Totale Leinenscheu bei Tierschutzhund

XXSternXX

Anfänger Knochen
Hallo Allerseits,

seit einigen Monaten lebt eine kleine Hündin bei mir. Sie ist schon älter und hat einige gesundheitliche Probleme (Tumor am Rücken der inoperabel ist, Mamatumore wurden operiert, lange wird sie vermutlich nicht mehr leben)

Eigentlich ist sie ein ganz fröhliches Tier, aber sie resigniert grade weil sie so große Angst vor der Leine hat.

Ich habe mit ihr geübt wie man eben mit einem Hund der die Leine nicht kennt übt. Habe ihr das Geschirr angelassen damit sie sich daran gewöhnt, draußen bekam sie eine ganz leichte Schleppleine.

Aber es wurde nichts mit dem Gewöhnen - sie steckt da wie ein Esel sobald die Leine dran kommt, das Geschirr findet sie noch schlimmer wie das Halsband und sobald man etwas an der Leine zieht schmeißt sie sich schreiend auf den Rücken. Als ob ich sie umbringen wollte... sie hat tatsächlich Todesangst, da bin ich mir sicher.

Es ist ganz schrecklich, ich würde sie so gerne mit den Anderen zum Spazieren gehen nehmen, aber ohne Schlepp geht das nicht. Es wäre einfach zu gefährlich, ich habe es zwar schon getestet - und dieser Hund ist emotional völlig positiv verändert wenn sie keine Leine hat - aber sie kommt nicht zuverlässig her und Leckerchen lassen sie absolut kalt.

Ich bin völlig ratlos muss ich gestehen. Ich habe jetzt mal ein anderes Geschirr gekauft (ähnlich K9) evtl. ist das nochmal ein anderes Gefühl und sie kann sich eher darauf einlassen. Ausserdem eine Flexileine, evtl. irritiert sie ja die Leine am Boden... obwohl ich Flexileinen total doof finde eigentlich.

Habt ihr IRGENDEINE Idee dazu? Ich bin ratlos...

LG
 
Kann es sein, dass sie die Tumor schmerzen und sie dass dann mit Leine/Geschirr in Verbindung bringt?
 
Was ist eine Laufleine ?

Anleinen war bei uns wochenlang auch ein Riesenproblem aber sobald angeleint - kein Problem mehr daher hatte ich auch nichts dazu geschrieben ...
 
Hm, mir fällt dazu ein Kinderbuch ein, wo es um einen Welpen geht, der als ganz keiner Wuzz einen Unfall hat und Wochenlang einen Verband am Hals tragen muss, und sich schließlich, als der Verband ab ist, sich ohne was um den Hals nicht aus dem Haus traut. Der Bub in dem Buch gewöhnt ihm dann langsam den Verband ab, indem er dem Hund jeden Tag einen dünneren, leichteren Stoffstreifen um den Hals bindet, bis es nur noch ein Schnürl ist und schließlich gehts auch ohne. (Zum Schluss bekommt der Hund dann natürlich ein ordentliches Halsband...)

Also vielleicht kannst du es mit deinem Hund umgekehrt angehen, als erstes nur ein ganz dünnes, leichtes Bandl (evtl. ein aus dünnen Bandln geknotetes "Geschirr") - Wolle oder sowas - und dann mit der Zeit immer dicker und schwerer werden, bis das normale Halsband/Geschirr geht. Oder daheim mal nur ein leichtes Schnürl nachschleifen lassen als "Leine". Also erstmal an irgendwas Halsband/Geschirr/Leinenartiges gewöhnen, was einfach nur "da" ist, ohne dass es drücken oder zwicken oder ein Geräusch machen kann. Keine Ahnung ob das was bringt, aber ich denk einen Versuch wärs wert.

Wünsch dir und deinem Hund auf jeden Fall alles Gute und dass ihr das hinbekommt und schon bald gemeinsam spazieren gehen könnt!!! :)
 
Beißkorb kennt sie?
Falls ja, vielleicht wäre so ein Kopfhalfter (nicht Halti) eine erträgliche Alternative?
 
oje, ich kenne das :(

seit 6 wochen wohnt bei uns auch eine tierschutzhündin aus ungarn, die auf der strasse schrecklich misshandelt wurde. wir haben es bis jetzt erst wenige male geschafft, sie anzuleinen und zu einem spaziergang mitzunehmen (glücklicherweise haben wir einen grossen garten) sobald sie die leine sieht oder auch nur ahnt, dass wir uns zum spazierengehen fertig machen, versteckt sie sich.

wenn wir am wochenende zuhause sind bekommt sie eine ganz leichte dünne leine um ihr halsband, das wir ständig oben lassen, damit wir sie einfacher zum spazierengehen einfangen können. ausserdem liegt die leine immer auffällig im haus herum, wir legen keksis drauf um sie so positiv wie möglich zu besetzen, sobald wir die leine hochheben ist guinness eine staubwolke :o

ich wünsche euch viel kraft und durchhaltevermögen!
 
Nur so ein Idee - schon mal probiert, dass nicht Du die Leine in die Hand nimmst, sondern sie an einen Deiner Hunde bindest?

Ansonsten würd ich auch extrem dünnes Schnürl einfach am Halsband mal dranlassen zuhause unter Aufsicht und immer mal wieder kurz (z.B während des Fütterns) in die Hand nehmen und das so langsam steigern.
 
wenn du ein Stück Leine immer dran lässt, auch im Haus, grad so lange, das sie bemerkt das da die Leine ist...aber sie sonst nicht behindert wird, dann das Stück langsam länger lässt ?
Dann anfängst im Garten eine Schleppleine drauf zu tun, so das sie sich daran gewöhnt und dann irgendwann anfängst im Garten diese Schleppleine auch aufzuheben..damit sie sich daran gewöhnt ?
 
Hallo!

Wenn Leckerchen nicht helfen, vielleicht geht#s mit einem besonderen Spielzeug?
Bei meinem DSH Rüden war ich die ersten zwei Wochen nur der baööast an der leine, rennen rennen und nicht umschaun.
Leckerchen...nice to have aber nichts so motivierendes.
ich habe verschieden Spielzeuge ausprobiert, und mit dem Stöckchen klappt es jetzt hervorragend.
Alles andere hat er weggetragen und hat sein eigenes Ding gemacht.
Mit dem Stöckchen schuat er mich an und läßt sich auch gut ablenken.
 
wenn du ein Stück Leine immer dran lässt, auch im Haus, grad so lange, das sie bemerkt das da die Leine ist...aber sie sonst nicht behindert wird, dann das Stück langsam länger lässt ?
Dann anfängst im Garten eine Schleppleine drauf zu tun, so das sie sich daran gewöhnt und dann irgendwann anfängst im Garten diese Schleppleine auch aufzuheben..damit sie sich daran gewöhnt ?

genau so ist es
ich denke von natur aus lehnt jeder hund die leine ab, es setzt eine art fluchtinstinkt ein, man muss die leine behutsam vorstellen

1. halsband ne weile oben lassen
da wird der hund eh rumkratzen, mein pflegiewelpi hat recht lang motzend gekratzt dran
wenn das halsbandl einigermaßen akzeptiert ist oder das gschirrl, also indoor voll akzeptiert und ne wurschtigkeit erlangt werden konnte, dann
2. schnur dranhängen -muss gar nicht schleppleine sein, reicht eine ausm baumarkt.
das schleift der hund hinter sich indoor her, bis ihm das wurscht ist
draußen ebenso
3. irgendwann nimmt man diese leine in die hand und rennt wie dumm so hinterher dass der hund niemals zug spürt aufm ding. das heißt, man folgt dem hund, bis der hund sich für anderes interessiert und nicht mehr dafür, dass jemand am anderen ende diese schnur hält...
ab da sollte diese aber lang genug sein dass der hund keine gefühle des verfolgtwerdens entwickelt, musst ja auch schauen dass du keinen stress verbreitest, hierzu brauchst du eine lange leine, sonst hampelst ruckartig rum.
4. du gehst vor und rufst den hund zu dir, also nicht zug an der leine sondern leine locker halten und rufen, bis er kommt, dann gehts weiter und rufst wieder und bestätigst mit leckerli und lobgesang... dass das folgebedürfnis des hundes ausgelöst wird, muss auch hierfür die leine ausreichend lang sein.

and so on...
 
Wir hatten mal zwei Rottibuben im Tierheim, die bis zum 9ten Lebensmonat nichts außer dem Zwinger kannten. Menschen, Halsbänder, Leinen, fremde Hunde – alles löste bei ihnen einen Fluchtreflex aus. Sie haben sich sogar vor dem Klackern des Karabiners an der Leine gefürchtet und haben sich in ihrer Hütte versteckt.


Wir haben bei ihnen mit den Halsbändern angefangen. Diese haben sie eine Woche mit ständigem Menschenkontakt getragen – ans Spazierengehen war da nicht zu denken, außer wir hätten die zwei Wonneproppen getragen ;) Da du ja meinst, dass sie das Halsband eher akzeptiert, weg mit dem Geschirr! Das wird ihr schlichtweg zu viel sein.


Im zweiten Schritt haben wir eine kurze Leine an die Halsbänder gebunden und die Buben sind damit herum marschiert, bis das auch okay war. Nächster Schritt war eine längere Leine, an der jeweils ein Mensch hing, AUF KEINEN FALL ZOG!, und mit den Buben im Zwinger im Kreis lief. Einfach hinterher. Sobald es für sie auch zu einer Selbstverständlichkeit geworden war, sind wir mit ihnen zu einer Menschengruppe (die sie schon als Leckerlie-Spender kannten) aus dem Zwinger gelaufen.


Das hatte in etwa 4 Wochen in Anspruch genommen. Danach hatten sie weder mit dem Anleinen, noch mit dem Rausgehen ein Problem.
 
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