an die experten gewaltfreier hundeerziehung

diavollo

Junior Knochen
hallo erst mal, ich bin neu hier (lese aber schon eine ganze zeit mit ) und habe ein kleines "problem"
ich versuch mal es so gut als möglich zu schildern...
mein doggen rüde ist gute 5monate alt leider haben wir ihn erst mit 14wochen bekommen. bei der züchterin war er nur im zwinger mit anderen hunden (gross und klein). lernte aber sonst nichts kennen (keine prägung usw.) die ersten tage hat er sich zuhause kaum bewegt und in den garten mussten wir ihn tragen. das hat sich alles toll gelegt und er ist sehr aufgeweckt und neugierig. das einzige was er immer noch hat, ist eine extreme unsicherheit bei fremden menschen es macht ihm nichts aus wenn wir an welchen vorbeigehen und die ignorieren ihn, im gegenteil dann läuft er auch hin und schnuppert sie ab. Aber wenn ihn jemand anspricht oder (wie leider viele) ihn streicheln wollen hüpft er zurück und fängt auch teilweise zu bellen an.
jetzt zu meiner frage:
(ich versuche natürlich sogut es geht solche situationen zu vermeiden immer wenn er irgendwo menschen endeckt und sie nur ansieht bekommt er ein leckerlie usw.)
1)wenn er die leute anbellt,wie soll ich mich dann am besten verhalten? (bis jetzt hab ich es einfach ignoriert und wenn er ruhig war hat er ein leckerlie bekommen)
2)wieviel "stress" sollte ich ihm zumuten? die frage deshalb, weil er ist ja noch sehr jung und welpen sollten ja soviel als möglich kennen lernen ich wohne in einem minni dorf (nichtmal ein geschäft) und da sieht man ausser ab und zu ein tracktor nicht viel..
wir gehen eimal in der woche in die welpen schule dort hat er überhaupt kein problem (mit hunden sowieso nicht und auch mit den leuten nicht wirklich )
d.h er ignoriert die leute und weicht zurück wenn sie ihm zunahe kommen.
ich war auch schon in WIEN oder bei uns in einer nahegelegenen Stadt mit ihm. meisten mache ich es so, das wir kurz in der stadt bleiben und dann an die donau fahren (zwegs positiver abschluss)
währe es besser soviel menschenkontakt zu vermeiden oder sollen wir es weiter so machen??
ich hoffe ,ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt und ihr könnt mir ein paar tipps geben:)
danke
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, diavollo!
Das hört sich eigentlich ganz gut an ,wie du das machst!
Es ist wichtig, daß du auf die Stresssignale deines Hundes achten lernst!

Wenn du z.B. in Wien bist würde ich nicht die ganze Zeit zwischen den Leuten rumlaufen, sondern mir eine Bank suchen und mit ihm dort sitzen bleiben, bis er sich trotz Passanten entspannt.
Starkes Hecheln ist zum Beispiel ein Zeichen, daß er überfordert ist und ihr wieder eine ruhige Stelle aufsuchen solltet.
Du kannst ihm auch helfen, wenn Du freundlich mit Fremden Kontakt aufnimmst und sie bittest, ihn dabei zu ignorieren, damit er eine Chance hat, von sich aus auf sie zuzugehen und vll. zu schnuppern.
Vor aufdringlichen Leuten, die sich über ihn beugen, ihn anstarren und betatschen, solltest du ihn energisch beschützen, auch wenn es vll unhöflich rüberkommt.
Wichtig wäre noch, ihn nicht zu betüdeln und ihm Mut zuzusprechen.
Je entspannter du bleibst und je weniger er genötigt wird, desto eher wird er Fremde als normal empfinden.
Er ist noch jung und wenn du ihm die Möglichkeit gibst, in seinem eigenen Tempo Erfahrungen zu machen, kann er die Sozialisierung auch nachholen!
Ich hoffe, das hilft dir ein bißchen weiter!:)
LG Jens
P.S Einfache Kommandos aus der Grunderziehung, die er ruhig und mit Belohnung gelernt hat, können einem Hund auch helfen ,bedrohliche Situationen zu meistern!
Evtl.Clickern?
 
hallo jens.
danke für deine rasche antwort.
habe ich es richtig verstanden, das ich die situation (stadt), beim ersten anzeichen von stress nicht sofort verlassen muss, sondern es reicht wenn ich mich an einen ruhigeren ort (z.B. park oder so )begebe?
das mit den leuten ist so eine sache denn genau das machen die meisten (anstarren, drüberbeugen usw.:( ) ich sage eh immer gleich:" bitte ignorieren sie ihn einfach, schauen sie bewusst weg usw." dann die leute : " na geee, wieso denn... der arme ... na komm her ich tu dir ja nix..." vorbeugen, anstarren, hand nach ihm ausstrecken usw.:mad: es macht mich zeitweise wahnsinig..

wenn er bellt, passt es ihn einfach zu ignorieren? oder soll ich weg gehen mit ihm?
 
Darf ich fragen von wo in NÖ du kommst?
Ich habe eine Griechin die anfangs extremstens überängstich war weil sie nix kannte und viel gelernt durch meine Kleine wie ich mit sowas umgehen kann, würde dir da gerne helfen, nur ist sowas bei persönlichem Kontakt besser....
 
Ich hab eine Zeitlang, weil immer alle Passanten meinen Hund angestarrt haben, ein Shirt oder einen Pullover angezogen in einer sehr grellen Farbe mit irgend nem provozierenden Wort/Spruch drauf.

Auf ein TShirt hatte ich mir sogar groooße Augen drauf kopieren lassen.

Und in dem Büro, in dem ich gearbeitet hab, wo Kurti mit war, hab ich gegenüber von der Tür ein riesiges, knallbuntes Bild aufgehängt und einen Zettel mit ganz kleiner Schrift daran gehängt...

Das hatte zur Folge, dass Passanten erst auf meine Ti***en geschaut haben und nicht auf den Hund.. und Leute, die in meine Büro kamen, zuerst auf das Bild gestarrt haben und nicht auf den Hund.

Mittlerweile hab ich mir angewöhnt, Passanten, die direkt auf uns zusteuern in einem Bogen zu umgehen.
Ich nehme Kurti auf die dem Passanten abgewandte Seite und deute einen kleinen Bogen an (früher beim Üben hab ich mit wesentlich größeren Bögen angefangen).
Kein fremder Mensch starrt meinen Hund direkt an und kein fremder Mensch fasst meinen Hund an.

Das mit den Stressanzeichen hat Jens ja schon gut beschrieben.
Man muss nur wirklich ein gutes Auge dafür haben, damit man sehen kann, ob es reicht, nur eine Pause zu machen oder ob der Hund *gar* ist und gar keine guten Erfahrungen mehr machen kann.

Aber ihr habt Zeit. Mit der richtigen Geduld und einem guten Augenmaß kann euer Hund das sicher lernen!

Liebe Grüße
Günni
 
hallo Luna/Elia
danke für das angebot, ist echt nett
ich bin im bez. tulln zuhause (aber fast bei krems) ist ja ein stückerl weg von dir aber wir können uns gern mal treffen :)

hallo günni
die idee mit dem t-shirt ist genial ,werde ich sofort ausprobieren. Danke

glaubt ihr, das es möglich ist, diavollo soviel selbstsicherheit zu geben das ich irgendwann mit ihm auf ausstellungen gehen kann? Ich weiss schon das ,das nicht heute od. morgen sein kann aber irgendwann mal .....
denn dort muß er sich ja vom richter in den mund sehen lassen usw.. ich möchte es natürlich nicht um jeden preis und nur wenn sich diavollo halbwegs sicher fühlt was meint ihr?
 
hallo Luna/Elia
danke für das angebot, ist echt nett
ich bin im bez. tulln zuhause (aber fast bei krems) ist ja ein stückerl weg von dir aber wir können uns gern mal treffen :)

hallo günni
die idee mit dem t-shirt ist genial ,werde ich sofort ausprobieren. Danke

glaubt ihr, das es möglich ist, diavollo soviel selbstsicherheit zu geben das ich irgendwann mit ihm auf ausstellungen gehen kann? Ich weiss schon das ,das nicht heute od. morgen sein kann aber irgendwann mal .....
denn dort muß er sich ja vom richter in den mund sehen lassen usw.. ich möchte es natürlich nicht um jeden preis und nur wenn sich diavollo halbwegs sicher fühlt was meint ihr?

Abgesehen davon das eine Reizüberflutung in der Regel eher die Problematik verstärkt, frage ich mich nun, was du auf einer Ausstellung möchtest.

Da in der Regel der eigene Hund ja sowieso immer der Schönste - Beste etc. ist, und eine Ausstellung eigentlich ein Schaufenster für Welpenkäufer ist, braucht man meiner bescheidenen Meinung nach keine Ausstellung besuchen.

Du kannst mit deinem Hund gerne mal bei mir vorbeischauen, und ich schau mir den Hund an. Oft kann man mit "kleinen Manipulationen" am Halter bzw. am Hund schon "grosse Veränderungen" ins Positive herbeiführen.

mfg
Sticha Georg
 
Also ich wag mal zu bezweifeln, dass man bei einem Hund, der kaum verschiedenen Eindrücken und Reizen während der Prägephase ausgesetzt war, durch kleinere Manipulationen die Unsicherheit nehmen oder deutlich reduzieren kann.

Aber bei den Ausstellungen bin ich ganz Georgs Meinung. ;)
 
Also ich wag mal zu bezweifeln, dass man bei einem Hund, der kaum verschiedenen Eindrücken und Reizen während der Prägephase ausgesetzt war, durch kleinere Manipulationen die Unsicherheit nehmen oder deutlich reduzieren kann.

Aber bei den Ausstellungen bin ich ganz Georgs Meinung. ;)

Hab auch nicht geschrieben, dass man "schwuppdiwupp" die Mankos nehmen kann , sonder ............... ins Positive herbeiführen.;)

mfg
Sticha
 
hallo Sticha Georg.
ich habe nicht vor auf ausstellungen zu gehen, solange es meinen hund auch nur im geringsten schaden könnte. es war auch eher eine theoretische überlegung. ich habe mit ausstellungen null erfahrung (war auch mit meinem ersten hund nie) kenne aber einige hundebesitzer die einfach " zwegs per spass " mit ihren hunden hin gehen...und ganz begeistert sind. dashalb die überlegung.
:D und dann hätte ich es "schriftlich" das mein hund tatsächlich der schönste ist:D (nur spass)
danke für dein angebot, wo genau ist denn deine hunde schule?
und wie gesagt, es war mehr eine überlegung ,ob es überhaupt möglich ist, meinen hund trotz "versäumter" prägungsphase soweit zu festigen das ihm die berührung von fremden "kalt" lässt.
 
Hallo erstmal!

Zum Thema Ausstellung kann ich nur sagen, es KANN Spaß machen - und zwar sowohl Hund als auch Mensch -, wenn man es vernünftig angeht. In Deinem Fall würdest Du wohl ganz besonders langsam an die Sache herangehen müssen - das scheint Dir aber ohnehin klar zu sein. Ich denke allerdings, Du solltest Dir als "Begleiter" auf diesem Weg der Vorbereitung jemanden zur Seite holen, der sowohl von der Rasse als auch von der Psyche Deines Hundes was versteht - und natürlich vom Ausstellungswesen. Denn Spaß macht es letztendlich nur, wenn man den Hund auch bestmöglich präsentiert.

Wenn die Voraussetzungen beim Hund passen, wüsste ich nicht, was dagegen sprechen sollte.

Meine Hündin wurde mehrmals ausgestellt, sie wurde sogar angekört - und das, obwohl aufgrund ihrer gesundheitlichen "Mankos" nie ein Zuchteinsatz geplant war ;) . Es hat einfach Spaß gemacht, auch wenn wir meistens als Schlusslicht liefen :rolleyes: (demnach hatte es nichts mit Profilierungssucht zu tun ;) ).

Ich weiß, dass ich deshalb oft schief angeschaut werde, das nehm ich aber gerne in Kauf.

Und selbst heute noch, Jahre nach der letzten Schau, darf sie ab und zu im Ring laufen und wer dann noch behauptet, Hunde könnten nicht lachen, der muss blind sein :) .

lg
Nicole
 
Hallo Klaudia!
Also ich finde auch, dass sich das sehr vielversprechend anhört, wie du langsam versuchst, die "Prägungsphase" nachzuholen :)

Vielleicht helfen Dir dabei ja noch meine Erfahrungen:
Ich habe mit Deva ein anderes Problem, dass im Endeffekt aber auf dasselbe hinaus läuft. Deva ist auch durch viele Menschen gestresst, aber deswegen, weil sie im Gegensatz zu Diavollo alle begrüßen will ;)
D.h. viele Gerüche und viel Action, wie zum Beispiel auf der Mariahilferstraße, bedeuten ganz eindeutig eine Reizüberflutung für sie. Jetzt müsste ich sie natürlich nicht dem Stress einer Einkaufsstraße aussetzen, aber von Zeit zu Zeit gehen wir einfach zum Üben hin.
Dazu setzen wir uns dann auf eine Bank, beobachten und warten. Ich versuche dabei so "natürlich" und entspannt wie nur möglich zu sein, rede freundlich mit Deva, baue kleine Übungen ein und ich belohne sie ständig, sobald sie kurz einmal "unaufgeregt" ist - die Stresszeichen (Calming Signals) bei Deva sind Kratzen und Gähnen. Das kann dann auch schon mal eine halbe Stunde dauern, bis sich Deva entspannt hat. Und dann gehen wir auch schon wieder.
Und wenn fremde Leute auf uns / die Bank zukommen wollen, sage ich ganz einfach: "Wären sie bitte so lieb und würden sie nicht näher kommen, wir machen gerade eine schwierige Übung!" - Das funktioniert immer:D, weil sich die Leute ganz einfach nicht vorstellen können, was wir da üben und verwirrt weitergehen ;)

Ein Tipp vielleicht noch, wenn unbedingt jemand zu Diavollo will: Vielleicht könntest Du ja darum bitten, dass sich die betreffende Person hinhockerlt und den Kopf in eine andere Richtung dreht, sozusagen als Übung für Diavollo und noch viel mehr für den "Hundeliebhaber" ;) Bei dieser Position fällt es fast allen Hunden viel leichter, Kontakt aufzunehmen. Die Steigerungsform mit Leckerchen von der fremden Person geben, würde ich aber einstweilen noch weglassen.

Und zu guter Letzt - aber das weißt du eh - alle Menschen wird Diavollo niemals leiden können - und das muss er ja zum Glück auch nicht !!!!

Wünsch Dir viel Geduld!!!
Liebe Grüße
Martina
 
danke Martina
auch für deine tipps.
das er nicht alle menschen leiden können muss/wird ist mir ganz klar (kann ich ja auch nicht:) )
das mit dem hinhocherln und kopf zur seite drehen habe ich eh auch schon probiert. funktioniert meistens auch ganz gut nur oft wenn dio dann hingeht schauen die leute ihn wieder an und er geht sofort zurück..:(
lustiger weise habe ich einen bekannten der eher angst vor hunden hat,er hat sich aber instinktiv richtig verhalten als dio zu ihm ging. er hat sich umgedreht und ganz ruhig "brav ist er" gesagt:) er hatte angst und dio wollte die ganze zeit zu ihm hin..:D
 
danke Martina
lustiger weise habe ich einen bekannten der eher angst vor hunden hat,er hat sich aber instinktiv richtig verhalten als dio zu ihm ging. er hat sich umgedreht und ganz ruhig "brav ist er" gesagt:) er hatte angst und dio wollte die ganze zeit zu ihm hin..:D

Na schau - das hast du ja schon einen Erfolg :D Vielleicht könnte dir dein Bekannter ja nochmals für Übungszwecke zur Verfügung stehen :) ;)
Und vielleicht versuchst du es einstweilen nur mit "ausgemachten Zufalls-Fremden", die eher ruhiger von ihrem Wesen her sind - die Menschen, mein ich ;) - dann wird Dio ganz bestimmt langsam sicherer werden!
Ich hab nämlich ganz vergessen zu schreiben, dass Deva ja bereits fast 5 Jahre ist, sprich natürlich schon viel stresserfahrener als dein Hundekind!
 
Ich hab eine Zeitlang, weil immer alle Passanten meinen Hund angestarrt haben, ein Shirt oder einen Pullover angezogen in einer sehr grellen Farbe mit irgend nem provozierenden Wort/Spruch drauf.

Auf ein TShirt hatte ich mir sogar groooße Augen drauf kopieren lassen.

Und in dem Büro, in dem ich gearbeitet hab, wo Kurti mit war, hab ich gegenüber von der Tür ein riesiges, knallbuntes Bild aufgehängt und einen Zettel mit ganz kleiner Schrift daran gehängt...

Das hatte zur Folge, dass Passanten erst auf meine Ti***en geschaut haben und nicht auf den Hund.. und Leute, die in meine Büro kamen, zuerst auf das Bild gestarrt haben und nicht auf den Hund.

Mittlerweile hab ich mir angewöhnt, Passanten, die direkt auf uns zusteuern in einem Bogen zu umgehen.
Ich nehme Kurti auf die dem Passanten abgewandte Seite und deute einen kleinen Bogen an (früher beim Üben hab ich mit wesentlich größeren Bögen angefangen).
Kein fremder Mensch starrt meinen Hund direkt an und kein fremder Mensch fasst meinen Hund an.

......

Liebe Grüße
Günni


:) Die Idee ist einfach klasse!!!
yttam
 
Oben