An die Besitzer "bissiger" Hunde

Hallo,
meine Hündin, weiße schweize Schäferhündin 1 Jahr und 3 Monate alt, zeigt leider eindeutig angstagressives Verhalten. Sie hat zwar noch nie gebissen aber leider bereits nach Menschen geschnappt. Es floss nie Blut aber trotzdem waren wir schockiert. Sie hat generell ein Problem mit fremden Menschen, ein Problem damit angesehen oder angesprochen zu werden ist unsicher, ängstlich aber leider ergreift sie nicht die Flucht sondern geht ganz klar nach vorne und es ist oft nicht einfach mit ihr. :(

Gott sei dank haben wir vor 2 Monaten endlich eine gute Trainerin gefunden, die uns wirklich sehr hilft. Wir treffen uns jede Woche mit ihr, üben Menschenbegegnungen, es gibt für sie nun gewisse Regeln, wenn fremde Menschen das Haus betreten. Wir haben sie an den Maulkorb gewöhnt, den sie trägt, wenn Besuch kommt. Der Maulkorb verhindert das Schnappen und das wiederum gibt uns Sicherheit und das spürt natürlich auch unsere Hündin. Wir machen sehr viel mit ihr und endlich stellen sich erste Erfolge ein und wir sind auf dem richtigen Weg. Es wird nicht mehr jeder Fremde beim Spazieren gehen fixiert oder auch gestellt....und darüber sind wir so was von glücklich. :D:D

Ich /wir haben wegen dem Verhalten unserer Hündin viel geweint, waren oft verzweifelt und sogar unsere Beziehung hat teilweise unter dieser sehr belastenden Situation gelitten. Aber an abgeben oder sogar einschläfern haben wir nie gedacht! Wenn´s mir wegen dem Verhalten unserer Hündin nicht gut geht, dann halt ich mir folgenden Spruch vor Augen: "Du bist zeitlebens für das verantwortlich was du dir vertraut gemacht hast"! Finde den Spruch einfach super!
Lg, Gabi
 
Es wurde zum Teil schon von Moonrise geschrieben .

Um sich und seine Umwelt ( Menschen ) zu Sichern , gibts die Leine und den Maulkorb .
Speziell , wenn man weis , das der Hund beißt/zwikt oder wie man es sonst nennen will .
Sicher kann man einiges über Ausbildung in den Griff bekommen , eine Restgefahr besteht aber immer . Dies sollte man immer vor Augen haben .

LG .Josef
 
Hallo an alle!

Zuerst mal ein großes Dankeschön für eure Antworten!

Und: natürlich hat Milo einen Beißkorb drauf in allen Situationen die irgendwie gefahrlich sein /werden könnten!
Alles andere wär dumm und unverantwortlich!


So zu den Vorfällen
1: ich hatte ihn noch nicht lange und er spielte bei einer freundin im Hof mit ihren beiden Hunden. Damals war noch nichts außer knurren und ich war auch noch nicht so weit ALLE Evenetualitäten mit einzuberechenen.(Was ich mitlerweile gelernt habe!) Ihre Mutter kam vom einkaufen zurück und er hat sie ins Wadl gezwickt. man hat die oberen Eckzähne in der Haut gesehen. Si e hat ihn angeschrien und er hat den kopf eingezogen nd sich versteckt.

2: mein Vater war mit ihm spazieren und hat im Wald unseren Nachbarn getroffen. Sie haben geredet und als der Nachbar (ein Jäger) sich umdrehte, zwickt ihn der Milo ins wadl. Der Nachbar meinte das der Milo das aus Angst gemacht hat und nichts weiter getan.

3: meine Mutter war mit ihm Gassi eine frau hat sie nach dem Weg gefragt, als sie gehn will, fhrt der milo hin und erwischt ihren finger, bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher ich glaub da war ein tropfen Blut.

- Ja meine Elter haben auch gelernt mit ihmumzugehen, aber vor allem meine Mutter war extrem fertig mit den Nerven, ich natürlich auch, denn ich hab ihnen diese Verantwortung gegeben !!! und ich hätt natürlich wissen sollen das sie nicht gleich damit umgehen können.-

4: Ich war bei einem Freund (Bauernhof) zu Besuch und zwei andere reunde auch noch da. I
Allex relaxed und kein Problem, milo freut sich spielt und is brav. DA kommt ein MAnn mitn auto daher, und ich halt milo uind lass meinen Bekannten zu dem Mann gehen. Sie tratschen und ich will milo zeigen dass alles ok is und stell mich zu ihnen, hund bei mir. Milo beobachtet ihn ganze zeit. Die beiden gehen hinters haus ein auto anschun und ich denk mir :ah tust den beißkorb rauf, das schaut so aus als wenn da was sein könnt. geh zu meinem Auto, mach Kofferraum auf las 1 sec den Hund aus den Augen, der biegt ums Eck und beißt den mann ins Wadl. (Blutet Aber keine narben) Er flucht , milo flüchtet ich völlig fertig.

Ab da war a ganz schlimme zeit füt mich. Ich hab glaubt ich komm nimma zurecht und hab echt meine ganze Freude am Leben verloren. Diese schuldgefühle waren sehr schlimm und immer erkläen müsse n das der HUnd beußt, is auch nicht grad die schönste Aufgabe, er schaut superlieb aus und alle wollen ihn immer abgreifen, die meistens verstehens nicht warum sie nicht dürfen, selbst wenn ich hnen sage er beißt! Ganz toll sind die die dann noch sagen na geh mich mögen alle hunde und sich runter beugen und ihr GESICHT!! hinhalten!

Aber ich hatte Viele Gespräche mit Freunden und jetzt hab ich gelernt mit dem HUnd und meinen Gefühlen besser umzugehen.

Jetzt gehts uns ganz gt, ich kenne die situationen die haglich werden können und reagiere rechtzeitg.

Euthanisieren will/und werd ich mein Schatzimausi auch nicht, hab mein Leben halt a bissl umgestellt. An ganz schlimmen tagen, hab ich mir schon mal gewünscht er wär nicht da oder halt normal abeer er ist so wie er ist und eir kommen zurecht. Und vrezweifelt zu sein is jedermanns Recht der einen bissigen hund hat, weil ich find das is das schlimmste was einem passieren kann!

Er ist auch nicht mmer so, draußen wenn wir zum Bsp. ind er Lobau oder Donau oder irgendwo gehen, isst er eigentlich ganz normal, spielt llieb mit anderen HUnden und ümmert sich nicht um die Menschen
Enge ituationen in Wohnungen oder auf dem Gehsteig, in der Videothek,.... sind sein Greuel;)

Ich find auch dass er Forschritte macht nd ich probier ihn langsam an fremde Menschen zu gewöhnen.

Er ist ein sehr gescheiter aufmerksamer Hund der schnel lernt, er kann auch einige Tricks und wenn wir Beim Gassi gehen Leute treffen, dann bewundern sie mich oft weil erso brav hört!!!! echt!;)

Ich werd auch noch eine passende Hundeschule füruns finden und iregndwo Agility mit ihm anfangen,weil ich glaug das würd im Spass machen!
 
Sorry für die ganzen Fehler im Text!

Und nochmal danke für eure Antworten, es tut gut zu wissen dass man nicht allein mit seinen Problemen ist!
 
@Syv: ehrlich gesagt, ich finde es gut, dass du es so ausfuehrlich geschrieben hast, wichtig ist, dass du ihn sicherst, d.h. Maulkorb drauf in Situationen wo du weisst es besteht ein Risiko bzw. er in Kontakt mit fremden Menschen kommt.

Ich kann nur den Tipp von Andrea wiederholen: wende dich an Georg Sticha hier im Forum, er wird dir und deinem Hund sicher helfen koennen.

Ich kann mir vorstellen, dass es alles andere als leicht ist....deshalb finde ich es klasse, dass du nicht aufgibst und dir auch kompetente Hilfe suchen moechtest. :)
 
ich hab auch einen angstbeißer, aber er mag eigentlich "nur" keine männer und frauen die sich über ihn beugen und streichel wollen.

er geht fremden aus dem weg, aber wenn wer nach ihm greift geht es "schnapp" blut geflossen ist nur bei mir in den ersten tagen als ich ihn hatte.

wenn er einen menschen 2,3 mal gesehen hat ist er aber ein kuschelhamster und mag auch fremde.:)
 
Eigentlich arg, dass es doch so einige gibt die fast die gleichen "Sorgen" haben wie ich... ;)

Thyson ist auch so ein Fall:

zeigt leider eindeutig angstagressives Verhalten. Sie hat zwar noch nie gebissen aber leider bereits nach Menschen geschnappt. Es floss nie Blut aber trotzdem waren wir schockiert. Sie hat generell ein Problem mit fremden Menschen, ein Problem damit angesehen oder angesprochen zu werden ist unsicher, ängstlich aber leider ergreift sie nicht die Flucht sondern geht ganz klar nach vorne und es ist oft nicht einfach mit ihr.

Besonders schlimm ist es mit Kindern. Habe es ja schon häufiger geschrieben, die dürfen net mal in die Nähe.

Bisher hat Thyson noch nie gebissen, geschweige denn einen anderen Menschen beim schnappen berührt - aber geschnappt wurde schon öfter (bei Kindern direkt vors Gesicht). Also es gab schon ein paar kritische Situationen.

Das letzte Jahr sind wir schon nicht mehr in solche Situationen gekommen, eben weil ich die Situationen schon meide und ihn sehr gut einschätzen (lesen) kann und auch muss. Es ist meine Verantwortung das der Hund niemanden beisst. Darauf achte ich schon sehr.

Wie gesagt ich meide halt alle Situationen wo er sich "ungebührlich" verhalten könnte... viele Trainingsstunden mit Menschenbegegnungen, Kinderbegegnungen, etc. etc. haben wir schon hinter uns. Was nur dazu geführt hat, dass er die Menschen die er dann schon ein paar mal gesehen hat nicht mehr angeschnappt hat - aber "neue" fremde Personen wieder... :rolleyes:

Ich hab dann massiv an der UO gearbeitet - was es mir leichter macht ihn zu kontrollieren, dem Hund Beschäftigung verschafft (Kommando befolgen) und es mir viel leichter gemacht hat den Hund zu lesen.

Maulkorb kriegt Thyson nur drauf - wenn wir wirklich wo hinMÜSSEN wo Kinder sein könnten oder viele fremde Menschen. Normalerweise nehme ich ihn nicht mit (kein Lokal, keine Einkaufszentren, kein Stadtbummel, kein Punschstandbesuch) - es wäre schlicht nicht möglich. Nicht das er nicht folgen würde (Leine zerren, etc.) - aber mir ist es persönlich zu stressig ständig aufzupassen, ständig den Hund im Auge behalten, fremde Menschen/Kinder davon abzuhalten auf den Hund hinzugreifen etc.

Vielmehr gehe ich nur dort spazieren wo wir ausnahmslos andere Hundebesitzer treffen - da sind die Menschen schnuppe - mit anderen Hunden versteht er sich ja sehr gut (im Normalfall, wenn kein anderer Rüde stänkert/grummelt).

Ich weiß auch net warum er so ist wie er nun mal ist - bisher hat mir das auch niemand sagen können - letztendlich ist es auch wurscht. Ich muss damit leben und damit umgehen können.

Ich hab auch sehr viel geweint (schon als Welpe war der Hund eine einzige Katastrophe) - aber ich habe mich gut arrangiert. Mir wurde oft zu einer Abgabe geraten, Sprüche ala "Das ist ein Herdenschutzhund der gehört auf einen Hof/Firma zum bewachen, der wird net glücklich bei dir als Familienhund" oder "Herdenschutzhunde sind nun mal so - das kriegst net raus, die sind nicht dafür gemacht eine saubere UO zu gehen" waren an der Tagesordnung. Ganz beliebt war auch "HSH sind selbstständig die warten net auf dein Kommando oder auf deine Zustimmung - die handeln einfach".

Wenn wir heute auf einem Tunier über 90 Punkte schaffen - und die Malis (sehr bliebt derzeit) die Ränge hinter uns belegen, dann bin ich immer Stolz wie Oskar :D.

Ich habe es vielleicht nicht geschafft aus Thyson einen kinderlieben, völlig problemlosen, freundlichen "ich freu mich über jeden der mich antatscht" Hund zu machen - aber immerhin hab ich es soweit gebracht, dass wir ein Team sind, er folgt und auf mich hört und, am wichtigsten, ICH den Hund lesen kann und schon vorher weiß wann und wie er reagieren wird.

Vermutlich werde ich es auch in Zukunft nicht schaffen, dass ein Kind Thyson auch nur einmal gefahrlos über den Kopf streicheln kann - aber ja damit muss ich halt leben.

Bei fremden Besuchern - lass ich den Hund erstmal in einem anderen Zimmer, lass den Besuch hinsetzen, frage ob sie Angst vor grossen Hunden haben (ist ja net jedermanns Sache) und lass dann den Hund dazu. Das funktioniert eigentlich sehr gut - meist grummelt und schnuppert er an dem Besucher rum (wobei ich halt dann Anweisungen gebe "Bitte nicht direkt anschauen", "Kopf wegdrehen", "Hände ruhig lassen" und "nicht streicheln") und nach ein paar Minuten legt er, in den meisten Fällen, den Kopf auf den Oberschenkel des Besuchers - DANN erst darf der Besuch den Hund berühren. Sobald das geschafft ist - darf der Besuch eigentlich alles, am Boden rumkugeln, Balli schupfen, Zähne anschauen, streicheln, knuddeln, alles kein Thema.

Ein bissal kompliziert - aber es geht :D
 
@Nisi
Ich finde, Du hast Dein Leben mit Thyson super im Griff, mein Kompliment. Und warum soll sich Dein Hund von allen antatschen lassen? Mensch lässt sich das ja auch nicht gefallen. Im Laufe meines Lebens sind mir zwei HSH begegnet und die sind nun mal etwas besonderes. Und welchen Spass soll der Hund an einem Stadtbummel oder einem Besuch am Punschstand haben?
 
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