Straßenhunde aus dem Ausland

Zj-Pandora

Junior Knochen
Ich hätte einige Fragen an alle Hundebesitzer die einen Straßenhund aus dem Ausland haben oder hatten.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Wie waren die Hunde in den ersten Tagen? Wie lange brauchten sie um sich an die neue Situation zu gewöhnen? (Die neue Umgebung, zum ersten mal eine eigene Familie...) War gesundheitlich alles soweit in Ordnung? Wie alt waren die Hunde als zu euch gebracht wurden? War es euer erster Hund oder hattet ihr bereits Hundeerfahrung?

Würde mich über einige Berichte freuen. :)
 
Hallo,

das kann man nicht verallgemeinen. Da jeder Hund eine andere Vorgeschichte hat und auch jeder Hund ein eigenes Lebewesen für sich ist. So wie wir Menschen ist auch nicht jedes Tier gleich, es gibt Tiere die können schlechte Erfahrungen schneller ablegen und es gibt welche die brauchen länger. Es gibit Hunde darunter die überhaupt (hauptsächlich) Männer nicht wollen, da sie schlechte Erfahrung mit ihnen haben. Kann natürlich auch umgekehrt sein, aber meistens machen sie die schlechte Erfahrung mit Männern. Aber mit etwas Geduld und Liebe ist jeder bis jetzt noch zu einem normalen äußerst dankbaren Hund geworden. Aber natrülich muß man Ihnen etwas Zeit geben. Sie kennen ja nichts und sind oft anfangs mißtrauisch, aber das legt sich.
 
Natürlich kann man das nicht verallgemeinern. Deswegen wollte ich auch viele verschiedene, ganz persönliche Berichte hören/lesen. :)
 
Ich hatte eine Pflegehündin die vorher als Strassenhündin gelebt hat.
Sindy eine Terriermixdame geschätzte 2-3 Jahre alt, kniehoch und zuckersüss.
Am ersten tag völlig verschreckt und verstört dachte ich schon an stundenlange Arbeit, Vertrauen aufbauen und und und....
Einen Tag später völlig anders, aufgeweckt, stubenrein und einfach nur ein richtiger Hund für "Hundeneulinge".
Nach einer Woche konnte die Hündin ohne Leine laufen, konnte Sitz und Platz hat sofort auf ihren Namen reagiert, war sehr freundlich zu Mensch/Tier - etwas schüchtern aber nicht überängstlich.
Das einzige bei schnellen Bewegungen hat sie manchmal gequietscht weil sie dachte sie wird geschlagen, aber nach ein paar Monaten war auch das kein Thema mehr.
Sie hat ein super zuhause bei Hundeanfängern als Ersthund gefunden und war wirklich perfekt für die Familie :)

Vom Straßenhund zum Traumhund - ich hätte es nie geglaubt!
 
Also, ich hab einen strassenhund aus spanien. Als ich ihn bekommen hatte, wußte ich das gar nicht. ich hab ihn von einer tierpension und da hat man mir das leider nicht mitgeteilt. das hat sich erst später herausgestellt, als plötzlich der verdacht auf leishmaniose bestand. er war von anfang an ziemlich krank, auch der verdacht auf staupe war da. Es hat mich ein halbes vermögen gekostet diesen hund wieder halbwegs fit zu bekommen. Der hund war total ängstlich und ich konnte mit ihm nirgends hingehen. Er blieb einfach stehen und zitterte am ganzen körper. Er kannte nichts und dementsprechend groß war seine angst. Ich konnte mit ihm anfangs nur ein paar meter vors haus gehen und das hab ich dann nach und nach ausgebaut, bis ich schließlich ganz „normal“ mit ihm spazieren gehen konnte. Es war ein echt schwieriger weg, ich habe viel von diesem hund gelernt, bzw. war ich auch einfach gezwungen mich mit diesem hund auseinanderzusetzen, ich hab viel gelesen, war in der hundeschule (wobei, ob das so gut war:confused: weils leider echt die falsche für ihn war), ich hab kurse besucht, war viel in deutschland und hab da von leuten gelernt, die sich auf „problematische“ hunde spezialisiert haben usw.

Leider war dies mein erster hund und ich muss echt sagen, dass so ein hund auf jeden fall in hände gehört, die bereits erfahrung mit hunden haben. Ich hab sicher vieles falsch gemacht, ich hab mich zwar echt bemüht, aber würde ich heute so einen hund bekommen, ich denke es würde einiges anders ablaufen. trotzdem bin ich stolz darauf wie mein bub heute ist, auch wenn er nach wie vor nicht unbedingt der „leichteste“ hund ist, ist es o.k. so wie er heute ist :)

Ob ich nochmal so einen hund nehmen würde, ich denke nicht, aber sag niemlas nie ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!
Unser Benno (~ Hovawartmischling) kam aus Griechenland (ca. 5 Monate alt) , wurde auf der Müllhalde gefunden. War dann einige Tage bei seiner Finderin und dann gleich bei uns. Am Anfang gab es ein paar Hoppalas (vor allem beim spielen) in der Wohnung, aber sonst keine Auffälligkeiten, weder beim Gassi gehen, noch bei Besuchen ... einfach wirklich problemlos. Er wurde auch von Anfang an ans alleine bleiben gewöhnt. War nie ein Problem. Er hat sich zu einem tollen, sehr sozialen Hund entwickelt, der eigentlich jedem Streit aus dem Wege geht (bis auf ein paar Hunde und deren Besitzer, die es unbedingt wissen wollen :rolleyes: ).
Unser Pflegehund war genau das Gegenteil, Hündin (Terriermix), ca. 1,5 Jahre alt, Katzenjägerin, eine richtige kleine, aber süße Kläffe ;) , etwas besitzergreifend (Hunde wurden gleich weggezwickt), eher ein schwieriger Fall. Leider haben sich die Hunde überhaupt nicht verstanden und unsere Katzen hätten die Hündin nicht überlebt. Daher haben wir sie gut weitervermittelt, sie lebt jetzt als Prinzessin ;) :) :D bei einem älteren Ehepaar und ist der Mittelpunkt in der Familie :D .
Ach ja, Benno ist unser erster Hund ;) ich glaube wir hatten richtig viel Glück, dass wir gerade ihn erwischt haben :)
 
gehts wirklich dezidiert um einen Straßenhund oder um einen Tierheim-Hund aus dem Ausland? viele Leute werfen das nämlich in den gleichen Topf. ;)
 
Erstmal vielen Dank für die unterschiedlichen Berichte! :)

Genau genommen gehts mir um ausländische Straßenhunde die von der Straße oder einer ausländischen Tötungsstation, direkt (also ohne Zwischenstation wie zB Pflegestelle oder Tierheim) zu euch gekommen sind.
 
Ich hab einen Straßenhund aus Spanien. Er lebte dort zwar "nur" die ersten 3,5-4 Monate seines Lebens, aber die haben ihn geprägt. Mit 5 Monaten kam er dann zu mir und er ist mein erster Hund (hab aber bereits Hundeerfahrung).

Er war die ersten Wochen sehr schüchtern, hatte beim spazieren gehen Angst vor vielen Dingen und er war krank (Augenentzündung, Würmer, viel zu dünn). Ich hab mich lang gespielt bis er endlich g'scheit gefressen hat. Meistens bin ich ganz früh Morgens oder nachts spazieren gegangen, damit wir die erste Zeit nicht zu vielen Menschen begegnen (er legte sich auf den Boden, zitterte, bekam richtig Panik, wenn uns wer ansprach).

Grundkommandos zu erlernen hab ich erst nach einigen Monaten begonnen (also draußen, drinnen schon früher). Seine Menschen mag er sehr gern, fremde Menschen so lala (kommt drauf an wie sympathisch sie ihm sind), Männer und Kinder werden schön langsam, aber er hat großen Respekt davor und weicht aus/knurrt auch, wenn sie ihm zu nah kommen und er nicht die nötige Zeit zum langsam kennen lernen bekommt. Er hat(te) auch nen ziemlichen Jagdtrieb und es war unmöglich ihn ohne Leine laufen zu lassen.

Heute ist er 2,5 Jahre alt, kann die Grundkommandos, Hundetricks und läuft auch wieder ohne Leine und ist gut abrufbar. Ich nehm ihn fast überall mit und er fällt nie unangenehm auf. Fremde Menschen findet er jedoch bis heute nicht grad toll, aber er meistert das mit Bravour. Für mich ist er der perfekte Hund, mit ein paar kleinen Macken halt. Die meisten meiner Freunde/Bekannten lieben ihn, aber wär's ihr Hund "hätten's ihn schon am Mond g'schossen und würden sich das nicht antun".

Und ja ich würd mir wieder einen Straßenhund nehmen!
 
mein hund war noch sehr jung, er war erst ein paar monate....er muss aber leider echt sehr schlechte erfahrungen gemacht haben, hatte auch extreme angst vor autos und vor lauten geräuschen.

lg
 
Mein jetziger Hund ist aus Rumänien, war dort erst auf der Straße und ist dann in einer Tötungsstation gelandet wo er dann im Alter von ca. 4 Monaten von der Hundehilfe "freigekauft" wurde.

In Rumänien war er dann erst noch in einem Auffanglager der Hundehilfe befor er dann nach Österreich gebracht worden ist.

Hab ihn dann auf der Homepage von der Hundehilfe "entdeckt" und dann geholt.

Da war er dann ca. 7 Monate alt.

Am Anfang konnte man mit ihm nicht spielen, weil er jedesmal fast einen Herzinfarkt bekam wenn man mit der Hand ausholte um einen Stecken oder Ball zu werfen (was ja auch total logisch ist, weil man nicht weis was er alles erlebt hat in seinen ersten 4 Lebensmonaten).
Anfangs hatte er auch mit Männern ein rieeeeeeeesen Problem (bei manchen jetzt auch noch aber da orientiert er sich dann nach mir wie ich auf die dann reagiere).

Autos mochte er am Anfang ganz und garnicht (mitfahren schon, aber wenn sie vorbei fuhren kriegte er einen "Tobsuchtsanfall"), inzwischen gefällts ihm zwar noch immer nicht wenn eines vorbeifährt, aber wir haben es im Griff.

Ich hatte davor schon einen Hund, der von Welpenalter an bei mir, und ich kannte solche "Probleme" mit ihm nicht, und daher hat es mich manchmal an meine Grenzen stoßen lassen, aber inzwischen haben wir es ganz gut in Griff....
 
meine wurde als streunerin eingefangen und war vorher sicher bei einem jäger....
sie ist "gesund", allerdings muss ich immer darauf gefasst sein das leishmaniose ausbrechen kann....
ich bin relativ naiv an die sache rangegangen,......eine große hilfe waren mir die hunde einer bekannten als vorbildwirkung, von denen hat sie viel abgeschaut....
das problem ist das diese hunde NICHTS kennen, teilweise traumatisiert sind, und natürlich durch das leben auf der straße sehr selbsständig sind...

heute muss ich drüber lachen wie naiv ich war....ich dachte ich nehme mit 14 tage frei und dann nehm ich sie u bahn fahrend mit ins büro...
naja, der plan ist natürlich kläglichst gescheitert....

ein großer fehler war auch anfangs, unsicher wie ich war, auf allerlei windhund experten und windhundretter und natürlich hundeflüsterer zu hören.....anstatt auf mein bauchgefühl...


wie wir angefangen haben unseren weg in unserem tempo zu gehen haben wir dann auch sehr viele erfolgserlebnisse gehabt;).........

ich würds jederzeit wieder machen, einen "besseren" hund hätte ich nicht bekommen können...........es war in jeder hinsicht eine sehr lehrreiche zeit,,und die ist es noch immer:)
 
Danke für die vielen unterschiedlichen Antworten! :)

Der Grund warum ich diesen Thread eröffnet habe ist folgender... meine Freundin und ihre Familie (sie ist verheiratet und hat eine 8 jährige Tochter) spielen schon sehr lange mit dem Gedanken sich einen Hund anzuschaffen. Vor kurzem wurde sie dann auf eine Anzeige aufmerksam, in der ein Straßenhund aus Belgrad (oder wars Bulgarien?) eine Familie sucht. Der Hund ist in etwa ein jahr alt, wurde eingefangen (bzw. ist selbst mit den Tierschützern mitgegangen) und lebt im Moment noch immer im Ausland in einer Auffangstation. Sobald er hier einen Fixplatz gefunden hat, würde er nach Österreich gebracht werden. Was natürlich bedeutet das es keine Gelegenheit gibt den Hund vorab schon mal kennenzulernen. In der Anzeige wird er als sehr freundlich, gelehrig, liebenswert und sehr menschenbezogen beschrieben. Ob er diese Eigenschaften im neuen zu Hause beibehalten wird, kann man natürlich nicht wissen. Weil sie sich wirklich viele Gedanken darüber macht, habe ich vorgeschlagen hier nach Erfahrungsberichten zu suchen. Da sie sich mal auf das "schlimmste" einstellen möchte.
Also hoffe ich auf viele weitere Erfahrungsberichte, die ich dann weiterleiten kann. :)
 
also mit kind im volksschulalter würde ich mich auf solche experimente nicht einlassen. es gibt genügend hunde in unseren tierheimen, die man bzgl kinderfreundlichkeit testen kann. :)
 
Du brauchst halt immer nen Plan B... Denn was passiert mit dem Hund, wenn er nicht den Vorstellungen/Beschreibungen entspricht? Ab ins österreichische Tierheim ist halt nicht unbedingt Sinn der Sache! Und grad wenn in der Familie ein Kind lebt würd ich's mir doppelt und dreifach gut überlegen einen Hund zu nehmen, den ich weder mal gsehen hab, noch sonst irgendwie kennenlernen konnte.
 
also mit kind im volksschulalter würde ich mich auf solche experimente nicht einlassen. es gibt genügend hunde in unseren tierheimen, die man bzgl kinderfreundlichkeit testen kann. :)

Das ist natürlich auch ein Punkt über den sie sich Gedanken macht. Der Hund wird als kinderfreundlich beschrieben, ihre Bedenken sind nur wie sehr man sich auf solch eine Beschreibung verlassen kann.

Du brauchst halt immer nen Plan B... Denn was passiert mit dem Hund, wenn er nicht den Vorstellungen/Beschreibungen entspricht? Ab ins österreichische Tierheim ist halt nicht unbedingt Sinn der Sache! Und grad wenn in der Familie ein Kind lebt würd ich's mir doppelt und dreifach gut überlegen einen Hund zu nehmen, den ich weder mal gsehen hab, noch sonst irgendwie kennenlernen konnte.

Genau das soll eben nicht passieren. Das der Hund von dem dortigen Auffanglager, hier im Tierheim landet. Deswegen auch die vielen Überlegungen ihrerseits. Wenn der Hund zu ihr kommt, soll er da auch bleiben.
 
Meine beiden bisherigen Hunde waren zwar keine "Straßenhunde" in deinem Sinn, aber beide aus dem Ausland und im Freien gelebt - die eine auf einem Hof in Ungarn, die andere ist aus einem rumänischen Zigeunerdorf. Beides tolle Hunde, beide eher ängstlich, anfangs sehr feig und scheu v.a. gegenüber Männern wobei die Reaktion eine andere war: Lucky hätte sich immer einfach verkrochen, aber alles mit sich geschehen lassen und erduldet, Naomi hätte ganz leicht zu Angstbeisserin werden können. Beide haben viel Geduld und Zeit gebraucht aber ich würds jederzeit wieder machen und hab mir auch bei Naomi absichtlich einen schwierigeren und ängstlichen Hund genommen, der sonst schwer einen Platz findet, eben weil ich durch Lucky schon gewisse Erfahrung mit den Problemen hatte.

Aber ich schließ mich den anderen an: Mit einem Volksschulkind würde ich mich nicht auf Experimente einlassen. Ein Straßenhund hat ziemlich sicher schon schlechte Erfahrungen auch gemacht. Als Erwachsener kann ich Rücksicht nehmen, vorsichtig sein und gefährliche Situationen vermeiden - ein Kind ist damit überfordert.
Mit einem Kind im Haus würd ich mir eher einen Hund nehmen, der bereits einige Zeit auf einer Pflegestelle mit Kindern ist, wo man schon weiss, dass er unkompliziert ist und den man in Ruhe auch vorher schon kennen lernen kann. Passieren kann immer was, aber man kann das Risiko minimieren je besser man den Hund vorher kennt. Weil - wie schon gesagt wurde - was ist wenn der Hund dann aus Angst oder im Schreck einmal nach dem Kind schnappt? Einer mehr im Tierheim? :(
 
Kinderfreundlich kann bedeuten, dass der Hund Kinder liebt, Kinder mag, Kinder akzeptiert, Kindern nix tut, sich aber auch nicht streicheln lässt.

Im Fall deiner Freundin würd ich mir echt nur einen Hund nehmen, denn ich vorher kennenlernen kann. Sie ist ja nicht nur für sich selbst verantwortlich, sondern auch für ihr Kind und sobald sie sich entschließt den Hund bei sich aufzunehmen auch für den Hund!
 
Danke für eure Beiträge Luckynori und Rotzpippen, genau diese Gedanken kreisen natürlich auch in ihrem Kopf. Noch dazu muss die Entscheidung ziemlich bald fallen. Wenn ich sie richtig verstanden habe kommt diese Woche noch eine Dame von der zuständigen Orga und nächste Woche wäre dann schon die nächste Fuhr nach Österreich. Also alles ein bisschen überhastet.
 
Oben