Angeborene Nervenkrankheit mit Lähmungserscheinungen

Wuschelhund

Super Knochen
Hallo,

heute wende ich mich mit einem traurigen Thema an euch. Wie einige vielleicht wissen, arbeite ich beim örtlichen Tierschutzverein. Am Dienstag habe ich einen 9 Monate alten Golden Retriever aufgenommen (wegen Wohnungsgründen), der während der Abgabe brav neben mir und seinem Besitzer lag und mal hier und da geschnuffelt hat, herkam und sich ein Leckerlie geholt hat ect.
Was mir gleich auffiel, dass er ziemlich klein war, es für mich aber abgeschlossen war als der Besitzer sagte er wüsste nicht ob er ganz reinrassig sei.
Als der Besitzer dann ging kam mir der Gang des Hundes etwas komisch vor, habe mir vorerst nichts dabei gedacht, da wir zuvor über den Gesundheitszustand des Hundes gesprochen hatten. Der Besitzer beteuerte mir, dass der Hund kerngesund sei. Ok, da ich kein Ta bin habe ich es erstmal so hingenommen und hätte eh den Gesundheitscheck abgewartet.

Dann kam eine Freundin von mir und sagte, der Hund läuft aber komisch. Wir sind dann mit dem Hund über die Wiese gelaufen, auf Kieseln ect. und stellten fest, dass er hinten keinen richtigen "Halt" hat ihn es aber trotzdem nicht stört. Er düddelte eben vor sich hin, plumpste mal hin, sprang wieder auf und animierte uns zum Spiel.

Da wir doch ein mulmiges Gefühl hatten sind wir am nächsten Tag direkt zum Ta. Er wurde untersucht (nicht geröngt) und sie vermutete auch schon eine neurologische Störung, sollten aber erstmal wegen anstehender Kosten alles besprechen ect. Wir haben dann nochmal den alten Besitzer angerufen um den Ta festzustellen, bei dem der Hund im Welpenalter geimpft wurde.

Das haben wir dann heute alles abgeklärt und dann habe ich leider die traurige Nachricht erhalten, dass der Hund eine Nervenkrankheit im hinteren Drittel hat, die mit Lähmungserscheinungen auftritt. Das heißt, dass er die Hinterbeinchen nicht richtig steuern kann und auch kein Gefühl für Blase und Darm hat und seine Geschäftchen einfach so plumpsen lässt.
Ich bin immer noch total geschockt. Ich habe dann mit den zwei Ta gesprochen, die eine sagte Einschläferung und die andere sagte über die Tierhochschule noch etwas probieren.

Im Moment geht es Charlie gut und er hat keine Schmerzen, spielt und freut sich einfach seines Lebens. Mir hat es ehrlich gesagt den Boden unter den Füßen weggerissen als ich diese Horrormeldung bekam. Es gibt keine richtige, erforschte Heilmethode dafür und ich stehe um ehrlich zu sein vor einem großen Fragezeichen. Er hat jetzt eine Pf gefunden, wo er vorerst wahrscheinlich bleiben kann, nur was soll man machen? Hat hier irgendjemand Erfahrungen mit so etwas?

Traurige Grüße
Sarah und Charlie
 
Hey du.

Das tut mir ja leid für den kleinen mann :(
Er schaut so süß aus.

Leider weis ich nichts darüber, werd aber mal
nachfragen bei meinem Ta und im Netz gucken.

lg nici& Lina
 
Hallo,

hat dir der Tierarzt denn gesagt wie die Erkrankung genau heißt?
Hört sich vielleicht für einige etwas seltsam an, aber ich denke mit Krankengymnastik könnte man da einiges rausholen oder verbessern. Ersetzt aber nicht die tierärztlichen Behandlungen! Und kostet auch leider ein bisschen was.
Bin selbst ausgebildete Hunde-Krankengymnastin (seit kurzem erst) und hab schon so einiges erstaunliches gehört, wie gut sich auch alte Hunde mit neurologischen Störungen noch entwickeln können.
 
Ich hatte mal ein Pflegetier daheim (kein Hund), daß jedoch durch einen Unfall seine Hinterläufe kaum bewegen konnte und auch nicht willkürlich Harn und Kot ablassen konnte.
Wir machten eine Stromtherapie, der sozusagen das "Nervwachstum" bzw. die Nerven selbst animieren sollte. Man konnte Fortschritte sehen, jedoch war der Unfall schon zu lange her, sodaß das Tier leider eingeschläfert werden mußte, da es keine Lebensqualität war in seinem eigenen Kot aufzuwachen.
Ob eine Stromtherapie bei einer angeborenen Nervenkrankheit etwas bringt, kann ich nicht sagen. Wär auch gut zu Wissen wie die Krankheit heißt. Aber vielleicht eine mögliche Therapiewahl.

Edit: Hab nachgeschaut wie diese Therapie heißt und zwar ist das die Skenartherapie in der Stromimpulse ausgesandt werden und sozusagen die Freisetzung von Neuropeptiden fördern soll. Genaueren Wirkmechanismus weiß ich leider nicht, aber vielleicht dient es als Ansatz und Hilfe.

Alles Gute
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.
Eine genau Bezeichnung gibt es für die Krankheit bis jetzt nicht. Es ist eine etwas verzwickte Geschichte, die hier den Rahmen sprengen würde.
Es ist jedoch so, dass die Nerven erkrankt sind und Lähmungserscheinungen auftreten und sich verschlimmern.
Das Schlimme ist, dass die eine Ta ihn sofort hätte einschläfern wollen und die andere diese Sache nicht weiter untersuchen wird, weil es keine Heilungsmöglichkeiten bei einem normalen Ta gibt. Das Einzige was sie vorgeschlagen hat, wäre es bei der Tierhochschule zu probieren und ihn da als "Versuchskaninchen" hinzugeben. Wir werden alles probieren, solange es ihm gut geht. Im Moment ist er sehr stabil und erfreut sich seines Hundelebens...nur wer weiß wie lange. Und wir müssen schnell handeln, nur wissen wir nicht was wir machen sollen...

Das mit der Stromtherapie hört sich nicht schlecht an und auch die Krankengymnastik kann ja nicht schade, vorallem denke ich mal gut für den Muskelaufbau.
 
Das hört sich echt schlimm an!
Ja, da hast du Recht.Du kannst mit ner Stromtherapie sowohl die Nerven reizen und anregen, als auch die Muskeln aufbauen - je nach Einstellung des Gerätes, dass verwendet wird. Somit kann man da noch ein sichereres Gehen oder Laufen rausholen.
Ist aber schön zu hören, dass er noch soviel Lebensfreude hat! Erstmal natürlich für den HUnd selbst und zweitens würde er bei ner Physiotherapie bestimmt auch motiviert mitmachen.
Hoffe für ihn, dass er noch lange in nem guten Zustand bleibt und dass man da noch was tun kann!
 
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