Bonsai schrieb:
Also ich nehme auch Hühner-, Puten-, Lamm- und hie und da Schweineknochen, aber von heftigen Bakterien hab ich noch nichts bemerkt. Wir wirken sich die denn aus?
Problematisch sind die Aujesky-Viren, die im Schweinefleisch auftreten können. Eine Infektion mit der Aujesky-Seuche verläuft bei Hunden meist tödlich.
Österreich und Deutschland gelten zwar als Aujesky-frei, wer aber auf Nummer Sicher gehen möchte, verzichtet gänzlich auf das Füttern von Schwein.
Auszug aus dem "Handbuch Schweinekrankheiten" (K.O. Eich):
Aujeszkysche Krankheit / Pseudowut / AK
Allgemeines
AK kommt vor beim Schwein, seltener beim Rind, kleine Wiederkäuer, Katzen, Hunde, Nager. Der Mensch ist nicht empfänglich.
Erreger
Das Aujeszkyvirus gehört zur Gruppe der Herpesviren. Unter natürlichen
Verhältnissen ist das Virus sehr lange ansteckungsfähig, erst bei 80°C
wird das Virus innerhalb von wenigen Minuten getötet. In Fleisch
(Kadavern) und Körperausscheidungen kann es monatelang überleben.
Herpesviren bleiben nach einer Infektion gewöhnlich lebenslang im Körper, ohne Krankheitserscheinungen zu verursachen. Die Viren können nach Stress oder Schwächung der Körperabwehr wieder aktiv werden.
Übertragung
Das AK-Virus wird beim Schwein vorwiegend über die Atemwege aufgenommen, die Ausscheidung erfolgt über die Schleimhäute des Nasen-Rachenraumes sowie über die Milch- und Geschlechtsorgane. Das Virus wird nach der ersten Ansteckung 30 Tage lang ausgeschieden. Das AK-Virus kann auch mit der Gülle und über die Stallluft übertragen werden.
Vorkommen
AK kommt weltweit, in allen Ländern mit Schweinehaltung vor. In der EU unterschiedliche Prävalenz. Durchseuchung z.T. recht hoch. Die Schweiz ist amtlich anerkannt frei.
Inkubationszeit
3-8 Tage
Krankheitserscheinungen
Plötzliche Todesfälle, (morgens tot aufgefunden), Fieber, stark erhöhte Atemfrequenz, Muskelzuckungen, die über den ganzen Körper laufen, starkes Speicheln, hin- und her wandernde Pupillen, Krampfanfälle, Aggressivität, schwankender Gang, Taumeln, zunehmende Lähmungen, Festliegen, Tod. Der bei anderen Arten typische starke Juckreiz fehlt beim Schwein fast völlig. Nach einer Krankheitsdauer von wenigen Tagen sterben die Ferkel fast ausnahmslos.
Die Krankheitserscheinungen bei erwachsenen Schweinen fallen nicht so schwerwiegend aus. Bei ihnen sind Anzeichen einer Lungenentzündung, Hundesitzige Stellung, Husten; Kurzatmigkeit, Appetitlosigkeit und Fieber, ungeordnete Bewegungen, starke Schläfrigkeit, ständiges Schmatzen, zähneknirschen. Bei tragenden Sauen beobachtet man SMEDI.