Zwingerhund an Wohnung gewöhnen

Alruna

Neuer Knochen
Hallo ihr Lieben,
ich habe ein kleines Problem daheim und wollte fragen, ob ihr Ideen habt, wie ich am besten damit umgehen kann.

Unsere Hündin (11 Jahre) haben wir vor einem halben Jahr von meinem Großvater geerbt. Er war Jäger und hatte sie draussen in einem Zwinger, jedoch hatte er sie nicht sonderlich lange und kam nicht dazu, mit ihr auf die Jagd zu gehen. Ob sie eine Jagdausbildung hat, weiß man nicht, bezweifle ich aber.

Wir haben sie dann selbstverständlich zu uns genommen, da wir erst vor kurzem unseren Hund eingeschläfert hatten und meine Verwandten sie ins Tierheim stecken wollten. Sie hat auch einen super Charakter, ist lieb, verschmust und eine richtige Zuckerschnecke. Grundkommandos wie Sitz, Platz,Komm und Bleib kann sie. Mit Leckerlis hört sie wirklich perfekt, ohne wird es manchmal schwierig, aber sie weiß auf jeden Fall was sie bedeuten. Sie befolgt die Kommandos, nur springt dann meist sofort wieder auf, nachdem sie zB. für ein Platz gelobt wurde.
Nun wollten wir sie natürlich im Haus halten (und tun das auch), jedoch haben wir damit einige Schwierigkeiten.

1. Sie ist ein Müllschlucker und nicht nur, dass sie draussen ALLES frisst, im Haus ist einfach nichts vor ihr sicher. Sie räumt die Tische ab, die Küche muss prinzipiell immer zu sein. Wenn man etwas zu essen in der Hand hat, springt sie einen fast an oder läuft im Rückwärtsschritt vor einem her und bedrängt einen wirklich, sobald es einfach nur knistert.

2. Da sie nachts das halbe Wohnzimmer auseinander nimmt (Tische abräumt, auf der Couch liegt etc.) legen wir sie nachts in unser Büro, wo recht wenig Möbel stehen und recht wenig zum kaputt machen steht, jedoch hat sie erst begonnen die Tür nachts zu öffnen. Dann haben wir den Türknauf abgemacht und obwohl sie merkt, dass sie nicht rauskommt, zerkratzt sie uns die Tür..

3. Sie bellt wenn sie Aufmerksamkeit möchte (und das möchte sie am liebsten den ganzen Tag in Form von Streicheln) und kann auch einfach nicht ruhig irgendwo liegen bleiben. Schaut man sie nur mal an, springt sie auf und kommt an um gestreichelt zu werden. Wenn es raschelt, ist sie sowieso die erste die steht und somit vergehen selten mal 15 Minuten, die sie am Stück auf ihrem Platz (tagsüber im Wohnzimmer) liegt.

Wir gehen dreimal am Tag mit ihr raus, lassen sie laufen, toben mit ihr und sie ist körperlich ausgelastet. Es ist nicht so, dass sie wild durchs Haus rennt, weil sie sich auspowern muss oder dass sie deswegen uns wie ein Schatten verfolgt.
Ich habe das GEfühl, sie möchte am liebsten den ganzen Tag Aufmerksamkeit.

Ich denke, dass das Problem mit der Erziehung zusammen hängt, jedoch weiß ich noch nicht genau, wo und wie ich anfangen soll.
Ich wäre sehr dankbar für einige Anregungen und Tipps, wie ich es ihr auch in recht hohem Alter beibringen kann, ein Wohnungshund zu werden damit wir mit ihr ein schönes Leben führen können.

Liebe Grüße
 
da hilft nur konsequentes Training...das fängt damit an, das ein Platz solange zu befolgen ist, bis du das Komando wieder auflöst...:)
Sie hat das Zusammenleben mit Menschen nicht gelernt und kennt daher auch keine Verhaltensregeln, eh klar...andere Hunde lernen das von Klein an...

Ich weiß jetzt nicht wie eure Räumlichkeiten aufgeteilt sind, aber ich würde sie nicht ins Büro tun, sondern im Schlafzimmer plazieren, oder vor der offenen Schlafzimmertüre, falls sie von dort nicht auf Entdeckungstour durch die Wohung gehen kann...

Dann würde ich ihr einen fixen Rückzugsort im Wohnraum und eine fixen Schlafplatz zuweisen..sprich da hälst du dich auf, wenn ich sage auf den Platz und dort hälst du dich auf, wenn wir schlafen gehen...
Dann würde ich die Küche als Tabuzone aufbauen...da hat sie nichts verloren,
bevor du was Essbares holst, geht der Hund auf seinen Platz...bleibt dort bis fertig gegessen wurde und wird dafür immer belohnt...das wird ein Geduldsspielt und man braucht Ausdauer...aber der Hund wird lernen, das es ernst gemeint ist,...

Das auf den Platz schicken vorher trainieren :)...geduldig, konsequent und ruhig arbeiten...keine Hektik...du wirst den Hund vermutlich zig mal wieder zum Platz bringen müssen, aber die Ausdauer wird belohnt...

Ich baue auch im Alltag im Haus UO ein, sprich es muss sitz gemacht werden, bevor die Schüssel mit dem Futter kommt, sie müssen warten bis ich sage, sie dürfen zur Futterschüssel..sie werden mal hergerufen und belohnt, mal auf den Platz geschickt und belohnt usw. :) Und ich sage Komandos nur, wenn ich auch die Zeit habe zu schauen, das sie eingehalten werden..es bringt nix..wenn ich Platz sag, der Hund tuts nicht wirklich und ich überseh das.

Das Besipiel mit dem vor den Beinen rumturnen, wenns Essen gibt...das kann man gut lösen, indem der Hund lernt, das er auf seinem Platz warten soll, bis er was bekommt...
Geduld, Ausdauer und konsequente Führung ...je ruhiger und souveräner ihr mit dem Mädel umgeht, desto schneller wird sie "runter" kommen und entspannt werden:)
 
Das mit dem Essen dauert. Gebt ihr nichts, wenn sie sich so aufführt bzw. generell nichts von eurem Essen. Bevor sie ein Leckerchen oder ihr Futter bekommt muss sie ruhig sein, sonst dauerts halt bis sie ruhig ist. Ihr werdet halt am Anfang jede Sekunde an Ruhe gelten lassen müssen.

Ich würde sie an eine Box gewöhnen. Nicht, um sie dort den ganzen Tag reinzugeben, sondern als Rückzugsort für sie. Für manche Hunde ist das wirklich ein Ort, wo sie ruhig sein müssen, weil es nicht anders geht, die das aber brauchen weil sie sich selber sozusagen sonst nicht genug im Griff haben und eben bei jeder Kleinigkeit aufspringen. Wenn ihr sie positiv daran gewöhnt wird es auch nichts schlimmes für sie sein. Am Anfang mit offener Tür, Leckerli reinwerfen, ihr dort drinnen was zum Kauen geben ect.

Wie Andrea J schon geschrieben hat ruhig aber konsequent trainieren, vor allem Sachen, die mit Ruhe und Konzentration zu tun haben.

Könnt ihr sie nicht im Schlafzimmer schlafen lassen?
 
Erstmal vielen Dank für eure so schnellen Antworten und eure Bereitschaft mir Tipps zu geben :)

Also mit dem Schlafzimmer würde an sich schon gehen, haben wir am Anfang auch probiert. Das Problem ist nur, dass dort mehr rumliegt, sie vieles ständig umschmeißt, alles stundenlang durchschnüffelt und dann noch dazu ständig und penetrant versucht sich ins Bett zu schleichen.
Das war dann so, dass sie erstmal mehrmals versucht hat ins Bett zu kommen, ich lege sie wieder in ihren Platz und das ging dann auch mal ganz gut. Nur mitten in der Nacht, wenn sie merkt, dass ich schlafe, versucht sie es dann wieder, ich werd wach und dann liegt sie plötzlich neben mir :D Das ist wirklich anstrengend, wenn man einen langen Arbeitstag hinter sich hat und aus dem Tiefschlaf gerissen denkt man da auch oft nicht mehr so an die Konsequenz und an die Geduld.

Eure Tipps haben mir aber Motivation gegeben mit viel Zeit, GEduld und Konsequenz das ganze anzugehen.
Habe mir dafür einige "Regeln" überlegt, die ich auf Papier bringen werde und mit meiner Mutter besprechen und einhalten werde (um die Maus kümmern wir uns beide und auch gleich viel, somit müssen wir da natürlich zusammenarbeiten). Was haltet ihr davon, was sollte ich noch hinzufügen oder ändern? :)

1. Sie bekommt dreimal am Tag ihr Futter (immoment bekommt sie 2mal am Tag, jedoch ist es vllt besser, wenn sie mittags auch nochmal was in den MAgen bekommt, damit sie zwischendurch einfach nicht so einen großen Hunger hat :P) und bekommt NICHTS mehr von uns bzw. von unserem Essen.

2. Ich nehme sie nachts in mein Schlafzimmer und achte konsequent darauf, dass sie in ihrem Körbchen schläft, auch wenn es mir schlaflose Nächte bereiten wird :D

3. Aufmerksamkeitserregende Bellen wird ignoriert. Wir schauen sie nicht an, wenden uns ab, reden nicht mit ihr und warten, bis sie aufgehört hat.

4. Das Kommando "Bleib" wird intensiver trainiert. Vllt sollten wir damit beginnen wie mit einem Hund, der es noch gar nicht kennt. Also erst nach kurzem Bleib schon loben und die Spanne immer verlängern. Weil immoment bleibt sie ja immer nur kurz liegen und springt sofort wieder auf, weil sie meint, sie müsste nicht länger bleiben bzw. dass sie erst dann aufsteht, wenn wir ihr das sagen.

Noch andere Ideen, die uns dabei helfen könnten den Alltag besser zu meistern? Ich bin wirklich sehr dankbar für eure Hilfe :)
 
Hört sich toll an, ich würde aber eher einen Teil vom Futter für Arbeit geben, das erhöht die Motivation:) und der Hund wird nicht gleich zu dick...

Und ja, baut die UO wieder neu auf...betteln und bedrängen etc. darf niemals zum Erfolg führen :)..ich wünsch euch viel Geduld und Ausdauer..
 
Ja genau. Am besten mache ich es vllt so, dass es dreimal am Tag wirklich kleine Portionen gibt und den Rest immer als Belohnung, dass sie sich ihr Futter wirklich mit gutem Benehmen erarbeiten muss.

Vielen Dank, das ist wirklich sehr nett von dir :)
 
Hey!

Erstmals finde ich es toll, dass ihr die Hündin zu euch genommen habt!

Hallo ihr Lieben,
ich habe ein kleines Problem daheim und wollte fragen, ob ihr Ideen habt, wie ich am besten damit umgehen kann.

3. Sie bellt wenn sie Aufmerksamkeit möchte (und das möchte sie am liebsten den ganzen Tag in Form von Streicheln) und kann auch einfach nicht ruhig irgendwo liegen bleiben. Schaut man sie nur mal an, springt sie auf und kommt an um gestreichelt zu werden. Wenn es raschelt, ist sie sowieso die erste die steht und somit vergehen selten mal 15 Minuten, die sie am Stück auf ihrem Platz (tagsüber im Wohnzimmer) liegt.

Mein Jack hatte dies in jungen Jahren ganz, ganz schlimm ausgeprägt. Ich hab mit ihm über die UO Platz und Bleib geübt, in verschiedensten Situationen. Beim Spaziergehen, in der Straßenbahn, wenn Besuch gekommen ist (war aber schon, als das er älter war und das Kommando bereits gut saß) und natürlich auch so am Abend in der Wohnung. Seeehr konsequent. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich da anfangs aufgestanden bin und ihn wieder auf den Platz geschickt habe :rolleyes: Zur Zeit hat er diese Phase wieder verstärkt und wenn er gar nicht folgen will, dann leine ich ihn auf seinem Platz an. Er wird dadurch automatisch ruhiger, weil er dann weiß, dass es gar kein Aufstehen und Weggehen mehr gibt und es somit auch nicht mehr probiert. Da schläft er dann sogar mal über eine Stunde durch, ohne ständig aufzuschauen oder aufzustehen.

Liebe Grüße

Ich würde sie an eine Box gewöhnen. Nicht, um sie dort den ganzen Tag reinzugeben, sondern als Rückzugsort für sie. Für manche Hunde ist das wirklich ein Ort, wo sie ruhig sein müssen, weil es nicht anders geht, die das aber brauchen weil sie sich selber sozusagen sonst nicht genug im Griff haben und eben bei jeder Kleinigkeit aufspringen. Wenn ihr sie positiv daran gewöhnt wird es auch nichts schlimmes für sie sein. Am Anfang mit offener Tür, Leckerli reinwerfen, ihr dort drinnen was zum Kauen geben ect.

Dies wäre eine gute Alternative zum Anleinen. Wenn sie einen Zwinger gewohnt war, ist eine Box vielleicht eh nicht so viel Umgewöhnung für sie. Jack fand Boxen doof. Er ging zwar rein, wenn ich ihn aufgefordert habe, aber freiwillig zum Entspannen hätte er sie nicht genützt. Aber ihr solltet es ausprobieren!

Bzgl. Schlafzimmer würde ich auch sagen: nehmt sie mit rein und entweder im Schlafzimmer die Box verwenden (wenn sie sich drin wohl fühlt) oder eben auch anleinen.

Mit viel Geduld und Konsequenz bekommt ihr das sicher hin! Ihr wirkt sehr motiviert und liebevoll im Umgang mit ihr, somit ist es sicher nur eine Frage der Eingewöhnung und Zeit, bis ihr ein gutes Team werdet!

lg Cony
 
Ich habe bei meinen beiden am Anfang auch immer die Autobox in den Raum gestellt (immer offen). Mein Hund sprang auch überall rauf, war eher Unsicherheit oft verstecken zum anderen Neugierde.

Mit der Box ging vieles einfacher und dann eben Hundeschule - Hundeschule und Training ;)
 
Ja, die Idee mit der Box fand meine Mutter auch ganz gut, mal sehen, wie sich das umsetzen lässt. Werde sie auch bald in mein Schlafzimmer nehmen (muss erst aufräumen, sonst funktioniert das nicht mit ihr :D )

Heute Mittag hat sie uns wieder eine tolle Überraschung geliefert :D Heute musste sie mal alleine bleiben (das kommt nur mal dienstags vor) und wir mussten sie wieder in das Büro tun.
In den letzten Wochen ist sie dann immer ausgebrochen, weil sie die Tür öffnen konnte.
Diesmal dachten wir, dass sie drin bleibt, weil wir den Türgriff nicht nur nach oben gedreht haben, sondern abgeschraubt haben (!!!!) und noch dazu habe ich eine Pappe an die Tür geklebt, damit sie die tür nicht allzu sehr zerstört. Was ist ?

Das ganze Wohnzimmer ist voller zerissener und ausgelehrter Verpackungen, vieles ist umgeschmissen und sie kam mit ihrem Hundeknochen (den sie sich geklaut hat ) freudestrahlend auf uns zu, als wir die Tür rein sind.
Dabei war ich mir wirklich sicher, dass sie diesmal nicht raus kommt :D Selbst ICH komme nicht aus dem Zimmer raus, wenn der Türgriff ab ist (ist mir einmal passiert und ich hatte vergessen den Türgriff INS Bad zu legen :P)

Wie schafft das dieser hund? Wir stehen vor einem Rätsel :D
 
2. Ich nehme sie nachts in mein Schlafzimmer und achte konsequent darauf, dass sie in ihrem Körbchen schläft, auch wenn es mir schlaflose Nächte bereiten wird :D

Was spricht dagegen den Hund aufs Bett zu lassen, (klar, wenn du es nicht magst). mache Hunde mögen es zumindest etwas kontakt zu liegen. also Decke ans Fußende....

ansonsten es dauert bis der Hund im bei dir wohnt, ist ja noch alles neu.

Wir haben auch son Alles-Fresser-Hund. Auch der hat einiges abgeräumt zu Anfang (kam mit 5 Jahren auch aus einem Zwinger).
 
Scheint ein sehr kluger, sehr netter und sehr, sehr anstrengender Hund zu sein!

Ich war auf einem Seminar bei Maria Hense, die ein Buch über hyperaktive Hunde geschrieben hat, viel mit diesen Hunden trainiert hat und nun selbst mit einem lebt. Was sie beschrieben hat, erinnert mich sehr an deine Situation. Was dazu kommt ist, dass sie (wahrscheinlich) wenig kennt, wenn sie im Zwinger gelebt hat und nun mit der Flut an Eindrücken nicht zurecht kommt. Sie scheint völlig überfordert und lebt das nun durch zerstören bzw. abreagieren aus. Was Hense vorschlägt als Therapie: Nasenarbeit, das beruhigt. Alles ruhig angehen, als HH keine hastigen Bewegungen, kein Herumfuchteln mit den Armen, keine Hektik. Niemals strafen, dass pusht hoch. Beim Spazierengehen nicht auf braves Folgen achten, sondern stehen bleiben, wenn sie etwas riecht, Pausen in den Ablauf bringen. Sie sagt aber auch, dass Fussgehen eine gute Konzentrationsübrung ist. Wie eh schon geschrieben wurde, belohnen von ruhigem Verhalten. Und viel Körperkontakt. Da gibt es dieses Kuschelhormon, dessen Namen ich mir nicht merken kann, das auch sehr beruhigend wirkt. Das wird bei Körperkontakt und Kontaktliegen gebildet und ist gut für diese Hunde. Und sie sucht ja die Nähe in der Nacht. Biete ihr das wenigstens am Tag für eine gewisse Zeit.

Gehorsam ist bei diesen Hunden meist nicht das Mittel der Wahl.

Am besten, du liest das Buch. "Der hyperaktive Hund" heißt es glaub ich. Es gibt eh nur dieses eine, von Maria Hense.
 
Ja, ich hab an sich auch nichts dagegen den Hund im Bett zu haben. Das Problem ist, mal würds mich stören und mal fänd ichs schön. Aber da mein Freund es absolut nicht leiden kann, fang ich gar nicht erst an, von wegen: Manchmal darfst du, manchmal nicht. Ich lasse sie einfach gerade davon weg und fertig :)

Das Buch hört sich ja wirklich sehr interessant und auch passend an :) Vielleicht werde ich mir das wirklich holen.

Diese Nacht ist auch die erste, die ich sie im Zimmer schlafen lasse. Am Anfang hat sie zwar ein wenig gejammert, nun liegt sie aber schon mehrere Stunden in ihrem Körbchen und schläft (Ich vermute, meine Mum hat sie heute gut auf Trab gehalten und beschäftigt :D). Bin aber schon gespannt, wie es wird, sobald ich mich ins Bett lege. Ich vermute, sie will dann dazu kommen. Aber wenn es allzu schlimm werden sollte und ich um 3 Uhr immer noch wach bin, werde ich sie mal anbinden und sehen ob das was hilft :P
 
Meine Hunde wechseln übrigens während der Nacht öfter den Schlafplatz, weil das Körbchen zum ganz Ausstrecken zu klein ist. Das Schlafen im Bett ist Geschmackssache, sie machen schon viel Dreck und brauchen viel Platz.

Es gibt übrigens auch ein homöopatisches "Beruhigungsmittel", mit dem Namen "Homeocalm". Bei manchen Hunden hilft es, etwas ruhiger zu werden, bei manchen aber nicht. Vielleicht kennt es sonst jemand? Ich habe es damals vom Tierarzt bekommen, weil meiner etwas Probleme hatte. Und natürlich Bachblüten. Und ganz viel Geduld.
 
Ja, das hatte ich mir auch überlegt. Ich arbeite ja in einer Tierarztpraxis und da haben wir auch viele Mittel die man einsetzt bei Stress von Umzügen oder so. Sie sind sehr leicht und meistens pflanzlich.
Auch wenn man die positiven Erfahrungen der Kunden hört, zweifle ich irgendwie trotzdem daran, dass es bei meinem eigenen Fall was bringen könnte :P

Hatte sie auch letzte Nacht in meinem Zimmer geschlafen und es hat ja so gut geklappt :D Ich bin immer noch begeistert. Ich hatte sie ja schon vorher mal in meinem Zimmer schlafen lassen und das hatte gar nicht funktioniert. Aber die letzte NAcht lag sie einfach die ganze Zeit in ihrem Körbchen :D
Hoffentlich war dies keine Ausnahme und diese Nacht wird es genauso sein :P
 
Hallo!

Mein Freund und ich haben gerade unseren ersten Hund zu uns genommen - einen 5 Monate alten Mischling. Bevor er zu uns kam, lebte er mit seiner Mutter und seinen Geschwistern in einem Zwinger. Da wir anscheinend ganz ähnliche Probleme im Zusammenleben haben wie Sie mit ihrer Hündin, schreibe ich einfach mal zu diesem Thema dazu ;)

Er heißt Apollo und ist ein kleines Energiebündel. Unsere Tierärztin meinte, dass er einen Golden Retriever und irgendeinen Hütehund in den Genen haben könnte (wegen der charakteristisch weißen Pfoten), allerdings wissen wir nichts Genaues, seine Mutter ist auch ein Mischling und sein Vater ist unbekannt.

1) Er futtert wie ein Staubsauger. Derzeit sind wir bei meinen Eltern in einem großen Haus mit großem Garten, hier wohnt auch Hera (8jährige Boarder Collie-Australien Sheperd-Hündin), mit der ich aufgewachsen bin. Wenn er könnte, würde er beide Portionen auffuttern - in atemberaubendem Tempo. Ich versuche, Hera einen Vorsprung zu verschaffen und ihr immer irgendein "Extra" ins eingeweichte Trockenfutter zu geben. das "stinknormale" Futter überlässt sie nämlich Apollo bereitwillig. Nur wenns um etwas Leckeres geht zeigt sie ihm, wer der Boss ist ;) Also kriegt Hera zuerst, und Apollo anschließend in einem anderen Raum.
Ich möchte ihm gerne beibringen, dass er auf Spaziergängen nichts frisst bzw. runterschlingt - wie mache ich das am Besten?

Ich dachte ich hätte schon ein wenig Erfahrung mit Hunden, weil ich damals bei Heras Erziehung dabei war - allerdings war Hera immer schon ruhiger und sie kam auch aus keinem Zwinger sondern von einem Züchter, den wir schon ewig kennen... Nun benimmt sich der Kleine ganz anders und ich bin überfordert... :confused:

2) er bellt um Aufmerksamkeit, wenn ihm etwas nicht passt, oder...?.... In den ersten beiden wochen hatte ich ihn zwecks stubenrein-werden immer im Augenwinkel, er war kaum von mir getrennt. Nun muss ich ihn aber 2x täglich für 10-15min allein lassen - und das passt ihm so gar nicht. Ich hab schon ein Buch über Trennungsangst bei Hunden gelesen - es ist keine echte Trennungsangst, sondern - wie ich glaube - schlicht Frustrationsintoleranz. Wenn ich kurz (weniger als 5min) in Bad oder WC bin hält er das ohne großes Jammern aus - ich sage vorher immer kurz "Warte" und wenn ich wiederkomme "Bin schon wieder da" ohne großartiges Begrüßungs- oder Abschiedsprozedere. Manchmal kratzt er kurz an der Tür, zieht sich dann aber auf seinen Platz zurück.
Heute hab ich Schnee geschaufelt und ihn in 5m Entfernung an einen Baum gebunden, da ich vorm Haus neben der Straße schaufeln musste und ihn zwar in der Nähe, aber auch in sicherer Entfernung von der Straße wissen wollte. Er konnte mich die ganze Zeit über hören und sehen! In dieser halben Stunde hat er anhaltend gejammert, geheult und gebellt sowie die umliegenden Sträucher zerlegt.
Einmal hab ich ihn im Badezimmer alleingelassen - ich dachte: da kann er nicht viel anstellen in meiner Abwesenheit und wenn er reinmacht kann ichs gut wegputzen. Dazu gab ich ins Bad ein Rinderohr (das ihn normalerweise eine ganze Stunde lang beschäftigt), seine Decke, sein Lieblingsspielzeug und die selbstgebastelte Hundebox aus Karton mit offener Tür und Leckerli drin. Als ich wiederkam, wartete ich einen Moment ab in dem er still war bevor ich ihn rausließ. Er hat anhaltend gebell-jammert und binnen 15min nicht nur seine Hundebox auf kleine Stückchen zerlegt sondern auch einen (wie ich dachte) unerreichbaren Blumenstock runtergeworfen, Bademantel von den Haken gerissen, Treteimer zerlegt etc.

Er bellt auch, wenn er eingeschlafen ist und ein Geräusch ihn weckt (gerade eben das Knacken der Treppe), wenn draußen eine Katze vorbeiläuft oder jemand den Wasserhahn aufdreht (gibt einen sehr hohen Ton von sich).
Wie gehe ich damit am Besten um? Soll ich es ignorieren und ihn bellen lassen? Habe schon eine Transportbox bestellt, an die ich ihn gewöhnen möchte. Solang wir auf dem Land sind ist das Bellen ja kein Problem, aber wenn wir wieder in der Wohnung in der Stadt sind wird das bestimmt eines: lärmempfindliche Nachbarn.
Er bellt auch, wenn beim Gassi-Gehn auf Einmal ein Hund um die Ecke biegt. Er hat grundsätzlich vor jedem Hund Angst, auch wenn er noch so klein ist. Wenn man ihm allerdings Zeit lässt, dann taut er nach ca. 10min auf, hört dann auch auf zu Bellen und lässt sich sogar auf ein Spiel ein.
Wenn ein Hund sich langsam nähert und er ihn schon von Ferne sieht, steht er starr und möchte dann am Liebsten weglaufen.

Davon abgesehen ist er ein ganz Lieber - nachts vor allem ist er sehr brav. Er schläft auf seinem Platz, und wir mussten von Anfang an höchstens einmal nachts mit ihm raus. Manchmal wird er wach, dann schicke ich ihn zurück zu seinem Platz und dort bleibt er dann auch und schläft weiter. Er akzeptiert, dass ich die Zeit zum Aufstehen bestimme :D Und er freut sich, wenn ich morgens aufstehe, er freut sich wenn mein Freund heimkommt sodass "der Schwanz mit dem Hund" wackelt :)

3)Tagsüber ist es kaum möglich, ihn aus der Küche fern zu halten. Er ist es gewöhnt, an meinem Rockzipfel zu hängen - weshalb ich beim Kochen über ihn stolpere. Küchentür gibt es keine, die ich schließen könnte, weil offener Küche-Esszimmer-Wohnzimmer-Bereich. Das "Bleib" beginne ich grade mit ihm zu üben, allerdings klappt das auch mit Hera nicht für längere Zeit, sie ist ihm da sozusagen ein schlechtes Vorbild.

4) da er in seinen ersten 3,5 Lebensmonaten noch gar nichts kennenlernte von der Umgebung draußen, ist z.B. am Park neben einem Spielplatz und einer Straßenbahnstation alles zu viel für ihn. Die ganzen Reize, die auf ihn einströmen... Es dauerte eine Woche, bis er sich draußen lösen konnte. Im Garten fühlt er sich sicher, dort ist es kein Problem. Allerdings soll unser kleiner Stadt-Garten auch für uns noch benützbar sein und nicht nur ein Hundeklo werden. Ich versuche daher, ihn zu etwas ruhigeren Zeiten rauszubringen (also nicht grade Montags um halb 8 wenn alle ihre Kinder zur Schule bringen bzw. Gassi gehen). Allerdings hat er auch vor den Scheinwerfern der Autos Angst, d.h. dunkel darf es auch nicht sein.

Ich bin gerne bereit, mit Geduld und viel Liebe ans Werk zu gehn - ich bin nur unsicher, ob ich auch auf dem richtigen Weg bin. Daher bitte ich euch um eure Tipps und Ratschläge.

Wir möchten mit ihm auch eine Hundeschule besuchen. Kann jemand eine gute Hundeschule in Wien empfehlen?

Liebe Grüße!
Apollonia
 
Das Buch von Maria Hense ist wirklich zu empfehlen.

Sachen (UO, Tricks) zu lernen bringt sehr aufgedrehten Hunden schon viel, wei sie dann was haben woran sie sich halten können. Allerdings muss man damit rechnen, dass es wesentlich länger dauert als bei nicht hyperaktiven Hunden. Man darf also nicht zuviel erwarten in kurzer Zeit. Selber sollte man sehr ruhig sein und auch so arbeiten. Jegliche Action dreht den Hund nur hoch.

Wenn ihr es probiert, bitte berichte mal kurz wie eure Maus auf die Box reagiert. Meiner geht ja sogar im Büro selber rein, sodass ich schon öfter mal nachgeschaut habe was er gerade anstellt, dabei lag er brav drinnen und schlief. :D Aber nicht jeder Hund mag eine Box und langsames, positives Training ist ganz wichtig.
 
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