Angstbeller?

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cd8180

Guest
Hallo,

habe mit meinem Rüden Dustin (2 1/2 Jahre, Irish-Setter) folgendes Problem:

Wenn ich mit ihm an der Leine spazieren gehe und ein Jeep, Traktor, Bus oder PKW mit Anhänger fahren vorbei, fängt er wie wild an zu bellen und ist kaum noch zu beruhigen. Auch wenn andere Hunde (aber nur, wenn sie auch an der Leine sind) kommen, flippt er völlig aus. Ohne Leine versteht er sich mit fast jedem Hund prächtig, wenn wir ab und an einem unangeleinten Hund begegnen, der auf uns zukommt bleibt er auch ruhig. Alle Leute denken, er ist total aggresiv, wenn er so bellt. Ich aber denke, dass das nur ein Angstbellen ist. Wenn manchmal Männer mit Hüten, oder Zeitungsausträger mit ihren Karren kommen und ihn streicheln wollen, geht er rückwärts und verändert seine sonst so fröhliche und manchmal etwas zu stürmische Art. Er ist mittlerweile unser 3. Setter, ich war von Anfang an mit ihm in der Welpenschule, wo die kleinen auch oft mit lauten Geräuschen, Menschen mit Schirmen, Krücken und Rollstühlen o. ä. konfrontiert wurden, um daran gewöhnt zu werden. Ich weiß mir wirklich nicht mehr zu helfen und packe ihn mit seinen 35 kg dann kaum noch. Wenn ich mit ihm joggen gehe, klappt das so toll, bis dann wieder eine oben beschriebene Situation kommt, dann muss ich immer gefasst sein, ich bin schon 2 mal mit ihm gestürzt, weil er mir dann voll zwischen die Füsse gelaufen ist. Einmal hat sich sein Halsband geöffnet und er ist mir entwischt (leider kommt er auf Zuruf nicht!) ausgerechnet in dem Moment kam dann auch noch ein Schäferhund, die zwei bellen sich auch immer total böse an. Ich dachte mir, so, dass wars dann wohl. Und was macht mein Hund? Rennt 5-6x auf den anderen angeleinten Hund zu, bellt und schwänzelt freudig und rennt dann weiter. Also hat es ja wohl nichts mit Agressivität zu tun. Wir waren so lange mit ihm in der Hundeschule, er beherrscht fast jeden Befehl, aber unter Ablenkung, geht gar nix mehr. Ich habe ihn sogar nach Anweisung zuhause nicht mehr gefüttert und nur beim Gassi gehen, da wollte er dann nix, Fressen ist für ihn dann nur Nebensache! Bitte gebt mir Tipps oder eure Erfahrungen weiter, ich weiß mir echt nicht mehr zu helfen.

Danke
 
Hundeschule ist ja schön und gut...Aber ich würde sagen such dir einen Trainer, der mit euch zuhause ( in gewohntem Gebiet) auch unter Ablenkung übt und nicht "nur" auf dem Platz! Ansonsten ist es schwer etwas zum Verhalten deines Hundes zu sagen ohne ihn gesehen zu haben!:o

Lg, Tanja
 
Hallo cd8180,

Ich denke dein Hund ist mit den von dir beschriebenen Situationen überfordert. Normalerweise ist es die Aufgabe des Rudelführers, in solchen Situationen zu agieren - wenn du das unterlässt, dann sieht er sich gezwungen, das ganze zu übernehmen und kommt damit nicht zurecht.

cd8180 schrieb:
Wenn ich mit ihm an der Leine spazieren gehe und ein Jeep, Traktor, Bus oder PKW mit Anhänger fahren vorbei, fängt er wie wild an zu bellen und ist kaum noch zu beruhigen. Auch wenn andere Hunde (aber nur, wenn sie auch an der Leine sind) kommen, flippt er völlig aus. Ich aber denke, dass das nur ein Angstbellen ist.
Diese Situationen machen ihm Angst - er weiß nicht mehr, was er tun soll. Jetzt bist du gefragt: Zeig ihm, dass du alles unter Kontrolle hast - sei selbstsicher und geh ihm mit gutem Beispiel voran. Wenn du siehst, dass z.B. ein Traktor kommt, dann nimm ihn bei Fuß, geh mit ihm ein Stück zur Seite und lass ihn neben dir sitzen. Zusätzlich kannst du ihn auch noch mit Leckerchen ablenken...immer wenn er sich gut benimmt, dann bekommt er etwas.

cd8180 schrieb:
Wenn manchmal Männer mit Hüten, oder Zeitungsausträger mit ihren Karren kommen und ihn streicheln wollen, geht er rückwärts und verändert seine sonst so fröhliche und manchmal etwas zu stürmische Art.
Klar, die sind doch besonders gefährlich :D....er lässt die Situation auf sich zukommen, wartet ab, was du dazu sagst - und wenn von dir nichts kommt und die "bedrohliche" Person immer näher kommt, dann weiß er sich nicht anders zu helfen als ein Stück zu "flüchten" und seiner Unsicherheit freien Lauf zu lassen. Auch hier ist es wichtig, dass du eingreifst und ihm durch dein Handeln zeigst, dass diese Menschen ungefährlich sind. Du bestimmst, wann er gestreichelt wird - lass es nicht zu, dass ihn die Leute einfach angrapschen! Wenn du findest, er könnte durchaus gestreichelt werden, dann lass ihn sitzen oder liegen und sag den betreffenden Personen, wie sie sich zu verhalten haben (keine schnellen Bewegungen, ruhig sprechen, hinhocken, Hund nicht niederstarren).

cd8180 schrieb:
Wir waren so lange mit ihm in der Hundeschule, er beherrscht fast jeden Befehl, aber unter Ablenkung, geht gar nix mehr. Ich habe ihn sogar nach Anweisung zuhause nicht mehr gefüttert und nur beim Gassi gehen, da wollte er dann nix, Fressen ist für ihn dann nur Nebensache! Bitte gebt mir Tipps oder eure Erfahrungen weiter, ich weiß mir echt nicht mehr zu helfen.
Wichtig ist, dass ihr ihm jetzt mal klarmacht, wer der Rudelführer ist. Dem kann er vertrauen, der entscheidet, was wann gemacht wird und der sagt ihm auch, wie er sich zu verhalten hat.
Er will unterwegs nichts fressen, da er ja auf dich aufpassen muss (aus seiner Sicht ;))....

Beschreib doch mal dein Verhalten in solchen Situationen!
 
Wichtig ist, dass ihr ihm jetzt mal klarmacht, wer der Rudelführer ist. Dem kann er vertrauen, der entscheidet, was wann gemacht wird und der sagt ihm auch, wie er sich zu verhalten hat.
Er will unterwegs nichts fressen, da er ja auf dich aufpassen muss (aus seiner Sicht ;))....

Beschreib doch mal dein Verhalten in solchen Situationen!

also ...
Es gibt Menschen und es gibt Hunde.
Ein Mensch kann NIE Rudelführer sein - weil Mensch-Hund ist kein Rudel.

Und... Hund will unterwegs nichts fressen, weil er STRESS hat...

Teilweise kann ich Deinen Ausführungen zustimmen (bis auf das "Rudelführergeschwafel" *gg*) - der Hundeführer muss dem Hund Sicherheit vermitteln und ihn möglichst an der Situation vorbei-/herausführen oder ihm zeigen, dass die Situation nicht gefährlich ist.
Ängste sind manchmal vollkommen irrational für uns.

so .. sorry... mein geplagter Junghund muss mal ;-)

bis denne
Biene
 
vusel schrieb:
also ...
Es gibt Menschen und es gibt Hunde.
Ein Mensch kann NIE Rudelführer sein - weil Mensch-Hund ist kein Rudel.
Ich bin schon der Meinung, dass Mensch und Hund genauso ein Rudel ist....wenn auch nie in so einer Form wie das in einem Hunderudel ist (ist eben ein gemischtes Rudel ;)).

vusel schrieb:
Und... Hund will unterwegs nichts fressen, weil er STRESS hat...
Eben - und den Stress hat er, weil er nicht weiß, was er tun soll und unsicher ist...und dass sollte ihm sein Rudel- bzw. Hundeführer sagen!

*dani* schrieb:
Wichtig ist, dass ihr ihm jetzt mal klarmacht, wer der Rudelführer ist. Dem kann er vertrauen, der entscheidet, was wann gemacht wird und der sagt ihm auch, wie er sich zu verhalten hat.
Er will unterwegs nichts fressen, da er ja auf dich aufpassen muss (aus seiner Sicht ;))....
Ich bin normalerweise relativ skeptisch gegenüber der ganzen Rudelführersache - aber der Hund kann nur Sicherheit bekommen wenn er weiß, wer hier führt!
Hier kommt alles auf einmal auf den Hund zu, er muss mit der Situation selber klarkommen und auf alles aufpassen, was ansonsten ja der menschliche Rudelführer übernimmt (der kann das ja auch ;))...
 
Ich bin schon der Meinung, dass Mensch und Hund genauso ein Rudel ist....wenn auch nie in so einer Form wie das in einem Hunderudel ist (ist eben ein gemischtes Rudel ;)).

blödsinn *g*
Ein Hund und ein Kamel geben auch kein Rudel, wenn man sie zusammenschmeisst


Eben - und den Stress hat er, weil er nicht weiß, was er tun soll und unsicher ist...und dass sollte ihm sein Rudel- bzw. Hundeführer sagen!

Vorhin schriebst du: er will nicht fressen, weil er auf dich aufpassen muss. Und das ist SO nicht richtig


Ich bin normalerweise relativ skeptisch gegenüber der ganzen Rudelführersache - aber der Hund kann nur Sicherheit bekommen wenn er weiß, wer hier führt! ***oder dass man sich auf seinen Menschen verlassen kann... das hat aber nichts mit Rudel zu tun....
Hier kommt alles auf einmal auf den Hund zu, er muss mit der Situation selber klarkommen und auf alles aufpassen, was ansonsten ja der menschliche Rudelführer übernimmt ***es gibt keinen Menschlichen Rudelführer *g* ..... wahrscheinlich meinst du eh das Gleiche.. *lach*... aber ich bin absolut gegen diese Formulierung...der Mensch wär halt nur gern der, der absolut das Sagen hat und über der niedrigen Kreatur steht ... (wie sonst könnte er sich anmaßen ein RUDEL zu führen??- wo er sich meist mit der Hundesprache gar nicht auskennt??) ... er kann NUR ein guter Partner sein, der ZUSAMMEN mit seinem Hund eine Situation meistert (der kann das ja auch ;))...

Unsre Hunde leisten unglaubliches - und wir wissen das oft gar nicht zu schätzen.
Nur, damit sie mit uns zusammenleben können, VERLANGEN wir von Ihnen, hündisches Verhalten zu unterlassen (jagen zum Beispiel ... scheisse fressen, bellen, usw usw usw) .. und dafür ein Verhalten an den Tag zu legen, was in UNSERE Welt passt, aber nicht in die ihre...

Stell Dir mal vor, Du kommst auf den Mars .. lebst bei einer Familie, die Dir nicht erlaubt, so zu kommunizieren, wie Du es gewohnt bist. Andere Deiner Art, darft du nur mit Kopfnicken begrüßen und du darft nicht mit ihnen reden und spielen...

Und DAFÜR machen unsre Hunde das ganz fabelhaft - sie haben es verdient, dass man auch ihre Bedürfnisse berücksichtigt...
Ich muss ein Tier, was sich so bereitwillig in MEIN Leben integriert, nicht berudelführern! Ich sollte ihm HELFEN, hier zurechtzukommen so gut es geht :-)

Biene
 
Unsre Hunde leisten unglaubliches - und wir wissen das oft gar nicht zu schätzen.
Nur, damit sie mit uns zusammenleben können, VERLANGEN wir von Ihnen, hündisches Verhalten zu unterlassen (jagen zum Beispiel ... scheisse fressen, bellen, usw usw usw) .. und dafür ein Verhalten an den Tag zu legen, was in UNSERE Welt passt, aber nicht in die ihre...

Stell Dir mal vor, Du kommst auf den Mars .. lebst bei einer Familie, die Dir nicht erlaubt, so zu kommunizieren, wie Du es gewohnt bist. Andere Deiner Art, darft du nur mit Kopfnicken begrüßen und du darft nicht mit ihnen reden und spielen...

Und DAFÜR machen unsre Hunde das ganz fabelhaft - sie haben es verdient, dass man auch ihre Bedürfnisse berücksichtigt...
Ich muss ein Tier, was sich so bereitwillig in MEIN Leben integriert, nicht berudelführern! Ich sollte ihm HELFEN, hier zurechtzukommen so gut es geht :-)

Biene

Danke Biene!:) Ich find dich klasse!!!! Das hast du schön gesagt!;)
 
Danke Biene!:) Ich find dich klasse!!!! Das hast du schön gesagt!;)

*rotwerd*
a090.gif


:o ich mag Dich auch *gg*
 
blödsinn *g*
Ein Hund und ein Kamel geben auch kein Rudel, wenn man sie zusammenschmeisst

Warum legen unsere Hunde dann ein Rudelverhalten an den Tag? Im "gemischten Menschenrudel"? Warum geben oft Hunde und Katzen ein Rudel ab (freiwillig)?

Die Frage ist jetzt nicht ironisch gemeint sondern mein ernst. ;)
 
Warum legen unsere Hunde dann ein Rudelverhalten an den Tag? Im "gemischten Menschenrudel"? Warum geben oft Hunde und Katzen ein Rudel ab (freiwillig)?

Die Frage ist jetzt nicht ironisch gemeint sondern mein ernst. ;)

ne ... kann ich schon verstehen...
Hmm... warum verhalten sich Menschen wie Menschen?
Genau ... weil sie Menschen sind.
Und warum sollten sich Hunde nicht wie Hunde verhalten, auch wenn sie mit Menschen zusammen sind?

Natürlich legen sie ein gewisses "Rudelverhalten" an den Tag... aber dieses ICH BIN DER RUDELFÜHRER ... ist längst überholt... und lehnt an die umstrittene Dominanztheorie an.

Zitat aus dem Buch von Barry Eaton: (ich tipp ab .. bitte schnelltippfehler zu entschuldigen... *g*)

Rudelverhalten und Rangordnung - die Theorie

Die erste Frage, die wir uns stellen müssen ist: Betrachtet sich der Hund in seiner menschlichen Familie wirklich als Rudelmitglied? Es steht ausser Frage, dass Hunde soziale Lebewesen sind. Vorausgesetzt wie wurden richtig sozialsiert, sind sie in der Lage mit verschiedenesten Arten freundschaftlich miteinander zusammen zu leben. Aber kann ein Hund ein Mitglied eines menschlichen "Rudels" sein? Während der so genannten sensiblen Phase der sozialen Entwicklung des Welpen bewirkt der Kontakt mit der Mutter und den Geschwistern eine Prägung des jungen Hundes auf Artgenossen. Er weiss also, dass er ein Hund ist und wird andere Hunde als solche erkennen und sich entsprechend verhalten. Dieser Umstand bestimmt die Entwicklung seines zukünftigen Verhaltens. Wir Menschen akzeptieren Hunde als Mitglieder unserer Familie, aber aufgrund der Prägung, die der Welpe in den ersten Lebenswochen erfurh, fühlt er sich zwar dieser Menschenfamilie zugehörig, aber nicht als Mitglied eines "Rudels". Er denkt nicht wie wir, er zeigt nicht das gleiche VErhalten wie wir, er riecht nicht wie wir und er lebt auch nict nach nden gleichen Richtlininen und Werten wie wir. Ausser unter bestimmten extremenUmständen bilden sich Rudelstrukturen immer nur innhalb einer Art. John Fisher schrieb einmal: "Ich glaube wirklich nicht, dass Hunde uns als Hunde ansehen und deshalb konkurrieren sie auch nicht mit uns um die Position im Rudel."

Sofern wir diese Theorie akzeptieren, kann ein Hund sich nicht als einen Teil unsres menschlichen Rudels verstehen und deshalb wird er auch nicht versuchen eine Postiion in der Rudelhierarchie zu erreichen, die ihn über uns Menschen stellt. Hinzu kommt, dass Abrantes die Rangordnung unter Caniden als eine "Donimanz-Unterwerfungs-Beziehung" definiert, die "durch ritualisiertes Verhalten etabliert und aufrechterhalten wird". Er fährt fort und sagt, dass diese Beziehung abhängig davon ist .....
  1. ...wie aggressiv die Art ist
  2. ...ob zwei Tiere bereit sind, um eine dominante Position bis zum Tod zu kämöfen, oder ob einer von beiden nachgeben wird.
  3. ...ob alle Ressourcen in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen, denn dannwird es weniger Anlass zu Auseinandersetzungen geben
  4. ...ob das Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Tieren optimal ist
  5. ...ob die Tiere in Gefangenschaft leben oder frei umherstreifen können.
Hört sich das nach einer Beschreibung der Beziehung zwischen Hund und Mensch an? Ich hoffe nicht!! Es hört sich doch wohl vielmehr nach einer Beziehung zweier Lebewesen an, die der gleichen Art angehören..

Einen letzten Punkt gilt es zu beachten: unsere Hunde werden mit Futter und Wasser versorgt. Sie haben ein Dach über dem Kopf, erhalten mentale Anregungen und werden körperlich gefordert. Sie haben Gesellschaft und es wird für ihre Gesundheit gesorgt. Somit gibt es für sie keinen Grund, nach einer hörhren Rangposition in ihrem "Rudel" zu streben. Wenn sie das ultimative Ziel, Alpha zu werden, erreichen würden, wenn sie der "Chef" wären und an der Spitze der Hierarchie angekommen wären, dann müssten sie für alles Mögliche die Verantwortung übernehmen, denn das bringt die Alpha-Position mit sich. Sie müssten zum Beispiel Abläufe organisieren, was natürlich unmöglich ist. Ein Hund wird starke emotionale Bindungen zu seinem Besitzer und zu seiner Familie knüpfen und umgekehrt gilt das Gleiche, aber er kann niemals ein Teil des menschlichen "Rudels" sein.

Frage geklärt??

Liebe Grüße
Biene
 
Ahhh...jemand zum Diskutieren *freu* :)
vusel schrieb:
Zitat von *dani*
Ich bin schon der Meinung, dass Mensch und Hund genauso ein Rudel ist....wenn auch nie in so einer Form wie das in einem Hunderudel ist (ist eben ein gemischtes Rudel).

blödsinn *g*
Ein Hund und ein Kamel geben auch kein Rudel, wenn man sie zusammenschmeisst
Du musst das aus meiner Sicht etwas anders betrachten....
Im Wolfsrudel ist es so, dass es ein Alphapärchen gibt dass das ganze Rudel führt und deren Anweisungen die anderen (untergeordneten) Wölfe befolgen...von den Alphas hängt das Überleben der Truppe in der Wildnis ab! Der Alpha ist das intelligenteste, stärkste Mitglied des Rudels und sagt den anderen, wo's langgeht - das Rudel würde ohne Anführer nicht existieren können! Der Führer sorgt für den Schutz des Rudels, die Nahrungsversorgung, Organisation der Jagd usw. - und dafür zollt ihm der Rest Respekt und akzeptiert seine erhöhte Position im Rudel!

Wie ist das jetzt bei Mensch und Hund? Aus meiner Sicht darf man den Hund nicht einfach so mit dem Wolf vergleichen - da liegen viele Generationen dazwischen! Wölfe haben eine wesentlich feinere Kommunikation als Hunde und unterscheiden sich durch das eine oder andere noch zusätzlich von den Hunden (Beispiel Bellen ;)).....das Rudelverhalten und damit die Notwenigkeit der Rangordnung ist aber erhalten geblieben (sieht man doch im Hunderudel sehr schön). Der Hund kann in der heutigen Gesellschaft ohne die Hilfe des Menschen (allein) nicht zurechtkommen - er ist auf Führung angewiesen, und wenn die fehlt, dann entsteht daraus oft der sog. "Problemhund".

Ein Hund hat, wenn er dem Menschen als seinem Führer folgt, wesentlich mehr Freiheiten, er fühlt sich wohler (weil er weiß, wo sein Platz ist und dass er sich auf den Menschen verlassen kann) und kann sich unter dieser Führung entwickeln ohne Schaden zu nehmen.

Es ist für mich sehr wichtig, was man unter Rudelführer versteht - das ist keine Person, die den Hund benachteiligt, misshandelt, unterwirft, zwingt oder dergleichen. Ein richtiger Rudelführer ist geduldig, konsequent, liebevoll, sanftmütig, sicher, verständnisvoll,....

vusel schrieb:
Ich bin normalerweise relativ skeptisch gegenüber der ganzen Rudelführersache - aber der Hund kann nur Sicherheit bekommen wenn er weiß, wer hier führt! ***oder dass man sich auf seinen Menschen verlassen kann... das hat aber nichts mit Rudel zu tun....
Doch - ich finde, das hat sehr wohl mit dem Rudel und damit mit dem Rudelführer zu tun! Ein Hund kann sich nur auf seinen Menschen verlassen wenn er weiß: DEM kann ich vertrauen! Der hat Führungsqualität, der sorgt dafür, dass es mir gutgeht und dass mir nichts passiert - DEM folge ich freiwillig! Im Hunde/Wolfsrudel übernimmt das der Alpha, hier der Mensch.

vusel schrieb:
Hier kommt alles auf einmal auf den Hund zu, er muss mit der Situation selber klarkommen und auf alles aufpassen, was ansonsten ja der menschliche Rudelführer übernimmt ***es gibt keinen Menschlichen Rudelführer *g* ..... wahrscheinlich meinst du eh das Gleiche.. *lach*... aber ich bin absolut gegen diese Formulierung...der Mensch wär halt nur gern der, der absolut das Sagen hat und über der niedrigen Kreatur steht ... (wie sonst könnte er sich anmaßen ein RUDEL zu führen??- wo er sich meist mit der Hundesprache gar nicht auskennt??) ... er kann NUR ein guter Partner sein, der ZUSAMMEN mit seinem Hund eine Situation meistert (der kann das ja auch ;))...
Maaaan nicht alles auf einmal :D
Aaalso *puhmach*:
So wie du einen Rudelführer siehst bin ich auch der Meinung: DAS soll es sicher nicht geben - jemanden, der den Hund als niedrige Kreatur sieht, ihn unterwerfen (:eek:) will....DAS meine ich damit nicht (siehe oben ;))!
Zur Hundesprache: Die kennen nur die wenigsten :(...und da hast du vollkommen Recht: Will ich das Rudel führen, dann müssen wir uns verstehen...da ein Hund nicht verbal in Sätzen mit jemandem spricht wird man wohl die Hundesprache lernen müssen...kapiert nur fast keiner!
Ich habe auch nie behauptet, dass man deswegen nicht Partner sein kann - auch im Rudel geht alles nur ZUSAMMEN und nicht alleine. Ich mache alles mit meinem Hundi zusammen, wenn es in einer Notsituation darauf ankommt, dann sag ich wo's langgeht (z.B. sehr lautes viel zu schnelles Motorrad kommt) und Gini ist froh, jemanden zu haben, dem sie folgen kann - sie wäre mit der Situation heillos überfordert. Wenn wir auf einen aggressiven Hund treffen und Gini nicht sicher ist - dann sieht sie zu mir und wartet ab, was ich mache und welche Reaktion/Aktion ich zeige.

Das ist das, was ich unter Mensch-Hund-Rudel verstehe und wie ich einen Rudelführer sehe....ganz anders als im Hunde/Wolfsrudel (ich beiße meinem Hund nicht über die Schnauze, werfe ihn nicht zu Boden, schnappe nicht,....), das fängt schon bei der Kommunikation an!

vusel schrieb:
Unsre Hunde leisten unglaubliches - und wir wissen das oft gar nicht zu schätzen.
Nur, damit sie mit uns zusammenleben können, VERLANGEN wir von Ihnen, hündisches Verhalten zu unterlassen (jagen zum Beispiel ... scheisse fressen, bellen, usw usw usw) .. und dafür ein Verhalten an den Tag zu legen, was in UNSERE Welt passt, aber nicht in die ihre...
Die Regeln, die wir aufstellen, haben aber auch Sinn (meine zumindestens ;)):
Jagen >> Jäger könnte den Hund erschießen, Straßen in der Nähe
Aufklauben >> Gift
Bellen: ist bei mir erlaubt (zumindest in Maßen, dauerbellen nicht)
Genauso zwinge ich mein Hundi auch nicht, sich irgendwie menschlich zu verhalten....
Noch zum Jagen: Das kann man auch mit einer Ersatzbeute tun (Ball, Spieltau) - mein Hundi ist davon begeistert und würde, wenn es hinter einer Katze her ist, wahrscheinlich abbremsen und spielen kommen !

Stell Dir mal vor, Du kommst auf den Mars .. lebst bei einer Familie, die Dir nicht erlaubt, so zu kommunizieren, wie Du es gewohnt bist. Andere Deiner Art, darft du nur mit Kopfnicken begrüßen und du darft nicht mit ihnen reden und spielen...
Das wäre wirklich schlimm...und ich stimme dir zu, wenn du sagst dass viele Hunde so in einer Familie leben müssen - sicher nicht das Wahre!

vusel schrieb:
Und DAFÜR machen unsre Hunde das ganz fabelhaft - sie haben es verdient, dass man auch ihre Bedürfnisse berücksichtigt...
Ich muss ein Tier, was sich so bereitwillig in MEIN Leben integriert, nicht berudelführern! Ich sollte ihm HELFEN, hier zurechtzukommen so gut es geht :-)
Jaaaaa, da hast du recht....und genau das, was du im letzen Satz sagst, ist ein großer Teil dessen was ich unter Rudelführung verstehe !!! :)
 
Hallo *dani*

Bin ganz deiner Meinung.

Hab mir den Mund zu dem Thema schon fusslig geredet, mit diesen usern ....

Bestimmt Worte sind in diesem Forum einfach tabu - es sei denn, Du willst eine Endlosdiskussion führen, die etwas später in persönlichem Hick-hack mündet - viel Spaß ...
 
ne ... kann ich schon verstehen...
Hmm... warum verhalten sich Menschen wie Menschen?
Genau ... weil sie Menschen sind.
Und warum sollten sich Hunde nicht wie Hunde verhalten, auch wenn sie mit Menschen zusammen sind?

Genau DAS mein ich. ;) Daher sehe ich uns als Familie und als "Rudel".

Und - steinigt mich - aber ich halte sehr viel von Rudelführern etc. weil ich damit einfach gewisse Erfahrungen gemacht habe.
 
Ahhh...jemand zum Diskutieren *freu* :)

Du musst das aus meiner Sicht etwas anders betrachten....
Im Wolfsrudel ist es so, dass es ein Alphapärchen gibt dass das ganze Rudel führt und deren Anweisungen die anderen (untergeordneten) Wölfe befolgen...von den Alphas hängt das Überleben der Truppe in der Wildnis ab! Der Alpha ist das intelligenteste, stärkste Mitglied des Rudels und sagt den anderen, wo's langgeht - das Rudel würde ohne Anführer nicht existieren können! Der Führer sorgt für den Schutz des Rudels, die Nahrungsversorgung, Organisation der Jagd usw. - und dafür zollt ihm der Rest Respekt und akzeptiert seine erhöhte Position im Rudel!

Wie ist das jetzt bei Mensch und Hund? Aus meiner Sicht darf man den Hund nicht einfach so mit dem Wolf vergleichen - da liegen viele Generationen dazwischen! Wölfe haben eine wesentlich feinere Kommunikation als Hunde und unterscheiden sich durch das eine oder andere noch zusätzlich von den Hunden (Beispiel Bellen ;)).....das Rudelverhalten und damit die Notwenigkeit der Rangordnung ist aber erhalten geblieben (sieht man doch im Hunderudel sehr schön). Der Hund kann in der heutigen Gesellschaft ohne die Hilfe des Menschen (allein) nicht zurechtkommen - er ist auf Führung angewiesen, und wenn die fehlt, dann entsteht daraus oft der sog. "Problemhund".

Ein Hund hat, wenn er dem Menschen als seinem Führer folgt, wesentlich mehr Freiheiten, er fühlt sich wohler (weil er weiß, wo sein Platz ist und dass er sich auf den Menschen verlassen kann) und kann sich unter dieser Führung entwickeln ohne Schaden zu nehmen.

Es ist für mich sehr wichtig, was man unter Rudelführer versteht - das ist keine Person, die den Hund benachteiligt, misshandelt, unterwirft, zwingt oder dergleichen. Ein richtiger Rudelführer ist geduldig, konsequent, liebevoll, sanftmütig, sicher, verständnisvoll,....


Doch - ich finde, das hat sehr wohl mit dem Rudel und damit mit dem Rudelführer zu tun! Ein Hund kann sich nur auf seinen Menschen verlassen wenn er weiß: DEM kann ich vertrauen! Der hat Führungsqualität, der sorgt dafür, dass es mir gutgeht und dass mir nichts passiert - DEM folge ich freiwillig! Im Hunde/Wolfsrudel übernimmt das der Alpha, hier der Mensch.


Maaaan nicht alles auf einmal :D
Aaalso *puhmach*:
So wie du einen Rudelführer siehst bin ich auch der Meinung: DAS soll es sicher nicht geben - jemanden, der den Hund als niedrige Kreatur sieht, ihn unterwerfen (:eek:) will....DAS meine ich damit nicht (siehe oben ;))!
Zur Hundesprache: Die kennen nur die wenigsten :(...und da hast du vollkommen Recht: Will ich das Rudel führen, dann müssen wir uns verstehen...da ein Hund nicht verbal in Sätzen mit jemandem spricht wird man wohl die Hundesprache lernen müssen...kapiert nur fast keiner!
Ich habe auch nie behauptet, dass man deswegen nicht Partner sein kann - auch im Rudel geht alles nur ZUSAMMEN und nicht alleine. Ich mache alles mit meinem Hundi zusammen, wenn es in einer Notsituation darauf ankommt, dann sag ich wo's langgeht (z.B. sehr lautes viel zu schnelles Motorrad kommt) und Gini ist froh, jemanden zu haben, dem sie folgen kann - sie wäre mit der Situation heillos überfordert. Wenn wir auf einen aggressiven Hund treffen und Gini nicht sicher ist - dann sieht sie zu mir und wartet ab, was ich mache und welche Reaktion/Aktion ich zeige.

Das ist das, was ich unter Mensch-Hund-Rudel verstehe und wie ich einen Rudelführer sehe....ganz anders als im Hunde/Wolfsrudel (ich beiße meinem Hund nicht über die Schnauze, werfe ihn nicht zu Boden, schnappe nicht,....), das fängt schon bei der Kommunikation an!


Die Regeln, die wir aufstellen, haben aber auch Sinn (meine zumindestens ;)):
Jagen >> Jäger könnte den Hund erschießen, Straßen in der Nähe
Aufklauben >> Gift
Bellen: ist bei mir erlaubt (zumindest in Maßen, dauerbellen nicht)
Genauso zwinge ich mein Hundi auch nicht, sich irgendwie menschlich zu verhalten....
Noch zum Jagen: Das kann man auch mit einer Ersatzbeute tun (Ball, Spieltau) - mein Hundi ist davon begeistert und würde, wenn es hinter einer Katze her ist, wahrscheinlich abbremsen und spielen kommen !


Das wäre wirklich schlimm...und ich stimme dir zu, wenn du sagst dass viele Hunde so in einer Familie leben müssen - sicher nicht das Wahre!


Jaaaaa, da hast du recht....und genau das, was du im letzen Satz sagst, ist ein großer Teil dessen was ich unter Rudelführung verstehe !!! :)

na ich sag doch, dass wir wahrscheinlich das Gleiche meinen... :-)
Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse ... *g*

ich kenne halt nur "Rrrrrudelllführrrerrrrr" - und das ist in meinen Augen vollkommener Schmarrn...

Natürlich braucht ein Hund Regeln.. wenn er die einhält, hat er auch Freiheiten .... und natürlich nehme ich die Position des "Verantwortlichen" ein... .. aber, und das ist Fakt: Menschen und Hunde geben kein Rudel *g*
Also kann ich gar nicht der Führer dieses "Rudels" sein - nur die Person, die sich so verhält, dass Hund mir vertraut :-)
 
Hallo *dani*

Bin ganz deiner Meinung.

Hab mir den Mund zu dem Thema schon fusslig geredet, mit diesen usern ....

Bestimmt Worte sind in diesem Forum einfach tabu - es sei denn, Du willst eine Endlosdiskussion führen, die etwas später in persönlichem Hick-hack mündet - viel Spaß ...

*g* naja.. für das Hickhack biste dann schon selber verantwortlich.

solltest inzwischen sogar du gemerkt haben, dass dani und ich eh das gleiche meinen - aber halt eine andere Definition von dem Wort "Rudelführer" haben...
Sie nennts halt so... ich nenns "Partner" ;-)
 
Genau DAS mein ich. ;) Daher sehe ich uns als Familie und als "Rudel".

Und - steinigt mich - aber ich halte sehr viel von Rudelführern etc. weil ich damit einfach gewisse Erfahrungen gemacht habe.

Jo... DU siehst die Familie als Rudel...
Der Hund sicher nicht *g*

;-)

also via Definition...
 
Hallo,

erst einmal danke für die vielen Antworten. Wollte hier aber keine Rudelführer-Grundsatzsiskussion auslösen:confused:. Ich verlange auch von meinem Hund nicht, dass er sein hündisches Verhalten unterlässt. Ich will ihm und natürlich auch mir unnötigen Stress ersparen beim Spazierengehen und denke auch, dass ich einige Tipps ausprobieren werde. Bin natürlich auch für weitere Tipps dankbar oder Erfahrungsaustausch mit anderen User, die das schon erlebt haben:)

LG
 
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