Anknurren bei Besuch

chevalier

Anfänger Knochen
Seit über einem Jahr lebt unser Zwergpudel (2 1/2 Jahre alt) in unserer Familie. Neuerdings, wenn unser erwachsener Sohn zu Besuch kommt, knurrt er ihn an. Das gleiche macht er auch, wenn unser Sohn mal kurz das Zimmer verlässt und nach 2-3 Minuten wieder ins Zimmer kommt. Es dauert dann ein paar Minuten, bis er sich beruhigt - oder mal von ihm anfassen/streicheln lässt. Ähnliches habe ich mit ihm schon mal spät Abends beim Spazierengehen beobachtet, als ihm eine große stattliche unbekannte Person entgegenkam. Unser Sohn hat die gleiche Größe, wie diese Person. Auch da knurren/kurzes anbellen, Schwanz zwischen die Beine und geduckte Haltung des Hundes. Unser Sohn ist freundlich zu ihm. Wie können wir diese Situation "entschärfen"? Gutgemeinte Tipps an mich/uns. Unser Sohn kommt 2-3 mal im Monat bei uns vorbei. Anfangs war das verhalten unseres Hundes ihm gegenüber sehr positiv, ließ sich regelmäßig ausführen.
 
ist mal irgendwas passiert? Alsoversehentlich auf die Pfoten getreten o.ä? Oder ganz andere Frage (brauchst nicht drauf antworten, nur so zum Überlegen) Hattet ihr mal eine lautere Diskussion mit dem Sohn oder gar Streit?

Und vorallem was heißt, dein Sohn ist freundlich zu ihm? Er beugt sich zu ihm runter, um ihn zu begrüßen.......?
 
das Problem habe ich auch immer wieder, allerdings bei Fremden. Ich mache immer ein oder zwei Minuten Klickertraining. Das heißt der Fremde kriegt Leckerli in die Hand, ich klicke und er gibt dem Wauz das Leckerli. Wenn die Übungseinheit dann vorbei ist, bitte ich die Person dann immer dem Hund jetzt nicht großartig Aufmerksamkeit zu schenken, weil er das nicht genau einschätzen kann und wieder verunsichert wird - sobald Wauz erkennt, dass wirklich alles okay ist (sich also entspannt), nähern wir uns gemeinsam dem Wauz.

Früher war das immer, mit dem Klicker kriege ich das jetzt wieder in Griff - sehr selten muss ich diese Trainingseinheit einlegen... hängt auch immer von der Tagesverfassung des Hundes ab. Zumindest bei meiner Smiley :)

Kann sein, dass irgendetwas aus Versehen vorgefallen ist (eben auf die Pfoten treten z.B.) - deshalb ist der Sohn vielleicht als "böse" abgestempelt. Vielleicht hat das auch etwas mit Ressourcen zu tun - aber davon hab ich gar keine Ahnung :D
 
hat der hund eine unerfreuliche vorgeschichte?
schlechte erfahrungen mit fremden menschen allgemein?
dein sohn sollte den hund ignorieren wenn er zu dir kommt und ihm nicht in die augen schauen oder sonstiges würd ich mal sagen...wenn der hund von allein zu ihm kommt, isses ok, aber keine annäherungsversuche von seiten deines sohnes würd ich mal sagen.
die situation mit dem fremden auf der strasse zeigt ja deutlich, dass der hund angst hatte und die distanz zu dieser person für den hund zu klein war..

wie reagiert dein sohn, wenn er angeknurrt wird?
 
Mal wieder schwer zu sagen, ohne es selber gesehen zu haben.
Also, was genau tut dein Sohn, wenn er zu Besuch kommt? Er klingelt, du lässt ihn rein oder hat er einen Schlüssel und kommt alleine rein? Darf der Hund mit zur Tür oder bleibt auf seinem Platz? Begrüßt er ihn? Beugt sich dein Sohn zu deinem Hund runter (was eine Bedrohung für deinen Hund sein kann!)?
Da dein Hund wie du beschreibst ängstlich reagiert (geduckte Haltung, wegschleichen etc.) gehe ich hier mal nicht von einem Revierverhalten aus, er fühlt sich offenbar bedroht durch deinen Sohn.
Zunächst für die nächsten Besuche wichtig wäre, dass dein Hund eine Rückzugsmöglichkeit bekommt, und dein Sohn ihn in Ruhe lässt, ganz und gar.
Ein Knurren oder Ähnliches würde ich persönlich bei meinen Hunden nicht akzeptieren, wenn sie eine Rückzugsmöglichkeit haben, gibt es für mich keinen akzeptablen Grund, Aggressionen zu zeigen! Meine Hunde haben sich zurückzuziehen oder dürfen begrüßen, knurren ist tabu. Würden sie es versuchen würde ich einschreiten, den Hund körperlich auf seinen Platz verweisen und mit meinem Warnsignal eine Konsequenz androhen (ist nunmal die Methode mit der ich arbeite und die finde ich sehr fair für den Hund, weil ich einschätzbar und konsequent bin und mein Hund immer weiss, was er bekommt). Ich musste in zwei Jahren jedem Hund nur wenige Male die Konsequenz aufzeigen, seit her reicht eine stimmliche Warnunr (beim mir ein mittelstarkes aber hartes EY) dann bricht der Hund die Handlung ab, die er gerade tut.

Aber wie gesagt, aus der Ferne ist das unheimlich schwer. Gib deinem Hund eine Rückzugsmöglichkeit und wenn nötig verweise ihn auf diese, fals er wieder knurrt, das würde ich nicht hinnehmen. ABER dein Sohn muss ihn in Ruhe lassen, nicht ansprechen, nicht bedrängen, nicht ansehen usw...
Wenn das soweit in der Wohnung klappt, könnt ihr anfangen eine Beziehung zwischen Sohnemann und Hund aufzubauen.
Liebe Grüße Anne
 
klingt für mich nachvollziehbar - mir sind aber folgende Gedanken gekommen:

Wenn der Hund also wirklich Angst hat, reicht es, ihn "nur" auf den Platz zu verweisen? Davon fürchtet er sich letzlich auch nicht weniger und ich frage mich, ob das nicht vielleicht sogar der Beziehung zu seiner Bezugsperson schadet - weil die ihn ja dann zu einer solchen Handlung "zwingt", wo er doch so Angst hat und sich irgendwo Schutz erhofft (sehe ich das vielleicht zu vermenschlicht?).

Deshalb frage ich mich, ob der Hund jemals die Angst vor dem Sohn verliert, sodass man irgendwann einmal überhaupt an der Beziehung zum Sohn arbeiten kann.

Ich glaube, dass der Hund lernen muss, dass er vor ihm keine Angst haben braucht. Ob das einfache Ignorieren ausreicht, weiß ich nicht so recht - bei meiner Smiley funktioniert es bei fremden Menschen selten, wenn sie einmal richtig ängstlich ist und knurrt (oder sogar zwickt).
 
Der Hund muss meiner Meinung nach einen Rückzugsort haben (Körbchen, Box, was auch immer) wo er sich sicher fühlt und IMMER in Ruhe gelassen wird, was ich hier betonen würde für diesen Fall, und vielleicht ist der eben auch nicht im selben Raum wie der Besuch.
Ich verweise meine Hund auf ihren Platz um ihnen zu zeigen, dass die Situation im Griff ist und sie nun nicht mehr reagieren müssen,was sie sehr entspannt und stressfrei annehmen.
Ignorieren ist nicht das was ich geraten habe, ich habe nur gesagt die Person vor der die Angst besteht sollte den Hund erst mal! ignorieren, bevor noch Schlimmeres passiert, schnappen zb., der Besitzer soll durchaus eingreifen.
Ein Vertrauensbruch ist das für mich absolut nicht, ich weise den Hund nur in seine Schranken, denn er hat für mich niemanden anzuknurren, es sei denn, er kann nicht mehr ausweichen. Liegt er aber auf seinem geliebten Platz, wo er immer sicher ist und seine Ruhe hat, und wird auch in Ruhe gelassen vom Sohnemann, kann er sich erst mal entspannen und die Situaion neu bewerten ;) und DANN kann der Sohn z.B.draussen, Kontakt zu ihm aufnehmen, das meinetwegen positiv mit Lecker, Clicker was auch immer ;)
Liebe Grüße
 
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