verhaltungspsychologin für hund

Da muß ich auch meinen Senf dazugeben, weils ein heissumstrittenes Thema auch bei den Fachleuten ist.
Erstmal gibt es, was Triebe im allgemeinen angeht, zwei Theorien.
Die eine sagt ,durch dauerndes Bestätigen eines Triebes wird er immer stärker.
Die andere meint, je weniger ein Trieb ausgelebt werden kann, desto geringer wird die Reizschwelle, um ihn auszulösen.
Ich denke nun BEIDE haben recht!
Konkret:
Wenn ich einem Hund dauernd einen Ball schmeisse, erzeuge ich durch die resultierende Endorphinausschüttung( Endorphin= Glückshormone) eine Art Suchtverhalten.
Wenn ich aber einem Hund mit Hetztrieb keine Möglichkeit biete seinen Trieb auszuleben, wird er bald hinter jedem schnell bewegten Objekt hinterherhetzen.
MEINE Lösung ist nun, den Trieb des Hundes auf EIN Objekt zu fixieren, und dieses streng zu KONTROLLIEREN!
Damit fällt Stöckchenwerfen bei mir völlig aus, da ich(abgesehen von der Verletzungsgefahr!) unmöglich jedes Stöckchen kontrollieren kann.
Dafür gibts bei mir EIN Objekt, Frisbee oder Ball, das ich aber völlig verwalte und sehr sparsam einsetze.
Es wird einmal täglich gespielt, um ein ritualisiertes Verhalten zu erzeugen, aber NUR an einer bestimmten Stelle und max. 5-10 Minuten, je nach Hund.
Und ICH bestimme die Bedingungen nach denen gespielt wird.Z.B. muß sich der Hund jedesmal setzen bevor geworfen wird. Jedes Drängeln oder Anspringen wird mit sofortigem Spielabbruch beantwortet.
Wenn der Hund das Spielzeug nicht zurückbringt und ausgibt, wird ebenfalls sofort abgebrochen.
Jeder meiner Hunde hat ein Spielzeug, das für ihn klar identifizierbar ist, und es wird niemals mit etwas anderem gespielt.
Wenn diese Regeln einmal angekommen sind, habe ich eine sehr mächtige Bestätigung in der Hand, mit der ich, wenn ich auch noch ein Wort dafür verknüpft habe, besondere Leistungen(Ignorieren von Jagdobjekten wie Katze oder Eichhörnchen) belohnen kann.
Wichtig ist natürlich, daß ich daneben noch ruhige , konzentrierte Beschäftigungen wie Nasenarbeit oder verschiedene Tricks arbeite um keinen " Fachidioten" zu bekommen.
So, jetzt bin ich gespannt was die übrigen Profis(und natürlich alle anderen!) dazu sagen.
LG Jens
 
das klingt so wie die beisswurst fetischisten:D

nein ich glaub du machst das eh richtig vorallem siehst du wanns genug ist

und zum stress: klar soll/kann man ihn nicht vermeiden aber man muss wissen wanns genug ist u wenn mans nicht merkt ist es besser ihn gleich zu meiden;) zumindest solang bis man die grenze erkennt
 
Wenn ich aber einem Hund mit Hetztrieb keine Möglichkeit biete seinen Trieb auszuleben, wird er bald hinter jedem schnell bewegten Objekt hinterherhetzen.
Diese These halte ich so pauschal für falsch.

Das hängt noch von ein paar anderen Kausalitäten ab... in was für einem Umfeld der Hund lebt, und was er sonst noch so geboten kriegt an Beschäftigung.

Gruß
Günni
 
Diese These halte ich so pauschal für falsch.

Das hängt noch von ein paar anderen Kausalitäten ab... in was für einem Umfeld der Hund lebt, und was er sonst noch so geboten kriegt an Beschäftigung.

Gruß
Günni
Nun, mit den Pauschalisierungen hab ich eh meine Probleme, darum mach ich ja vorallem Einzelunterricht.
Aber einen Jack-Russel nur mit UO oder Suchspielchen zu beschäftigen klappt meiner Erfahrung nicht so gut wie meine Methode.
Eher liegt das Problem da, die Halter zu Mässigung und Konsequenz zu kriegen:rolleyes:
 
ich kann Robbie nur 100% zustimmen:)

bei uns läuft das genauso ab-
gespielt mit Ball oder Frisbee wird nur im Garten- zum Spaziergang wird kein Spielzeug mitgenommen......

Daisy mein tauber Border-Collie wurde als Welpe mißhandelt-
sie hat auf Sichtzeichen ängstlich reagiert (hat gut 3 Monate gedauert bis ich Blickkontakt hatte)
war nicht einfach....
aber-
sie hat ALLES mit Ball gelernt- :p :)

d.h. ein Schnurballi- den ich nur selten als besondere Belohnung geworfen habe.
also ohne dem Hilfsmittel Ball wäre meine Daisy kein so toller Agility-Hund geworden........
sie hat ein sehr ruhiges ausgelichenes Wesen und ist nicht nervös oder hektisch wie viele Border es sind....

wir wissen zum Glück nicht -was Streß ist;)

ich denke sie weiß auch wann sie genug hat-
habe das schon öfter beobachtet....wenn Osiris (Dalmi:rolleyes: ) nicht genug vom Herumtollen mit ihr bekommen kann-
legt sie sich einfach hin, wendet den Kopf ab- Osiris respektiert das-
und nervt dann mich :D
 
Habt Ihr schon einmal ein Video von einem einen Ball fangenden Hund gesehen? Da sieht man fast wie Wirbelsäule und Gelenke krachen!
Ergo: bei im Wachstum befindlichen Hunden eher nicht Ball werfen - warum ihn nicht einfach nur rollen oder verstecken und aportieren lassen. Wenn es schon unbedingt ein Ball sein muss!;)

Ich habe selbst einen Jack Russell Mix - ruhig, ausgeglichen, jederzeit ansprechbar und konzentriert. Er hat die ersten 18 Monate seines Lebens nur Plüschtiere zum Spielen (und Zerstören) bekommen. Wenn ich ihm jetzt einen Ball werfe, holt er ihn maximal drei Mal und dann reichts ihm.

Ich kenne mehrere Balljunkies - schrecklich wie man aus netten Hunden hirnlose Wesen machen kann.:mad:

lg
Gerda
 
Hallo @all,
habe bislang nur mit gelesen und möchte jetzt doch auch nochmal meinen Senf dazu abgeben:
Ich möchte mich Robins Meinung anschließen....auch ich verwalte die Ressource Spielzeug und tue sie nur gezielt raus, d.h. bei mir zuhause liegt kein Spielzeug wahllos rum (genau wie ich Futternäpfe nach 15 Minuten weg räume). Bei drei Hündinnen ähnlichen Alters ist dies allein schon notwendig, um Konflikte zu vermeiden. => Ich verwalte alles und sie brauchen das eben NICHT zu klären...

Der oft beobachtete Ballwahn birgt nämlich wie ich finde noch andere Probleme:
Seit geraumer Zeit beobachte ich eine Dame mit ihrem jungen Schäferhund, die ständig mit ihm Stock spielt. Er wurde immer irrer davon und ich habe sie bereits vor Wochen darauf angesprochen, dass sie sich gerade selbst ein Problem bastelt, wollte sie aber nicht verstehen. Inzwischen ist der Hund (der vorher noch verträglich war) so in seinem Stocki-Wahn, dass es bereits zu einer ernsthaften Beißerei kam, weil ein anderer Hund an seinem abgelegten Stock vorbei gelaufen ist. Wenn er einen Stock trägt stürzt er sich inzwischen auf andere Hunde, um diesen zu verteidigen...
Und die Dame steht hilflos daneben und ist noch nichtmal in der Lage, ihrem eigenen Hund den Stock ab zu nehmen.

Ich habe bereits oft beobachtet, dass Hunde, die "zwanghaft" Ball usw. spielen dauerhaft nicht mehr an anderem interessiert sind, keine Kontakte zu anderen Hunden, kein Schnüffeln, Besitzer auch nur wichtig solange er `nen Ball hat...anderen Hunden wird dann maximal deren Ball geklaut...vermehrte Beißereien...
LG Miriam
 
Hallo Miriam!

wie wir noch in Wien gewohnt haben, waren wir manchmal auch in Hundezonen unterwegs....
auch dort wurde eifrigst mit den Stöckchen gespielt:eek:
die Hunde die sich kannten haben es ohne Streit ausgehalten- aber mein (damals) kleiner Dalmi-wurde gleich geschnappt als er nur zuschauen wollte.....

ich kenne leider auch Geschichten von bösen Verletzungen mit Stöcken- ein Fall davon, endete sogar tödlich.......

@Gerda
ich finde auch alles was zuviel ist, ist ungesund.....
und kann zur Sucht werden.......

du hast leider recht mit den "Balljunkies"-
aber wie immer, sind nicht die Hunde die hirnlosen Wesen- sondern ihre Halter:mad:


zurück zum Thema
Warum WIR keinen Hundepsychologen (war ansch. eine Marktlücke) brauchen......

1., habe ich noch genug gesunden Menschenverstand und Einfühlungsvermögen und lasse Hund-noch Hund sein:)

wenn er andere Tiere hütet-oder gar bellt wenn wer kommt-dafür werden sie vom Menschen ja gezüchtet und gehalten......

ich würde in der heutigen Zeit (für mich als Vegi sinnlos) auch keinen Jagdhund halten.......
da braucht man dann wieder das "Antijagdtraining".......:rolleyes:

2.,wenn sie im Bett schlafen werden sie deswegen nicht vermenschlicht-kann nur die Bindung stärken-m.M.
was die Zwingerhaltung wohl kaum schafft.........
aber da sind es andere Gründe wozu man sich Hunde hält- wie auch immer.....
(mein Pappillon ist auch gerne in die Box gegangen -aber die stand neben meinen Bett.... )

3.,wohl dosiertes "Beschäftigen" BEIM UND MIT DEM Menschen
ist für JEDEN Hund wichtig.....
gebe auch zu -für den Stadthund muss ich mir was einfallen lassen-
um ihn "artgerecht" zu beschäftigen und da ist meiner Meinung nach Sport mit Hund (können auch Orientierungsläufe sein) UNERLÄSSLICH

ABER
man muss ja nicht gleich ins Buch der Rekorde wollen.....:D

oder hat man das wirklich als Mensch nötig?
sich über den Hund zu profilieren???????

und dann; weil man sich nimmer auskennt, warum der Hund "nervt"
den Hundepsychologen braucht.....
 
Zuletzt bearbeitet:
und dann; weil man sich nimmer auskennt, warum der Hund "nervt"
den Hundepsychologen braucht.....

das das mal klar gestellt wird hier, mein hund nervt nicht. Ich kann kaum noch mit ihm gassi gehen weil er so ne kraft hat das ich ihn nicht halten kann!!! :mad:
Die Hundepsychologin zeigt uns wie man noch mehr positive verstärkung anbringen kann damit der hund freude an allem hat
 
das das mal klar gestellt wird hier, mein hund nervt nicht. Ich kann kaum noch mit ihm gassi gehen weil er so ne kraft hat das ich ihn nicht halten kann!!! :mad:
Die Hundepsychologin zeigt uns wie man noch mehr positive verstärkung anbringen kann damit der hund freude an allem hat

:confused:
damit er dich dann freudig durch die Gegend zieht? :D :o

ich habe ja die Balljunkies u.a. gemeint- ;)
und weil ich mit dem Wort "Stress" nichts anfangen kann......
den man ja oft nur selbst hat- und beim Hund produziert:)
 
Günni schrieb:
Wenn ich nen Hund hab, der ohnehin schon Jagdtrieb zeigt... ist Balli-und Stockiwerfen deshalb absolut ungünstig und sollte vermieden werden.

Verstehe ich jetzt nicht ganz.....

Ich habe meinen Hund abgelenkt / umgelenkt. Statt Eichkatzerln und Co..
gabs als Alternative sein Lieblingspielzeug, viel Lob und nach Mäusen buddeln war/ist ebenfalls erlaubt. Sein Jagdtrieb war ziemlich ausgeprägt.
Obwohl er eine zeitlang auf sein Spielzeug fixiert war, wurde sein Jagdtrieb dennoch nicht stärker, als ich das Spielzeug ihm langsam wieder entzog.
Statt den Spielzeug gibts heute während der Spaziergangs nur noch Lob und Leckerlie.
Hmm...:confused:
 
Huhu.

Ja.. sei doch einfach froh, dass es funktioniert hat.

Für mich ist wichtig, dass es nicht passiert, dass man aus dem Hund einen Balljunkie macht, damit er nicht jagt.
Und das ist unglücklicherweise häufig das, was passiert, wenn man so arbeitet.

Ich persönlich gehe diesen Umweg nicht.

Gruß
Günni
 
Ja bin eh froh..

Asti war leider auch ein Ball und Stockjunkie. Sie hatte einen Ball und Stocktrieb. ;)
 
.........Wenn ich nen Hund hab, der ohnehin schon Jagdtrieb zeigt... ist Balli-und Stockiwerfen deshalb absolut ungünstig und sollte vermieden werden........

in letzter Zeit war ich wirklich viel zu oft Deiner Meinung, daher ist es höchste Zeit für eine Widersprache :D :

Für mich war und ist gerade das körpernahe Spiel mit Beute (Ball, Beißwurst, etc.) eine gute Möglichkeit, den Jagdtrieb des Hundes in kontrollierte Bahnen zu lenken. Ich mache mir damit diesen - dem meisten Hunden angeborenen - Trieb zunutze, um den Hund z. B. abrufbar zu machen. Voraussetzung ist, dass ich 2 gleiche Gegenstände habe und der Hund den Beutetausch beherrscht.

Das ist zum einen meine persönliche Meinung und Erfahrung, bezieht sich zugegebenermaßen v. a. auf Schäferhunde (und andere Gebrauchshunde, die von Haus aus eine hohe Bereitschaft mitbringen, für ihren Menschen zu arbeiten), zum anderen Geschmackssache und hängt nicht zuletzt von der Mentalität des jeweiligen Hundes und auch der HH ab.

....Was mich an dem Ausgangsposting aber am meisten wundert ist dieser Satz: Was soll ich denn sonst mit meinem Hund machen? :rolleyes:
DA fällt mir ehrlich nix mehr zu ein...... :mad:

das finde ich allerdings auch traurig :(


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EDIT: Achja, MEIN hund ist KEIN Balljunkie, falls das jetzt irgendwie missverstanden wurde. Der Ball hat einen extrem hohen Stellenwert, aber wenn er weg ist (eingesteckt) ist er weg und vergessen. ICH finde das sehr sehr angenehm so.
Hingegen wenn ich Futter eingesteckt habe als Bestätigung, dann hängt sie mir ununterbrochen an der Tasche ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja bin eh froh..

Asti war leider auch ein Ball und Stockjunkie. Sie hatte einen Ball und Stocktrieb. ;)

also man lernt ja nie aus.........
was es da für Triebe gibt:confused: :D

mein Anton hatte nur den "Weiberjagdtrieb" -:D
der war wirklich schwer zu beherrschen- nur mit Frankfurtern;)
da auch nicht immer- wenn er schon die Spur aufgenommen hatte;)
 
Hallo,

@agilitytrainer: Tja, dann haben meine Hunde schwer zu beherrschenden Wurstsemmel-Angier-Trieb! Aber da hilft nur ignorieren....:D

Zum Thema Ball und Beutespiele statt Jagd denke ich, dass man da ziemlich viel verkehrt machen kann und dann wird Jagdtrieb verstärkt.
Immerhin geht es ja darum, Jagdverhalten kontrollierbar zu machen, d.h. dann aber auch, dass Mensch im Ersatzspiel die totale Kontrolle haben muss und Ball/Beute für sich beansprucht. Wenn ich jedoch die meisten HH Ball werfen sehe, dann bezweifle ich das....(Ball zur freien Verfügung, Hund trägt ihn durchgängig im Maul.....oje.:eek: ).

Bei meiner Podenca (mit starkem Jagdtreib) würde ich nie mit dem Ballwerfen anfangen, dann wird die noch irrer....lieber anderweitig beschäftigen.
Und die Dalmatinerhündin sowie die Mix-Hündin haben daran zum Glück eh kein Interesse. Die arbeiten lieber kopfmäßig und jagen auch nicht.

LG Miriam
 
s....(Ball zur freien Verfügung, Hund trägt ihn durchgängig im Maul.....oje.:eek: )..............

LG Miriam

Auch hier muss man wieder sagen: das kommt ganz auf den Hund drauf an. Bei meiner älteren Hündin funktioniert es genau so recht gut, sie hat dadurch ihre Beute schon, die Aufgabe besteht darin, die Beute sicher wieder nach Hause zu bringen, andere Beute ist daher uninteressant....
 
Auch hier muss man wieder sagen: das kommt ganz auf den Hund drauf an. Bei meiner älteren Hündin funktioniert es genau so recht gut, sie hat dadurch ihre Beute schon, die Aufgabe besteht darin, die Beute sicher wieder nach Hause zu bringen, andere Beute ist daher uninteressant....

sorry, ich habe mit dem Wort "Beute" genauso meine Probleme, wie mit dem Wort Stress......

glaubst du wirklich dein Hund ist so blöd-
und kann keinen Ball von einem Kaninchen unterscheiden???
 
Da viel zu viele Border Collies zu Balljunkies gemacht werden und ich das absolut furchtbar finde, habe ich erst gar nicht angefangen oft mit dem Ball zu spielen.
Er bekommt den Ball als Belohnung und da darf er nur kurz mit diesem herumrennen. Ich setz den Ball auch gern als Suchobjekt ein.
 
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