Zweithund zieht ein

BD87

Neuer Knochen
Liebe alle,

wir haben zwar eine Hundetrainerin, jedoch würde ich mich gerne schon vorab mal erkundigen wie so die Erfahrungen und Einschätzungen sind.

Wir haben eine 7,5 Jahre alte Labradormixhündin, und seit 17.11. lebt eine nun 14 Wochen alte Hündin (Großer Schweizer Sennehund, Berner Sennenhund -Mix) bei uns. Normalerweise geht die Labradorhündin souverän mit Welpen und anderen Hunden um.
Zu Beginn hat die ältere Hündin sie primär ignoriert und ist ihr aus dem Weg gegangen, da die Kleine eigentlich nahezu immer, wenn Sie auf die Ersthündin trifft, an ihr hochspringt und sie zum Spielen animieren möchte. Selten hatte die Ersthündin die Zweithündin reglementiert.
Nun ist es leider soweit, dass die Ersthündin der Zweithündin sogar im Ruhezustand, das bedeutet, wenn beide müde sind und eigentlich schlafen wollen, aus dem Weg geht, sich nicht mehr von der Couch bewegt, sobald sie die Zweithündin sieht und wirklich komplett eine Begegnung meidet.
Natürlich versuchen wir unser bestes unserer Ersthündin zu schützen vor dem wilden Wesen des Welpen (räuml. eingrenzen, dazwischenstellen), aber es ist schon traurig anzusehen, wie die Große sich gar nicht mehr frei in den Räumen bewegen möchte, sobald sie die Kleine sieht.
Auch, so gut uns möglich, gehen wir fast tägl. mit den zwei Hunden separat spazieren, damit die Große mehr Auslauf bekommt und nicht immer dem penetranten Welpenwesen ausgesetzt ist.

Hat hier jmd vielleicht einen Tipp, wie die Situation Zuhause einzuschätzen und zu verbessern sein könnte?

Schon einmal vielen Dank.

Viele Grüße
 
Lieber BD87,

vielleicht ist ein Altersunterschid von mehr als 7 Jahren doch etwas viel. Welpen und Junghunde sind nun mal wild und die ersten paar Jahre sicher wesentlich agiler als eure dann schon 10, 11 Jahre alte Ersthündin, auch wenn es sich um Vertreter ruhigerer Rassen wie GSSxBS handelt.

Da der Zweithund doch schon fast einen Monat bei euch ist und sich die Situation eher verschlechtert hat und er nicht nur eure Ersthündin, sondern auch euch selbst nervt - ihr sprecht vom "wilden Wesen" , das ihr einzugrenzen versucht und wo ihr euch dazwischenstellen müsst, sollte ihr für den Zweithund einen neuen Platz suchen bzw ihn dorthin zurückgeben, wo ihr ihn herhabt.

Dass Spaziergänge getrennt erfolgen, versteht sich von selbst, zumindest wenn man die Faustregel 5 Minuten pro Lebensmonat 2 x tgl beherzigt
 
Du hast da zwei Hunde, die in ihren Temperamenten und Bedürfnissen völlig unterschiedlich sind, nicht zusammenpassen.
Da hilft dann nur entweder Abgabe des neuen Hundes - oder strikte räumliche Ternnung nicht nur bei den Spaziergängen, sondern auch im Haus.

Du schreibst "....die Große sich gar nicht mehr frei in den Räumen bewegen möchte..."
d.h. ihr habt mehrere Räume? Relativ viel Platz?

Ich würde dann unbedingt räumlich separieren, mit Babygitter. Sodass die Hunde sich zwar sehen können, die Kleine aber nicht mehr die Große belästigen kann.
Natürlich bedeutet das für beide eine Einschränkung des Bewegungsraumes. Aber es wäre jedenfalls weit besser als dieses ständige Gehampele.

Und wichtig wäre dass ihr das wirklich konsequent macht. Sodass die Große sich in ihrem Bereich wirklich sicher sein kann, ungestört zu sein.
D.h. jede braucht in ihrem Bereich den eigenen Fressplatz und Schlafplätze. "Wir" = ihr seid mindestens zu zweit, da müsst ihr euch eben auch in der Betreuung im Haus aufteilen, damit jede zu ihrem Recht kommt.

Wichtig wäre auch dass die Kleine Möglichkeit bekommt, ihren Spietrieb wo auszuleben. Also mit gleichaltrigen Hunden zu spielen, z.B. in eienr Welpengruppe oder bei Spaziergängen mit einem passenden Hund. Dann muss sie in ihrer Sehnsucht nach einem Spielgefährten nicht mehr ständig die Große belagern.

Anstrengend, ja, aber sonst sehe ich keine Chance dass die Kleine bleiben kann.
 
Liebe/r N, Liebe Brigie,

vielen Dank euch für die ehrliche Einschätzung (so aus der Ferne).

Gerne würde ich noch hinzufügen, dass wir nicht von dem Welpen genervt sind. Welpen wollen nunmal spielen und müssen noch vieles lernen.
Aus Sicht der Ersthündin ist es sicherlich ein "wildes Wesen" durch das Animieren. Unabhängig davon ist die Zweithündin sogar recht entspannt und hat "ihre 5 Minuten" max. 2x täglich.

Aber ja, in der Tat. Wenn man hier keine Lösung oder eine Umgangsmöglichkeit findet, muss man auch die Option der Rückgabe in Betracht ziehen.

Brigie, ja, wir sind zu Zweit, und wahrscheinlich wäre wirklich eine letzte Option die 2 so zu trennen, dass jede für sich Raum hat. Ob sie jetzt 2 oder 4 Räume bei uns Zuhause zur Verfügung haben, in denen sie entspannen können, ist wahrscheinlich in der Tat weniger essentiell, als beiden ihren Ort (Rückzugsort) zu bieten.

Wir besuchen eine Welpengruppe.


Vielleicht findet sich noch eine Person mit ähnlicher Erfahrung.

Liebe Grüße
 
Ich finde den Altersunterschied nicht so wild. Die Ersthündin wird immer die ältere sein, aber der Welpe ist jetzt halt wirklich ein unkontrolliertes Baby auf das sie keine Lust hat.
Dass sie einen geschützten Raum hat, in dem sie sich mit Sicherheit nicht damit beschäftigen muss, find ich auch wichtig. (fressen, schlafen, Gesellschaft mit euch...)

Sicher wäre es praktisch wenn sie den Welpen zurechtweist und erzieht. Aber das ist nicht ihre Aufgabe, und das müsst ihr ihr abnehmen. Sie zeigt scheinbar deutlich dass sie das nicht will.

Wir haben eine 15-jährige hündin, und seit einem halben Jahr eine 3-jährige.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe das eigentlich nicht ganz so dramatisch. Noch nicht zumindest.
Ich würde eigentlich eher fördern, dass die ältere Hündin sich - angemessen, natürlich ohne jegliche „Beschädigungen“ selber durchsetzt.
Auf die Dosis kommt es dabei an. Hilfe zur Selbsthilfe sozusagen. Auch würde ich nicht getrennt spazieren gehen, mit ein paar Pausen dazwischen darf auch ein Welpe / Junghund schon eine Zeit lang unterwegs sein, diese dumme 5 - Minuten - Regel bitte nicht beachten.


Kritisch könnte es bei zwei Hündinnen werden, wenn die Zweithündin geschlechtsreif wird. Also so um die erste Läufigkeit herum.
Ist die Ältere kastriert?
 
Liebe/r Krambambuli,

dankeschön. Ja, für die Große Raum schaffen ist ein guter Punkt, den wir noch besser und häufiger ausführen sollten.


Lieber Cato,

darf ich fragen, wann die Situation dramatisch sein/werden könnte? Oder bezieht sich das auf die Läufigkeit?

Wir machen einige Dinge mit den Hunde separat, mal einer von uns lange Spaziergänge mit der Großen, Joggen oder Mantrailing. Ab und an lässt es sich nicht vermeiden, dass wir mit beiden rausgehen. Bei längeren Runden nehmen wir einen Bollerwagen mit, in den die Kleine dann rein darf ^^, zum Ausruhen. Mäuse jagen sie auch schon zusammen.

Nein, die ältere Hündin ist leider nicht kastriert. Ja, das kann noch eine schwierige Situation werden, in der Tat. Die Große haben wir unkastriert übernommen und dachten daran die Kleine zu kastrieren, wenn es soweit sein sollte und uns möglich ist. Tierärzte machen das (zu recht) nicht mehr immer ohne Weiteres.


Liebe Chicha,

wir versuchen beiden gerecht zu werden, und wegen unseres Gewissens bekommt die Ältere noch mehr Aufmerksamkeit als sie sowieso schon bekam, aber ja, das ist auch ein wichtiger Punkt.


Wahrscheinlich muss man das richtige Maß finden, von gemeinsam und getrennt, und natürlich ganz genau die Hündinnen beobachten.


Ich würde mich noch über weitere ehrliche Meinungen und eigene Erfahrungen freuen.


LG, und eine schöne Vorweihnachtszeit allen.
 
Ich finde den Altersunterschied nicht so wild. Die Ersthündin wird immer die ältere sein, aber der Welpe ist jetzt halt wirklich ein unkontrolliertes Baby auf das sie keine Lust hat.
Dass sie einen geschützten Raum hat, in dem sie sich mit Sicherheit nicht damit beschäftigen muss, find ich auch wichtig. (fressen, schlafen, Gesellschaft mit euch...)

Sicher wäre es praktisch wenn sie den Welpen zurechtweist und erzieht. Aber das ist nicht ihre Aufgabe, und das müsst ihr ihr abnehmen. Sie zeigt scheinbar deutlich dass sie das nicht will.

Wir haben eine 15-jährige hündin, und seit einem halben Jahr eine 3-jährige.
Liebe/r Krambambuli,

sind beide Hündinnen kastriert?

Wie war hier die Erfahrung?

LG
 
Ich sehe das eigentlich nicht ganz so dramatisch. Noch nicht zumindest.
Ich würde eigentlich eher fördern, dass die ältere Hündin sich - angemessen, natürlich ohne jegliche „Beschädigungen“ selber durchsetzt.
Auf die Dosis kommt es dabei an. Hilfe zur Selbsthilfe sozusagen. Auch würde ich nicht getrennt spazieren gehen, mit ein paar Pausen dazwischen darf auch ein Welpe / Junghund schon eine Zeit lang unterwegs sein, diese dumme 5 - Minuten - Regel bitte nicht beachten.


Kritisch könnte es bei zwei Hündinnen werden, wenn die Zweithündin geschlechtsreif wird. Also so um die erste Läufigkeit herum.
Ist die Ältere kastriert?
Lieber Cato,

darf ich fragen, wann die Situation dramatisch sein/werden könnte? Oder bezieht sich das auf die Läufigkeit?
 
Guten Morgen! Ich schreibe gern später noch was, aber wie ich das lese, macht ihr eh sehr viel. 🙂 Ein Monat ist ja auch noch nicht so lange für die Eingewöhnung.
 
Ja, wie geschrieben, ich beziehe mich auf die Zeit der Geschlechtsreife der jüngeren Hündin.
Bis dahin sollten sie sich „zusammengerauft“ haben, unter Anführungszeichen, weil natürlich keine ernsthaften Streitereien dabei sein sollten, die alles noch schlimmer machen. Sie sollten die Möglichkeit haben, gegenseitig Vertrauen aufzubauen. Und das geht am Besten, wenn sie möglichst viel zusammen sind. Auch und gerade bei Spaziergängen. Die Kleine kann ruhig auch schon 1- 2 x täglich 45-60 Minuten laufen, gemütlich, mit kleinen Pausen, natürlich nicht im Eiltempo. Gerade draußen lernen sie sich in verschiedenen Situationen kennen. Können gemeinsam Spuren verfolgen, interessante Ecken entdecken, usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Cato

Ja, hast eh recht damit, dass die 5-Minuten-Empfehlung Blödsinn ist. Andererseits habe ich tatsächlich schon eine besonders figur- und fitnessbewusste Dame erlebt, die einen kleinen Leonberger täglich so lange durch die Gegend geschliffen hatte, bis er wirklich geschädigt war.

Dass sich der Erst- und der Zweithund außerhalb von Haus/Wohnung/Garten im halbwegs neutralen Freien leichter miteinander tun, glaube ich auch.

In grauer Vorzeit hatten meine Eltern einen sehr kämpferischen, wilden Puli-Rüden, dem auch bei Mädels, wenn sie in sein Revier eindrangen, nicht zu trauen war.

Wir haben ihn ausgetrickst und ihm die Schäfer-Spitz-Mix-Hündin a us dem THmitten am Hauptplatz vorgestellt. Er hat sie gleich umbalzt und höchstpersönlich "heimgeführt". War der einzige Hund in seinem langen Leben, der ihn wirklich nach Strich und Faden sekkieren durfte.
 
Die Große haben wir unkastriert übernommen und dachten daran die Kleine zu kastrieren, wenn es soweit sein sollte und uns möglich ist. Tierärzte machen das (zu recht) nicht mehr immer ohne Weiteres.


Meine wurde gestern im Alter von 1 Jahr vollkommen problemlos und ohne irgendwelche Fragen kastriert. Ich kenne auch niemanden, wo ein TA bezüglich Kastration ablehnend reagiert hätte. Bei Tieren aus dem Tierheim steht meistens sogar im Übernahmevertrag, dass zu gegebenem Zeitpunkt kastriert werden muss.
 
Hallo an alle.
Danke euch nochmal für die weiteren Beiträge!

Also, sobald möglich, werden wir für die zweite Hündin eine Kastration anstreben.
Und wir versuchen viele, tolle gemeinsame Erinnerungen, primär draußen, wo es ja auch am besten klappt zwischen den beiden, zu schaffen.
Auch in einem kurzen Telefongespräch mit einer Hundetrainerin erwähnte sie ähnliches, und zwar dass sie die 5min Regel für veraltet hält, und dass die Spazierdauer vom Welpe und der Aktivität abhängt.

Wir unterstützen/schützen die ältere Hündin, wenn nötig, und geben beiden noch Zeit.
 
Das mit der Kastration ist so eine Sache.
Kann die Situation entschärfen, oder aber verschlimmern.
Ein gewisser Typ Hündin wird kastriert eher noch hantiger und streitsüchtiger!

Zwar kann man Hündinnen auch quasi testweise „off label“ per Chip kastrieren, aber ich glaube da ist die Gefahr von Nebenwirkungen doch höher als beim Rüden. Eventuell mit Experten von der VetMed besprechen?

Wie auch immer, ich würde es mir sehr gut überlegen und zuvor gut beobachten.

(Eine Frühkastration, die öfters ein eher kindliches Wesen beim Hund erhält, ist sowieso aus vielen Gründen abzulehnen)
 
Hallo an alle.
Danke euch nochmal für die weiteren Beiträge!

Also, sobald möglich, werden wir für die zweite Hündin eine Kastration anstreben.
Und wir versuchen viele, tolle gemeinsame Erinnerungen, primär draußen, wo es ja auch am besten klappt zwischen den beiden, zu schaffen.
Auch in einem kurzen Telefongespräch mit einer Hundetrainerin erwähnte sie ähnliches, und zwar dass sie die 5min Regel für veraltet hält, und dass die Spazierdauer vom Welpe und der Aktivität abhängt.

Wir unterstützen/schützen die ältere Hündin, wenn nötig, und geben beiden noch Zeit.

Das hört sich gut an..

Und die ältere Hündin schützen und klare Regeln herstellen, ihr Körbchen muss ihre Ruhezone sein… Mit der Kastration würde ich abwarten, wie sich die beiden entwickeln..

Ich hatte auch immer mehrere Hunde (4-6), von jung bis alt, die in unterschiedlichem Alter zusammen geführt wurden.. Ganz unterschiedliche Rudel, mal mehrere Hündinnen, mal mehr Rüden, und kastriert waren auch nicht alle.. Es musste halt so passen, damit es keinen Nachwuchs gab..

Anfangs werden die Neuen auch separiert, für ca. 1-3 Wochen, aber nicht in Zimmern, geht im Haus auch schwer, nur durch Kindergitter getrennt/gesichert... So können sie sich sehen und sind nicht ausgesperrt, weil es anfangs für alle aufregend ist, nicht nur für den Neuen..
Das Gassi dann auch nur an der Leine mit allen zusammen, bevor sie Schrittchenweise zusammen geführt werden…

Mein Otto ist auch ziemlich stürmisch und wild, aber Liesel jetzt in ihrem Alter von ca. 11-12 Jahren nicht mehr so standfest.. Anfangs hat sie auch noch wild mit ihm gespielt, dann nur noch gelegentlich und jetzt will sie nicht mehr, vermutlich weil die Glieder schmerzen…

Und ich lasse das meine Hunde nicht regeln und greife ein, wenn es zu wild wird oder wie in unserem Fall, Liesel nicht mehr spielen will.. so viel Vertrauen und Grundgehorsam muss sein, wenn man ein Rudel führt, dass nicht die Hunde bestimmen, ich die Regeln aufstelle.. Otto hat ganz schnell verstanden, dass er Liesel nicht mehr anspringen und grob mit ihr spielen darf.. Manchmal hat sie ihre 5 Minuten noch, dann muss ich sie ausbremsen, weil sie sonst wieder 2 Tage schlecht läuft und Gliederschmerzen hat..

Und zu Hause ist es in der Regel auch so, dass das Körbchen ihre Ruhezone ist… Aber im Haus sind meine Hunde eh ruhiger und toben nicht..

Und was die 5 Minuten Welpen Regel betrifft, wurde bereits alles gesagt.. es ist wie mit der Futterempfehlung, dass es auf den Hund Agilität/Verwertung ankommt, somit man selbst erkennen muss, ob mehr oder weniger nötig ist…

Alles Gute, das wird schon….
 
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