Was tun gegen fürchterliches, ständiges Ziehen an der Leine?

uli21

Anfänger Knochen
Wie ich bereits erzählt habe, haben wir seit 5 Monaten einen neuen Hund, eine Hündin, die jetzt 16 Monate alt ist.
An sich ist sie sehr gelehrig und hat auch schon einiges gelernt, was aber noch immer nicht wesentlich besser geworden ist, ist ihr Verhalten, wenn wir unsere Gassirunden gehen - sie zieht fürchterlich an der Leine. Und zwar fast die ganze Zeit, es kommt kaum vor, dass sie entspannt mit lockerer Leine geht, ständig hängt sie am Zug.

Man hat den Eindruck, sie ist völlig voll mit Eindrücken, möchte nichts versäumen, es geht links - rechts, dann wieder geradeaus, und ständig unter starkem Zug. Sie ist völlig unentspannt - und, wie mir scheint, manchmal auch ziemlich überfordert. Wir wohnen in einer an sich eh eher ruhigeren Reihenhaussiedlung, aber da gibt es auch jede Menge Katzen, die seelenruhig irgendwo sitzen oder entlangspazieren, die machen sie zudem ganz wild.

Besonders schlimm ist es, wenn sie einen Hund sieht - da führt sie sich dann bei manchen fürchterlich auf, als wollte sie sie umbringen. Ich weiß schon, das ist ihre Unsicherheit, die sie so überspielen will. Aber es ist halt total mühsam, weil ich sie kaum zurückhalten kann. Das hat sich schon etwas gebessert, sie reagiert längst nicht mehr auf alle so extrem, bei manchen ist sie auch ganz friedlich. Ohne Leine ist sie überhaupt total friedlich und verspielt, da gibts kein Problem.
Aber manchmal führt sie sich derartig auf, man glaubt, man hat eine kleine Bestie an der Leine hängen...:eek:

Aber das Ziehen selbst ist halt sehr anstrengend, vor allem, weil sie ja total unentspannt ist.
Sie kommt aus dem tiefsten Burgenland und ist offensichtlich noch immer überfordert von den vielen Eindrücken in der Stadt (Stadtrand), so kommt es mir zumindest vor.

Wir gehen zwar schon in die Hundeschule, aber mit den Tipps von dieser kann ich nicht wirklich viel anfangen.

1. Ein Trainer hat mir gesagt, ich soll, wenn sie zieht, kurze Leinenrucks geben, also immer nur einmal kurz einen kurzen Ruck geben.
Tja, das beeindruckt sie gar nicht, sie zieht sofort weiter.

2. Dann heißt es auch immer, wenn der Hund an der Leine zieht, soll man einfach die Richtung wechseln.
Ich kann aber nicht ständig von einer Richtung alle paar Meter in die andere Richtung gehen, außerdem hat man ja manchmal ein Ziel und kann auch deshalb nicht ständig kehrt machen. Vor allem, weil sie halt dann in die andere Richtung weiter zieht....

3. Mit Leckerlis die Aufmerksamkeit zu sich holen, dass der Hund nicht dazu kommt, zu ziehen.
Das ist aus verschiedenen Gründen nicht so einfach. Wir lernen aktuell in der Hundeschule, den Hund durch "Anfüttern" an der Seite zu halten, bzw. seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, dss er immer auf gleicher Höhe bleibt. Und ich verbrauche jedes Mal in der Schule ein halbes Kilo Wurst... außerdem ist es so, dass sie genau so lange direkt an meiner Seite bleibt, solange ich Leckerlis in der Hand vor ihrer Nase habe - sobald da nix mehr ist, zieht sie sofort wieder nach vorn.

Außerdem habe ich meistens einen zweiten Hund mit, den Hund meiner Tochter, den ich wochentags beaufsichtige.
Ich KANN nicht mit zwei Hunden an der Leine gehen und einen ständig mit Leckerlis vollstopfen, ich hab ja nur zwei Hände.
Es ist übrigens völlig irrelevant, was der andere Hund tut, meistens ziehen sie beide jeweils in die andere Richtung, bzw. einer bleibt stehen, um irgendwo zu schnüffeln, und der andere zieht mich weiter.:(

Es ist ziemlich mühsam.

Weiß denn jemand noch eine andere Methode, wie man das in den Griff kriegt?:confused:
Ich fürchte, die Hundeschule wird uns da nicht viel weiterhelfen.:cool:

- Mit unserer alten Hündin hatten wir das Problem nicht, die hat sich zwar anfangs auch ziemlich aufgeführt an der Leine, hat mir alles verbellt, was irgendwie "anders" ausgeschaut hat, und natürlich auch alle Hunde, zudem alle Kinder - aber sie hat nicht generell an der Leine gezerrt. Deshalb weiß ich auch nicht mehr, WAS wir da genau gemacht haben.
Danke!
 
Tja, das ist eine gute Frage, wer hat den ultimativen Tip?
Das mit stehen bleiben, Richtung wechseln etc., hat bei uns eigentlich nie gewirkt, das hat die Hunde nicht beeindruckt.
Henry ist dann eben so lange stehen geblieben, auf Zug, bis es weiter ging.
Edgar war am Anfang auch extrem aufgeregt, er kommt auch aus dem Burgenland und kannte nicht viel. Auch bei anderen Hunden war er so aufgeregt, dass er alles verbellt hat, was da so lang kam. Das ist mittlerweile viel besser geworden, ein paar Hunde gibt es die mag er einfach nicht und Katzen gehen gar nicht.
Die sitzen bei uns auch total entspannt und Edgar schlägt, bellend, Purzelbäume. Das werden wir auch nie aus ihm raus bekommen, leider!

Das an der Leine ziehen ist bei Edgar viel besser geworden, ist er auf Zug, dann sagen wir Nein und Hier und er kommt zurück, da wird er dann belohnt.
In neuer Umgebung funktioniert das noch nicht so gut, da ist er immer noch zu aufgeregt.
Edgar lässt sich aber auch mit Leckerlie gut motivieren, ein Spaniel eben und ich habe von Anfang an immer gesagt: da schau her! Das ist das Zauberwort für ihn, da weiß er, jetzt gibt es was.

Am Anfang habe ich ihn bei anderen Hunden mit Leckerlie abgelenkt, oft bin ich dann auch aus dem Weg gegangen und habe ihn abgelenkt, manchmal habe ich ihn auch Sitz machen lassen, mit dem Leckerlie war er dann auf mich fixiert.
Jetzt nehme ich ihn links und marschiere flotten Schrittes an fremden Hunden vorbei, wenn ich merke, auch die reagiert er, funktioniert meistens sehr gut.

Aber wir sind noch lange nicht so weit wie wir gerne wären, dazu sind seine Defizite aus der Vergangenheit einfach zu groß, aber wir haben ja Zeit.

Mit 2 Hunden ist das alles viel schwieriger, kenne ich auch noch als wir die 2 Goldies hatten und der eine wollte da hin und der andere dort hin und ich bin in der Mitte an den Leinen gehängt.

Bei Edgar habe ich einfach gemerkt, dass alles besser wurde, je mehr er uns vertraut hat und je besser die Beziehung zu uns geworden ist.
Er musste einfach auch lernen, ich regel das für ihn und er kann sich darauf verlassen.
Wir haben ihn jetzt 1 Jahr und der ganze Prozess hat Monate gedauert.

Aber vielleicht weiß noch jemand was Du besser machen kannst, nicht jede Methode ist für den eigenen Hund die richtige Methode, man muss einfach heraus finden was passt.
LG Ingrid
 
Aufgrund der Schilderung kann ich hier mal sagen, dass es eben Angst und Unsicherheit ist und ein großer Mangel an Sozialisation. Du solltest Dir eine/n wirklich kompetente/n Verhaltensberater/in ins Haus holen. Die Tipps aus der Hundeschule sind schlichtweg zum Vergessen, vor allem die Leinenrucks, das ist Tierquälerei, noch dazu bei so einem Hund. Diese Hundeschule gehört eigentlich an den Pranger und geschlossen, denn da wird Wissen aus dem vorigen Jahrhundert verbreitet und gelehrt, das schon damals nicht mehr aktuell war.

Wie führst Du Deinen Hund, am Halsband, welche Leine usw. Erzähl auch so mal was über den Tagesablauf, was bekommt der Hund zu Fressen usw. Wobei das wirklich am Besten wäre, mit guter Beratung an der Seite, denn Ferndiagnosen so übers Netz, ohne Hund und Halter real zu sehen, halte ich für schwerstens verwerflich.

Gute Adressen wären z.B. Andreas Mayer, der ist eh auch hier im Forum vertreten, findest über die Suche und schreib ihm PN. Weiters noch http://canis-sapiens.at/ und http://www.dogsinthecity.at/
 
Vor meiner Mini hatte ich Leni (Malamut/gr. Münsterländermix). Sie hat immens gezogen und ich hab auch links einen Tennisarm davon bekommen.

Dann hab ich "für mich" eine Methode gefunden, die zwar sehr lang gedauert hat und sehr viel Geduld erfordert hat, aber es hat funktioniert:

Leni zieht, ich bleib stehen, sie muß hinter mir auf die linke Seite gehen und sich setzen. Und das an einem Ort machen wo keine Reize sind. Das immer wieder machen.
Ich hab oft für eine Strecke von 10 Minuten, fast eine 3/4 Std. gebraucht. Also viel Zeit und Geduld mitnehmen. Man kann wenn sie sich gesetzt hat, natürlich auch ein Leckerli geben, nur Leni waren Leckerlis egal.

Ich weiß, das ist eine langwierige Sache, aber ich habs damals geschafft dass Leni ganz normal bei Fuß gehen konnte. Natürlich gabs manchmal Situationen wo sies vergessen hat. Vor allem wenn sie aus dem Auto geholt wurde, da gab es ein paar Minuten der "Ziehfreude".

Mit Leinenruck würde ich nicht arbeiten, der Hund gewöhnt sich daran und es macht ihm der Ruck dann gar nix mehr aus.

Das war halt meine Methode :-), viel Glück und viel Erfolg wünsch ich Dir.
 
das ist streß ohne ende bei deinem hund.
der trainer, der dir was von leinenruck erzählt hat ist ein vollpfosten, damit schadest du deinem hund noch mehr
geh wenn du die möglichkeit hast abseits der hektik und am anfang immer die gleiche strecke
wenns da besser wird, dann mal vorsichtig eine neue
wenn der zug zu heftig wird stehen bleiben und hund aus der situation rausholen
das ist eine prozedur die dauert, aber im gegensatz zur gewalt die jenige, die dann auch funktioniert
wenns irgendwie geht nimm schleppleine und nicht die kurze, aber bloß keine flexi
 
Ich hatte das gleiche Problem mit meiner Hündin. Sie war auch gänzlich unentspannt und total unsicher. Katzen mag sie auch nicht sonderlich.

Das Ziehen war ein echtes Problem, auch die Leinenpöbelei. Bis auf ein paar kleine Ausnahmen habe ich das mittlerweile in den Griff bekommen, es hat nur recht lange gedauert und sehr viel Geduld und Ausdauer erfordert.

Richtig gut gewirkt hat bei mir, jedes Mal wenn die Leine gespannt war stehen zu bleiben und nicht weiter zu gehen (das setzt eine gewisse Standfestigkeit und sehr sehr viel Zeit und Geduld fürs Gassi voraus). Sobald sie mich angesehen hat hab ich sie zu mir gerufen, sie belohnt (Gutsi, Lob, Streicheln, auf was dein Hund eben super anspringt) und bin mit ihr weiter gegangen. Sobald sich die Leine wieder spannte Stillstand gleiches Procedere. Irgendwann ist ihr der Knoten aufgegangen. Sobald sie heute zieht und ich bleib stehen ist sie sofort neben mir und wir können an lockerer Leine gehen und meine Arme sind nicht mehr drauf und dran länger zu werden als meine Beine.

Leinenpöbeln, war dann ein anderes Thema, auch etwas langwierig aber es hat was gebracht. Am besten ist es ein Wort oder ein Geräusch mit etwas besonders Leckerem zu verknüpfen am besten in ruhiger Umgebung mal zu Hause, dann iwo in der Pampa und dann Schrittweise in der Stadt (ich wohn auch am Rand). Bei meiner wars ein Zungenschnalzen und wenn sie mich angesehen hat sofort die Belohnung um das mal zu manifestieren.

Im Übrigen hat jeder Hund eine gewisse Individualdistanz, bevor der Hund komplett austickt. Die kann man auch schleichend unterwandern und verringern. Wichtig ist nur die Grenzen des Hundes zu erkennen und bevor der Hund durchdreht, diesen abzulenken, den Sichtkontakt zu unterbrechen und auszuweichen. (Ein Spießrutenlauf mit vielen, vielen Rückschritten aber auch Fortschritten.)

Alles braucht seine Zeit und in dieser Zeit ist es vielleicht auch gut, wenn man nicht mit 2 Hunden gleichzeitig geht sondern nur mit einem.
 
Die Tipps aus der Hundeschule sind schlichtweg zum Vergessen, vor allem die Leinenrucks, das ist Tierquälerei, noch dazu bei so einem Hund. Diese Hundeschule gehört eigentlich an den Pranger und geschlossen, denn da wird Wissen aus dem vorigen Jahrhundert

Oha, an den Pranger stellen und das von dir… :eek: das nenne ich jetzt mal wirklich bitter, zudem wir die Arbeitsmethoden nicht wirklich kennen…
 
Leni zieht, ich bleib stehen, sie muß hinter mir auf die linke Seite gehen und sich setzen. Und das an einem Ort machen wo keine Reize sind. Das immer wieder machen.
Ich hab oft für eine Strecke von 10 Minuten, fast eine 3/4 Std. gebraucht. Also viel Zeit und Geduld mitnehmen. Man kann wenn sie sich gesetzt hat, natürlich auch ein Leckerli geben, nur Leni waren Leckerlis egal.

Ich weiß, das ist eine langwierige Sache, aber ich habs damals geschafft dass Leni ganz normal bei Fuß gehen konnte. Natürlich gabs manchmal Situationen wo sies vergessen hat. Vor allem wenn sie aus dem Auto geholt wurde, da gab es ein paar Minuten der "Ziehfreude".

Wie sagt man so schön.. mit Geduld und ... :) Eine wirklich gute Methode, die man besser nicht hätte beschreiben können... Die Geduld zahlt sich aus... gefällt mir sehr...
 
Wie sagt man so schön.. mit Geduld und ... :) Eine wirklich gute Methode, die man besser nicht hätte beschreiben können... Die Geduld zahlt sich aus... gefällt mir sehr...

Danke Caro, ich hab nicht viel Geduld mit Menschen, aber immens viel Geduld mit Hunden oder anderen Tieren, immer schon.
Aber ich muß halt auch dazu sagen, ich hatte immer viel Zeit für meine Hunde. Die braucht man halt auch.
 
Danke Caro, ich hab nicht viel Geduld mit Menschen, aber immens viel Geduld mit Hunden oder anderen Tieren, immer schon.
Aber ich muß halt auch dazu sagen, ich hatte immer viel Zeit für meine Hunde. Die braucht man halt auch.

Das stimmt, für Tiere braucht man Zeit und Geduld... so wie du es gemacht hast, habe ich mit meinen Hunden auch gelernt, die keine Leine gewöhnt waren und gezogen haben.. auch ohne Leckerlies bzw. gab es auch mal was, aber eher selten.. Auf diese Art, haben es auch meine Hunde gelernt... ;) natürlich gab es auch mal Rückschläge, aber die gehören dazu...

Wenn aber ein HH sehr unsicher ist, dann ist eine gute Hundeschule schon sehr hilfreich, auch wegen der anderen HH und deren Hunde, die mitarbeiten... nur mit Starkzwang, so sollte man weder in der HuSchu noch privat mit seinem Tier arbeiten, trägt auch nicht zur Bindung bei...
 
So, ich hab mir alles jetzt durchgelesen, vielen Dank einmal für´s erste.

Es ist halt nicht so einfach...

Das mit dem "Leinenruck", der hier so verurteilt wird, ist nicht so gewalttätig, wie es vielleicht klingt, denk ich. Es soll nur ein Impuls sein, nicht, dass der Hund gleich um einen halben Meter zurückgezogen wird. Und es soll mit einem Kommando ("Nein!") verbunden sein.
Ich hab nachgefragt, weil es nichts genützt hat, da wurde mir gesagt, dann muss ich das Kommando schärfer sagen.

"Wie führst Du Deinen Hund, am Halsband, welche Leine usw. Erzähl auch so mal was über den Tagesablauf, was bekommt der Hund zu Fressen usw."

Tja, wir haben ein Halsband, aber auch ein Geschirr, das Halsband haben wir uns erst zugelegt, weil in der HS keine Geschirre verwendet werden.
Wie führ ich meinen Hund - ich könnte jetzt sagen, gar nicht, weil sie ja immer vorn rennt... aber wir haben eine übliche, ca. 1,5m lange Leine.
Tagesablauf?
Wir gehen in der Früh eine Gassirunde, dann sind wir meistens zu Hause, wobei mehrmals in der Woche die zweite Hündin bei uns ist. Die Beiden toben dann durchs Haus und durch den Garten - wir haben (derzeit noch) fast den ganzen Tag die Terrassentür offen, sie können also fast jederzeit raus.
Danach gehen wir eine große Nachmittagsrunde, wo wir immer drauf schauen, dass sie sich auch ordentlich austoben können, meistens zu einem der großen Auslaufplätze, weil man da als Hundehalter Ruhe hat - keine Radfahrer, die sie sonst auch jagen würde, und sie DÜRFEN dort auch laufen.
Wir haben ja GsD in der Donaustadt einige wirklich große Hundezonen. In die Lobau gehen wir weniger, weil die andere Hündin leider jagt - und Nelly ihr leider nachrennt. Und das Jagen haben wir der anderen Hündin nicht abgewöhnen können.
Ab 17 Uhr gibts dann Futter. Und am Abend gehen wir noch einmal eine kurze Pinkelrunde.
Zwischendurch wird natürlich auch gespielt, sie liebt Spielzeug, speziell Stofftiere, die sie zerlegt und danach mit den kleinen zerlegten Teilen tagelang herumspielt. Die schleppt sie liebend gern herum.
Sie kriegt Trockenfutter, dazu mischen wir aber auch Dosenfutter. Das haben wir uns angewöhnt, weil die andere Hündin so wählerisch ist und das Trockenfutter allein nicht gefressen hat. Deshalb machen wir so eine Mischung, oft kommen auch noch Nudeln oder Reis dazu.
Wie wir sie bekommen haben, hat sie ein ziemlich "hartes" Fell gehabt, es hat sich angefühlt, als wär sie voll Schmutz, irgendwie komisch, aber inzwischen ist ihr Fell viel weicher geworden. Sie hat allerdings ein etwas kräftiges Fell, ist ja ein Schäferhund-Mischling.

"Im Übrigen hat jeder Hund eine gewisse Individualdistanz, bevor der Hund komplett austickt. Die kann man auch schleichend unterwandern und verringern. Wichtig ist nur die Grenzen des Hundes zu erkennen und bevor der Hund durchdreht, diesen abzulenken, den Sichtkontakt zu unterbrechen und auszuweichen."

Man hat mir gesagt, dass man den "schwierigen" Situationen nicht ständig ausweichen soll, weil der Hund dann nicht lernt, sich ordentlich aufzuführen.
Und ich weiß nie im vorhinein, BEI WELCHEM Hund sie sich aufführt, es passiert längst nicht bei jedem, aber hinziehen tut sie mich zu jedem, meistens auch weil sie spielen will. Ich will aber freundliche Kontakte, nicht, dass ich jeder Begegnung ausweichen muss.
Außerdem will ich ja, dass sie den Kontakt zu anderen Hunden hat, deshalb versuche ich es immer, sie auch hinzulassen, schaue aber, dass sie jetzt nicht so ganz offensiv hinstürmt (wo weit es an der Leine geht, sie zerrt mich halt dann hin). Meistens ist sie eh friedlich, sie zerrt mich halt immer hin.

"Gute Adressen wären z.B. Andreas Mayer, der ist eh auch hier im Forum vertreten,"

Wohnt dieser Trainer im 22. Bezirk und hat/hatte der eine Bordercollie-Hündin? Trainiert er auf einem Platz in Simmering?
Dann kenn ich ihn...
Wir waren mit unserer ersten Hündin ein paarmal auf diesem Platz bei ihm, allerdings hat mich doch etwas verwundert, dass der mit uns gleich mit Agility angefangen hat, bevor der Hund noch IRGENDEINE Unterordnung gelernt hatte...
- Hab jetzt nachgeschaut - es IST derselbe.

"wenn der zug zu heftig wird stehen bleiben und hund aus der situation rausholen.
wenns irgendwie geht nimm schleppleine und nicht die kurze, aber bloß keine flexi "


Was heißt das genau? Die Situation ist ja im Grunde das Spazierengehen, sie zieht ja ohne besonderen Grund, manchmal kommt sie mir völlig überdreht vor.
Gestern hab ich allerdings gemerkt, dass sie mich anfangs fürchterlich gezogen hat, dann haben wir auf der großen Wiese ein paar Hunde getroffen, da ist sie ganz ordentlich herumgerannt und dann war sie relativ entspannt, hat auf jeden Fall wesentlich weniger oder gar nicht am Heimweg gezerrt.
Bei den kurzen Gassirunden gehen wir aber nicht auf die große Wiese, bzw. weiß ich ja vorher nie, ob ich dort einen Hund treffe, mit dem sie spielen kann. Ich kann sie ja nicht jedesmal bei einer Pinkelrunde auspowern und mich vorher zur Wiese zerren lassen.

Und was die Schleppleine anbelangt - wir wohnen in einer Reihenhaussiedlung, da kann ich nicht mit einer Schleppleine herumspazieren, da hab ich sie ja nicht unter Kontrolle.
Abgesehen davon, würde sie damit vermutlich statt 1,5m 10m vor mir an der Leine zerren.

Sie ist mir nämlich tatsächlich schon einmal ein Auto angesprungen, welches neben uns auf der Straße vorbeifuhr. Ohne Leine wäre sie vermutlich tatsächlich bis zum Auto gekommen...
Ich weiß, eine Flexileine ist für die Erziehung völlig kontraproduktiv, weil der Hund dabei ja ständig unter Zug ist.

"Alles braucht seine Zeit und in dieser Zeit ist es vielleicht auch gut, wenn man nicht mit 2 Hunden gleichzeitig geht sondern nur mit einem. "

Tja, das mit der Zeit ist natürlich klar, aber ich kann jetzt nicht, wenn ich zwei Hunde zu Hause habe, ständig doppelt Runden gehen...

Generell muss ich zur Hundeschule sagen, ich finde generell diese Methode mit dem ständigen "Anfüttern", dass man im Grunde den Hund die ganze Zeit an der Hand "kleben" hat, etwas seltsam - so sollen sie ja "Fuß" lernen. Aber sobald ich keine Leckerlis mehr in der Hand habe, ist der Hund auch schon wieder vor mir.
Ich kann mich nicht erinnern, dass wir das vor 13 Jahren mit unserer ersten Hündin auch so exzessiv gemacht haben - aber Julie war, wie bereits erwähnt, auch nicht so einfach, und die war nach der HS total brav.
Deshalb hoffe ich halt so darauf, dass das bei Nelly auch funktioniert. Egal, mit welchen Methoden jetzt. Nicht jetzt mir irgendwelchen gewalttätigen, das hab ich jetzt damit natürlich nicht gemeint....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde als erstes einmal Hundeschule wechseln. Aufs Halsband kannst umsteigen wenn sie nicht mehr zieht. Leinenruck und scharfes nein als Mittel gegen einen Dauerzustand kann meiner Meinung nach nicht funktionieren genauso wenig wie Leckerli als Mittel gegen einen Dauerzustand.
Schwierigen Situationen kannst dann anfangen nicht mehr auszuweichen wenn die Dinge in nicht schwierigen Situationen funktionieren.
Offenbar hat Nelly noch gar nicht verstanden, dass wenn sie an der Leine ist ,du für das Tempo zuständig bist und nicht sie. Wenn sie dich zu einem anderen Hund hinzerrt und das erfolgreich ist .... was soll der Hund daraus schließen ?

Und noch einmal ich würde als erstes einmal Hundeschule wechseln.
 
Vielleicht wirklich mal mit " Stehenbleiben+Negieren" - und zwar absolut konsequent - probieren. Sobald sie - und seien es auch nur 2 Schritte - neben Dir geht, loben, bestätigen.

Mein Bärtiger hat auch gezogen, einfach weil: "Juhu ein Hund, Juhu ein Mensch, überhaupt Juhu meine Welt...."

Ich denke, wenn man einen Hund dauernd mit Kommando in scharfem Ton überschüttet, wird er sich dran gewöhnen und den scharfen Ton einfach überhören.
 
Hunde können das Ruhig-Sein lernen. Es scheint, daß Nelly tobesüchtig ist - was sich auch auf die Leinenführigkeit auswirkt... Ich habe auch erst die Idee bekommen müssen, daß ich mich von Hunden manchmal verleiten ließ. zuviel Action zuzulassen - bis ich begriff (weil ich älter wurde (45 J immer mit Hunden unterwegs ! ..? :) ), daß daskontraproduktiv war!)
Kannst Du einerseits mit ihr etwas "arbeiten" ? - das macht schneller müde - und Du bekommst langsam Ihr gegenüber die Führung...
Schäferhunde arbeiten eigentlich recht gerne m i t ihren Menschen..!
Für die Leinenführigkeit hast Du schon viele Tipps bekommen - auch den, jede Blickkontaktaufnahme seitens deines Hundes zu beloben und eventuell auch auf eine der vielen möglichen Arten zu belohnen...? - Die für Deinen Hund beste mußt Du durch Beobachten herausfinden...

Man könnte immer weiter nachdenken...:confused:
Dabei wünsche ich Dir Alles Gute!

LG F-K
 
Vielleicht wirklich mal mit " Stehenbleiben+Negieren" - und zwar absolut konsequent - probieren. Sobald sie - und seien es auch nur 2 Schritte - neben Dir geht, loben, bestätigen.

Meiner Meinung nach die einzige Methode, die konsequent angewendet, zum Erfolg führt... zudem ohne schreien oder laut zu werden, es einfach bei jedem Gassi gelernt werden kann...

Ich würde zum lernen auch eine kurze und keine Flexileine nehmen... und das ständige Füttern, bringt natürlich nichts.. man kann mal belohnen, aber nicht ständig... und halt ganz wichtig, eine Bindung aufbauen, und das geht nicht über Futter...
 
Mein Vorschlag wär, schnapp dir einen hut und setz dich z betteln an eine ruhige strassenecke mit hund. Wenn dein hund sich dort langweilt dann such dir eine belebtere strassenecke aus u während du so rumbettelat kann sich dein hund in ruhe d welt ansehen.

Iwann wird d alles mal fad und dann kannst du den hut wieder wegpacken u d hund auf der strasse rumführen an der leine.

Zusammenfassend: das problem ist nicht das ziehen an der leine. Das ist ledigliche das unbequeme am problem.

Wenn dein hund auf der decke pennt während du bettelst kannst du immer e nächstbelebtere strassenecke aufsuchen.
 
Meiner Meinung nach die einzige Methode, die konsequent angewendet, zum Erfolg führt... zudem ohne schreien oder laut zu werden, es einfach bei jedem Gassi gelernt werden kann...

Ich würde zum lernen auch eine kurze und keine Flexileine nehmen... und das ständige Füttern, bringt natürlich nichts.. man kann mal belohnen, aber nicht ständig... und halt ganz wichtig, eine Bindung aufbauen, und das geht nicht über Futter...

Sehe ich auch so, weder Flexileine noch dauernd Keks reinschieben und laut werden, hilft meiner Meinung nach sowieso nicht. Man braucht halt wirklich absolute Konsequenz und Gelassenheit.

Ich weiß nicht, ob das Ziehen an der Leine mit mangelnder Bindung zu tun hat. Der Bärtige ist von Welpe an ohne Leine gelaufen, hat sich immer an mir orientiert, ist nie weggelaufen und war abrufbar.

Nur sein "ich entdecke die Welt, lass uns da gucken, lass uns dort hin..." -Tempo an der Leine, war nicht mein Gehtempo.

Kommt heute noch mal vor, wenn er z.B. die Wiese mit allen Hundekumpels sieht, dass er vergisst und kurz mal zieht. Dann genügt 1x stehenbleiben und er geht ganz gelassen an der lockeren Leine, weil er weiß, dass er sonst nicht weiterkommt.
 
Tja, das mit den Leckerlis find ich auch etwas seltsam - wir verbrauchen in jeder Stunde in der HS irrsinnig viel davon.

"Für die Leinenführigkeit hast Du schon viele Tipps bekommen - auch den, jede Blickkontaktaufnahme seitens deines Hundes zu beloben und eventuell auch auf eine der vielen möglichen Arten zu belohnen...?"

Genau das soll ja anfangs mit den Leckerlis erreicht werden. Die arbeiten nur mit Leckerlis als Belohnung - ist das nicht üblich in Hundeschulen?

"Mein Bärtiger hat auch gezogen, einfach weil: "Juhu ein Hund, Juhu ein Mensch, überhaupt Juhu meine Welt...."

Für uns trifft eher Letztes zu - sie zieht von Anfang an, da braucht sie noch gar nix zu sehen. Wir gehen von der Haustür weg und sie hängt schon in der Leine.

"Aufs Halsband kannst umsteigen wenn sie nicht mehr zieht. Leinenruck und scharfes nein als Mittel gegen einen Dauerzustand kann meiner Meinung nach nicht funktionieren genauso wenig wie Leckerli als Mittel gegen einen Dauerzustand.
Schwierigen Situationen kannst dann anfangen nicht mehr auszuweichen wenn die Dinge in nicht schwierigen Situationen funktionieren. "


In Hundeschulen kannst du gar nicht mit einem Brustgeschirr kommen, die sagen dir sofort, du brauchst ein Halsband.
Wie ist der zweite Satz gemeint? Darf ich sie überhaupt nur mehr zu anderen Hunden hinlassen, wenn sie prinzipiell nicht mehr zieht?:cool:
Tja, das mit der HS muss ich überlegen - prinzipiell kommen mir die schon nett und vor allem auch "nett zu Hunden" vor, ich habe das mit dem Leinenruck nicht als "Starkzwang" gesehen... vermutlich, weil man den Hund automatisch zurückzieht, wenn er vorzieht...
 
ich habe das mit dem Leinenruck nicht als "Starkzwang" gesehen... vermutlich, weil man den Hund automatisch zurückzieht, wenn er vorzieht...

Leinenruck od ziehen an der Leine ist generell ein Blödsinn, man muss nur daran denken, dass man an der Halswirbelsäule ruckt. Und das ist schlimm und sicher nicht gesund.
Und der Zug an der Leine soll weder vom Hund noch vom Menschen ausgehen, Zug ist Zug, egal von welcher Seite er kommt. Und ja es ist mühsam. Man kommt am Anfang nicht weiter, an Spazierengehen ist nicht zu denken. Aber die Konsequenz lohnt und wird dich ans Ziel bringen, im wahrsten Sinn des Wortes
 
Ist zwar schon eine Weile her, aber in unserer Hundeschule gab es für Welpen-, Junghunde- und Anfängerkurse keine Halsbandpflicht, für weiterführende Kurse dann die auch in Richtung BGH gehen wohl schon, aber da ziehen die Hunde dann eh nicht mehr.
Eine Hundeschule ist sicher nicht der richtige Ort wo man üben kann, dass für den Hund ein Vorwärtskommen nur mit nicht gespannter Leine möglich ist während ziehen genau das Gegenteil bewirkt nämlich Stillstand.
 
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