Zucker im Futter

peterchen

Neuer Knochen
In Foren wird ja mitunter fast religiös über die Qualität von Hundefuttern gestritten. Aufgefallen ist mir, dass für viele Zucker im Futter eine KO-Kriterium zu sein scheint, egal wie gut die Zusammensetzung des Futters ansonsten ist. Gibt es dafür irgendeinen Grund ausser den alten Ammenmärchen, dass der Hund vom Zucker Karies bekäme? Man sowas mit Sicherheit als unnötige Lockstoff oder wie auch immer sehen, aber gibt es einen gesundheitlichen Aspekt?
 
Zucker ist auch in vielen lebensmitteln drin, auch hier ist bekannt, dass es schadet. Ich spuer grad am eigenem leib wieviel versteckter muell im 'menschenessen' drinnen ist - obwohl ich mich auch vorher recht gesund ernaehrt hab :(
 
Ich wundere mich nur immer, wie vehement die Diskussionen und Meinungen werden, wenn es um Zucker geht. Ich habe in meinem Freundeskreis mehrere Tierärzte, und alle haben mir versichert, dass Zucker von allen Zusätzen so ziemlich der unkritischste sei:
  • Hunde, die mit Zahnproblemen in die Praxis kämen, würden zu 99,9% an Zahnstein leiden, nicht an Karies.
  • Wenn die Zuckerwürfel nicht paketweise an die Tiere verfüttert würden, hätte das auch keinen Einfluss auf Diabetes.
Deswegen versuche ich eben zu verstehen, ob in meinem Freundeskreis trotz der entsprechenden Ausbildung etwas nicht bekannt ist, oder ob es sich bei dem Zuckerwahn um die klassische Foren-Hysterie im Internet handelt, wegen eines Zusatzes dessen Bedeutung total überbewertet wird. Das Futter, welches mein Hund bekommt, ist zwar zuckerfrei, jedoch nicht unter diesem Gesichtspunkt ausgewählt worden.
 
Für mich wäre ein Minimum Zucker (z.B. aus Rübenschnitzeln oder Melasse) kein KO-Kriterium. Eben weil im Hundespeichel keine Enzyme enthalten sind, die die Zuckeraufspaltung in der Maulhöhle beginnen liessen, und die Gefahr von Karies in keiner Weise mit der von Menschen vergleichbar ist. Erst, wenn der Zuckerzusatz einen bedeutenden Teil der Energie stellen würde, wäre es aus. Weil es dann zu einer kurzzeitig sehr hohen Anflutung von Glukose im Blut käme, und weil wie beim Menschen Zucker "leere Kalorien" liefert.

Ist aber rein akademisch, da ich meinen Hunden so gut wie kein TroFu füttere. Der Fruchtzucker aus Obst bekommt ihnen gut, und sie suchen süße Früchte.

Für erschöpfte oder schwache Hunde wird Zucker seit alters her als Kräftigungsmittel empfohlen.
 
"Zucker" = Saccharide.

Kein Lebewesen dieser Welt kann ohne den Traubenzucker überleben, der bei der Photosynthese gebildet wird.

Der Fruchtzucker, der einen größeren Prozentsatz im Honig ausmacht, gilt als soooo gesund - und gleichzeitig ist der Rübenzucker sooooo ungesund.

Rübenzucker besteht aus einer Traubenzucker und einer Fruchtzucker-Einheit. ;)

Ich würde sagen, die Meinung, dass Zucker schlecht ist, beruht auf sehr mangelhafter Information darüber, was Zucker eigentlich ist.

Ich würde kein stark gesüßtes Hauptfutter geben - wie ich auch selber nicht ständig Süßspeisen esse. Natürlich ist das im Übermaß ungesund.

Meine Hunde bekommen derzeit beide Honig und gesüßten Echinacea-Kindersaft (einer hustet). Sie essen leidenschaftlich gern süße Früchte und dürfen sich im Garten natürlich selbstbedienen. Wenn ich Brutwaben auftreiben kann, sind sie BEGEISTERT von dem Leckerbissen. Sie stehlen Brot&Semmeln, sie stehlen süßes Gebäck, sie stehlen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen manchmal sogar Schokolade. Und trotz aller Diskussionen steckt ihnen meine Mutter "nur ein Stückerl Semmerl" zu. *ärger*

Also bekommen sie ihren Zucker nicht nur aus Erdäpfeln und grünen Blättern. Scheint ihnen aber nicht zu schaden.
 
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