Alleinebleiben beibringen - Profis gesucht!

Minu

Super Knochen
Hallo!

Wie im Sitter-Unterforum erwähnt, hat eine Verwandte von mir Probs mit ihrem kürzlich adoptierten Tierheimhund Sam.
Er ist über 1 Jahr, kann ein paar Grundgehorsams Befehle, aber mehr Erziehung hat er wahrscheinlich nicht genießen dürfen.
Sam kann nicht alleine bleiben - zerstört vieles - jault und bellt.
2-3 hatte sie Zeit Sam das Alleinebleiben beizubringen (anscheinend ist sie falsch an die Sache herangegangen), ab Montag fängt sie regulär wieder zu arbeiten an, nimmt sich ab Dienstag vermutlich wieder frei - das Alleinebleiben muss geübt werden.
Sie ist verzweifelt und hat Hilfe bei einer Tierpsychologin gesucht, doch die kostet wiederum immens viel Geld. Alles kann sie sich leider nicht leisten.
Deshalb wende ich mich für sie an euch, sie weiß noch nichts davon, aber ich möchte ihr gerne helfen. Da ich leider nur Welpen das Alleinebleiben beigebracht habe, tu ich mir bei einem erwachsenen Hund, der noch sich noch im kindischen Alter herumtreibt, schwer, ihr zu helfen.

Was ich gedenke ist einen Plan aufzustellen, einen 3-Wochen-Plan, wobei die Besitzerin daheim ist und sich mit Sam ausgiebig beschäftigt - ich will sagen, sich nur Sam widmet.
Natürlich muss ich mir anschauen, wie sein Charakter ist (kenne ihn nur flüchtig) und nehme ihn am Montag mal zu mir nach Hause (bin die Sitterin sozusagen :) ).

Nun die Frage an euch:
* Wie soll der 3-Wochen-Plan aussehen? (Alleinebleiben üben)
* Habt ihr Erfahrungen, Ideen und Anregungen für mich?
Natürlich weiß ich in etwa wie ich es angehe, habe einige Ideen, aber ich wäre euch SEHR dankbar für hilfreiche Links, Tipps und Meinungen zum Thema selbst. :)
 
Hi
Also ich hab mir im Juni auch eine 10 Monate alte Hündin aus der Arche geholt, die nie gelernt hatte alleine zu bleiben. Inzwischen kann sie schon 4-5 Stunden alleine bleiben ich hab den ganzen Sommer mit ihr dran gearbeitet.

Im Grunde gehst da ja nicht viel anders ran als bei nem Welpen, also Zimmer kurz verlassen nach ner halben Minute wieder kommen, immer wieder wiederholen und Zeit langsam steigern.
Ob das in 3 Wochen klappt ist fraglich, weil ma das langsam aufbauen muss. Auf jedenfall würd ich testen ob der Hund gerne einen Kong mag oder Trockenzeug zum knabbern wenn er alleine ist. Ich schalte zusätzlich immer den Fernseher/Radio ein.

Wenn ihr eine Trainerin sucht, ich hab eine gefunden die 20 Euro/Stunde verlangt, sie arbeitet nach Animal Learn, jedoch lern ich sie erst in der ersten Oktober Woche kennen.

Ich kann dir das Buch http://www.amazon.de/Trennungsangst-beim-Hund-James-OHeare/dp/3936188122 empfehlen, vielleicht möchte sie sich ja mal einlesen?

Wie ist sie denn eigendlich an die Sache ran gegangen?
Liebe Grüße
 
Hi Alisa, danke für deine Antwort!

Ich hab selbst schon den halben Plan erstellt, deine Tipps kommen schon mal vor (also leiser Radio, evtl getragenes TShirt von Besitzerin, ..).

Leider hat sie zu inkonsequent gearbeitet. :( Wie genau weiß ich leider nicht. Ich wohn weiter weg.
 
Danke!

Heute ist Sam seit halb 7 bei mir, wir haben einen großen Spaziergang gemacht, waren auf einer eingezäunten, leeren Hundewiese und ich konnte einen Eindruck von seinem Charakter gewinnen.
Sam vermisst sein Frauchen mäßig bis gar nicht, orientiert sich sehr stark an mir, lässt mich nicht aus den Augen.
Meine Kleine und er verstehen sich sehr gut und Sam fühlt sich sichtlich wohl neben Minu.
Außerdem ist er sehr verfressen und sucht ständig nach einem neuen Kaustangerl *g*
Im Moment liegt er neben der hellen Balkontür und Minu in ihrem Körbchen, in der Wohnung ist Frieden :)
Beim Spaziergang habe ich gemerkt, dass er stark an der Leine zieht und sich mehr an mir orientiert, wenn er abgeleint ist.
Er hört dann brav auf Sitz, Platz, Aus usw..an der Leine ist er stürmisch und anstrengend, wenn nebenher Zicke Minu läuft :rolleyes:

Fazit:
Ich bin mir sicher, dass er mit konsequenter Übung auch Alleine bleiben kann. Mit ausreichend Leckerlies, Musik und Geruch vom Frauchen. TV sieht er ebenfalls gern, vllt wäre das die Lösung?!?
Aber das Frauerl hat eine Menge zu tun, auf sie kommt in den nächsten 3 Wochen harte Arbeit zu. Ich muss ihr ein bisserl Konsequenz noch beibringen *g*
Was mich stutzig macht: Sam liegt mal hier mal da und fühlt sich auf jedem Platz wohl. Das kannte ich noch bei keinem Hund, zB meine Kleine braucht ihr Bettchen, Deckerl, meine Füße oder mein Bett (:D) um sich auf dem Platz wohl fühlen zu können.
 
OT, aber trotzdem von Bedeutung für mich :) :

Minu verträgt sich super mit ihm, auch gespielt hat sie mit Sam.
Wenn er zu stürmisch wird, lässt sie ihre Zicke (wie üblich) raushängen, aber nicht besonders böse.
Deshalb bin ich mal ganz stolz auf meine Prinzessin - sie wird immer sozialer yuhu !!
 
Hallo!

Ich würde mir mal anschauen,wie sich der Hund verhält,wenn er plötzlich alleine ist.
Bellt oder jault er?
Was tut er alles?

Wenn er wirklich unter Trennungschmerz leidet oder es einfach nicht gelernt hat,ständig hinter einem hergeht,wen man die Jacke an hat oder auch keine dann würde ich folgendes üben.

Mehrfach am Tag durch die Räume gehen (nicht nur paar Minuten) und die Tür hinter sich schließen (nur für eine sehr kurze Zeit 1min oder so) und dann die Tür öffnen,in den nächsten Raum,wieder Tür zu usw.
Dabei nicht mit dem Hund reden.
Hier lernt er,das es garnicht schlimm ist,wenn Frauli mal paar Minuten nicht in seinem Raum ist.

Legt er sich auf die Decke,die Übung beenden,da er dann akzeptiert hat,was da vor sich geht.

Das mehrfach wiederholen.
Ein Hund lernt das nicht von heute auf Morgen.

Wenn der Hund an sich eher ruhig ist und nicht ständig hinter einem herläuft und nur beim alleine bleiben so reagiert,würde ich versuchen,ihn eine beschäftigung und alternative zum Zerstörungswahn zu bieten.
Für einen Hund gilt meist,das er nur Zerstöt,wenn ihm langweilig ist!
Dies kann er dann auch mit jaulen und bellen unterstreichen.

Man könnte zB,wenn er gut zum Spiel zu annimieren ist,einen Kong anbieten,mit dem er spielen und die Leckerlis rausbekommen kann,einen 2.Kong versteckt,den er (anfangs leicht) finden kann.

Diese Übung vielleicht mehrfach am Tag machen und immer nur so 5min für eine kurze Zeit zur Haustür raus gehen ohne wirklich weg zu gehen.

Wichtig:
Den Hundrein garnicht ansprechen,wenn man das Haus verlässt/zur Tür rausgeht (allein)
Machen viele.

Der Hund sollte nur angesprochen werden (als Signal),wenn er mit gehen darf.

So kenne ich es zumindest.
Ansonsten würde ich gucken,ob es sich ändert,wenn man den Hund geistig mehr fördert zB mit kleinen Gedächnisspielnchen oder so.
(zB das uns bekannte Hütchenspiel,mit Leckerli,wo der Hund das Leckerli suchen und den Becher umwirft um heran zu kommen)

Das ist so das erste,was mir einfällt.
Viel Glück!

Ich kann nochmal Erfahrung anderer einholen und gebe dann auch besheid,wenn ich mehr weiß und mehr Rat geben kann daduch usw.

LG
 
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