Wer hat Erfahrungen mit tauben Hunden?

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Guest
Hallo!

Wie einige wissen, habe ich eine 8-jährige super verträgliche Peki-Dame und wünsche mir schon seit Langem für sie, aber auch für mich :D einen kleinen Freund (oder Freundin).

Das größte Hindernis ist allerdings mein Freund, da er seit einem Knalltrauma (verursacht durch Silvesterkracher) total empfindlich auf laute Geräusche reagiert, also auch auf Hundegebell.
Und da sich zwei Hunde sicher häufiger gegenseitig anstacheln zu bellen, habe ich mir überlegt, ob vielleicht ein tauber Hund viiiel seltener oder ev. gar nicht bellt.
Mir persönlich würde es überhaupt nichts ausmachen, einem tauben Hund ein schönes Zuhause zu geben - bevor ich mich aber auf dies Suche mache, müsste ich wissen, ob meine Vermutung stimmt, dass taube Hunde seltener das Bedürnis haben, plötzlich aufzubellen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen in dieser Hinsicht schildern könntet!

Liebe Grüße

Tina
 
Schreib doch Dani und Siqua an - die hat einen tauben Dalmatiner und kennt sich auch aus mit tauben Hunden ;)
 
Hi

Dogofreundin hier aus dem Forum hat einen tauben Dogo Argentino und hilft dir sicher auch gern weiter.

Nur was das Bellen betrifft muss ich dich enttäuschen - Lord, also dogofreundins tauber Bub bellt sehr wohl - einerseits im Rudel mit aber auch alleine - teils unvermittelt oder unvorhersehbar und zuordenbar aber Karin kann dir da sicher mehr dazu erzählen.
 
Hallo,

ich hab vor kurzem das Buch "einfach taub .... Verständigung, Problematik, Faszination" von Angelika Schweitzer und Liane Kaiser gelesen und finde es ganz gut um eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen wie so ein Zusammenleben mit einem tauben Hund sein kann, es gibt viele Aspekte an die ich nicht gedacht hätte, z.b. beschreibt sie dass sich die Hündin erschrecken kann wenn z.b. eine Fliege auf ihrem Rücken landet weil sie sie vorher nicht brummen gehört hat und die Berührung nicht einordnen kann etc.

Als ich gerade gegoogelt hab um den genauen Titel des Buches zu suchen, bin ich auf die Webseite zu dem Buch gekommen, dort gibt es auch weitere Erfahrungsberichte und Leseproben: http://www.einfach-taub.de/

lg
Mara
 
Hi Tina,

ich habe einen tauben Greyhound. Das Zusammenleben mit ihr ist - wenn man sich an die Taubheit gewöhnt hat - auch nicht viel komplizierter als mit einem hörenden Hund. Man gibt halt Handzeichen statt Wortkommandos, läuft einmal um den Hund rum um ihm von vorne zu haben, dass er das Zeichen sieht und man muss viel an der Bindung arbeiten. Es ist sehr wichtig dass dein tauber Hund beim Freilaufen sich immer wieder nach dir umdreht, dass du ihn gegebenenfalls zu dir herwinken kannst. Außerdem muss man einfach dran denken dass ein tauber Hund schreckhafter sein kann als ein hörender, zB Fahrradfahrer von hinten, Leute mit Turnschuhen, die beim gehen kaum hörbar sind, ein Blatt dass auf ihren Rücken fällt, die schon erwähnte Fliege etc.

Allerdings bellt meine taube Greyhündin genauso viel wie die hörende Hündin. Oft ist es so, dass sie aus dem Schlaf hochfährt und erst mal losbellt weil sie glaubt, dass irgendwas war - meistens hat sie dann einfach nur geträumt.
Ihr Bellen ist aber lauter und auch wenn sie winselt ist es lauter als bei der hörenden Hündin. Meine TA sagt, dass liegt daran, dass sie nicht hört wie laut sie ist.

LG Katharina
 
Hi!

Ich habe eine 15 Jahre alte Hündin, die aufgrund des Álters nur noch sehr schwer hört. Man muss also wirklich laut brüllen, damit sie noch ein Ohrwaschl rührt :D

Sie bellt schon um einiges seltener, weil sie z.B.: die Sprechanlage nicht mehr hört, oder auch das Klopfen an der Tür nicht. Auch Besucher werden nicht mehr verbellt, wenn sie in der Wohnung stehen. Aber das kann auch am Alter liegen.

Dafür "sudert" sie jetzt mehr. Wenn sie hungrig ist, winselt sie vor sich hin und dadurch, dass sie es selbst nicht hört fällt es ihr glaub auch nicht auf. Kann ziemlich lästig sein ;).

Ich finde es toll, dass ihr einem "behinderten" Hund ein Zuhause schenken wollt, jedoch denke ich nicht, dass ihr euch drauf verlassen sollt, dass er nicht bellt :-)

lg Cony
 
Hallo Tina,

seit 2007 haben wir einen tauben Pitbull-Dogo Argentino Mix (8), den ich als Nothund im Tierheim gefunden habe.
Das Zusammenleben läuft jetzt gut aber Verlustängste hat er immer noch :( und bleibt auch NICHT allein!
Er kennt schon eine Menge Handzeichen:
- Gassi gehen
- Platz
- Sitz
- Bleib
- Achtung
- Nein
- Still
- Stehen bleiben (Gehweg)
- lauf los
- Komm hierher (aus der Ferne)
- Komm hierher (aus der Nähe)
- Pfötchen geben
- Geh in Dein Körbchen
- Schluss damit
- Maul öffnen (Ball freigeben);

Es war gar nicht schwer im die Zeichen beizubringen, denn mit Leckerlies geht fast alles ;)
Unser tauber Hund hält immer Sichtkontakt und läuft auch nicht weg und
orientiert sich auch an andere Hunde. Er bellt Hunde NIE an, sondern nur wenn er etwas von UNS haben möchte. Ich will ein Leckerlie; spiel mit mir; Hör auch zu quatschen mir ist langweilig, Autofahren ist sch...;

Wenn ich bemerke, dass er mich nicht gesehen hat, puste ich ihn vorsichtig von der Seite an (nicht ins Gesicht!) und er dreht sich langsam um, ohne sich zu erschrecken. Eine Berührung in dieser Situation lässt ihn sonst immer zusammenzucken.

Ich könnte eine Menge über die Vor- und auch Nachteile erzählen aber dafür reicht die Zeit nicht :D
Aber ganz ehrlich ... die Vorteile überwiegen.
Kurzum, er hat unsere Herzen im Sturm erobert und möchten ihn niemals mehr hergeben.
Seine Taubheit ist für uns eine Bereicherung und könnten uns vorstellen, immer wieder einen tauben Hund zu haben.
Er ist wie ein DAUER-JUNGHUND und für sein Alter (8) noch sehr verspielt. Er lebt so ein bisschen in seiner eigenen Welt und das macht ihn so liebenswert.

Schau einfach mal unter: www.tauberhund.com
Dort habe ich seine Geschichte erzählt und werde die Seite von Zeit zu Zeit vervollständigen.
 
Ich danke euch für die lieben Antworten! :)

Leider scheint es so zu sein, dass taube Hunde keineswegs weniger oder leiser bellen, sondern viel eher lauter. :( Damit hat sich meine Idee, einem tauben Hund ein Zuhause zu geben, leider wieder ausgeträumt.

Verflixt, es muss doch für uns (bzw. unsere Situation) doch den passenden Zweithund geben! Vielleicht hat ja jemand eine Idee.

Traurige Grüße

Tina
 
Also da gibt es sicher eine Lösung - meine beiden bellen z.B. so gut wie nie (der Rüde gar nicht, und die Hündin nur draussen, wenn sie mit anderen Hunden spielt).
Such nach einem ruhigen Vertreter - die lassen sich auch nicht so schnell aufschaukeln ;)
 
Ich danke euch für die lieben Antworten! :)

Leider scheint es so zu sein, dass taube Hunde keineswegs weniger oder leiser bellen, sondern viel eher lauter. :( Damit hat sich meine Idee, einem tauben Hund ein Zuhause zu geben, leider wieder ausgeträumt.

Verflixt, es muss doch für uns (bzw. unsere Situation) doch den passenden Zweithund geben! Vielleicht hat ja jemand eine Idee.

Traurige Grüße

Tina

Gibt es nicht auch bestimmte Hunderassen die eher wenig bis gar nicht bellen?
Wie z.B. den Basenji?

Ich weiß, diese Rasse ist sicher nicht für jedermann geeignet und ich weiß nicht, ob ihr euch so einen Hund nehmen wollen würdet, aber
es gibt sicher auch noch andere Rassen, die eher nicht bellfreudig sind.
 
Platon war immer schon sozusagen sprachlos. Wenn er gebellt hat, dann sind alle zusammen gelaufen, weil dann tatsächlich etwas extrem Außergewöhnliches passiert sein musste.
Er war 8 Jahre alt, als Yuni eingezogen ist. Yuni bellt schon mal. Nicht dauernd, und nicht lange, aber er ist definitiv der lautere Wachhund.
Platon hat sich davon absolut nicht anstecken lassen. Im Gegenteil. Ich glaub, der hält Yunis Lärm für ziemlich unsinnig.

Birgit
 
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