Wie bekomm ich seine Aufmerksamkeit?

Bonita

Super Knochen
Huhu!

Ich habe seid ca. einer Woche einen Pflegehund - ein Podencomix.

Selbstverständlich weiß ich um den Jagdtrieb und die Dickköpfigkeit von Podis.

Der Hund sahs vorher in einer Pension und es wurde jetzt ein halbes Jahr lang nichts mit ihm gemacht, ausser mit ihm an die Ecke stehen und ihn Buddeln lassen.

Nun habe ich einen Hund hier der sobald er nach draußen kommt wie ein Süchtiger: Autos fixiert die fahren und mit dem man eigentlich keinen Schritt gehen kann weil er nur noch Mäuselöcher im Hirn hat.

Ich will ihn so eigentlich nicht in eine Familie abgeben, bzw. will ich während er hier ist mit ihm arbeiten.

Nur frage ich mich WIE.

Ich habe ihm jetzt schon seid zwei Tagen das Futter verweigert um ihn draußen zu füttern, aus der Hand, gegen Aufmerksamkeit - aber ich glaube daß ich das heut wieder aufhebe weil dieser Hund draußen nichts wahrnimmt - ich habe den Eindruck er würde lieber verhungern als draußen freiwillig her zu kommen um etwas zu fressen! WOW!

Soll ich ihm das Buddeln völlig verbieten? Wie bekomme ich seine Aufmerksamkeit?
An der Schleppleine (10 M) läuft er natürlich noch schlimmer als an der kurzen Leine - aber austoben muss er sich ja auch - nach einem halben Jahr stillstand könnt Ihr Euch denken wie viel Überschuss er hat!

Nur, an der Schleppe ist er wie ein Zugochse - von rechts nach links und immer ziehen wie ein bekloppter. Bleibe ich sofort stehen, steht er im Zug und bleibt einfach stocksteif stehen, gehe ich ein paar Schritte zurück kommt er ein paar Schritte zurück - lässt sich aber nicht anlocken sondern dreht sofort wieder bei und das ganze Spiel von vorn...

Bin so leicht ratlos - ich will nicht nach dem Motto denken - naja, nach mir die Sintflut, schließlich ist es nicht mein Hund sondern er wird vermittelt...

Ich will einfach nicht dass dieser Hund der nun schon auf seiner vierten Stelle ist (zwei Leute die ihn adoptieren wollten, zwei Pflegestellen) nocheinmal zurückkommt.

Es ist ansonsten einfach ein wunderbarer Hund - im Haus ein Traum auf vier Beinen, im Garten auch kein Problem. Aber die Spaziergänge sind ein Horror mit ihm seid er hier angekommen ist.

Falls jemand Rat weiß - her damit!

Grüßle

Hilde
 
auspowern und leine passt hier nicht zusammen. hast du die möglichkeit, ihn auf anderem weg müde zu machen (richtig rennen) und die übungseinheiten an der leine vergleichsweise gering zu halten (konzentration)? teste mal aus, ob es ein futtermittel gibt, auf das er besonders reagiert. "zackigere" richtungswechsel schon versucht, und zwar wechsel auf wechsel auf wechsel?
 
ich würd ihm vorher in der wohnung ein kommando lernen. kommt drauf an was du willst. soll er herkommen (da kannst ja hier, oder zu mir, komm,..) oder nur dich ansehen (schau), oder ein geräusch (zunge schnalzen, in die hände klatschen,...)?

bevor das kommando nicht sitzt, würd ich draussen gar nicht anwenden...

ansonsten würd ich evtl. fährte/suchspiele machen, so wird er im kopf müde.

hat der hund auf der straße gelebt? dann sucht er nämlich sein futter auf der straße.
bitte weiterfüttern, zumindest dass er die hälfte immer bekommt, den rest aus der hand beim training.

bau mal eine bindung & vertrauen auf, lass ihm zeit, sich umzustellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das klingt ansträngend. Ich hoffe du bekommst das in den Griff.

Söri wollte früher auch keine Leckerli, doch für geräucherten Lachs hat sie alles gemacht. Muss doch was geben das er liebt, vielleicht gibt es ein Spielzeug das er besonders gerne hat. Wenn du was gefunden hast verstecke es draußen und du findest es und zeigst es ihm, also du findest die echt tollen Sachen. Zick zack gehen könnte auch helfen, dauert an der 10 m Leine ja ne zeit bis er wieder vorne ist und sobald er wieder zieht in die andere Richtung gehen. Muss im ja mal zu blöd werden.

Vielleicht hilft es auch zu Klickern und Übungen erst mal in der Wohnung zu üben (Schau her, durch die Beine, alles was ihm Spaß macht). Wenn du Richtung wechselst und er schaut dich nur kurz an ein Klick und was tolles. Könnte auch helfen wenn du erst mal auf einem Platz übst wo es keine Mäuse oder Autos gibt, auf einem betonierten Rübenplatz oder ähnliches. Würde ihn nicht überfordern und ihm Zeit lassen.

Ich hoffe ich konnte dich ein bissen inspiriert. Habe leider noch keine Erfahrungen damit, sind nur Dinge die mir jetzt mal so eingefallen sind.

LG
 
Ich bin ja noch am alles austesten - mal schaun! Das "witzige" bei ihm ist - dass er an der 2 Meter Leine zwar nicht Aufmerksam ist - aber passabel läuft - und das ist meine Sorge. Die neuen Besitzer denken - na prima - er läuft ja suuuper an der Leine...

Und Hund flippt irgendwann aus und kommt zurück. Daher bin ich so erpicht darauf dass er schon vor einer Vermittlung annähernd "normal" reagiert.
Er muss unbedingt zu Leuten die ihn auslasten. Im Vermittlungsbereich habe ich ihn übrigends mit Bild vorgestellt! :-)

Er ist halt ein Podenco - und für die ist alles war zählt - rennen und jagen - Kopfarbeit, Nasenarbeit und solche "Sperenzchen" machen sie in der Wohnung durchaus gern - aber draußen weht ein anderes Lüftchen :-)

Danke für Eure Tips, weiter so! Morgen werd ichs mit gekochtem Kalbsherzen versuchen - mal sehn was er dazu meint...

Hier drin würde er mir den Topf damit auf alle Fälle gern vom Herd klauen :-)

Liebe Grüße

Hilde
 
Eine wirkliche Lösung habe ich nicht, aber unserer kam vor 3 Wochen auch als Pflegling zu uns und verhielt sich ebenfalls auf der Strasse wie auf Speed. Ich hab aber dann bemerkt, dass das alles für ihn voller Stress war und er davon so zumachte. Da hättest du auch mit einer Wand reden können.
Wir gehen halt jetzt immer den selben Weg, vermeiden andere Hunde, weil ihn das, auch wenn sie lieb sind, extrem verunsichert und es wird immer besser.
Er wird zu Hause ruhiger und auch auf dem Spaziergang sicherer. Anfangs dachte ich, ich müsste ihn mehr auspowern, aber daran lag es nicht. Doch Ruhe und Sicherheit halfen ihm. Ich lasse ihn auch jetzt bewusst immer wieder im anderen Zimmer, damit er Ruhe findet. Denn solange ich in seiner Nähe bin, will er immer etwas. Das ist zwar schön für mich,weil ich gerne mit ihm zusammen bin, aber er ist auch da ständig in Action und kann nicht zur Ruhe kommen. Seit er seine Ruhephasen hat, ist er viel ausgeglichener.
 
@Lillie, danke für deinen Beitrag.

Stress ist es bei Jon nicht - er ist einfach ein Podenco und an seinem Verhalten draußen merkt man dies!

Ausserdem war er vermutlich Zeit seines Lebens auf der Straße oder bei einem Jäger - da lernt man halt auch nicht dass man auch draußen auf einen Menschen schauen könnte.

Vermutlich hat er auch schon Jagd- bzw. Beuteerfahrung gemacht, was das Ganze noch verstärkt.

Es ist einfach harte Arbeit solch einen Hund umgänglich zu machen. Und jeder hat eben eine andere Sache auf die er anspringt.

Bei Jon habe ich diese Sache einfach noch nicht entdeckt und daher ist mir so viel wie möglich Input wichtig - jeder der noch eine Idee hat - her damit.

Ich habe einen Clicker bestellt - mein alter ist leider kaputt - damit werde ich es versuchen - mal sehn...

Liebe Grüße

Hilde
 
hi hilde,

ich kann gut nachempfinden was du meinst. meine jessy ist ja auch eine extreme jägerin. zur zeit gehts ohne leine garnimmer. haben grad einige rückschläge durchgemacht.
im wald hat sie mir an der schlepp fast die hand ausgerissen. mittlerweile gehts ganz gut. ich arbeite zur zeit mit ihr nach dem buch "antijagdtraining". da sind super tipps drin.
bei so einem jagdgesteuerten hund merkt man richtig, dass der in seiner eigenen welt lebt.

ich finds toll, dass du mit ihm arbeiten willst, bevor du ihn weitervermittelst :)

glg astrid
 
Hallo!

Ich habe heute früh und gestern abend festgestellt dass er ganz gut an der 5 Meter Schleppe geht - bzw. ganz gut auf meine Taktik anschlägt extrem konsequent zu sein.
Sprich, ich bestimme wann er läuft, wann er schnuffelt, wann er pieselt und selbstverständlich wann er jagt. Seinen Ambitionen gebe ich garnicht nach.

Das scheint ihn sehr zu verwundern und heute früh hat er mich sogar zwei Mal angesehen, hat bei einem Futterfangspiel mitgemacht und nicht mehr ganz so dolle ZickZackgezogen...

Mal schaun obs einfach nur Zufall war heute oder ob ich mit dieser Taktik weiterkomme. Ich denke er muss merken dass jagen - sein liebstes Hobby - eben ausschließlich dann geht wenn ICH das will.....

Das Ziel wird sein wenns an der 5 Meter Schlepp klappt - diese dann zu verlängern auf eine sieben, zehn und 15 Meter Leine ohne dass man fliegt...lach

Liebe Grüße

Hilde
 
Hi!

Also ich habe so ein ähnliches Problem mit meiner Hündin. Wir haben sie vor einem Jahr aus dem Tierheim geholt. Sie war ein Jahr im Tieheim und sie war erst 4 Monate als sie reingekommen ist und ist dann immer an Leute vermittelt worden, die es nicht so gut meinten und einen "richtigen" Staff aus ihr machen wollten.
Die folge aus dieser Kombination ist, dass am Anfang ein Spaziergang der länger als eine Viertelstunde dauerte für mich körperlich unmöglich war weil sie so stark geszogen hat egal an welcher Leine und noch dazu kam und kommt, dass sie Alltagssituationen und Gerüche nicht kannte und darauf mit Panik oder Angriff reagierte.
Beim spazierengehen war es gleich wie bei dir sie hat mir null Aufmerksamkeit geschenkt und egal welche Leckerlis ich hatte sie hat kein einziges auch nur angesehen und im Haus hat sie alles gefressen. Natürlich kann ich sie nicht von der Leine lassen, da sie dann auf und davon wäre und dabei hat sie dann einen Gesichtsausdruck als wäre sie auf Drogen.

Nun nach einem Jahr ist schon vieles besser wir können nun auch schon 2 Stunden auf bekannten Wegen und so ca. eine halbe Stunde auf neuen Strecken gehen sie nimmt Leckerlis und ist ansprechbar. Es war ein hartes Stück arbeit und ich glaube so etwas ist nur mit viel Konsequenz, Geduld und Liebe in den Griff zu bekommen. Ich glaube nicht, dass es bei deinem Spaziergang nur Glück war sondern ich glaub du bist auf dem richtigem Weg auch bei mir war es so, dass ich Chiara zeigen und überzeugen musste und muß, dass es nur mit mir lustig ist und sie kommt auch schon schön langsam drauf dass es wirklich so ist:D
Ich finde es toll, dass du dir die Arbeit antust und wirst sehen es zahlt sich aus:).

lg Hexi
 
bonita, hast du eine strecke mit wenig "botanik" (übungstaugliche straße/gasse, die nicht zuviel optische weite fürs auge bietet), nicht zuviel und nicht zuwenig ablenkung, die du gehen kannst, bevor du dich an neue gebiete wagst? ideal ist es, wenn diese strecke so gestaltet ist, dass man rechtzeitig abbrechen und rasch daheim ist, wenn "nichts mehr geht".
versuch es mal mit "fad" richtung wechseln, sprich geradezu betont "gelangweilt", ruhig, den hund dabei nicht in den mittelpunkt rückend, sondern völlig gelassen umdrehen und in die andere richtung gehen, wenn er etwas fixiert.
 
Hi!

Mal eine kleine Rückmeldung!

Auf gute Leckerlis (abgekochte Fleischstücke) reagiert Jon ganz gut muss ich sagen! FREU!

Ich übe draußen allerdings recht konsequent mit ihm, es gibt kein Mäusebuddeln ohne Aufmerksamkeit vorher von ihm.

Und beim Laufen drehe ich strikt und ständig um wenn er so in Fahrt ist dass er nicht merkt dass er mich jettz gleich mitzerrt...

Eine für mich ganz spannende Entdeckung habe ich gemacht, wenn ich ihn in seinem Mäusejagdwahn konsequent blockiere, sprich ich stelle mich grundsätzlich ihm entgegen, so dass er sein Tun unterbrechen muss und meine Füße vor der Nase hat - ist er nach ein paar Mal so irritiert dass er sich verwirrt vor mich setzt und mich ANSIEHT - wow! Dann lobe ich ihn natürlich ganz dolle und ich muss sagen, es klappt immer öfter dass er einfach mitläuft wenn ich ein einfaches im laufen gesagtes KOMM JON sage...

Das wird schon - ich denke es ist für ihn einfach völlig neu dass jemand seine Aufmerksamkeit möchte...

Grüßle

Hilde
 
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