@Renerda:
Besorg dir das Buch "Hüftgelenksdysplasie beim Hund". Du kanst es sicher auf einer Uni-Bibliothek entlehnen.
Du findest darin zahlreiche Tabellen von testweise durchgeführten Verpaarungen HD-positiver Hunde.
Ist ganz interessant zu lesen, hier bezogen auf Deutsche Schäferhunde, z.B.
Rüde mit A-Hüften x Hündin mit C- Hüften ergab HD D bei 10% der Nachfahren.
B- Hüfte x B-Hüfte ergab ergab bei nur 2 Nachkommen einen Hd-freien Hund und einen mit Hd D.
A-Hüfte x A-Hüfte ergab 84% Hd-freie Tiere und 15,6% dysplastische Tiere (B+C+D zusammengezählt, davon immerhin 2,2% Hd D).
Wenn mit dysplastischen Hunden gezüchtet wurde, egal welchen Grades, dann hast du einen gewissen Prozentsatz schwer dysplastischer Tiere dabei. Selbstverständlich spielen auch die Großeltern eine Rolle. Oder würdest du sagen, dass eine Familie frei von z.B. allergischem Asthma ist, nur weil in einer Generation keine klinischen Fälle auftraten? Wohl eher nicht.
Da mehrere Gene beteiligt sind, deren Steuerung noch nicht genau bekannt ist, kann das Problem auch eine Generation überspringen oder 2 Welpen können komplett unterschiedliche Hüften entwickeln.
Über den Einfluß von Fütterung, Körpergewicht, Wachstum, Zunahme, Verletzungen in der Jugend kannst du ebenfalls nachlesen. Allerdings können dir da die Vet-Orthopäden neuere Infos liefern.
Ich persönlich glaube nicht, dass die Krankheit auszurotten ist.
Sie tritt bei allen Haustieren auf. Sie wird bei ursprünglich Hd-freien Wildtieren binnen weniger Generationen zum Problem, wenn diese im Zoo gezüchtet werden. (->Eingeschränkter Genpool und ungenügende, da vom Menschen durchgeführte Selektion.) Sie tritt bei Wildtieren auf, wenn diese keinem Selektionsdruck auf gesunde Hüften mehr unterliegen, weil sie z.B. sehr groß oder sehr gefährlich sind. Sie ist für ausgestorbene Spezies belegt, insbesondere über den Höhlenbären gibt es interresante Arbeiten.
Rechtlich gesehen glaube ich, du müsstest einen Teil des Kaufpreises zurückerhalten, wenn bewusst mit dysplastischen Tieren gezüchtet wurde und wenn du nicht vor dem Kauf auf das Risiko hingewiesen wurdest.
Persönlich meine ich, du hast eben einfach nicht gewusst, dass das passieren kann und dass Reinrassigkeit und Papiere keine Garantie für einen Hd-freien Hund sind.
Man kann sich nicht über alles informieren und alle Risiken im Vorfeld ausschalten.
Schade, dass es gleich son ein schwerer Fall ist. :-(
Ich hatte einen Mischling mit HD E. Man kann den Tieren heute gut helfen und wenn dein Hund auch vielleicht kein Sporthund wird, so kann er dennoch bei guter Lebensqualität alt werden.