Jemand der ein Pferd nur dazu bringt den Rücken zu wölben indem er/sie es runterriegelt kann nicht gut reiten.
Übrigends: es ist ein absoluter Irrglaube das gebissloses reiten immer schonender ist. Gab schon ein paar gebrochene Nasen damit und die Zäumung ist mitunter "schärfer" (ok nicht beim Knotenhalfter, aber zB Hackamore) wie eine normale Wassertrense.
Wenn man reiten kann, das Pferd ein weiches Maul hat, kann man so feine Paraden geben, daß man sie mit bloßem Auge schwer sieht. Damit ist man AUTOMATISCH schonender wie mit einem "harmlosen" Knotenhalfter, wo man kräftigere Hilfen benötigt.
Und Westernreiten ist generell NICHT schonender wie der englische Stil. Das ist ebenfalls eines der Gerüchte das sich hartnäckig hält. Die Spins, Sliding Stops etc... das ist um einiges schlimmer als Dressurreiten.
Was ich NOCH schlimmer finde sind die ganzen Leute die eben mal nen Westernsattel aufs Pferd haun, damit durch die Gegend zuckeln und meinen wie toll und "hosemanship" das doch ist. Dabei drückts Pferd den Rücken durch, der Sattel ist viel zu schwer, der Reiter krätscht die Beine weg das es eine Freud ist und dann wird locker lässig mit einer Hand im Maul "rumgezupft".
Western reiten muß man genauso lernen von der Pieke auf wie englisches reiten. Und ich sehe - pardon - verhältensmässig mindestens genausoviel (wenn nicht noch mehr) die mit Westernreiten Schindluder betreiben, als beim englischen Stil.
Es kommt immer aufs Können an, nicht an den Mitteln. Ich traue mich zu sagen das ein guter (!) Dressurreiter auf S Niveau mit Kandare, Gerte und scharfen Sporen schonender reitet wie der "Otto-Normal-Westernreiter".
Ich betrachte das von einem neutralen Standpunkt aus, denn die meiste Zeit die ich am Pferderücken verbracht habe, hatte mit 30 cm langen (bzw kurzen) Bügeln, Brückenführung der Zügel und nem winzigen Sattel zu tun.