Wie spiele ich richtig?

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Bonsai

Guest
Ich habe nun das Glück, einen Hund bekommen zu haben, der für sein Leben gerne spielt und zwar mit allen Sachen, die man ihm anbietet, ob Ball, Diskusscheibe oder Bringsel.

Jetzt meine Frage(n):
.) Soll ich ihm immer wieder verschiedene Spielsachen anbieten?
.) Soll ich ihn die Spielphasen (z.B. während des Gassi gehen) bestimmen lassen und so lange spielen, wie es ihm Spaß macht?
.) Soll ich ihn dazu bringen, mir den Ball etc. wieder zurück zu bringen (er lässt ihn oft einfach fallen und ich muß ihn dann holen)
.) Was gibt es überhaupt noch für Spiele mit dem Hund?

Ich möchte auf jeden Fall mit der Hündin im Herbst einen Abrichtekurs besuchen und dann später Agility machen, da sie sich meiner Meinung nach, sehr eignet. Und was ich vor allem möchte ist, dass sie sich die Freude am Spiel bewahrt. Darum würde ich gerne eure Erfahrungn wissen. Es ist, obwohl schon der dritte Hund ganz neu für mich, nun so eine spielfreudige Natur an meiner Seite zu haben und da will ich natürlich nichts falsch machen.

Vielen Dank schon im voraus für eure Hilfe!

Bonsai
 
hallo bonsai,
kann nur meine erfahrungen mitteilen:
1) verschiedene spielzeuge - ist ziemlich egal. es wird immer ein lieblingspielzeug geben, das du dir für besondere "anlässe" aufheben kannst.
2) DU bestimmst, wann, wo und wie lange gespielt wird. wichtig: höre auf, bevor dein hund nicht mehr mag (triebförderung).
3) dein hund soll das spielzeug zu dir bringen - bei dir gibt es den spaß und du bist für ihn im mittelpunkt. so kannst du den hund wirklich auf dich fixieren.

ich mache auch mit meinem hund agility. natürlich ist das lustiger für ihn als unterordnung. trotzdem kommt zuerst eine kurze (oder auch mal längere) unterordnung. wenn die passt, geht's ab auf den agility-platz. wenn nicht, unterbrechung und erst nach einer pause weiter mit agility. der grund ist: den spaß gibt es erst, wenn die unterordnung stimmt. wenn du eine pause machst, kann der hund die "schlechte" unterordnung nicht mehr mit der "belohnung" agiltiy verknüpfen. wenn er eine "gute" unterordnung geht, siehe da, belohnung.

ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen.
 
Hi chico!

Vielen Dank für deine Tipps. Habe mich auch übers Wochenende durch das Internet gelesen und viele wertvolle Anregungen bekommen. Enana ist durch das viele spielen schon richtig auf mich fixiert und ich fang jetzt auch damit an, ein wenig Unterordnung einzubauen. Leider kann sie noch gar nichts, ist aber äußerst lernwillig und versteht sehr schnell. Muss nur aufpassen, dass ich sie nicht überforder, weil ich immer ein wenig zu ehrgeizig bin.
Liebe Grüße
Bonsai
 
Hallo Bonsai!
Ein Ratschlag den ich dir geben kann ist, deinem hund nicht nachzulaufen wenn er sein Spielzeug besitzt.
Wir haben mit unserer hündin von Anfang an so gespielt, weil es ihr einfach größte Freude bereitete mit ihrer Beute davonzulaufen. Leider haben wir nun durch dieses lustige Spiel große Schwierigkeiten ihr das Bringen des Spielzeuges /Apportieren beizubringen.
Viel Spaß beim Spielen, twiety
 
Hallo!
Ich habe noch einige Tips für das richtige Spielen. Ich würde nicht darauf bestehen, daß der Hund mit dem Spielzueg herkommt. Da muß man vielleicht schon einen gewissen Druck auf den Hund ausüben und das Spiel ist schon kein ungezwungenes Spiel mehr. Ich würde mit einem zweiten Spielzeug den Hund herlocken und mit diesem weiterspielen. Der Hund wird das erste Speilzeug auslassen und mit dem neuen weiterspielen. Wichtig ist auch das Speilzeug nicht immer gleich zu werfen. 1. hat der Hund das Lusterlebnis nur entfernt von mir. 2. verleirt es vielleicht bald die Lust am Spiel. Ich würde am Anfang auch kein Aus verlangen, sondern gegen eine andere Beute oder gegen Futter tauschen. Oft das Ziehspiel spielen und dabei gleich stark sein wie der Hund. Der Hund muß sich anstrengen um zum Erfolg zu kommen. Er muß aber auch eine reele Chance sehen. Aber realistisch spielen, nicht den Hund herumziehen und ihm dann das Spielzeug schenken. Bald bring der Hund das Spielzeug alleine, da er ja weiter rangeln will. Keine Angst vor Rangordnungsproblemen. Die Rangordung wird nicht beim Spielen festgelegt, sondern im gesamten Umgang mit dem Hund. Wenn man Hunde beim Spiel beobachtet, kann man feststellen, daß auch bei ihnen das Spiel außerhalb der Rangordnung steht. Zu diesem Thema kann ich das Buch von E. Lind "Richtig spielen mit Hunden" und das dazugehörende Video empfehlen.
Grüße Conny
 
Hi Conny!

Vielen Dank für deine Hilfe und den Buchtipp.
Das mit dem tauschen, Spielzeug gegen Futter, habe ich gleich instinktiv gemacht und inzwischen bringt mir Enana mit Freude die Spielsachen und legt sie mir fast immer vor die Füße.

lg
Bonsai
 
Hi!
Ich bins nochmal. Ich hab mir noch einmal die unteren Beiträge angesehen und habe noch eine anmerkung zu Chico. Ich würde Agility nicht als Belohnung für die Unterordnung machen. die Urderordnung selbst sollte genau soviel Spaß machen. Wenn das Spiel einmal gut klappt kann man kleine Unterordnungsteile einbauen, die immer länger werden. z.B. ein Sitz und sofort weiterspielen usw. Mit Futter kann man genauso gut spielen wie mit Beute, Beute ist meist auf einem höheren Triebniveau, aber das ist alles auch Übungssache. Die Unterordnung sollte auch ein lustiges Spiel für den Hund sein. Wenn er alles schon gut beherrscht, kann es vielleicht auch einmal notwendig sein, dem Hund zu erklären, daß er die Übungen auch zu tun hat, wenn er gerade keine Lust hat. Dies wird dem Hund die Freude nicht verderben. Außerdem hat die Belohnung spätestens eine Sekunde nach der Handlung zu erfolgen. Nach der Unterordnung Agility zu machen kann der Hund also nicht als Belohnung verknüpfen. Ich würde dem Hund die Unterordnung nicht vermiesen. Und sollte einmal Zwang notwendig sein (Zwang kann vieles sein, auch das was viele gar nicht als Zwang ansehen. Ich bin ein Gegner des Zwanges, gebe aber zu, daß eine Einwirkung hin und wieder niotwendig sein kann) bitte gleich richtig auflösen, d.h. Zwangseinwirkung uns sofort, wenn der Hund die erwünschte Handlung ausführt übermäßig bestätigen. Sonst bekommt man leicht einen Hund der die Unterordnung daherschleicht oder mit angelegten Ohren geht. Die Zwangseinwirkung darf aber nur als Absicherung erfolgen, niemals in der Lernphase. Wenn es um das Arbeiten mit Motivation geht, kann ich wieder nut an E. Lind verweisen, der dies perfektioniert hat (was man auch sonst denken mag). Schaut euch einmal sein Video an: das ist ein Hund der Ausstrahlung hat beim Arbeiten, gern und perfekt arbeitet.
Grüße conny
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Bonsai:
Ich habe nun das Glück, einen Hund bekommen zu haben, der für sein Leben gerne spielt
und zwar mit allen Sachen, die man ihm anbietet, ob Ball, Diskusscheibe oder Bringsel.

Bonsai
[/quote]

Ja, Du hast wirklich Glück !!!

Wenn Du gemeinsam mit Deinem Hund spielst, solltet Ihr gemeinsam in einer anderen Welt sein. An einem "Ort", an dem ihr Euch gegenseitig intensiv kennenlernt, so wie ihr in Eurem Inneren seid. Dies ist in meinen Augen der entscheidende Unterschied zur gemeinsamen Beschäftigung mit irgend etwas.

Beschäftigt sich ein Hund/Mensch/Katze/Affe etc. mit allem und jedem "Spielzeug", so tut er dies meist nur kurzfristig und oft überdreht.
Das Spiel lebt jedoch von der inneren Spannung und Entspannung, vom positiven Stress.
Das Spiel ist für alle Säugetiere nicht etwas "just for fun" zu tun, sondern die wichtigste und effektivste Lernsituation, denn im Spiel lernt man sich und andere kennen am besten kennen. Dieses Erkennen seiner selbst und anderer schafft eine engere tiefere Bindung und hilft, mit negativ Stress besser umgehen zu können.

Hunde lieben es, wenn "das Spiel" eine "Imitation" der Jagd ist, denn in ihrem Inneren sind sie alle JÄGER.
Werde selbst zum JÄGER, wenn Du mit einem Hund spielst.

WIE ist ein ERFOLGREICHER Jäger ?
Er muß hoch sensibel sein,
großes Einfühlungsvermögen besitzen,
seinen Körper und seinen Geist beherrschen also über ein großes Maß an Selbstdisziplin verfügen.
Er muß vorausschauend denken und handeln können, denn seine von ihm anvisierte Beute bekommt er nur dann, wenn er gleichzeitig mit ihr an einem Ort ist, an dem sie und er in dem Augenblick, in dem er zum Sprung ansetzt noch gar nicht ist.

Ein Spiel, das alle Sequenzen der Jagd beinhaltet,vom Sondieren, über das Anschleichen und Fixieren bis zum erlösenden, entspannenden, explosiven "Angriff" und der gemeinsamen Freude über den z.B. gelungenen Fang einer "Beute" etc.
fasziniert alle Hunde aller Rassen, denn sie finden sich darin als das was sie sind wieder, als JÄGER.

WIE spiele ich richtig ?
WIE ein Kind:
weltvergessen, wonnetrunken,
egal mit WAS und WO und WANN.

Richtig spielen will geübt sein, denn
welche Faszination das Spiel für ein Kind ausstrahlt, haben wir erwachsenen Menschen oft leider schon vergessen und welche Eigenschaften ein erfolgreicher Jäger haben muß, ist uns auch selten bewußt.

Tiere können uns dabei helfen, diese versunkene Welt wieder zu finden, denn sie bevorzugen Menschen, die diese Kunst des Spiels beherrschen.

liebe Grüße Shiva

[Dieser Beitrag wurde von shiva am 16. Mai 2001 editiert.]
 
hallo skilo,
hab mich vielleicht falsch (nicht ausführlich genug) ausgedrückt. fakt ist, dass agility zumeist "mehr spass" macht als unterordnung. die meisten hundeführer verzichten leider, sobald sie agility machen, auf ein uo-trainig. wir hatten folgendes problem: unser hund war mit seinem kopf nur am agility-platz. unterordnung vorbei - ab zum agility - je schneller, desto besser. wir haben mit pause dazwischen in den griff bekommen. er hat jetzt mitbekommen, dass nicht immer automatisch agility gleich nach der uo folgt - egal was er macht.
liebe grüße, chico
 
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