co. die weit aus schwieriger zu führen sind wie so mancher großer Hund!

Lg

da geb ich dir schon Recht, nur irgendeinen Weg wird man finden müssen, war ja nur ein Vorschlag. Vielleicht gibt das ja den Anstoß zu einer besseren Idee;)
 

Hikaru

Super Knochen
da geb ich dir schon Recht, nur irgendeinen Weg wird man finden müssen, war ja nur ein Vorschlag. Vielleicht gibt das ja den Anstoß zu einer besseren Idee;)

Hihi ja da hast du recht ...! Und ich bin da ganz bei dir das Leute die ich sag mal einen "Gänseblümchen" hatten und nicht mehr Erfahrung an manchen anderen Tieren scheitern!
 
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