Wann gilt ein Hund als aggressiv?

MiSpBeBo

Super Knochen
Hallo mal wieder!

Da es zu Hause öfter zur Sprache kommt würde ich gerne wissen ab wann ein Hund ohne jeden Zweifel als aggressiv gilt bzw. wie man als Laie den Unterschied zwischen aggressiv (also gefährlich) und "heißer Luft" aber nix dahinter erkennt. (werde dazu aber auch noch meinen Trainer ausfragen)

Lg
Elisabeth
 
Was du wissen willst kann dir in einem Forum niemand beantworten, weil man dazu den Hund sehen müsste.

Ich kann dir aber gleich sagen, dass so ziemlich jedes aggressive Verhalten bei dir daheim aus einer Unsicherheit (Angst) entsteht...du musst also herausfinden WARUM dein Hund "gefährlich" ist oder "nur" blufft.

Kann auch sein, dass er jetzt noch blufft und irgendwann wirklich gefährlich wird, aber das liegt NICHT (!!!) am Hund, sondern an euch - gebt dem Hund SICHERHEIT (oder klare Regeln...je nach Grund seines Verhaltens), dann braucht er nicht ungut werden.


Hoffentlich habt ihr einen guten Trainer....viel Glück!
 
agressiv ist ein Hund, wenn er bei Problemen nach vor geht, sich körperlich wehrt....

Ein Hund hat für ein Problem mehrere Lösungsmöglichkeiten, er ignoriert es,(z.B. anderen lästigen Hund) er weicht aus, er flüchtet oder er geht nach vor...jeder Hund der nach vor geht, gilt als agressiv...

Die Agressivität wird dann in unterschiedliche Stufen eingeteilt...Angstagressivität halte ich für die schwierigste Stufe, weil diese Hunde sich von vielen eigentlich normalen Situationen bedroht fühlen, wie z.b. jemanden der auf sie zugeht, oder einen anderen Hund, der in die Nähe kommt usw. usw.

Warum fragst du ?
 
So wie ich es verstehe, hat sie daheim (oder zumindest in ihrem Umfeld) gerade ein Problem und die Familie ist sich nicht sicher ob der Hund beissen wird...

JA, könnte er...wenn er ein Problem hat, man es nicht erkennt und nicht daran arbeitet.

Kann sein, dass es lange dauert, aber irgendwann scheppert es - darum:
1. Auslöser für sein Verhalten erkennen
2. Auslöser beseitigen oder mit dem Hund arbeiten
 
Kann sein, dass es lange dauert, aber irgendwann scheppert es - darum:
1. Auslöser für sein Verhalten erkennen
2. Auslöser beseitigen oder mit dem Hund arbeiten

Könnte man bitte das "oder" durch "und" ersetzen;):)

Ich weiß schon, wie du´s meinst (glaub ich zumindest), aber ich finde diesen Ansatz des "Auslöser Beseitigens" für Otto Normalhundehalter eigentlich eher gefährlich und im normalen Leben absolut nicht zuverlässig durchführbar.

Weiß zwar nicht, worums im konkreten Fall geht, aber die meisten Auslöser - seien es Kinder, TA-Besuche, Briefträger, andere Hunde etc. - lassen sich nicht so einfach beseitigen.

D.h. auch wenn man 1000x versucht und es auch schafft, die kritische Situation zu vermeiden, besteht noch immer die Gefahr, bei der 1001. Situation unachtsam zu sein und dann krachts erst recht...
 
So wie ich es verstehe, hat sie daheim (oder zumindest in ihrem Umfeld) gerade ein Problem und die Familie ist sich nicht sicher ob der Hund beissen wird...

JA, könnte er...wenn er ein Problem hat, man es nicht erkennt und nicht daran arbeitet.

Kann sein, dass es lange dauert, aber irgendwann scheppert es - darum:
1. Auslöser für sein Verhalten erkennen
2. Auslöser beseitigen oder mit dem Hund arbeiten

Das unterschreib ich.

Meine Rottweilerhündin war am Anfang auch deutlich "aggressiver", im sinne von dass sie andere hunde "angepöbelt" hat aber in richtung "angriff ist die beste verteidigung".
Bei uns hat sich durch die Unterordnung viel gebessert. Und nein, ich glaub nicht dass sie mich jetzt als Rudelchef sieht, sondern ich glaube sie hat einfach gelernt dass es für sie weniger stress ist wenn ich "solche angelegenheiten regel" bzw sie sich einfach sicherer fühlt bei mir.
 
Das wird jetzt wieder lange....:o

Ja, wir liegen uns zu Hause in den Haaren ob der Hund nun gemeingefährlich ist oder nicht. :(

Mein Hund ist ja sehr, sehr, sehr ängstlich und grundsätzlich will sie vor allem und jeden davonlaufen. Selten aber doch läuft sie aber nicht davon sondern bellt Menschen (bzw. läuft auch jemanden hinterher. Typisches Beispiel wäre hier der Radfahrer) oder Dinge an (zb. Dinge die vorher noch nicht da waren, fliegende Plastiksackerln oder ähnliches).

Allerdings würde mein Hund, wenn zb. der angebellte Mensch sich von der Bellerei nicht beeindrucken lässt und auf meinen Hund zugehen würde sicher nicht stehen bleiben sondern ein Stückerl davonlaufen oder zumindest ausweichen. Jedenfalls sicher nicht stehen bleiben und gar hinschnappen.

Gestern hat zb. eine Bekannte als Testperson fungiert und fuhr mit dem Rad (und sie fürchtet sich sehr vor Fährrädern). Ist sie ohne Leine läuft sie meistes davon (an der Leine will sie immer davonlaufen). Hin und wieder läuft sie aber bellend nach – so wie gestern. Es ist aber eindeutig dass der Hund wie ein aufgeschrecktes, scheues Hendl auf und ab läuft und sich ja gar nicht wirklich hintraut.

Meiner Meinung nach würde ein aggressiver Hund sicher nicht ausweichen, geschweige denn davonlaufen. 10 Minuten nach dem Rad-Test haben wir Verwandte besucht. Hund schleicht wie ein geprügelter Hund ins Haus, pieselt dort vor Angst noch hin und verkriecht sich zitternd unterm Tisch. So verhält sich für mich kein aggressiver Hund.

Letzte Woche ist uns ein Kind mit Puppenwagen begegnet. Hund kennt sowas natürlich nicht und fürchtet sich wieder mal zu Tode. Als das Kind merkt dass der Hund sich fürchtet fängt sie mit der Glocke an dem Wagen zum Läuten an. Darauf fängt meine wie ne Irre zum Bellen an. Mein Vater kommt nach Hause und sagt dass der Hund auf den Wagen/das Kind losgegangen (!) wäre und der Hund eingeschläfert :eek: gehört bloß weil sie in ihrer Angst das Kind oder eigentlich den Puppenwagen angebellt hat.

Auch gab es eine Zeit wo der Hund eine „komische“ Art hatte auf Menschen zuzugehen. Ich hab damals in der HuSchu nachgefragt ob ich mich jetzt fürchten muss dass mir der Hund auf die Leute losgeht. Man kannte mich und den Hund dort schon ein halbes Jahr und der Hund hatte dort auf alles angsteinflößende nur mit Flucht reagiert bzw. gezittert und gewinselt als ob man den Hund umbringen würde. Und das komische „Gschau“ dass sie damals immer gezeigt hatte konnte der Trainer ohne jeden Zweifel als Angst und Unsicherheit deuten, aber keinesfalls aggressiv. So ein Hund würde sich ganz anders verhalten.

Auch meine TA hat erst vor kurzem gemeint dass ich Glück habe dass sich der Hund trotz der immensen Angst alles gefallen lässt und nicht mal ansatzweise aggressiv reagiert.

Auch der neue Trainer hat „nur“ einen total ängstlichen, unsichern Hund gesehen aber sicher keinen gefährlichen Hund (werde dieses Thema mit ihm aber noch genauer erörtern).

Jedenfalls läuft es daraus hinaus dass man zu Hause der Meinung ist dass der Hund eine Zeitbombe ist weil sie zeitweise mal hinbellt.

Meiner Meinung nach ist das völliger Unsinn. Ein bellender oder meinetwegen auch ein nachlaufender, bellender Hund ist nicht (zwangsweise) aggressiv. Ja, man muss es im Auge behalten wie es sich entwickelt bzw. ob es sich verändert und daran arbeiten aber so wie der Hund jetzt drauf ist, ist er nicht gefährlich.
 
Puh...das ist ein ganz schönes Paket, was der arme Hund da drauf hat...

Nur sag ich dir ganz ehrlich, ein Hund der solche Panik zeigt, wird früher oder später auch hinbeißen, wenn der Mensch falsch reagiert....ist leider eine Tatsache...

Du musst unbedingt konsequent bleiben, den Hund nicht von der Leine lassen, wenn er so ein Verhalten zeigt den jedes Nach- oder Hinrennen ist wieder ein Rückschlag....weißt du warum dein Hund so eine Angst hat, wohnst du in der Stadt ?
 
@ MiSpBeBo

M.m liegt die gefahr dort, dein hund könnte mal "keinen ausweg" sehen vor der "bedrohung" und derart panisch werden das er schnappt . Auch aus gründen / auslösern die der gezwickte nicht versteht !

Der weg für dich kann nur sein, deinem Hund mehr selbstgewustsein und vertrauen zu geben , dies beinhaltet aber eine zeitspanne mit erhöten risiko für deine umwelt. Nähmlich die , in der er noch kein richtiges selbsvertrauen hat, aber auch nicht mehr derart ängstlich ist um nur zu fiehen.
Zb. "die bedrohung" (unbekannter mensch) ist vorüber gegangen und dein hund versucht hintennach zu gehen und zu zwicken,.. wäre typisch für "schisser" die mutiger werden.

Ich würde meinen unbekannte menschen erstmal versuchen positive zu behaften und ihm so zu zeigen das niemand ihn mehr bedroht oder eine gefahr darstellt !

Weiters gehören deine eltern in das training mit eingebunden , dein Hund bekommt ihre ablehung deutlich mit !!!

Dies alles gehört aber in die hände und überwacht von einem erfahrenen trainer mit solchen hunden !
Da auch die "unbekannten test personen" und du überwacht und gebrieft gehören !
 
Mann, die schlaflosen Nächte wegen dem Hund häufen sich. Ich bin ständig am grüblen wie das Problem lösbar wird.

Jedenfalls krieg ich daheim keine Unterstützung. Mit Erziehungsfragen, ganz egal welcher Art, will man nix zu tun haben. Es ist ja mein Hund und nicht der Hund der anderen. Man will mit dem Hund einfach, wie alle anderen auch, normal Gassi gehen und den Hund ohne Leine (geht ohnehin nur an einem bestimmten Ort) laufen lassen da mein Vater schon mit dem täglichen Gassi gehen mehr als genug hat bzw. einfach zu alt dafür ist.

Die Grundvoraussetzung damals war eben dass der Hund ins Büro (tageweise) mitkommt. Wäre damals schon klar gewesen dass das nicht geht hätten wir niemals diesen bzw. überhaupt einen Hund genommen. Um sich so ein Theater zu sparen ging man eigentlich zum Züchter und jetzt das.

 
Die Grundvoraussetzung damals war eben dass der Hund ins Büro (tageweise) mitkommt. Wäre damals schon klar gewesen dass das nicht geht hätten wir niemals diesen bzw. überhaupt einen Hund genommen. Um sich so ein Theater zu sparen ging man eigentlich zum Züchter und jetzt das.

..deine entäuschung über das es nicht so läuft mit dem scheinbar "mangelbehafteten Hund" wie geplant hilft niemanden ;)

Das leben ist halt veränderung und kein wunschkonzert (oder ponnyhof) !
Hör auf "hätt-i-wari" zu spielen und mach was draus !
 
Nicht so negativ :) Wir bekommen im Leben nur Probleme die wir auch lösen können.

Du hast hier ja jetzt schon einige Vorschläge bekommen???? Was ist damit?
 
Die Ratschläge hier muss ich mir noch genau durchlesen, ich bin ja derzeit in der Arbeit und hab die Ruhe nicht. Auch die angehängten Videos muss ich mir am Abend in Ruhe ansehen. Danke dafür.

Und ich werde die ganze Thematik auch beim nächsten Trainerbesuch ansprechen.

Eine Problemlösung ist jedenfalls nicht einfach. Wäre ich zuhause wäre es auch nicht so schlimm nur bin ich praktisch die ganze Woche nicht da,da ich arbeiten muss und zuhause hat der Hund jetzt salopp gesagt „Narrenfreiheit“ bzw. hab ich, in diesem Fall meinem Vater, zB. UO auch regelrecht verboten.

Trotzdem bin ich auch guter Dinge. Der Spaziergang im Ort gestern war den Umständen entsprechend postiv und hat mich wieder motiviert weiter zu machen und ich hab mich so gefreut dass es eine Verbesserung gab.
 


Eine Problemlösung ist jedenfalls nicht einfach. Wäre ich zuhause wäre es auch nicht so schlimm nur bin ich praktisch die ganze Woche nicht da,da ich arbeiten muss und zuhause hat der Hund jetzt salopp gesagt „Narrenfreiheit“ bzw. hab ich, in diesem Fall meinem Vater, zB. UO auch regelrecht verboten.

...na ob das sehr schlau ist !?

Die arbeit mit deinem Hund könnte die einstellung deiner eltern ihm gegenüber stark verbessern und... (ich zitiere mich mal selber)...

Ein unsicherer Hund braucht feste regeln an denen er sich orientieren kann , diese sind sehr konsequent einzuhalten (ich meine damit den Halter) jedes aufweichen der regeln verstärkt die unsicherheit nur wieder.

Diese strickten regeln geben auch den halter die sicherheit und vertrauen gegenüber dem Hund, so baut sich das gegenseitige vertrauen und selbstvertrauen schritt für schritt wieder auf !

Denn oftmals ist nicht die unsicherheit des Halters das problem, sondern nur die sorge des halters über das fehlverhalten des unsicheren hundes !

zB ansich selbstbewuster halter geht mit hund spazieren der radfahrer net mag und verfällt beim entgegenkommen eines radfahrers sofort ins "oh mein gott, jetzt geht das wieder los", diese sorge verstärkt nur die unsicherheit des hundes !

Gäbe es eine fest regel beim entgegenkommen eines radlers würde dies beiden helfen , regel könnte sein "hinsetzten" oder "sofort bei fuss" ,.. anfangs würde das durchsetzten der regel dem halter helfen nicht "oh mein gott,.." zu denken und in weiterer folge selbstvertrauen geben wenn der Hund sie einhält ,...

... wichtig wäre halt das deine eltern und du das richtige trainiert und auf einer linie seit !!!
 
Eine Problemlösung ist jedenfalls nicht einfach. Wäre ich zuhause wäre es auch nicht so schlimm nur bin ich praktisch die ganze Woche nicht da,da ich arbeiten muss und zuhause hat der Hund jetzt salopp gesagt „Narrenfreiheit“ bzw. hab ich, in diesem Fall meinem Vater, zB. UO auch regelrecht verboten.

Ich fürchte, genau DAS ist euer und eures Hundes Problem. Du bist offenbar zu selten da und derjenige, der da ist, darf oder will den Hund nicht erziehen.

Es wird sich nicht viel ändern, wenn du am Wochenende mit dem Hund beim Trainer arbeitest und unter der Woche macht dein Vater entweder alles anders oder gar nix.

Bevor ihr die Probleme des Hundes lösen könnt, müßt ihr einfach mal die Frage eurer Zuständigkeiten klären.
 
Ganz ehrlich, es sollte der die Erziehung übernehmen, der am meisten Zeit mit dem Hund verbringt..in dem Fall wohl deine Eltern ?
Der Hund ist eh schon komplett unsicher und hat dann in seiner Menschengruppe auch noch keine ordentliche Führung, so kann das nichts werden....
 
Ganz ehrlich, es sollte der die Erziehung übernehmen, der am meisten Zeit mit dem Hund verbringt..in dem Fall wohl deine Eltern ?

Muss ja nicht nur sein, sie kann wie gehabt am wochenende trainieren , nur den Hund quasi 5tage die woche machen zu lassen was er will und nur 2 tage feste regeln zu geben ,.. da hast recht das wird nix auf dauer !

@MiSpBeBo
Du erreichst damit möglicherweise , das der Hund sich bei dir sicher fühlt und unter der woche bei deinen eltern zum "monster" wird , sprich ein komplett differenziertes verhalten zeigt als bei dir !

Ich weiss das es mitunter heisst "nur der halter soll .." vergiss das bei deinen voraussetzungen und dein Hund ist auch nur ängstlich und nicht blöd ;) :)
Der bekommt das schon hin, wenn du und deine eltern es schaffen sich auszutauschen , wie was trainiert wird, wirds auch leichter für deinen Hund.

-> es muss EINE linie drinnen sein !
 
Ich fürchte, genau DAS ist euer und eures Hundes Problem. Du bist offenbar zu selten da und derjenige, der da ist, darf oder will den Hund nicht erziehen.

Es wird sich nicht viel ändern, wenn du am Wochenende mit dem Hund beim Trainer arbeitest und unter der Woche macht dein Vater entweder alles anders oder gar nix.

Bevor ihr die Probleme des Hundes lösen könnt, müßt ihr einfach mal die Frage eurer Zuständigkeiten klären.

Das ist genau der Knackpunkt.
Mein Vater will und kann die Erziehung nicht übernehmen.

Wir sind jetzt so übereingekommen dass er weiter in der völligen Pampa spazieren geht, also tagtäglich der selbe Weg (und mit den paar Leuten dort hat der Hund ja normalerweise kein Problem).

Und ich gehe mit dem Hund zum Üben in die "Öffentlichkeit". Da es jetzt ja abends wieder hell ist kann ich auch da ein bissl was machen.
Da liegt ja auch der Hund begraben ;), weil wir müssen mit dem Hund viel mehr unter die Leute.
 
Oben